Neuer Weg, 1971. december (23. évfolyam, 7020-7046. szám)

1971-12-08 / 7026. szám

Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag) Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 7 ' 23. Jahrgang / Nr. 7026 Industrieplattform wächst Miercurea Ciuc. — Teilweise in Be­trieb genommen wurde in Miercurea Ciuc eine Kammgarnspinnerei mit einer Jahreskapazität von 1500 Tonnen. Mehr als. 70 Prozent der Anlagen und Ausrü­stungen stammen aus einheimischen Ma­schinenbaubetrieben. Im nächsten Jahr ist die Inbetriebnahme weiterer Produk­tionskapazitäten vorgesehen. Auf der gleichen Industrieplattform sind kürzlich noch zwei Grosseinheiten angelaufen. Es handelt sich um eine Wirkwaren- und eine Konfektionsfabrik. Fernsprechnetz ausgebaut Bucureşti. — In Mangalia, Neptun,. Odorheiul Secuiesc sowie in den haupt­städtischen Wohngebieten Plevna und Berceni wurden neue Selbstwähl-Fern­­sprechämter ihrer Bestimmung zuge­führt. Gleichzeitig hat man die Arbeiten zur Erweiterung der einschlägigen An­lagen in Slatina, Arad, Tulcea, Temes­vár und in dem hauptstädtischen Wohn­viertel Drumul Taberei abgeschlossen. Dadurch kann die Zahl der Anschlüsse um 47 000 erhöht werden. Gegenwärtig entstehen in Ploieşti, Bacău, Mamaia so­wie im Wohnviertel ,Steagul Roşu“ Braşov und in einigen Bukarester Wohn­vierteln neue Fernsprechämter. In Ga­laţi, Brăila, Iaşi, Predeal und Sinaia wird der Selbstwähl-Femsprech verkehr einge­führt. Beratung über Bewässerung Constanţa. — Eine Beratung junger Ar­beiter von den Bewässerungsbaustellen des Landes wurde am vergangenen Wo­chenende abgehalten. Das Hauptthema der Beratung beschäftigte sich mit aktuel­len Fragen der Bodenverbesserung und der Bodenbewirtschaftung. Gleichzeitig fand auch ein Meinungsaustausch der VKJ-ler aus allen Landesteilen statt, wo­bei eine Reihe von Fragen der Steigerung der Erträge mit Hilfe der Bewässerung erörtert wurden. Tagesspiegel Grossjährigkeitsfeier Carei. — Die 18jährigen der Stadt Carei haben dieser Tage ihr Gross­­jährigkeitsfest gefeiert. Aus diesem Anlass sprach Genosse Francisc Ba­­gosi, Stellvertretendes Büromitglied des Kreisparteikomitces Sathmar und Parteimitglied aus den Jahren der Illegalität. Hochzeit unter Wasser Budapest. — Im Hafen der Ehe landeten die beiden Angehörigen des Budapester Taucherklubs. László Söphen und Ersehet Malek, die im See von Tata in Westungarn unter Wasser getraut wurden. Der Zeremo­nie wohnten vierzig Hochzeitsgäste, durchwegs in Taucheranzügen, bei. Die Standesbeamtin blieb allerdings im Trocknen und nahm die Trauung über Mikrophon vom Ufer aus vor. Ein wasserdichtes „Hochzeitsregister“ lag auf einem Eisentisch am Grund | des Sees. Das junge Paar tauschte auch die Eheringe unter Wasser. Künstliche Supersonne Bad Tölz. — Mit einem neuen Su­perlativ kann der bayrische Kurort Bad Tölz aufwarten : das grösste So­larium Europas wurde dort eröffnet. Künstliche Sonne strahlt auf eine zwölf mal vier Meter grosse und be- ! heizte Landschaft mit Sahara-Kulisse. Obwohl diese Supersonne durch ihre Intensität achtmal stärker bräunt als die natürliche Sonne, ist sie weniger ge­fährlich, denn die ultravioletten Strah­len werden gefiltert. Neben dem So­larium stehen am Rande eines Schwimmbeckens mit künstlicher Brandung tropische Gewächse. Dazu kommen noch ein Inhalatorium, das mit natürlicher Jodluft gespeist wird, ein Thermalhallenbad, ein warmes Allwetter-Freibad und eine Sauna. Uber 400 Beinahe- Zusammenstösse Genf. — Im Luftraum über West­europa sind im vergangenen Jahr ins­gesamt 425 Beinahe-Zusavnmenstösse zwischen Flugzeugen registriert wor­den. Wie der Internationale Zivilluft­verkehrsverband (ICAO) zum Ab­schluss einer Konferenz über techni­sche Fragen mitteilte, stieg die Zahl der drohenden Kollisionen in den ver­gangenen Jahren ständig an. Die ICAO empfahl die Einrichtung eines einzigen Flugsicherheitssystems für den Luftverkehr und kündigte eine Untersuchung über die Ursachen und die Vorbeugung von Beinahe-Zusam­­menstössen an. Wie wird das Wetter? Die letzten 48 Stunden: Weiterhin überwiegend feucht, örtliche Niederschläge in Siebenbürgen, in der Maramureş und in der Moldau, dann schwache Regenfälle in der Cri­­şana und im Banat. Schwache bis mässige, an der Küste auffrischende Winde. Nächtliche Tiefstwerte zwischen minus 4 Grad (Joseni) und 7 Grad (Tr. Severin), Tageswerte zwischen minus 1 Grad (Baia Mare) und 8 Grad (Boso­­witsch). Mittagstemperatur in Bukarest bei 4 Grad. Wetterentwicklung : Leicht verän­derlicher Himmel und schwache Niederschläge im Banat, in der Crişana und Maramureş. In den restlichen Landesteilen überwiegend feucht mit Niederschlägen als Regen, Schneeregen und Schnee. Schwache, dann auffrischende Winde aus Richtung Nordost. Temperatur im Sinken, nächtliche Tiefstwerte zwischen minus G und 4 Grad, Tageswerte minus 1 bis 9 Grad. Im Nord­westen Morgennebel. Gebirge : Überwiegend veränderlich. Schwache Niederschläge als Schnee. Wind aus Richtung Nord. Die Schneedecke : Omul 53 cm. Paring 34, Hohe Rinne 13. Sinaia 18, Predeal 2, Semenik 23, Tarcu 30, Raräu 53, Toaca 39. NeuerWeg Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Bucureşti, Mittwoch, 8. Dezember 1971 / Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung: Bucureşti, Piaţa Scînteii, Telefon: 17 60 10, IX.60 20 (Zentrale), 18 12 17 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Braşov, Sibiu, Arad, Re­­schitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Kennziffern des Fünfjahrplans Hauptvoraussetzung eines hohen Lebensstandes Warenumsatz steigt auf fast das Anderthalbfache Ehrenvolle Aufgaben für Industrie und Handel Von Nikolaus Z a n g 1 Die Bestimmung des Fünfjahrplans, wonach der gesamte Warenumsatz des Einzelhandels im Jahre 1975 um 40—47 Prozent grösser sein wird als 1970, widerspiegelt in eindeutiger Weise die Fürsorge der Partei und des Staates für die Verbesserung des Lebensstandes des gesamten Volkes. Der Zuwachs ist be­trächtlich und wird zu einer wesentlich besseren Versorgung der Bevölkerung führen. Aus den Erwägungen, nach denen das Vorhaben festgelegt wurde, ist klar ersichtlich, dass auch diese Planbestimmung wissenschaftlich begründet ist Beim Einplanen des steigenden Waren­umsatzes hat man in erster Linie die Ent­wicklungsdynamik der gesamten Volks­wirtschaft in Betracht gezogen, weil die Erhöhung des Warenumsatzes in enger Beziehung mit einer Reihe anderer Richt­zahlen des Fünfjahrplans steht : mit dem Nationaleinkommen, dem Konsumtions­fonds, mit der Erhöhung des Reallohns sowie der Realeinkünfte der Bauernschaft und selbstredend mit den Kapazitäten, über die verschiedene Gebrauchsgüter herstellende Sparten verfügen werden. Diese Übereinstimmung mit den übrigen ökonomischen und sozialen Faktoren, die den Bestimmungen des Fünfjahrplan zu­grundeliegen, bewirkte es, dass die Plan­kennziffer der Warenumsatzerhöhung den Möglichkeiten und den Erfordernis­sen vollauf entspricht. Man hat bei der Festlegung dieser Zif­fer natürlich auch eine Reihe anderer Elemente berücksichtigt, wie beispielswei­se den Prozess der Verstädterung, das Bestreben, die Lebensweise auf dem Dorf der städtischen anzugleichen, ebenso die Entwicklung einiger ökonomisch zurück­gebliebener Landesteile, das Anwachsen . des nicht in der Landwirtschaft be­schäftigten Bevölkerungsteils sowie die Tatsache, dass die Bareinkünfte der Bauernschaft einen immer bedeutenderen Anteil ihrer Gesamteinkünfte ausmachen und somit die Nachfrage nach Waren aus dem Handelsnetz zunimmt. Schon diese summare Aufzählung zeigt, welche Viel­falt an Faktoren bei der Festlegung der hier besprochenen Plankennziffer berück­sichtigt werden mussten. Besonderes Augenmerk wurde dabei der Konsumgüterindustrie geschenkt, deren Produktionsanstieg eine Hauptvorausset­zung für die Verwirklichung des im Fünf­jahrplan vorgesehenen Vorhabens ist. Im Laufe des Planjahrfünfts wird sich die Produktion der Leichtindustrie beispiels­weise von 46,5 Milliarden auf 66,6—69,2 Milliarden Lei und die der Nahrungsmit­telindustrie von 54,6 Milliarden auf 78,1— 82,1 Milliarden Lei erhöhen. Gleichlaufend mit diesem bedeutenden quantitativen Zuwachs soll das Gebrauchsgüterangebot auch wesentliche qualitative und Struk­turwandlungen erfahren. Laut Berech­nungen von Handelsfachleuten steigt der Bedarf an Dauergebrauchs- und anderen Artikeln schneller als der an Nahrungs­mitteln und wird im Jahre 1975 50—60 Prozent des Gesamtverbrauchs erreichen. Die in diesem Herbst organisierte Mu­sterschau hat durch die grosse Anzahl der Exponate, durch die Vielfalt und Qualität der ausgestellten Waren bewiesen, dass „— (Fortsetzung auf Sette 3) Dörflichen Konsumhandel mehr beachten Bis 1975 weitere 2300 Handelseinheiten au! dem Land Bucureşti. — Um 28 Prozent mehr Schuhe, 15 Prozent mehr Haushalts­gegenstände, 22 Prozent mehr Kühlschränke, 11 Prozent mehr Nähmaschinen und 23 Prozent mehr Lebensmittel sind gegenüber der Vcrgleichsperiode des Vorjahrs in den ersten drei Trimestern 1971 im dörflichen Konsumgüterhandel abgesetzt worden. Dies gab vor kurzem Ion Vetrineanu, Generaldirektor im Zcntralverband der Konsumgenossenschaften, in einem Presse-Interview bekannt. Die Ergebnisse können aber die Tat­sache nicht verdecken, meinte der Direk­tor, dass zur Zeit das Handelsnetz auf dem Lande unzulänglich ist. In vielen Handelseinheiten waren bei weitem nicht die gefragtesten Waren vorhanden, die Bestellungen wurden von den Verwaltern der einzelnen Konsumgenossenschaften öfter mit Verspätung oder unvollständig zugeschickt. Zur Beseitigung dieser Mängel wurde bereits in diesem Jahr eine Reihe von Massnahmen getroffen. Im Kreis Ilfov wurden in diesem Jahr 139 Disziplinar­strafen und Geldstrafen verhängt sowie 26 Angestellte (sowohl Lagerverwalter als auch Verkäufer) entlassen. Doch diese Massnahmen allein genügen nicht, meinte der Direktor, um eine Änderung der Sach­lage herbeizuführen. Laut den auf dem letzten Plenum des ZK der RKP gege­benen Hinweisen soll der Umsatz der Konsumgenossenschaften 1975 um 44,1 Prozent grösser sein als 1970. Dies wird bis zu diesem Zeitpunkt durch den Bau von weiteren 2300 dörflichen Handelsein­heiten mit einer Fläche von insgesamt 700 000 Quatratmetern ermöglicht werden. Davon wurden bereits in diesem Jahr I mehr als 200 Einheiten ihrer Bestimmung übergeben. Die grössten Erfolge in dieser Hinsicht haben die Kreise Arad, Argeş, Constanta, Iaşi und Mehedinţi zu ver­zeichnen. Andere Kreise hinwieder, wie Dîmboviţa, Galaţi, Hunedoara und Sălaj, sind im Rückstand geblieben, so dass hier dringend Massnahmen zu ihrer Über­windung nötig sind. Weiter sieht der er­ste Abschnitt des laufenden Planjahr­fünfts die Erweiterung und Modernisie­rung der bestehenden Konsumgütereinhei­ten in insgesamt 530 Ortschaften vor. Traktor Nr. 300000 vom Montageband Braşov (NW). — Der 300 000. Traktor hat Montag das Montageband im Trak­torenwerk der Stadt verlassen. Es handelt sich um einen Traktor der Familie U 400. Bekanntlich haben die Arbeiter, Techni­ker und Ingenieure des Werkes, in dem die Traktorenproduktion vor genau einem Vierteljahrhundert angelaufen ist, in den letzten Jahren durch die Modernisierung und Differenzierung der Traktorenpro­duktion wiederholt bedeutende Erfolge erzielt. Gleichzeitig ist man hier bemüht, die Leistungen der rumänischen Trakto­ren dem Weltniveau anzugleichen. Umspanner bei Regen Tg.-Mureş. — Mehrere Arbeiten zum weiteren Ausbau des Stromverbundnetzes sind vor kurzem in den Kreisen Mureş und Harghita abgeschlossen worden. Zu den wichtigsten Vorhaben gehört die In­betriebnahme zweier neuer Umspannsta­tionen in Odorhei und in Regen, Ähnliche Anlagen werden zur Zeit bei Mureşeni, Gheorghieni und Miercurea Ciuc gebaut. Im Laufe dieses Jahres sind in diesen Kreisen auch weitere 60 Kilometer Stromleitungen hinzugekommen, durch die ungefähr 30 neue Ortschaften elektrifi­ziert wurden. Strassen für Winter vorbereitet Bucureşti. — Die Vorbereitungen für eine reibungslose Entfaltung des Verkehrs in den Wintermonaten sind abgeschlossen worden. Wie die Generaldirektion für Strassen im einschlägigen Ministerium mitteilt, wurden auf den meistbefahrenen Strecken 200 Strassendienststationen ihrer Bestimmung zugeführt, die mit rund 1500 hochleistungsfähigen Schneeräumungs­­maschinen ausgestattet sind. Ebenso wur­den Sondermannschaften aufgestellt, die durch Witterungseinflüsse entstandene Schäden an den Strassen sofort beheben. Um den Fahrern jederzeit genaue Aus­kunft über die Strassenverhältnisse zu geben, wird im Winter ein weitverzweig­tes Informationssystem funktionieren, das 500 Fernsprechämter einschiiesst. Ab Januar neue Soziologie-Zeitschrift Bucureşti. — Ab Januar 1972 wird die Akademie für Politische und Gesell­schaftswissenschaften der Sozialistischen Republik Rumänien eine Zeitschrift für Soziologie, die den Namen „Viitorul so­cial“ tragen wird, herausbringen. Die Zeitschrift soll jedes dritte Monat er­scheinen. Die Abonnements können so­wohl in Postämtern als auch bei Brief­trägern und Presseverteilern in Betrieben und Institutionen vorgenommen werden. Der Preis eines Heftes beträgt 10 Lei, ein Jahresabonnement kostet 40 Lei. Erich Bergei dirigiert Rundfunksinfoniker Bucureşti. — Eine Folge von drei Kon­zerten mit Werken von George Enescu und Anton Bruckner dirigiert Erich Ber­gei in den folgenden Wochen (am 9., 16., und 23. XII.) im Bukarester Rundfunk­studio. Auf dem Programmzettel stehen : I. Konzert: die I. Suite in C-Dur von George Enescu und Anton Bruckners IV. Sinfonie in F-Dur, „Die Romantische“ ; II. Konzert : Enescus II. Suite in C-Dur, Bruckners VI. Sinfonie in A-Dur; III. Konzert: Enescus III. Suite „Die Länd­liche“ ; Bruckners VIII. Sinfonie in c-Moll. Die Konzerte werden vom Rundfunk auf dem II. und III. Programm und auf dem II. Programm des Fernsehens über­tragen. Berufliches Können und Verhalten in der Gesellschaft Betrachtungen zum Gesetz über Einstufung und Beförderung des Personals in staatlichen und sozialistischen Einheiten Von Dr. Sanda Ghimpu, Dozent für Arbeitsrecht Vor kurzem billigte das höchste Forum unseres Landes ein Gesetz, das von umfassender Bedeutung für die möglichst objektive und realistische Einschätzung der Befähigung von Angestellten ist; es handelt sich um das Gesetz Nr. 12/1971 über Einstufung und Beförderung des Personals in den staatlichen und sozialisti­schen Einheiten. Auf der Arbeitsberatung mit dem Par­teiaktiv aus dem Bereich der ideologisch­politischen und kulturell-erzieherischen Tätigkeit vom 9. Juli d. J. legte Genosse Nicolae Ceauşescu die Zielsetzungen des Aufbaus der vielseitig entwickelten so­zialistischen Gesellschaft dar ; diese Ziel­setzungen und besonders die der steten Verbesserung der Leitung, Organisation und Planung der Volkswirtschaft sowie des ganzen sozialen Lebens und die Ein­führung neuester wissenschaftlicher und technischer Erkenntnisse in sämtliche Tä­tigkeitsbereiche machen es zu einem vor­dringlichen Partei- und Staatsanliegen, die Fachkräfte möglichst umsichtig, je nach ihrer Ausbildung, Befähigung und Erfahrung einzusetzen. Das gleiche gilt für die richtige Arbeitsentlohnung gemäss den Prinzipien sozialistischer Rechtlich­keit und insbesondere für die Förderung der Bemühungen um die stete Hebung der Berufsausbildung, der Qualifikation und Sachkenntnis aller Werktätigen. Das Gesetz über Beförderung und Ein­stufung des Personals entspricht gerade dieser Notwendigkeit. Seine Bedeutung liegt darin, dass es erstmalig in unse­rem Lande ein einheitliches System der Einstufung und Beförderung aller Katego­rien des Personals in der gesamten Sphäre der staatlichen Wirtschaft, Ver­waltung und sozial-kulturellen Tätigkeit zur Institution erhebt. Das Gesetz veranschaulicht zugleich auch die Direktive, die die Parteidoku­mente in der Gesetzgebung vorzeichneten und wonach die prinzipielle juristische Regelung aller sozialer Verhältnisse von allgemeinem Interesse nur durch Gesetze und nicht durch dem Gesetz unterge­ordnete Akte von Verwaltungsorganen erfolgen soll. Schon in seinem ersten Artikel be­kräftigt das Gesetz erneut ein Grundprin­zip der Arbeitsverhältnisse in unserer so­zialistischen Gesellschaft, und zwar das verfassungsmässige Prinzip des Rechts auf Arbeit unter Hervorhebung seiner materiellen Garantie — das sozialistische Eigentum an den Produktionsmitteln und die ständige Entwicklung der Volkswirt­schaft, die laufend neue Arbeitsplätze bietet. Der Gesetzestext verankert gleichzeitig das Prinzip der freien Wahl des Arbeits­platzes ; die Wahrnehmung dieses Rechts ist selbstverständlich in erster Linie von Elementen persönlichen Charakters be­dingt, wie Berufsbildung und Berufskön­nen und vom Interesse der Allgemeinheit, der Bedarf der Gesellschaft und des Ar­beitskollektivs. Das Gesetz legt fest, dass die Einstu­fung dem Angestellten die Eigenschaft eines Mitglieds des Kollektivs der Einheit mit allen sich daraus ergebenden Kon­sequenzen verleiht. In sehr allgemeinen Begriffen nimmt dieser Text die Umrisse einer neuen ju­ristischen Einheit vorweg — das Kollektiv der Angestellten der betreffenden Einheit. Nach Auffassung des Gesetzgebers ist diese Einheit dazu bestimmt, in allen Phasen der Einstufung und Beförderung des Personals sowie im juristischen Ar­­(Fortsetzung auf Seite 3) VI. Parteitag der PVAP in Warschau eröffnet Warschau. — Am Nachmittag des 6. Dezember wurden in Warschau im Saal des Palais für Kultur und Wissenschaft die Arbeiten des VI. Parteitags der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei eröffnet. Im Saal befanden sich mehr als 1800 Delegierte — Arbeiter, Bauern, Wissen­schaftler und Kulturschaffende sowie Militärangehörige —, Vertreter der 2 270 000 Parteimitglieder und Parteikandi­daten, davon 308 direkt von den Partei­organisationen der industriellen Gross­betriebe entsandte Delegierte sowie die Delegierten von 70 kommunistischen und Arbeiterparteien, sozialistischen und de­mokratischen Parteien. Die Teilnehmer am Parteitag begrüssten das Erscheinen der Genossen Edward Gie­­rek, Jozef Cyrankiewicz, Piotr Jarosze­­wicz und der anderen polnischen Partei­führer im Präsidium mit Beifall. Im Prä­sidium nahmen ferner Platz Genosse Ni­colae Ceauşescu, Generalsekretär der Ru­mänischen Kommunistischen Partei, sowie die Leiter anderer ausländischer Delega­tionen. Im Saal befanden sich die Mit­glieder der rumänischen Delegation, die Genossen Paul Niculescu-Mizil, Mitglied des Exekutivkomitees, des Ständigen Prä­sidiums, Sekretär des ZK der RKP, Miu Dobrescu, Stellvertretendes Mitglied des Exekutivkomitees des ZK der RKP, Mi­­hai Marin, Botschafter der Sozialistischen Republik Rumänien in Warschau, sowie die Mitglieder der anderen ausländischen Delegationen. Die Arbeiten des Parteitags wurden von Edward Gierek eröffnet, der die Delegier­¥ * Montag vormittag legten die am Par­teitag der PVAP teilnehmenden auslän­dischen Delegationen an der Warschauer Zitadelle — dem Denkmal, das den pol­nischen Revolutionären gewidmet ist — sowie beim Mausoleum der Sowjetsolda­ten Kränze nieder. An den Feierlichkeiten nahm die Dele­ten zum Parteitag sowie die ausländischen' Gäste begrüsste. Dann ehrten die Teilnehmer durch ei­nen Augenblick stillen Gedenkens das Andenken der Kämpfer der PVAP, die zwischen den beiden Parteitagen aus dem Leben geschieden sind. Die Delegierten wählten die Arbeits­organe des Parteitags und billigten die Tagesordnung der Arbeiten : 1. Rechenschaftsbericht des ZK der PVAP und die Aufgaben der Partei zur weiteren sozialistischen Entwicklung der Polnischen VR ; 2. Bericht der Zentralen Revisionskom­mission ; 3. Bestimmungen der ökonomischen und sozialen Entwicklung des Landes in den Jahren 1971—1975 ; 4. Wahl des Zentralkomitees und der Zentralen Revisionskommission. Zum 1. Punkt der Tagesordnung wurde den Delegierten der Rechenschaftsbericht des ZK der PVAP für die Zeitspanne zwi­schen dem V. und VI. Parteitag einge­händigt. Der Erste Sekretär des ZK der PVAP, Genosse Edward Gierek, unterbrei­tete dem Parteitag den programmatischen Bericht „Die Aufgaben der Partei bei der steten sozialistischen Entwicklung der Polnischen Volksrepublik“. Der VI. Parteitag der PVAP setzt seine Arbeiten fort. ¥ gátion der Rumänischen Kommunistischen Partei unter Führung des Genossen Ni­colae Ceauşescu teil. Die ausländischen Delegationen befan­den sich in Begleitung von Jozef Tejch­­ma, Mitglied des Politbüros, Sekretär des ZK der PVAP, sowie anderer polnischer offizieller Persönlichkeiten. Metallerstreik zieht Kreise Gesamte westdeutsche Automobilindustrie von Lahmlegung bedroht Unternehmer appellieren an Kanzler Brandt Bonn (Agerpres). — Die Volkswagen­werke haben am Montag infolge Fehlens von Bestandteilen ihre Tore schliessen müssen. Grund des Ausfalls der Zuliefe­rungen ist der vor zwei Wochen in Ba­den-Württemberg ausgebrochene Metall­arbeiterstreik. Bekanntlich hatte die Ab­lehnung der Forderungen der IG-Metall am 22. November den Ausbruch eines Massenstreiks zur Folge. Die Aussperrun­gen, die vier Tage später von der Unter­nehmerschaft als Vergeltungsmassnahme vorgenommen wurden, haben die Zahl der geschlossenen Betriebe auf 544 und die Zahl der Streikenden auf 360 000 er­höht. Im Laufe der letzten Woche haben die Firmen ..Daimler-Benz“, „Audi-NSU“ und „BMW“ geschlossen. Da in den nächsten. Tagen die Bestandteillager auch in an­deren Werken zur Neige gehen, erwartet man die Einstellung der Produktion bei den westdeutschen Niederlassungen der amerikanischen Firmen „General Motors", und „Ford“, bei „Adam Opel A. G.“ und „Ford-Werke A. G.“. Sollte der Arbeits­konflikt nicht rechtzeitig beigelegt wer­den, so dürfte dies die völlige Lahmle­gung der gesamten westdeutschen Auto­­rrtobilindnstrie nach sich ziehen. In Stutt­gart, wo die Verhandlungen zwischen den Vertretern der Gewerkschaft und der Unternehmer in Anwesenheit des Bun­desvermittlers Georg Wannagat vor sich gehen, herrscht Pessimismus hinsichtlich der Möglichkeiten eines Kompromisses. Der Vorsitzende des Ministerrates, ion Gheorghe Maurer, empfing den Aussenminister Marokkos Der Vorsitzende des Ministerrates der Sozialistischen Republik Rumänien, Ion Gheorghe Maurer, empfing Montag Mit­tag den Aussenminister des Königreichs Marokko, Abdellatif Filali. An der Zusammenkunft, die in einer herzlichen Atmosphäre verlief, nahmen teil : Corneliu Mänescu, Aussenminister, Petru Burlacu, Stellvertretender Aussen­minister, und Vasile Mircea, Botschafter Rumäniens in Marokko. Anwesend waren die offiziellen Per­sönlichkeiten, die den marokkanischen Minister auf seinem Besuch in unserem Lande begleiten. Bei dem Gespräch wurde der Genug­tuung über die günstige Entwicklung der Beziehungen zwischen Rumänien und Ma­rokko Ausdruck verliehen und die vor­handenen Möglichkeiten zur Ausweitung der Zusammenarbeit und Kooperation auf verschiedenen Ebenen zwischen den bei­den Ländern unterstrichen. Gleichzeitig kamen auch einige Fragen der internationalen Lage zur Aussprache. Nach der Zusammenkunft lud der Vor­sitzende des Ministerrates, Ion Gheorghe Maurer, die Gäste und die offiziellen ru­mänischen Persönlichkeiten, die bei der Zusammenkunft zugegen waren, zu einem Diner. * Bundschau’international Heisses Pflaster Washington Nun auch in der amerikanischen Hauptstadt : Mordziffern steigen sprunghaft Washington. — Unlängst konferierten verantwortliche Politiker der Bundeshauptstadt, um die Frage zu erörtern, wie die Bundeshauptstadt sicherer gemacht werden könne. Es ist höchste Zeit. In dieser Stadt traut sich kaum noch jemand in der Dämmerung spazierenzu gehen. Ungezählte Bürger verbarrikadie­ren sich mit Pistolen und Flinten in Eigenheim und Mietwohnungen. Die letzten Morde wurden an einer 81- jährigen Frau verübt, die von einem Ju­gendlichen in ihrer Wohnung vergewaltigt und getötet wurde, an einem Hotelgast, der aus unbekanntem Grund auf dem Weg zu seinem Zimmer erschossen wurde, und an zwei Mädchen aus Australien. Die beiden arbeiteten auf der Durchreise an einem Würstelstand, um sich die Überfahrt nach England zu verdienen. Sie wohnten in ei­nem spärlich möblierten Appartement. Dort fand man sie, an Händen und Bei­nen gefesselt, Knebel im Mund, je ein Einschuss im Kopf. Die Mordstatistik hat längst den Vorjah­resrekord übersprungen. In Washington lebt man nach den letzten Statistiken gefährlicher als in New York. Was alles im Laufe eines Tages passiert, kann man am besten in der „Crime“-Spalte der „Washington Post“ nachlesen. Die Spalte zählt in einer einzigen Aus­gabe 35 Raubüberfälle, drei tätliche An­griffe mit anschliessender Spitalsbehand­lung, zwei Diebstähle sowie 37 Festnah­men und Verurteilungen auf. Jeder zweite dieser kleingedruckten Überfälle hätte leicht im Totschlag enden können, wenn sich die Opfer gewehrt hätten. So ein berüchtigtes „Hold up“ geschieht meistens in der Art einer schäbigen Fernsehszene. Zwei oder drei Burschen sprechen jemanden an. Einer hat ein Messer oder eine Pistole in der Hand. „Geld raus. Dies ist ernst gemeint“ — mit Blick auf die Waffe. Erfahrungsge­mäss ist die Sache am gefährlichsten, wenn man überhaupt nichts Bares in der Tasche hat, weil die Räuber dann aus Wut zuschlagen. Oder in einem Geschäft: Es kommt einer herein und tut so, als wenn er einen Revolver in der Tasche hätte. „Das ist jetzt ein Überfall. Keine (Fortsetzung auf Seite 5)

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