Neuer Weg, 1971. december (23. évfolyam, 7020-7046. szám)
1971-12-08 / 7026. szám
Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag) Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 7 ' 23. Jahrgang / Nr. 7026 Industrieplattform wächst Miercurea Ciuc. — Teilweise in Betrieb genommen wurde in Miercurea Ciuc eine Kammgarnspinnerei mit einer Jahreskapazität von 1500 Tonnen. Mehr als. 70 Prozent der Anlagen und Ausrüstungen stammen aus einheimischen Maschinenbaubetrieben. Im nächsten Jahr ist die Inbetriebnahme weiterer Produktionskapazitäten vorgesehen. Auf der gleichen Industrieplattform sind kürzlich noch zwei Grosseinheiten angelaufen. Es handelt sich um eine Wirkwaren- und eine Konfektionsfabrik. Fernsprechnetz ausgebaut Bucureşti. — In Mangalia, Neptun,. Odorheiul Secuiesc sowie in den hauptstädtischen Wohngebieten Plevna und Berceni wurden neue Selbstwähl-Fernsprechämter ihrer Bestimmung zugeführt. Gleichzeitig hat man die Arbeiten zur Erweiterung der einschlägigen Anlagen in Slatina, Arad, Tulcea, Temesvár und in dem hauptstädtischen Wohnviertel Drumul Taberei abgeschlossen. Dadurch kann die Zahl der Anschlüsse um 47 000 erhöht werden. Gegenwärtig entstehen in Ploieşti, Bacău, Mamaia sowie im Wohnviertel ,Steagul Roşu“ Braşov und in einigen Bukarester Wohnvierteln neue Fernsprechämter. In Galaţi, Brăila, Iaşi, Predeal und Sinaia wird der Selbstwähl-Femsprech verkehr eingeführt. Beratung über Bewässerung Constanţa. — Eine Beratung junger Arbeiter von den Bewässerungsbaustellen des Landes wurde am vergangenen Wochenende abgehalten. Das Hauptthema der Beratung beschäftigte sich mit aktuellen Fragen der Bodenverbesserung und der Bodenbewirtschaftung. Gleichzeitig fand auch ein Meinungsaustausch der VKJ-ler aus allen Landesteilen statt, wobei eine Reihe von Fragen der Steigerung der Erträge mit Hilfe der Bewässerung erörtert wurden. Tagesspiegel Grossjährigkeitsfeier Carei. — Die 18jährigen der Stadt Carei haben dieser Tage ihr Grossjährigkeitsfest gefeiert. Aus diesem Anlass sprach Genosse Francisc Bagosi, Stellvertretendes Büromitglied des Kreisparteikomitces Sathmar und Parteimitglied aus den Jahren der Illegalität. Hochzeit unter Wasser Budapest. — Im Hafen der Ehe landeten die beiden Angehörigen des Budapester Taucherklubs. László Söphen und Ersehet Malek, die im See von Tata in Westungarn unter Wasser getraut wurden. Der Zeremonie wohnten vierzig Hochzeitsgäste, durchwegs in Taucheranzügen, bei. Die Standesbeamtin blieb allerdings im Trocknen und nahm die Trauung über Mikrophon vom Ufer aus vor. Ein wasserdichtes „Hochzeitsregister“ lag auf einem Eisentisch am Grund | des Sees. Das junge Paar tauschte auch die Eheringe unter Wasser. Künstliche Supersonne Bad Tölz. — Mit einem neuen Superlativ kann der bayrische Kurort Bad Tölz aufwarten : das grösste Solarium Europas wurde dort eröffnet. Künstliche Sonne strahlt auf eine zwölf mal vier Meter grosse und be- ! heizte Landschaft mit Sahara-Kulisse. Obwohl diese Supersonne durch ihre Intensität achtmal stärker bräunt als die natürliche Sonne, ist sie weniger gefährlich, denn die ultravioletten Strahlen werden gefiltert. Neben dem Solarium stehen am Rande eines Schwimmbeckens mit künstlicher Brandung tropische Gewächse. Dazu kommen noch ein Inhalatorium, das mit natürlicher Jodluft gespeist wird, ein Thermalhallenbad, ein warmes Allwetter-Freibad und eine Sauna. Uber 400 Beinahe- Zusammenstösse Genf. — Im Luftraum über Westeuropa sind im vergangenen Jahr insgesamt 425 Beinahe-Zusavnmenstösse zwischen Flugzeugen registriert worden. Wie der Internationale Zivilluftverkehrsverband (ICAO) zum Abschluss einer Konferenz über technische Fragen mitteilte, stieg die Zahl der drohenden Kollisionen in den vergangenen Jahren ständig an. Die ICAO empfahl die Einrichtung eines einzigen Flugsicherheitssystems für den Luftverkehr und kündigte eine Untersuchung über die Ursachen und die Vorbeugung von Beinahe-Zusammenstössen an. Wie wird das Wetter? Die letzten 48 Stunden: Weiterhin überwiegend feucht, örtliche Niederschläge in Siebenbürgen, in der Maramureş und in der Moldau, dann schwache Regenfälle in der Crişana und im Banat. Schwache bis mässige, an der Küste auffrischende Winde. Nächtliche Tiefstwerte zwischen minus 4 Grad (Joseni) und 7 Grad (Tr. Severin), Tageswerte zwischen minus 1 Grad (Baia Mare) und 8 Grad (Bosowitsch). Mittagstemperatur in Bukarest bei 4 Grad. Wetterentwicklung : Leicht veränderlicher Himmel und schwache Niederschläge im Banat, in der Crişana und Maramureş. In den restlichen Landesteilen überwiegend feucht mit Niederschlägen als Regen, Schneeregen und Schnee. Schwache, dann auffrischende Winde aus Richtung Nordost. Temperatur im Sinken, nächtliche Tiefstwerte zwischen minus G und 4 Grad, Tageswerte minus 1 bis 9 Grad. Im Nordwesten Morgennebel. Gebirge : Überwiegend veränderlich. Schwache Niederschläge als Schnee. Wind aus Richtung Nord. Die Schneedecke : Omul 53 cm. Paring 34, Hohe Rinne 13. Sinaia 18, Predeal 2, Semenik 23, Tarcu 30, Raräu 53, Toaca 39. NeuerWeg Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Bucureşti, Mittwoch, 8. Dezember 1971 / Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung: Bucureşti, Piaţa Scînteii, Telefon: 17 60 10, IX.60 20 (Zentrale), 18 12 17 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Braşov, Sibiu, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Kennziffern des Fünfjahrplans Hauptvoraussetzung eines hohen Lebensstandes Warenumsatz steigt auf fast das Anderthalbfache Ehrenvolle Aufgaben für Industrie und Handel Von Nikolaus Z a n g 1 Die Bestimmung des Fünfjahrplans, wonach der gesamte Warenumsatz des Einzelhandels im Jahre 1975 um 40—47 Prozent grösser sein wird als 1970, widerspiegelt in eindeutiger Weise die Fürsorge der Partei und des Staates für die Verbesserung des Lebensstandes des gesamten Volkes. Der Zuwachs ist beträchtlich und wird zu einer wesentlich besseren Versorgung der Bevölkerung führen. Aus den Erwägungen, nach denen das Vorhaben festgelegt wurde, ist klar ersichtlich, dass auch diese Planbestimmung wissenschaftlich begründet ist Beim Einplanen des steigenden Warenumsatzes hat man in erster Linie die Entwicklungsdynamik der gesamten Volkswirtschaft in Betracht gezogen, weil die Erhöhung des Warenumsatzes in enger Beziehung mit einer Reihe anderer Richtzahlen des Fünfjahrplans steht : mit dem Nationaleinkommen, dem Konsumtionsfonds, mit der Erhöhung des Reallohns sowie der Realeinkünfte der Bauernschaft und selbstredend mit den Kapazitäten, über die verschiedene Gebrauchsgüter herstellende Sparten verfügen werden. Diese Übereinstimmung mit den übrigen ökonomischen und sozialen Faktoren, die den Bestimmungen des Fünfjahrplan zugrundeliegen, bewirkte es, dass die Plankennziffer der Warenumsatzerhöhung den Möglichkeiten und den Erfordernissen vollauf entspricht. Man hat bei der Festlegung dieser Ziffer natürlich auch eine Reihe anderer Elemente berücksichtigt, wie beispielsweise den Prozess der Verstädterung, das Bestreben, die Lebensweise auf dem Dorf der städtischen anzugleichen, ebenso die Entwicklung einiger ökonomisch zurückgebliebener Landesteile, das Anwachsen . des nicht in der Landwirtschaft beschäftigten Bevölkerungsteils sowie die Tatsache, dass die Bareinkünfte der Bauernschaft einen immer bedeutenderen Anteil ihrer Gesamteinkünfte ausmachen und somit die Nachfrage nach Waren aus dem Handelsnetz zunimmt. Schon diese summare Aufzählung zeigt, welche Vielfalt an Faktoren bei der Festlegung der hier besprochenen Plankennziffer berücksichtigt werden mussten. Besonderes Augenmerk wurde dabei der Konsumgüterindustrie geschenkt, deren Produktionsanstieg eine Hauptvoraussetzung für die Verwirklichung des im Fünfjahrplan vorgesehenen Vorhabens ist. Im Laufe des Planjahrfünfts wird sich die Produktion der Leichtindustrie beispielsweise von 46,5 Milliarden auf 66,6—69,2 Milliarden Lei und die der Nahrungsmittelindustrie von 54,6 Milliarden auf 78,1— 82,1 Milliarden Lei erhöhen. Gleichlaufend mit diesem bedeutenden quantitativen Zuwachs soll das Gebrauchsgüterangebot auch wesentliche qualitative und Strukturwandlungen erfahren. Laut Berechnungen von Handelsfachleuten steigt der Bedarf an Dauergebrauchs- und anderen Artikeln schneller als der an Nahrungsmitteln und wird im Jahre 1975 50—60 Prozent des Gesamtverbrauchs erreichen. Die in diesem Herbst organisierte Musterschau hat durch die grosse Anzahl der Exponate, durch die Vielfalt und Qualität der ausgestellten Waren bewiesen, dass „— (Fortsetzung auf Sette 3) Dörflichen Konsumhandel mehr beachten Bis 1975 weitere 2300 Handelseinheiten au! dem Land Bucureşti. — Um 28 Prozent mehr Schuhe, 15 Prozent mehr Haushaltsgegenstände, 22 Prozent mehr Kühlschränke, 11 Prozent mehr Nähmaschinen und 23 Prozent mehr Lebensmittel sind gegenüber der Vcrgleichsperiode des Vorjahrs in den ersten drei Trimestern 1971 im dörflichen Konsumgüterhandel abgesetzt worden. Dies gab vor kurzem Ion Vetrineanu, Generaldirektor im Zcntralverband der Konsumgenossenschaften, in einem Presse-Interview bekannt. Die Ergebnisse können aber die Tatsache nicht verdecken, meinte der Direktor, dass zur Zeit das Handelsnetz auf dem Lande unzulänglich ist. In vielen Handelseinheiten waren bei weitem nicht die gefragtesten Waren vorhanden, die Bestellungen wurden von den Verwaltern der einzelnen Konsumgenossenschaften öfter mit Verspätung oder unvollständig zugeschickt. Zur Beseitigung dieser Mängel wurde bereits in diesem Jahr eine Reihe von Massnahmen getroffen. Im Kreis Ilfov wurden in diesem Jahr 139 Disziplinarstrafen und Geldstrafen verhängt sowie 26 Angestellte (sowohl Lagerverwalter als auch Verkäufer) entlassen. Doch diese Massnahmen allein genügen nicht, meinte der Direktor, um eine Änderung der Sachlage herbeizuführen. Laut den auf dem letzten Plenum des ZK der RKP gegebenen Hinweisen soll der Umsatz der Konsumgenossenschaften 1975 um 44,1 Prozent grösser sein als 1970. Dies wird bis zu diesem Zeitpunkt durch den Bau von weiteren 2300 dörflichen Handelseinheiten mit einer Fläche von insgesamt 700 000 Quatratmetern ermöglicht werden. Davon wurden bereits in diesem Jahr I mehr als 200 Einheiten ihrer Bestimmung übergeben. Die grössten Erfolge in dieser Hinsicht haben die Kreise Arad, Argeş, Constanta, Iaşi und Mehedinţi zu verzeichnen. Andere Kreise hinwieder, wie Dîmboviţa, Galaţi, Hunedoara und Sălaj, sind im Rückstand geblieben, so dass hier dringend Massnahmen zu ihrer Überwindung nötig sind. Weiter sieht der erste Abschnitt des laufenden Planjahrfünfts die Erweiterung und Modernisierung der bestehenden Konsumgütereinheiten in insgesamt 530 Ortschaften vor. Traktor Nr. 300000 vom Montageband Braşov (NW). — Der 300 000. Traktor hat Montag das Montageband im Traktorenwerk der Stadt verlassen. Es handelt sich um einen Traktor der Familie U 400. Bekanntlich haben die Arbeiter, Techniker und Ingenieure des Werkes, in dem die Traktorenproduktion vor genau einem Vierteljahrhundert angelaufen ist, in den letzten Jahren durch die Modernisierung und Differenzierung der Traktorenproduktion wiederholt bedeutende Erfolge erzielt. Gleichzeitig ist man hier bemüht, die Leistungen der rumänischen Traktoren dem Weltniveau anzugleichen. Umspanner bei Regen Tg.-Mureş. — Mehrere Arbeiten zum weiteren Ausbau des Stromverbundnetzes sind vor kurzem in den Kreisen Mureş und Harghita abgeschlossen worden. Zu den wichtigsten Vorhaben gehört die Inbetriebnahme zweier neuer Umspannstationen in Odorhei und in Regen, Ähnliche Anlagen werden zur Zeit bei Mureşeni, Gheorghieni und Miercurea Ciuc gebaut. Im Laufe dieses Jahres sind in diesen Kreisen auch weitere 60 Kilometer Stromleitungen hinzugekommen, durch die ungefähr 30 neue Ortschaften elektrifiziert wurden. Strassen für Winter vorbereitet Bucureşti. — Die Vorbereitungen für eine reibungslose Entfaltung des Verkehrs in den Wintermonaten sind abgeschlossen worden. Wie die Generaldirektion für Strassen im einschlägigen Ministerium mitteilt, wurden auf den meistbefahrenen Strecken 200 Strassendienststationen ihrer Bestimmung zugeführt, die mit rund 1500 hochleistungsfähigen Schneeräumungsmaschinen ausgestattet sind. Ebenso wurden Sondermannschaften aufgestellt, die durch Witterungseinflüsse entstandene Schäden an den Strassen sofort beheben. Um den Fahrern jederzeit genaue Auskunft über die Strassenverhältnisse zu geben, wird im Winter ein weitverzweigtes Informationssystem funktionieren, das 500 Fernsprechämter einschiiesst. Ab Januar neue Soziologie-Zeitschrift Bucureşti. — Ab Januar 1972 wird die Akademie für Politische und Gesellschaftswissenschaften der Sozialistischen Republik Rumänien eine Zeitschrift für Soziologie, die den Namen „Viitorul social“ tragen wird, herausbringen. Die Zeitschrift soll jedes dritte Monat erscheinen. Die Abonnements können sowohl in Postämtern als auch bei Briefträgern und Presseverteilern in Betrieben und Institutionen vorgenommen werden. Der Preis eines Heftes beträgt 10 Lei, ein Jahresabonnement kostet 40 Lei. Erich Bergei dirigiert Rundfunksinfoniker Bucureşti. — Eine Folge von drei Konzerten mit Werken von George Enescu und Anton Bruckner dirigiert Erich Bergei in den folgenden Wochen (am 9., 16., und 23. XII.) im Bukarester Rundfunkstudio. Auf dem Programmzettel stehen : I. Konzert: die I. Suite in C-Dur von George Enescu und Anton Bruckners IV. Sinfonie in F-Dur, „Die Romantische“ ; II. Konzert : Enescus II. Suite in C-Dur, Bruckners VI. Sinfonie in A-Dur; III. Konzert: Enescus III. Suite „Die Ländliche“ ; Bruckners VIII. Sinfonie in c-Moll. Die Konzerte werden vom Rundfunk auf dem II. und III. Programm und auf dem II. Programm des Fernsehens übertragen. Berufliches Können und Verhalten in der Gesellschaft Betrachtungen zum Gesetz über Einstufung und Beförderung des Personals in staatlichen und sozialistischen Einheiten Von Dr. Sanda Ghimpu, Dozent für Arbeitsrecht Vor kurzem billigte das höchste Forum unseres Landes ein Gesetz, das von umfassender Bedeutung für die möglichst objektive und realistische Einschätzung der Befähigung von Angestellten ist; es handelt sich um das Gesetz Nr. 12/1971 über Einstufung und Beförderung des Personals in den staatlichen und sozialistischen Einheiten. Auf der Arbeitsberatung mit dem Parteiaktiv aus dem Bereich der ideologischpolitischen und kulturell-erzieherischen Tätigkeit vom 9. Juli d. J. legte Genosse Nicolae Ceauşescu die Zielsetzungen des Aufbaus der vielseitig entwickelten sozialistischen Gesellschaft dar ; diese Zielsetzungen und besonders die der steten Verbesserung der Leitung, Organisation und Planung der Volkswirtschaft sowie des ganzen sozialen Lebens und die Einführung neuester wissenschaftlicher und technischer Erkenntnisse in sämtliche Tätigkeitsbereiche machen es zu einem vordringlichen Partei- und Staatsanliegen, die Fachkräfte möglichst umsichtig, je nach ihrer Ausbildung, Befähigung und Erfahrung einzusetzen. Das gleiche gilt für die richtige Arbeitsentlohnung gemäss den Prinzipien sozialistischer Rechtlichkeit und insbesondere für die Förderung der Bemühungen um die stete Hebung der Berufsausbildung, der Qualifikation und Sachkenntnis aller Werktätigen. Das Gesetz über Beförderung und Einstufung des Personals entspricht gerade dieser Notwendigkeit. Seine Bedeutung liegt darin, dass es erstmalig in unserem Lande ein einheitliches System der Einstufung und Beförderung aller Kategorien des Personals in der gesamten Sphäre der staatlichen Wirtschaft, Verwaltung und sozial-kulturellen Tätigkeit zur Institution erhebt. Das Gesetz veranschaulicht zugleich auch die Direktive, die die Parteidokumente in der Gesetzgebung vorzeichneten und wonach die prinzipielle juristische Regelung aller sozialer Verhältnisse von allgemeinem Interesse nur durch Gesetze und nicht durch dem Gesetz untergeordnete Akte von Verwaltungsorganen erfolgen soll. Schon in seinem ersten Artikel bekräftigt das Gesetz erneut ein Grundprinzip der Arbeitsverhältnisse in unserer sozialistischen Gesellschaft, und zwar das verfassungsmässige Prinzip des Rechts auf Arbeit unter Hervorhebung seiner materiellen Garantie — das sozialistische Eigentum an den Produktionsmitteln und die ständige Entwicklung der Volkswirtschaft, die laufend neue Arbeitsplätze bietet. Der Gesetzestext verankert gleichzeitig das Prinzip der freien Wahl des Arbeitsplatzes ; die Wahrnehmung dieses Rechts ist selbstverständlich in erster Linie von Elementen persönlichen Charakters bedingt, wie Berufsbildung und Berufskönnen und vom Interesse der Allgemeinheit, der Bedarf der Gesellschaft und des Arbeitskollektivs. Das Gesetz legt fest, dass die Einstufung dem Angestellten die Eigenschaft eines Mitglieds des Kollektivs der Einheit mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen verleiht. In sehr allgemeinen Begriffen nimmt dieser Text die Umrisse einer neuen juristischen Einheit vorweg — das Kollektiv der Angestellten der betreffenden Einheit. Nach Auffassung des Gesetzgebers ist diese Einheit dazu bestimmt, in allen Phasen der Einstufung und Beförderung des Personals sowie im juristischen Ar(Fortsetzung auf Seite 3) VI. Parteitag der PVAP in Warschau eröffnet Warschau. — Am Nachmittag des 6. Dezember wurden in Warschau im Saal des Palais für Kultur und Wissenschaft die Arbeiten des VI. Parteitags der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei eröffnet. Im Saal befanden sich mehr als 1800 Delegierte — Arbeiter, Bauern, Wissenschaftler und Kulturschaffende sowie Militärangehörige —, Vertreter der 2 270 000 Parteimitglieder und Parteikandidaten, davon 308 direkt von den Parteiorganisationen der industriellen Grossbetriebe entsandte Delegierte sowie die Delegierten von 70 kommunistischen und Arbeiterparteien, sozialistischen und demokratischen Parteien. Die Teilnehmer am Parteitag begrüssten das Erscheinen der Genossen Edward Gierek, Jozef Cyrankiewicz, Piotr Jaroszewicz und der anderen polnischen Parteiführer im Präsidium mit Beifall. Im Präsidium nahmen ferner Platz Genosse Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, sowie die Leiter anderer ausländischer Delegationen. Im Saal befanden sich die Mitglieder der rumänischen Delegation, die Genossen Paul Niculescu-Mizil, Mitglied des Exekutivkomitees, des Ständigen Präsidiums, Sekretär des ZK der RKP, Miu Dobrescu, Stellvertretendes Mitglied des Exekutivkomitees des ZK der RKP, Mihai Marin, Botschafter der Sozialistischen Republik Rumänien in Warschau, sowie die Mitglieder der anderen ausländischen Delegationen. Die Arbeiten des Parteitags wurden von Edward Gierek eröffnet, der die Delegier¥ * Montag vormittag legten die am Parteitag der PVAP teilnehmenden ausländischen Delegationen an der Warschauer Zitadelle — dem Denkmal, das den polnischen Revolutionären gewidmet ist — sowie beim Mausoleum der Sowjetsoldaten Kränze nieder. An den Feierlichkeiten nahm die Deleten zum Parteitag sowie die ausländischen' Gäste begrüsste. Dann ehrten die Teilnehmer durch einen Augenblick stillen Gedenkens das Andenken der Kämpfer der PVAP, die zwischen den beiden Parteitagen aus dem Leben geschieden sind. Die Delegierten wählten die Arbeitsorgane des Parteitags und billigten die Tagesordnung der Arbeiten : 1. Rechenschaftsbericht des ZK der PVAP und die Aufgaben der Partei zur weiteren sozialistischen Entwicklung der Polnischen VR ; 2. Bericht der Zentralen Revisionskommission ; 3. Bestimmungen der ökonomischen und sozialen Entwicklung des Landes in den Jahren 1971—1975 ; 4. Wahl des Zentralkomitees und der Zentralen Revisionskommission. Zum 1. Punkt der Tagesordnung wurde den Delegierten der Rechenschaftsbericht des ZK der PVAP für die Zeitspanne zwischen dem V. und VI. Parteitag eingehändigt. Der Erste Sekretär des ZK der PVAP, Genosse Edward Gierek, unterbreitete dem Parteitag den programmatischen Bericht „Die Aufgaben der Partei bei der steten sozialistischen Entwicklung der Polnischen Volksrepublik“. Der VI. Parteitag der PVAP setzt seine Arbeiten fort. ¥ gátion der Rumänischen Kommunistischen Partei unter Führung des Genossen Nicolae Ceauşescu teil. Die ausländischen Delegationen befanden sich in Begleitung von Jozef Tejchma, Mitglied des Politbüros, Sekretär des ZK der PVAP, sowie anderer polnischer offizieller Persönlichkeiten. Metallerstreik zieht Kreise Gesamte westdeutsche Automobilindustrie von Lahmlegung bedroht Unternehmer appellieren an Kanzler Brandt Bonn (Agerpres). — Die Volkswagenwerke haben am Montag infolge Fehlens von Bestandteilen ihre Tore schliessen müssen. Grund des Ausfalls der Zulieferungen ist der vor zwei Wochen in Baden-Württemberg ausgebrochene Metallarbeiterstreik. Bekanntlich hatte die Ablehnung der Forderungen der IG-Metall am 22. November den Ausbruch eines Massenstreiks zur Folge. Die Aussperrungen, die vier Tage später von der Unternehmerschaft als Vergeltungsmassnahme vorgenommen wurden, haben die Zahl der geschlossenen Betriebe auf 544 und die Zahl der Streikenden auf 360 000 erhöht. Im Laufe der letzten Woche haben die Firmen ..Daimler-Benz“, „Audi-NSU“ und „BMW“ geschlossen. Da in den nächsten. Tagen die Bestandteillager auch in anderen Werken zur Neige gehen, erwartet man die Einstellung der Produktion bei den westdeutschen Niederlassungen der amerikanischen Firmen „General Motors", und „Ford“, bei „Adam Opel A. G.“ und „Ford-Werke A. G.“. Sollte der Arbeitskonflikt nicht rechtzeitig beigelegt werden, so dürfte dies die völlige Lahmlegung der gesamten westdeutschen Autorrtobilindnstrie nach sich ziehen. In Stuttgart, wo die Verhandlungen zwischen den Vertretern der Gewerkschaft und der Unternehmer in Anwesenheit des Bundesvermittlers Georg Wannagat vor sich gehen, herrscht Pessimismus hinsichtlich der Möglichkeiten eines Kompromisses. Der Vorsitzende des Ministerrates, ion Gheorghe Maurer, empfing den Aussenminister Marokkos Der Vorsitzende des Ministerrates der Sozialistischen Republik Rumänien, Ion Gheorghe Maurer, empfing Montag Mittag den Aussenminister des Königreichs Marokko, Abdellatif Filali. An der Zusammenkunft, die in einer herzlichen Atmosphäre verlief, nahmen teil : Corneliu Mänescu, Aussenminister, Petru Burlacu, Stellvertretender Aussenminister, und Vasile Mircea, Botschafter Rumäniens in Marokko. Anwesend waren die offiziellen Persönlichkeiten, die den marokkanischen Minister auf seinem Besuch in unserem Lande begleiten. Bei dem Gespräch wurde der Genugtuung über die günstige Entwicklung der Beziehungen zwischen Rumänien und Marokko Ausdruck verliehen und die vorhandenen Möglichkeiten zur Ausweitung der Zusammenarbeit und Kooperation auf verschiedenen Ebenen zwischen den beiden Ländern unterstrichen. Gleichzeitig kamen auch einige Fragen der internationalen Lage zur Aussprache. Nach der Zusammenkunft lud der Vorsitzende des Ministerrates, Ion Gheorghe Maurer, die Gäste und die offiziellen rumänischen Persönlichkeiten, die bei der Zusammenkunft zugegen waren, zu einem Diner. * Bundschau’international Heisses Pflaster Washington Nun auch in der amerikanischen Hauptstadt : Mordziffern steigen sprunghaft Washington. — Unlängst konferierten verantwortliche Politiker der Bundeshauptstadt, um die Frage zu erörtern, wie die Bundeshauptstadt sicherer gemacht werden könne. Es ist höchste Zeit. In dieser Stadt traut sich kaum noch jemand in der Dämmerung spazierenzu gehen. Ungezählte Bürger verbarrikadieren sich mit Pistolen und Flinten in Eigenheim und Mietwohnungen. Die letzten Morde wurden an einer 81- jährigen Frau verübt, die von einem Jugendlichen in ihrer Wohnung vergewaltigt und getötet wurde, an einem Hotelgast, der aus unbekanntem Grund auf dem Weg zu seinem Zimmer erschossen wurde, und an zwei Mädchen aus Australien. Die beiden arbeiteten auf der Durchreise an einem Würstelstand, um sich die Überfahrt nach England zu verdienen. Sie wohnten in einem spärlich möblierten Appartement. Dort fand man sie, an Händen und Beinen gefesselt, Knebel im Mund, je ein Einschuss im Kopf. Die Mordstatistik hat längst den Vorjahresrekord übersprungen. In Washington lebt man nach den letzten Statistiken gefährlicher als in New York. Was alles im Laufe eines Tages passiert, kann man am besten in der „Crime“-Spalte der „Washington Post“ nachlesen. Die Spalte zählt in einer einzigen Ausgabe 35 Raubüberfälle, drei tätliche Angriffe mit anschliessender Spitalsbehandlung, zwei Diebstähle sowie 37 Festnahmen und Verurteilungen auf. Jeder zweite dieser kleingedruckten Überfälle hätte leicht im Totschlag enden können, wenn sich die Opfer gewehrt hätten. So ein berüchtigtes „Hold up“ geschieht meistens in der Art einer schäbigen Fernsehszene. Zwei oder drei Burschen sprechen jemanden an. Einer hat ein Messer oder eine Pistole in der Hand. „Geld raus. Dies ist ernst gemeint“ — mit Blick auf die Waffe. Erfahrungsgemäss ist die Sache am gefährlichsten, wenn man überhaupt nichts Bares in der Tasche hat, weil die Räuber dann aus Wut zuschlagen. Oder in einem Geschäft: Es kommt einer herein und tut so, als wenn er einen Revolver in der Tasche hätte. „Das ist jetzt ein Überfall. Keine (Fortsetzung auf Seite 5)