Neuer Weg, 1972. január (24. évfolyam, 7047-7070. szám)

1972-01-15 / 7057. szám

t I I > Der neue UNO-Generalsekretär, Kurt Waldheim, meinte, man müsse nicht im­mer abwarten, bis es zu internationalen Konflikten kommt, um dann Abhilfe zu schaffen, sondern präventiv wirken. Eine bestimmt gute Idee, die man bald in der Praxis durchexerzieren sollte. Vorläufig wäre es immerhin gut, wenn man selbst post festum einige internationale Sorgen, vor allem die Konflikte in einigen asia­tischen Zonen und in Nahost. auf fried­lichem Wege abbauen würde, so wie es die UNO-Charta stipuliert. Es fehlt frei­lich nicht an Bemühungen, alle Kräfte für die Festigung der Friedensfront aufzubie­ten, und das ist letzten Endes die Ge­währ dafür, dass die Weichen der welt­politischen Entwicklung richtig gestellt werden. Die Wirkungskraft eines jeden internationalen Gremiums steht in direk­tem Verhältnis zum Beitrag seiner Mit­glieder. Die Stellungnahmen zur Frage einer europäischen Sicherheitskonferenz, die militärischen Ereignisse in Südost­asien, die heftigen sozialen Auseinander­setzungen in den kapitalistischen Län­dern und nicht zuletzt die wirtschaftli­chen Gegensätze zwischen diesen Ländern bildeten den Kern des Wochengeschehens, doch finden aufmerksame politische Be­obachter, dass gewisse Zwischenspiele am Rande der Weltbühne, wie zum Beispiel das amerikanisch-japanische Gipfeltref­fen, nicht recht als Routineübungen abge­tan werden können, da sie Symptome klar wahrzunehmender Verlagerungen im internationalen Kräftespiel sind und da­her nicht bagatellisiert werden sollten. Antiimperialistische Front In diesen Tagen konnte eine weitere Festigung der antiimperialistischen Front verzeichnet werden, und das sowohl auf politischer Ebene als auch dort, wo es die Aggressionskräfte zu militärischen Aus­einandersetzungen kommen Hessen. Die Öffentlichkeit unseres Landes bekundete schon immer ihre tiefe Sympathie für den gerechten Kampf der Völker, die zum Eigenleben erwacht sind, die ihre natio­nalen Interessen, ihre Freiheit und Unab­hängigkeit mit fester Entschlossenheit er­kämpfen und verteidigen. Die in diesen Tagen in Kairo abgehaltene V. Konferenz der Organisation für Solidarität mit den afro-asiatischen Ländern bot erneut An­lass dazu, die Haltung unseres Landes zu bekräftigen. In der an die Konferenz gerichteten Botschaft unseres Ministerprä­sidenten Ion Gheorghe Maurer heisst es ; „Wir unterstützen voll und ganz die Be­strebungen der Völker nach selbständiger ökonomischer und sozialer Entwicklung, der Nutzung ihrer Naturreichtümer im Einklang mit ihren eigenen Interessen und Bestrebungen, mit ihrem legitimen Recht, den Entwicklungsweg und ihre soziale Organisierungsform frei, ohne jegliche Einmischung von aussen zu be­stimmen.“ Rumänien sprach und spricht sich bekanntlich entschlossen für die Be­seitigung jeder wie immer gearteten ko­­lonialistischen und neokolonialistischen Herrschaft aus und unterstützt die Be­freiungsbewegungen sowie die Bemühun­gen der jungen Staaten um die Festigung der politischen und ökonomischen Basis ihrer Unabhängigkeit. Ähnliche Gedanken enthält auch die Grussbotscháft des ZK der RKP an den III. Parteitag der Liba­nesischen KP. Es heisst da unter ande­rem : „Rumänien vertritt den Standpunkt, dass die Entwicklungsländer eine äusserst wichtige Kraft im Kampf für die Ideale der Freiheit und Unabhängigkeit, des Fortschritts und Friedens in der Welt bilden. Rumänien unterstützt die Bemü­hungen der jungen unabhängigen Staa­ten im Hinblick auf die Verteidigung der demokratischen Errungenschaften, die souveräne Nutzung des Arbeits- und ma­teriellen Potentials zum eigenen Vorteil.“ An den südostasiatischen Kriegsschau­plätzen, wenn man diesen Ausdruck für die ineinander verzahnten Frontlinien benützen darf, ist es in dieser Woche heiss zugegangen. In Südvietnam, Kam­bodscha und Laos haben die Patrioten kräftige Offensivaktionen gestartet und den Feinden erhebliche Verluste zugefügt. Es zeigte sich abermals, dass das Penta­gon schlecht beraten war, als es die bar­barischen Luftangriffe wieder aufnahm. Die US-Bomber richteten auch diesmal Unheil an. Nur an einem einzigen Tag, am Donnerstag, haben sie über 300 Ton­nen Bomben über entmilitarisierte Ge­biete der DR Vietnam und Laos abge­worfen. Dörfer wurden schwer beschä­digt, zahlreiche Menschenopfer gemacht und Reisfelder in Kraterlandschaften ver­wandelt. An manchen Tagen flogen sie bis zu 900 Angriffe. Militärische Vorteile aber erzwang sich das Pentagon dadurch nicht. Das einkalkulierte Risiko, die Weltöffentlichkeit gegen sich aufzubrin­gen, lohnte sich nicht. Die patriotischen Streitkräfte gingen zur Gegenoffensive über und verjagten das in Kambodscha eingedrungene Saigoner „Expeditions­korps“ ; in Süd vietnam versetzten NBF­­Einheiten den amerikanischen und Saigo­ner Militärs schwere Hiebe, vor allem in den Ortschaften Binh Thuan und Bien Hoa und im Raum von Saigon ; in Laos besetzten die Neo Lao Haksat die wich­tigen Stellungen von Phon Cum, vierzig Kilometer nördlich vom Tal der Ton­krüge, ünd Sam Thong in der Nähe der Stadt Pakse. Bemerkenswert ist, dass die Patrioten in Thailand am vorigen Sonn­tag erfolgreich zugeschlagen haben, sie griffen überraschenderweise den grossen, strategisch überaus wichtigen und streng bewachten US-Luftstützpunkt Mapao an und setzten einige der schweren B-52- Bomber ausser Gefecht, ein Streich, der lm Bangkoker US-Oberkommando gera­dezu Panik ausgelöst hat. Nicht überbrückt... Am vorigen Samstag fand in San Cle­­mente (Kalifornien) die letzte Runde der von Präsident Nixon eingeleiteten Gipfel­beratungen ihren Abschluss.! Nach zwei­tägigen Besprechungen mit , dem japani­schen Regierungschef Eisaku Sato war man beiderseits zur Erkenntnis gelangt, dass nichts oder so gut wie nichts er­reicht worden ist. Wie Premier Sato im Anschluss an die Verhandlungen er­klärte, hätten die „Meinungsverschieden­heiten nicht überbrückt" werden können, und wie Presseagenturen aus San Gle­­mente berichteten, konnte „nicht einmal 1 Präsident Nixon nach der Konferenz von Einigkeit sprechen“. Man lächelte eben süss-sauer in die Kameras der Berichter­statter, sind jeder dachte sich dabei das Seine. Der Kommentator des „Combat“ zum Beispiel denkt so: „Die wahre Kontro­verse zwischen den Herren Nixon und Sato bezieht sich nicht auf Okinawa oder auf die von den Amerikanern geforder­ten wirtschaftlichen Konzessionen. Sie bef­­zieht sich auf das Schicksal Japans; Muss es weiterhin die amerikanische Be­vormundung dulden, oder muss es, im Gegenteil, den logischen Schluss aus dem neuen Kräfteverhältnis ziehen, das sich durch die Tatsache ergeben hat, dass den USA allmählich die Puste ausgeht, Ja­pan aber zur dritten Weltindustriemacht aufgerückt ist ? Japan hat eigentlich kei­nen Grund, die von Amerika aufgezwun­genen Bedingungen zu akzeptieren.“ Da­bei können auch die handelspolitischen Differenzen nicht übersehen werden. Sato lehnte nach der Zustimmung seines Landes zu einer hohen Jen-Aufwertung und zur Beschränkung seiner Warenlie­ferungen in die USA um ein Drittel wei­tere Zugeständnisse, so zum Beispiel die von Washington gewünschten Vorzugs­zölle, strikt ab. Was Okinawa betrifft, so wird die Rückgabe der Insel an Japan nicht, wie von Sato gewünscht, am 1. April, sondern erst am 15. Mai erfolgen. Überdies sollen von den 134 amerikani­schen Militärstützpunkten auf Okinawa 88 weiter auf der Insel verbleiben. „Asahi Shimbun“ behauptet, in San Clemente wurde nicht einmal die Frage beantwor­tet, ob Okinawa kernwaffenfrei sein wird. „The Daily Jomiuri" fand daher, die ame­rikanisch-japanischen Verhandlungen seien „höchst enttäuschend“ ausgegangen. Wenige waren so naiv anzunehmen, dass das Gipfeltreffen in Kalifornien die Gegensätze zwischen den beiden Ländern abbauen würde. Man hoffte bestenfalls mit einer Verringerung der Hürden auf dem Weg zu einer Annäherung. Diesbe­züglich mag das Ergebnis als enttäuschend empfunden werden. Was die Beobachter jedoch mehr beeindruckte, ist die Ten­denz, die sich nun auch in Japan — so wie übrigens in den meisten westeuropä­ischen Ländern — kundtut, nämlich die bisherigen Spielregeln als überholt abzu­lehnen und das Kräfteverhältnis zwi­schen den kapitalistischen Partnern nicht mehr nach den Nachkriegsschemen, son­dern gemäss dem heutigen Stand der Dinge zu werten. Eine Entwicklung, die zweifellos noch so manche Erschütterun­gen in der westlichen Welt auslösen wird. Die neuen Alten Das Thema vieler Kommentare bildet die langwierige Regierungskrise in Bel­gien. Seit Monaten versuchen prominen­te Politiker vergeblich ein lebensfähiges Kabinett aufzustellen. Bis Anfang vori­ger Woche bemühte sich der Vorsitzende der Sozialistischen Partei Belgiens (PSB), Edmund Leburton, um ein neues Kabi­nett. Vorher scheiterte der noch amtie­rende Regierungschef Eyskens (Christ­lich-Soziale Partei, PSC) bei diesem Ver­such. Nun wurde er am Mittwoch erneut mit der Regierungsbildung betraut. Be­kanntlich wurde vor den vorfristig (am 7. November) angesetzten Neuwahlen ein Koalitionskabinett gebildet. Die Schwierigkeiten liegen in der Tat­sache, dass zwar die beiden Parteifüh­rungen in vielen Fragen einig gehen, es aber doch auch etliche Streitfragen gibt. In den Wirtschaftskreisen und selbstre­dend um so mehr in den breiten Bevöl­kerungsschichten herrscht tiefe Unzufrie­denheit über die Unterschiede in der Ent­wicklung des flämischen Landesteils, der mit hochwertigen Industriezweigen wie Öl, Chemie, Elektrotechnik und Elektro­nik versehen ist, und dem seit einiger Zeit zurückgebliebenen wallonischen Lan­desteil. Ausserdem gehen die Meinungen beider Parteien auch in dpr Frage aus­einander, die das Mass an Autonomie für die jeweiligen Regionen auf dem Gebiet des Schulwesens und der allgemeinen Kulturpolitik betrifft. Nicht gelöst wur­den bisher auch die so heissumstrittenen Probleme der Sprachgemeinschaften. Nun versucht Eyskens, die „Christlich­­sozialen“ für -einen Zusammengang zu ge­winnen, und das aufgrund eines zum Teil gemeinsam ausgearbeiteten Pro­gramms, das unter anderem konjunktur­politische Massnahmen zur Belebung der Wirtschaft vorsieht, und zwar sollen zahl­reiche Wohnungen mit staatlicher Förde­rung gebaut, die Militärdienstzeit ver­kürzt und ein neues Disziplinarreglement eingeführt werden. Ob Eyskens nun mehr Erfolg haben wird, ist schwer vorauszu­sagen, denn wie es in Erklärungen der Kommunistischen Partei heisst, wünscht die Bevölkerung eine echte föderalische Regelung der Fragen unter Mitwirkung der Werktätigen. Was aber die neuen po­litischen Koalitionen der alten Regie­rungsparteien bieten, ist kaum dazu an­getan, die vielen akuten Unzufriedenhei­ten zu beseitigen. Die aussenpolitische Woche Solidarität mit den afro-asiafischen Völkern / Süsssaures Lächeln in San Clemente / Brüsseler Dilemma / Von Herbert Mohr Seite 2 Druck auf den Dollar London. — Der Druck auf den Dollar, der nach der Neuordnung der westlichen Währungskurse nachgelassen hatte, hat sich an den westlichen Devisenbörsen wieder verstärkt. Der Dollar hatte gegen­über den neuen, auf dem Washingtoner Treffen der Finanzminister des Zehner­klubs ausgehandelten Währungsparitäten starke Kursverluste ru verzeichnen. So wurden für einen Dollar 3,225 holländi­sche Gulden bezahlt, was 0,61 Prozent un­ter der offiziellen Parität liegt. Auch ge­genüber dem belgischen Frank und der D-Mark erlitt der Dollar-Kurs beträchtli­che Verluste. Die Börsenspekulationen mit D-Mark lassen darauf schliessen, dass in Finanzkreisen die Meinung vorherrscht, die bisher vorgenommene Aufwertung der D-Mark habe sich noch immer nicht auf einen ausgeglichenen Stand eingependelt. In den EWG-Ländern herrscht überdies grosse Besorgnis im Zusammenhang mit den Gefahren, die die gegenwärtige Wäh­rungslage für die Mitgliedländer dieser Körperschaft in sich birgt. Aus diesem Grunde Hess die EWG-Exekutivkom­­mission ihrem Währungsausschuss einen Resolutionsentwurf zugehen, demzufolge die Schwankungen der westlichen Wäh­rungskurse unverzüglich verringert und ausgeschaltet werden müssen. Das in Washington erarbeitete Abkommen hat Währungsschwankungen vorgesehen, die jedoch für den Agrarmarkt der EWG auf lange Sicht unhaltbar sind. Sollten die Be­stimmungen dieses Abkommens als end­gültig angesehen werden, so wäre dies gleichbedeutend mit der Vorherrschaft des Dollars in den Beziehungen zwischen den EWG-Partnerländern. Aus diesem Grunde wird vorgeschlagen, dass die Zentralban­ken koordiniert auf dem Währungsmarkt eingreifen, um zwischen den Währungen der EWG-Partnerländer ein richtiges Ver­hältnis sicherzustellen. (Ap/NW) Frost in Moskau Moskau (Agerpres). — Der starke Frost in Moskau und Umgebung nähert sich in diesen Tagen dem Rekordstand vom 37. Januar 1940, als die Quecksilbersäule minus 42,2 Grad anzeigte. Am Donners­tag wurden in der Umgebung der sowje­tischen Hauptstadt Temperaturen von nahezu minus 40 Grad gemessen. Wie TASS meldet, ist dieser Frost die Folge eines aus dem Gebiet des Barents-Meeres stammenden Antizyklons. In Moskau selbst wird jedoch eine nor­male Tätigkeit entfaltet. Selbst das Frei­luftschwimmbassin „Moskwa“ — das grösste dieser Art in der Stadt — hat die übliche Besucherzahl zu' verzeichnen. Nur der Absatz von Speiseeis ist auf ein Drittel zurückgegangen. Auch der Iran wird von einer Kälte­welle heimgesucht. In Hamadan, 400 Ki­lometer von Teheran entfernt, wurde am Donnerstag eine Temperatur von minus 34 Grad gemessen. Die Behörden be­schlossen, die Schulen für eine Woche zu schliessen. Skandal Im Gesundheits­wesen von New York New York. — Eine richterliche Unter­­«uchungskommission hat einen Bericht über das Programm zur medizinischen Betreuung von älteren Menschen in New York vorgelegt, demzufolge im Verlauf der vergangenen zwei Jahre fast eine Mil­liarde Dollar Steuergelder verschwendet oder veruntreut worden sein sollen. Als „skandalös und schockierend“ und teil­weise „fast unglaublich“ bezeichnete Richter Jacob Grument die Ergebnisse der Untersuchung. Wie aus dem Bericht her­vorgeht, wurden unter anderem Patien­ten von einem Arzt zum anderen ge­schickt und Behandlungen unterzogen, die nicht nötig waren. Private Pflegeheime stellten der Stadt Rechnungen für Patien­ten zu, die in einigen Fällen bereits seit über einem Jahr tot waren. Heilprakti­ker erhielten Geld für die Behandlung von Heiminsassen, die gar nicht behandelt Wurden. Apotheker stellten Rechnungen über die doppelte Menge der tatsächlich ausgeteilten Medikamente aus. Ausland Für ein Europa des Friedens und der Sicherheit Konsultativtreffen der Vertreter der Öffentlichkeit abgeschlossen Brüssel (Agerpres). — In Brüssel wurde das Konsultativtreffen der Vertreter der Öffentlichkeit aus 27 europäischen Län­dern abgeschlossen. In einem an das Treffen gerichteten Schreiben wünschte der belgische Aussen­­minister Pierre Harmel den Arbeiten Er­folg und sprach sich für die „Verflech­tung der Bemühungen der Regierungen mit denen verschiedener europäischer Persönlichkeiten aus, damit eine Atmo­sphäre geschaffen wird, die der grossen Debatte über europäische Sicherheit gün­stig ist“. Auf dem Treffen wurde beschlossen, ein internationales Initiativkomitee und ein technisches Sekretariat zu bilden, in die Vertreter aller Teilnehmerländer gewählt wurden. Seitens Rumäniens wurden ins Komitee gewählt : Traian Ionaşcu, Vorsit­zender der Juridischen Kommission der Grossen Nationalversammlung, Constanţa Crăciun, Eugen Jebeleanu, Stellvertreten­der Vorsitzender des Exekutivbüros des Landesrates der Front der Sozialistischen Einheit, György Kovács, Mitglied des Landesrates der Front der Sozialistischen Einheit, George Ivaşcu, Direktor der Zeit­schrift „România literară“; und Petre Dascălu, Mitglied des Zentralrates des AGVR. Das Initiativkomitee nahm eine Erklä­rung an, worin vorgeschlagen wird, vom 2. bis 5. Juni d. J. in Brüssel eine neue Zusammenkunft der Vertreter der Öffent­lichkeit der europäischen Länder abzu­halten, die sich mit den Problemen der Sicherheit und Kooperation befassen soll. Die Erklärung enthält einen Appell an die politischen Parteien, die gewerkschaft­lichen und sozialen Organisationen, die Parlamentarier, die Wirtschaftskreise, Ge­lehrten und Kulturschaffenden sowie an alle, die „für ein Europa des Friedens, der Sicherheit und der Kooperation“ eintre­­ten. Präsident Ghanas abgesetzt Exekutivkomitee des Rates der Nationalen Wiedergeburt gegründet Accra (Agerpres). — Oberstleutnant Mike Achampong, Kommandeur der er­sten Infanteriebrigajde der Armee Gha­nas, der die Machtbefugnisse infolge des Milltärputschs übernommen hat, gab be­kannt, dass Präsident Edward Akufö Addo abgesetzt wurde, meldet France Presse. In einer Rundfunkproklamation. gab Mike Aohaanpong ferner die Auflösung der Nationalversammlung bekannt. Oberstleutnant Achampong gab be­kannt, dass ein Exekutivkomitee des Ra­tes der Nationalen Wiedergeburt ge­gründet wurde, dem sechs Militärs, dar­unter auch Oberstleutnant Achampong, und eine Zivilperson angehören. Die sie­ben Regionen des Landes wurden unter Leitung von mehreren Offizieren ge­stellt. Reuter, Associated Press und France Presse melden, dass nach dem Putsch in Italiens Erdölarbeiter im Ausstand Rom (Agerpres). — Die italienischen Erdölarbeiter haben einen 48-Stunden­­streik ausgerufen, zum Protest dagegen, dass die Unternehmer die Erneuerung der Ende vorigen Jahres abgelaufenen Tarif­verträge verzögern. Durch diese von den Gewerkschaften ausgerufene Aktion werden die Raffine­rien, die Erdölvertriebsfirmen sowie die Tankstellen betroffen. Ghana die Verfassung aufgehoben and alle politischen Partéiéin, darunter auch die Fortschrittspartei des ehemaligen Premierministers Kofi Busia, verboten wurden. Sämtliche Minister des ehema­ligen Kabinetts wurden abgesetzt. Die Armee hat die Überwachung des öffent­lichen Eigentums übernommen. Die Be­hörden, Industriebetriebe und Handels­unternehmen wurden angewiesen, ihre Tätigkeit normal fortzusetzen. OBER.VOLT'Ay, OSTGEBIET^ Coast Castle — (j^LT*VON GUINEA —.... o too 200 km Prozess in Kroatien Belgrad (Agerpres). — Wie Tanjug meldet, brachte Viekosäav Vidoväc, Vor­sitzender des Zagreber Kreisgeriehts, vor Journallisten zur Kenntnis, dass der Pro­zess gegen einige kroatische Persönlich­keiten begonnen hat, die sich systema­tisch feindseliger Propaganda schuldig gemacht und versucht haben, aufgrund eines konterrevolutionären, nationalisti­schen und separatistischen Programms die Staatsordnung in Kroatien zu ge­fährden und diese Republik mit Gewalt von der SFR Jugoslawien loszulösen. Zu diesem Zweck wurden konterrevolutio­näre Organisationen gegründet, vor allem „Matiza Hrvatska“, die den politischen Kern der konterrevolutionären Tätigkeit bildeten und ihre Aktionen mit denen der Ustaschi und anderer antisozialisti­­soher und feindlicher Organisationen vereinigten, die mit verschiedenen aus­ländischen Spionagediensten zusammen­arbeiteten. Diese Personen haben 1971 den Generalstreik der Studenten, orga­nisiert, den sie in einen Generalstreik aller Werktätigen dieser Republik um­zuwandeln beabsichtigten. Das Gericht, das von den in den Ak­ten der Untersuchungskommission ent­haltenen Beweisstücken Kenntnis nahm, hat die Verhaftung dieser Personen an­geordnet. Darunter befinden sich Marko Veseliza, Mitglied des Leitumgskomitees der Gesellschaft „Matiza Hrvatska“, Sime Djodan, Sekretär dieser Gesellschaft, Franie Tudjiman, General 1. R., Vlado Gotovaz, Verantwortlicher Redakteur der Zeitung „Hravatski Tjednik“, und Hrvoje Schoschic, Mitglied der genannten Ge­sellschaft. Jahrestagung In Dubna Moskau (Agerpres). — In Dubna trat das Komitee der bevollmächtigten Vertre­ter der Mitgliedstaaten de« Vereinigten Instituts für Kernforschung zu seiner Jah­restagung zusammen. An der Sitzung be­teiligten sich die bevollmächtigten Ver­treter Bulgariens, der CSSR, DDR, Korea­nischen VDR, Mongolei, Polens, Rumä­niens, Ungarns, der UdSSR und der DR Vietnam. Seitens der Regierung der Sozia­listischen Republik Rumänien nahm an den Arbeiten eine Delegation unter Füh­rung von Prof. loan Ursu, Vorsitzender des Staatskomitees für Kernenergie, teil. Das Komitee der bevollmächtigten Ver­treter prüfte und genehmigte den Bericht des Instituts von Dubna cher die im Jahre 1971 entfaltete Tätigkeit, die Aufgaben für 1972 sowie andere Fragen im Zusammen­hang mit der Tätigkeit des Instituts. Indien zu Verhandlungen bereit New York (Agerpres). — Der ständige UNO-Vertreter Indiens, Samar Sen, Hess UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim ein Schreiben zugehen, worin Indien den Mit­gliedern des Sicherheitsrates zur Kenntnis bringt, dass es bereit ist, mit Pakistan Verhandlungen über den Abzug sämtli­cher Streitkräfte aus der westlichen Kon­fliktzone, Jammu und Kaschmir mitinbe­griffen, zu beginnen. Samar Sen ersuchte den UNO-General­sekretär, dieses Schreiben allen Mitglie­dern des Sicherheitsrates zu übermitteln. Lahore (Agerpres). — Der Pressespre­cher des Präsidenten Pakistans erklärte, dass Sulfikar Ali Bhutto den Standpunkt vertritt, er könne mit Scheich Mujibur Rahman erst nach dem Abzug der indi­schen Truppen aus Ostpakistan konkrete Besprechungen führen. Der Sprecher füg­te hinzu, dass „die beiden Führer überein­kamen, zum gegebenen Zeitpunkt einge­hende Aussprachen zu haben“. Polizei schoss auf Demonstranten Salisbury (Agerpres). — Die Polizei der rassistischen Regierung Rhodesiens hat das Feuer auf afrikanische Bergarbeiter eröffnet, die vor dem Asbestos-Bergwerk für bessere Arbeitsbedingungen und die Wiedereinstellung von 80 entlassenen Ar­beitern demonstrierten. Eine Person wurde getötet und andere neun erlitten Verletzungen. Der französische Staatspräsident Georges Pompidou und Kanzler Willy Brandt werden am 10. und 11. Februar in Paris Zusammenkom­men. Im Zuge dieses französisch-westdeutschen Gipfeltreffens soll u. a. das Problem der Ein­berufung einer gesamteuropäischen Sicherheits­konferenz erörtert werden. Eine Regierungsumbildung nahm der grie­chische Premierminister Georgios Papadopoulos vor. Dies ist die 17. Regierungsumbildung in Griechenland seit dem Militärputsch von 1967. Um 8,7 Prozent verteuert haben sich die Preise in Holland im Laufe des Jahres 1971. Dies ist der stärkste Preisanstieg, der in Hol­land in den Nachkriegsjahren verzeichnet wurde. Einen 1 100 000-Pfund-Kredit gewährt Groß­britannien dem Sudan. Mit diesem in 25 Jahren rückzahlbaren Betrag soll ein Bewässerungs­programm im nördlichen Teil des Landes durchgeführt werden. Von 6,5 auf 6 Prozent herabgesetzt hat die Banque de France ihren Diskontsatz. Mit einem Überschuss von 56 Millionen Pfund wurde die britische Handelsbilanz im Dezember 1971 abgeschlossen. Dies wurd« in London offiziell bekanntgegeben. Der indische Staatspräsident Venkata Giri hat den Aussenminister der DDR, Otto Win­zer, empfangen, der New Delhi besucht. Bei diesem Anlass wurden die zwischen den beiden Ländern und Völkern bestehenden herzlichen Beziehungen gewürdigt, meldet ADN. In Nicosia wurde ein Protokoll über den Handelsaustausch 1972 zwischen der Sozialisti­schen Republik Rumänien und der Republik Zypern unterzeichnet. Im Einklang mit diesem Dokument soll der Warenaustausch im Ver­gleich zu 1971 um 20 Prozent erhöht werden. Rumänien wird Werkzeugmaschinen, chemische Erzeugnisse, Holzerzeugnisse, Konsumgüter und Baustoffe exportieren und aus Zypern Zitrus­früchte, Rohhäute, Erze, Textilien, Wolle u. a. beziehen. Kooperation Rumänien—Kenia Bergbauarbeiten in Kinangoni Bujor Almăşan und O. Omamo hielten Ansprachen Nairobi (Agerpres). — In Kenia wur­den die Bergbauarbeiten an dem Bleivor­kommen von Kinangoni in Angriff ge­nommen, die im Zuge der Kooperation zwischen Rumänien und Kenia durch­geführt werden. Bei diesem Anlass fand eine Feierlich­keit statt, der der Staatspräsident Ke­nias, Jomo Kenyatta, der Minister für Naturressourcen, O. Omamo, und andere offizielle Persönlichkeiten sowie Mitglie­der des Diplomatischen Korps beiwohn­ten. Bujor Almăşan, Minister für Berg­bau, Erdöl und Geologie, Ion Drînceanu, Botschafter Rumäniens in Kenia, sowie die an den Arbeiten beschäftigten rumä­nischen Fachleute waren zugegen. Der rumänische Minister übermittelt# dem Präsidenten der Republik Kenia eine Freundschaftsbotschaft seitens des Vor­sitzenden des Staatsrates der Sozialisti­schen Republik Rumänien, Nicolae Ceau­­şescu. Präsident Kenyatta dankte aufs herzlichste für diese Botschaft. Präsident J. Kenyatta würdigte in einer Rede die guten Ergebnisse der Koopera­tion mit Rumänien, die zur Erschliessung dieses Bergbauobjekts in seinem Lande geführt hat, und sprach sich über die Tätigkeit der rumänischen Fachleute be4 der Erschliessung der Bodenschätze Ke­nias lobend aus. \ Bujor Almăşan hob die Bedeutung die­ser Kooperation hervor und verlieh seiner Überzeugung Ausdruck, dass die Entwick­lung der Bergbautätigkeit im Raum von Kinangoni zum Voranschreiten der Volks­wirtschaft Kenias beitragen und den Auftakt zu einer immer engeren, beider­seitig vorteilhaften Zusammenarbeit zwi­schen Rumänien und Kenia bilden wird. O. Omamo, Minister für Naturressour­cen Kenias, wies darauf hin, dass „dieses Bleivorkommen dank der Kooperation mit Rumänien in einem Gebiet entdeckt wurde, wo bereits vorher von anderen Firmen Schürfarbeiten durchgeführt wor­den waren, die jedoch keine Ergebnisse gezeitigt hatten“. Die Feier, an der zahlreiche Bewohner des betreffenden Gebietes teilnahmen, verlief in einer Atmosphäre herzlicher Freundschaft und fand mit einem grossen Volksfest ihren Abschluss. Die Presse und der Rundfunk- und Fernsehdienst Kenias brachten ausführliche Schilderungen über dieses Ereignis. DDR: Kommuniqué über Durchführung des Volkswirtschaffsplans 1971 Berlin (Agerpree). — Das Hauptamt für Statistik der DDR veröffentlichte ein Kommuniqué über die Durchführung des Valkswirtsohafts-plans 1971. I-m Komanu­­niqué wird gesagt, dass 1971 gute Wirt­­schaftsergebndsse erzielt wurden, und das Plansoll bei den Hauptkennziffern er­füllt wurde. Dank der Erfüllung des Plans und durch Steigerung der Arbeits­produktivität konnten die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bevölkerung ver­bessert werden. Ungünstige Witterungs­­verhäitnisse bewirkten, im Laufe von drei Jahren grosse Emteverluste, von de­nen einige erst im Laufe mehrerer Jahre gutgemacht werden können, heisst es im Kommuniqué. Im Vergleich ru 1970 haben sich das Nationaleinkommen um 4,5 Prozent, die Industrieproduktion um 5,5 Prozent, die Arbeitsproduktivität in der Industrie um 4,5 Prozent, die Bau- und Montage-arbeiten, um 5,7 Prozent, die tierische Produktion um 2,4 Prozent erhöht. Es wurden um 5,2 Prozent mehr Waren be­fördert, die materielle Gewährleistung der Verteidigung des Vaterlandes verlief planmässig, der Aussenhandel hat sich um 6 Prozent, der Warenabsatz im Ein­zelhandel um 3,9 Prozent erhöht. Es wurden 87 500 Neuwohnungen fertigge­­stellt oder modernisiert. Das Produktionssoll der Industrie wurde zu 101,6 Prozent erfüllt Der Plan, wurde in allen Industriezweigen mit Ausnahme des Schwermaschinenbaus er­füllt. Im Schwermaschinenbau wurde das FroduktiönssoU zu 99,6 Prozent erfüllt Im Bereich der Landwirtschaft wurde die Mechanisierung weitergeführt und die Kooperation zwischen den Landwirt­schaftseinheiten verstärkt. In der Pflan­zenproduktion wurden schwache Ernten verzeichnet. Der Tierbestand ist gewach­sen und die Nahrungsmittelindustrie hat ihr Plansoll bei Fleisch zu 102,1 Prozent, bei Milöh- und Molkereiprodukten zu 100,9 Prozent erfüllt Der Aussenhandel mit den RGW-Mit­­gliedländern ist um 8 Prozent gestiegen. Zwei Drittel des Aussenhandel« der DDR wurde mit diesen Ländern getätigt. Di« Wirtschaftsbeziehungen zu den Ent­wicklungsländern haben sich vertieft. Im Aussenhandel mit den kapitalistischen Ländern hat sich der ‘Warenaustausch vor allem mit Frankreich, Japan, und Österreich erhöht. Die Bareinnahmen, der Bevölkerung haben sich gegenüber dem vorangegan­gen Jahr um 2,9 Milliarden. Mark, - d. *. 3,7 Prozent, erhöht Verstärkte Protest­bewegung in Spanien Madrid (Agerpres). — Die Protestbewe­gung an den spanischen Universitäten angesichts der Weigerung der Behörden, den Unterricht zu modernisieren, ver­stärkt sich zusehends. In Madrid,haben die Medizinstudenten trotz der Verwarnung der Universitäts­behörden, die mit kollektiven Sanktionen drohen, einen Streik ausgerufen. Die Stu­denten der Juridischen Fakültät in Bil­bao, wo häufig Protestaktionen gegen die Repressionen der Polizei zu verzeichnen waren, sind ebenfalls den Hörsälen fern­­gebliebea. NEUER WEG / 15. Januar 1972 Genfer OPEC-Verhandlungen abgebrochen Genf (Agerpres). — Nádim Bachachi, Generalsekretär der Organisation der Erdölexportländer (OPEC), gab bekannt, dass die Genfer Verhandlungen mit den Vertretern der westlichen Ölfirmen über die Auswirkungen der westlichen Wäh­rungskrise auf die Rohölpreise abgebro­chen wurden. Er betonte, dass der letzte Vorschlag der Ölfirmen als unannehm­bar abgelehnt wurde. Obzwar keine Einzelheiten über den Verlauf des jüngsten Treffens veröffent­licht wurden, ist bekannt dass die OPEC­­Länder Entschädigungen in Höhe von rund 400 Millionen Dollar für die Zeit der Schwankungen des Dollar-Kurses — 15. August 1971 — 15. August 1972 — for­dern sowie einen Zuschlag von 75 Millio­nen Dollar im Monat als Entschädigung für die künftigen Verluste, die sich aus der Dollar-Abwertung ergeben.

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