Neuer Weg, 1972. március (24. évfolyam, 7097-7123. szám)

1972-03-01 / 7097. szám

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März 1972 Einzelpreis 30 Bani ..............................illlllil—.......................................................................................llllllllilll Ml mwiiemilillll ■ Der zweite Mann am Lenkrad Genossenschaftler am Traktor / BML Sibiu schulte ISO 1972 kommen noch 400 hinzu / Von unserem Korrespondenten Sibiu. — Innerhalb des BML-Kreisdienstes Sibiu wurden im Vorjahr 180 Genossenschaftler zu Mechanisatoren ausgebildet. Weitere 75 traten im Februar in den 16 Mechanisierungsstationen des Kreises zur praktischen Arbeit an, um sich anschliessend in Dumbrăveni, in kurzfristigen Ausbildungskursen, die nötigen theo­retischen Kenntnisse anzueignen. Es geht darum, für die Hälfte der Traktoren Fah­rer für die zweite Schicht sicherzustellen. Auf diese Weise kann der Maschinen­park, vor allem in den Spitzenzeiten, rationeller ausgelastet und die Frist verschie­dener Arbeiten substantiell verkürzt werden. Dazu Dipl.-Ing. Ilie Cätoiu, Leiter des BML-Kreisdienstes : „Auf dem II. LPG­­Kongress wurde die Aufgabe gestellt, Ge­nossenschaftler als Radschlepperfahrer auszubilden. Wir trachten danach, diese Zielsetzung zügig zu realisieren. Im LPG­­Sektor unseres Kreises sollen bis 1975 im Feldbau sämtliche Arbeiten mecha­nisch durchgeführt werden. Folglich brau­chen wir einen soliden Nachwuchs an Fahrern — ein Nachwuchs, der auch aus den Reihen der Genossenschaftler stam­men soll.“ Wir werden weiter darüber informiert, dass schon in diesem Jahr jede Genos­senschaft (insgesamt 86) zumindest fünf Genossenschaftler stellen soll, die in den SML als Traktorfahrer auszubilden sind. Die Absicht der »BML-Leitung is^ es, heuer schon 400 Genossenschaftler als Radschlepperfahrer auszubilden. 1973 sol­len es ebenso viele sein. Während der theoretischen Ausbildung sichert die je­weilige LPG ihren Leuten für jeden Tag der Ausbildungsdauer eine Arbeitsnorm, bei Einsatz in der zweiten Schicht, vor allem in Spitzenzeiten, wie beispielsweise in der Ernte, werden die traktorfahren­den Genossenschaftler vom BML-Dienst entlohnt. „Wenn es uns gelingt, dieses Vorhaben durchzuführen — und ich bin davon überzeugt —, sichern wir schon im nächsten Jahr für die Hälfte der Trak­toren, und das sind immerhin 700 Stück, LPG-Bauern Alwin Zweier den zweiten Mann am Lenkrad.“ So Ilie Cätoiu. Man will nicht hier stehenbleiben. Wei­tere Ausbildungskurse folgen, und den Besten der kurzfristigen Ausbildungskur­se steht nichts im Wege, in die Reihen der BML-Mechanisatoren überzutreten. Dadurch wird die Verbindung BML—LPG noch enger gestaltet. Neue Besuchsordnung in Spitälern Bukarest. — Eine neue Regelung für Krankenbesuche hat nun das Ministe­rium für Gesundheitswesen bekanntgege­ben. Laut einem letzten Beschluss sind Besuche in Einheiten, Abteilungen oder Dienststellen für Kinderkrankheiten, Ob­­stetrik, Neugeborene, Infektionskrank­heiten, venerische Krankheiten, Dienst­stellen mit radioaktiven Isotopen sowie in Wiederbelebungs- und Intensivpflege­stationen untersagt. In Tbc-Abteilungen ist der Zutritt von Kindern unter 16 Jahren verboten. Gleichzeitig hat das Ministerium für Gesundheitswesen auch die -Hygienean­forderungen an das Sanitätspersonal nsu gestaltet. In Sanitätseinheiten werden da­nach nur Personen angestellt, die vor­her einer gründlichen ärztlichen Kon­trolle unterzogen wurden. Verpflichtend ist dabei auch, dass das Sanitätspersonal alle prophylaktischen Impfungen gemacht und periodische ärztliche und Laborun­tersuchungen vorgenommen hat. Qualifizierte Arbeiter für Baustellen Braşov (NW). — Das Unternehmen für Industrie- und Montagebauten ICIM Braşov soll in diesem Jahr 29 Bauobjek­te für seine Auftraggeber fertigstellen. Dabei hat man vor, vier Produktionska­pazitäten vorfristig, weitere acht im drit­ten Trimester und 17 im letzten Viertel­jahr 1972 zu übergeben. Durch einen hö­heren Industrialisierungsgrad auf den zehn Baustellen des Unternehmens, die auf mehrere Städte des Landes verteilt sind, wird eine lOprozentige Steigerung der Arbeitsproduktivität angestrebt. Ein weiteres Vorhaben, das sich das Komitee der Werktätigen dieses Unter­nehmens gesetzt hat, das aber auch auf eine erhöhte Arbeitsproduktivität abzielt, ist dje Organisierung von Qualifizierungs­kursen für Maurer, Schweisser, Installa­teure und Zimmerleute. Diese Kurse sol-len 308 Arbeiter besuchen. Auch will man 30 Elektriker ausbilden. Sieben Arbeiter werden auf Meisterschulen geschickt. In dieser Richtung wird hier mit Weitblick gearbeitet. Es wurde nämlich auch schon die Zahl der Kursanten im Schuljahr 1972/73 festgelegt. Danach sind für die Qualifizierungskurse ersten Grades 337 und für jene zweiten Grades 150 Arbei­ter vorgemerkt. Auch sollen 60 Lehrlinge für die Ausbildung am Arbeitsplatz re­krutiert werden. Erneut wird man in die­ser Zeitspanne fünf Leute für die Mei­sterschule vorschlagen. Erwähnenswert ist auch, dass das Unternehmen für sei­ne Angestellten in diesem Jahr auch bes­sere Lebensbedingungen schaffen will. Sowohl in Braşov als auch in Temesvár sollen zu diesem Zweck Wohnblocks und Ledigenheime errichtet werden. Wetter im März: kühler als sonst Normale Niederschlagswerte in den meisten Teilen des Landes Bukarest. — Kaltluftströmungen aus dem Norden des Kontinents Sollen im Laufe des Monats März häufiger als zur gleichen Zeit der vergangenen Jahre eindringen. Laut Angaben des Bukarester Meteorologischen Instituts wird die all­gemeine Wetterlage im Laufe dieses Monats dadurch kühler als gewöhnlich sein. Ansonsten erwartet man die normalen Niederschlagswerte ; nur im Norden des Landes sollen sie zum Teil unter dem Durchschnitt der letzten Jahre liegen. Für die einzelnen Abschnitte des Mo­nats sagt das Bukarester Meteoro­logische Institut folgendes Wetter voraus: Zwischen dem 1. und 6. März ist bei überwiegend bewölktem Himmel mit Niederschlägen als Regen, Schneeregen und Schnee zu rechnen. Bei schwachen bis mässigen Winden werden die Tiefst­werte zwischen minus 8 und zwei, die Tageswerte zwischen minus 2 und $ Grad betragen. In weiten Teilen des Lan­des ist mit örtlichen Nebelbildungen zu rechnen. Vom 7. bis zum 13. März: Im allge­meinen feucht bei überwiegend bewölk­tem Himmel. Niederschläge vor allem als Regen und Nieselregen. Schwache, vorübergehend auffrischende Winde. Tem­peratur im leichten Ansteigen, nächtliche Tiefstwerte zwischen minus 3 und 7 Grad, Tageswerte zwischen 2 und 12 Grad. 14. bis 19. März : Merkliche Abkühlung vor allem im Norden und im Osten des Landes. Zeitweilig bewölkter Himmel, örtliche Niederschläge als Regen, Schnee­regen und Schnee. In der Moldau, Do­­brudscha und im Bărăgan auffrischende bis böige Winde aus Richtung Nord und Nordost, örtliche Schneeverwehungen. Nächtliche Tiefstwerte zwischen minus 8 und 2 Grad, Tageswerte minus 2 bis 8 Grad. 20. bis 25. März : Überwiegend bewölkt und feucht. Temperatur im Sinken. Nie­derschläge als Schnee, Schneeregen und Regen. Schwache bis mässige Winde aus Richtung Ost. Nächtliche Tiefstwerte zwischen minus 4 und 6 Grad, Tages­werte 2 bis 12 Grad. 26. bis 31. März : Veränderliches Wetter bei leicht bewölktem bis heiterem Him­mel. Vereinzelte Regenfälle, im Norden örtlich Schneeregen. Schwache Winde. Temperatur im Ansteigen, dann leicht im Sinken. Nächtliche Tiefstwerte zwi­schen minus 3 und 7 Grad. Tageswerte 5 bis 15 Grad, im Süden höher. Tngesspiegei 6. Fotosalon eröffnet Tg.-Mureş. — In Tg.-Mureş ist der sechste Landesfotosalon eröffnet wor­den. Die Ausstellung umfasst mehr als 300 Schwarzweiss- und Farbauf­nahmen, die von rund 120 Amateur­fotografen gemacht wurden. Fünfzig Arbeiten wurden ausgezeichnet. Zweite Uraufführung Bukarest. — Im Montagkonzert, das im Kleinen Saal des Palais in Buka­rest stattfand, ist die neueste Kompo­sition der jungen Komponistin Car­men Petra, ein lyrisches Stück für Violine und Klavier mit dem Titel „Elegie“, uraufgeführt worden. Eine weitere Uraufführung soll im Laufe dieser Woche mit der sinfonischen Dichtung ..Das Monument“ von Du­mitru Bughici stattfinden. Die Kom­position wird von der Staatsphilhar­monie „George Enescu“ unter Stab­führung von Mircea Basarab aufge­führt. Mafioso im „Sitzstreik“ Rom. — Maruccio Brusco, Sizilianer und mutmassliches Mitglied der Ver­brecherorganisation „Mafia“, sitzt seit fast einer Woche auf dem Uhrenturm eines Gebäudes der Mittelmeerinsel Asinara. Er ist einer der 28 Männer, die im vergangenen Jahr wegen des Verdachts der Zugehörigkeit zur Ma­fia auf die Sardinien vorgelagerte einsame Insel verbannt worden wa­ren. Mit seinem „Sitzen“ auf dem Turm protestiert Brusco gegen seine Verbannung. Er steht mit seinem Pro­test nicht allein : Der Kalabreser Car­lo Giovinazzo stürzte sich vom fünf Meter hohen Dach einer Wäscherei und sein Landsmann Antonio Rotolo sprang ins Meer. Die auf dem win­zigen Eiland verbliebenen 23 angebli­chen Mafiosi sandten indessen neue Protesttelegramme an die italienischen Behörden. Picasso-Diebstahl geklärt Paris. — Das Picasso-Gemälde „Der Kopf des Harlekin“, das am 23. No­vember in Paris gestohlen worden war, konnte von der Polizei zusam­men mit 12 anderen wertvollen Gemälden sichergestellt werden. Die Polizei hatte davon Wind bekommen, dass jemand ein wertvolles Bild ab­­stossen wolle. Einem Polizeibeamten gelang es, sich zu einer „Kaufver­handlung“ zu verabreden, in deren Verlauf er den überraschten „Ver­käufer“, einen 43jährigen Amerikaner, festnahm. Den ;,Kopf des Harlekin“ hatte dieser gleich mitgebracht. Matrose war Gast bei eigener Totenmesse Madrid. — Gerade noch rechtzeitig zu seiner eigenen Totenmesse erschien ein 30jähriger Matrose aus La Coruna (Spanien) in seiner Heimatstadt. Er war beim Passieren der Strasse von Malakka unbemerkt von Bord seines Schiffes gefallen und am 20. Januar für tot erklärt worden. Die Nachricht wurde den Angehörigen übermittelt. Der Matrose war aber von einem ja­panischen Frachter aufgefischt und nach Bombay gebracht worden. Nach dreiwöchiger Spitalsbehandlung ver­schaffte er sich ein Flugticket nach Madrid und tauchte dieser Tage wie­der in La Coruna auf. Wie wird das Wetter ? Die letzten 48 Stunden: Überwie­gend bewölkt, örtliche Niederschläge in Olte­­nien, Westmuntenien, Bărăgan, West- und Ost­siebenbürgen. Nächtliche Tiefstwerte zwischen minus 7 Grad (Miercurea Ciuc) und 7 Grad (Oradea, Grosssanktnikolaus). Nächtliche Tiefst­werte zwischen minus 2 Grad und 9 Grad (Sathmar). Mittagstemper^turen in Bukarest bei 2 Grad. Wetterentwicklung: In den meisten Teilen des Landes weiterhin bewölkt. Regen in der Crişana, im Banat und in Westsieben­bürgen. Schwache bis mässige Winde. Nächt­liche Tiefstwerte zwischen minus 7 und 3 Grad, Tageswerte zwischen minus 1 und 0 Grad. Ver­einzelt Regen. Blutgruppe auch in Betrieben und Schulen bestimmt Bukarest. — Das Ministerium für Ge­sundheitswesen will für eine reibungslose Bestimmung der Blutgruppe auch in Be­trieben und Institutionen, Schulen und Fakultäten Sondersanitätsgruppen einset­­zen. Wie das Ministerium vor kurzerp bekanntgab, werden alle Angestellten von Wirtschaftseinheiten, alle Schüler und Studenten bis zum 18. März davon in Kenntnis gesetzt, wo und wann sie die Blutgruppenbestimmung vornehmen kön­nen. Bekanntlich hätte die das ganze Land umfassende Aktion am 18, März abgeschlossen sein sollen, doch war in letzter Zeit ein grosser Andrang zu ver­zeichnen, wobei viele Sanitätseinheiten überfordert waren. MÄRZCHEN FURS HERZCHEN : Buchstäb­lich bestürmt werden in Bukarest seit Tagen die vielen und scheinbar doch zu wenigen Verkaufsstände mit den „Marţisoare". — Heu­te ist es endlich soweit : Mädchen und Frau­en, Freundinnen, und Kolleginnen tragen diese kleinen, Frühling und Freundschaft symboli­sierenden Märzchen. Eine kleine Verbeugung vor allen, die wir lieben. Foto : Edmund H H t • r Genosse Nicolae Ceauşescu empfing den Botschafter der Philippinischen Republik Genosse Nicolae Ceauşescu, General­sekretär der Rumänischen Kommunisti­schen Partei, Vorsitzender des Staatsra­tes, empfing Narciso G. Reyes, Ausser­ordentlicher und Bevollmächtigter Bot­schafter, Ständiger Vertreter der Philip­pinen bei der UNO, der sich in unserem Land befindet. Aussenminister Corneliu Mänescu war bei der Zusammenkunft anwesend. Während der Unterredung wurden die Beziehungen zwischen Rumänien und den Philippinen erörtert. Bei dieser Gelegen­heit übermittelte der philippinische Bot­schafter Genossen Nicolae Ceauşescu eine Freundschaftsbotschaft von seiten des Präsidenten der Philippinischen Re­publik, F. Marcos. Der Vorsitzende des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien dankte dafür, übermittelte seinerseits dem philippinischen Präsiden­ten einen Freundschaftsgruss und brachte seine Genugtuung über die Entfaltung der Beziehungen zwischen der Sozialisti­schen Republik Rumänien und der Phi­lippinischen Republik zum Ausdruck. Die Zusammenkunft verlief in einer herzlichen Atmosphäre. Staatsratsvorsitzender Nicolae Ceauşescu Sambia besuchen wird die Republik Auf Einladung des Präsidenten der Re­publik Sambia, Dr. Kenneth David Kaun­­da, wird der Vorsitzende des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien, Nicolae Ceauşescu, gemeinsam mit Ge­nossin Elena Ceauşescu im März d. J. der Republik Sambia einen offiziellen Besuch abstatten. Staatsratsvorsitzender Nicolae Ceauşescu wird die Vereinigte Republik Tansania besuchen Auf Einladung des Präsidenten der Ver­einigten Republik Tansania, Julius IC Nyerere, wird der Vorsitzende des Staats­rates der Sozialistischen Republik Ru-mänien, Nicolae Ceauşescu, gemeinsam mit Genossin Elena Ceauşescu im März d. J. der Vereinigten Republik Tansania einen offiziellen Besuch abstatten. AUSLAND Ein begrüssenswertes internationales Ereignis Tor nach Afrika, Tor zum Fortschritt Einige geographische, historische und ökonomische Daten über Algerien * (Seite 2) Resolution des II. Kongresses des Landesverbandes der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (Seite 3) JUGEND Dem Winter Paradeis ins Gesicht In den LPG-Treibhäusern von Sanktanna notiert Der Bürgermeister war schon da Das Kulturhaus der Jugendlichen von Sibiu gewinnt an Publikum Mit dem Rotstift durchs Programm (Seite 4) SPORT / SERIE Stelldichein der Oiympiafavoriten Vom Xlii. Karpaten-Pokalturnier für Männermannschaften Gerne gelobt Unsere TV-Chronik (Seite 5) LOKALES Famiiienhaus aus Fertigteilen Neuerzeugnisse im Angebot der Temescher Lokalindustrie Der Leser meint (Seite 6) I Warum noch unrentable Erzeugnisse? Von Nikolaus Zangl Z u den Fragen, die auf der Landeskon­ferenz der Leitungskader aus der In­dustrie und dem Bauwesen am häufig­sten angeschnitten wurden, zählt auch die Notwendigkeit, in allen Bereichen die ökono­mische Effektivität zu heben. Üenh die 'Wirt­schaft des sozialistischen Rumänien zeichnet sich nicht nur durch ihre konstante Dynamik aus, sondern eben auch durch die erhöhten Bemühungen, die Effektivität sämtlicher Zwei­ge zu steigern, mit dem Zweck, für jeden investierten Leu grössere Akkumulationen zu erzielen. Diese Schwerpunktverlagerung auf die qualitativen Aspekte der Wirtschaftstä­tigkeit widerspiegelt sicij auch in der Be­stimmung des Fünfjahrplans, wonach in die­ser Planperiode zum erstenmal das National­einkommen schneller wächst als das gesell- I schaftliche Gesamtprodukt. Es liegt auf der Hand, dass unter diesen Bedingungen die Erzielung günstiger finan­zieller Ergebnisse in den Wirtschaftseinheiten einen neuen Sinn und die Verantwortlichkeit für die rationelle Bewirtschaftung, der Seeh­und Geldmittel andere Dimensionen erhält. Wie die Ergebnisse des Vorjahres zeigen, ist es den meisten Betrieben mit dem Beitrag der gesamten Belegschaft gelungen, die Renta­bilität ihrer Produktion zu erhöhen und be­deutende Reinerträge zu buchen. Umsoweni­ger ist die Sachlage einiger Betriebe, die statt Reinerträge Verluste verzeichnen, mit einer modernen Wirtschaft wie die unseres Landes zu vereinbaren. Aus der Bilanz des vorigen Produktionsjah­res geht hervor, dass es noch einige Betrie­be gibt, die unrentable Erzeugnisse ferti­gen oder in ihrer gesamten Tätigkeit Verluste verzeichnen, eine Erscheinung, die von der Parteileitung wiederholt kritisiert und als ökonomische Rückständigkeit bezeichnet wur­de. Darunter befinden sich auch neue Betrie­be, wie die Flachglasfabrik in Buzäu, die Fabrik für Waggonachsen und Drehgestelle in Balş, dann mehrere Konservenfabriken, die Ziegelfabrik „Record“ in Sibiu und eine Rei­he anderer Wirtschaftseinheiten. Solche Situationen, welche die Effizienz jedes Zweiges und letzten Endes der gesam­ten Wirtschaft unmittelbar beeinträchtigen, sind auf mehrfache Ursachen zurückzuführen: die Entwurfsleistung wird nicht erreicht, Pro­duktionskapazitäten werden nicht ausgelastet, die eingeplante Produktion wird nicht restlos erstellt, Verbrauchsnormen überschritten, die Qualität nicht eingehaiten, Lieferverträge nicht beachtet usw. ln den betreffenden Wirt­schaftseinheiten neigt man freilich leicht dazu, diese defizitäre Lage auf die Einwir­kung objektiver Schwierigkeiten zurückzufüh­ren. Tatsächlich ist das Vorhandensein sol­cher Schwierigkeiten in vielen Fällen nicht abzustreiten, doch müssen sie auf ihre rea­len Dimensionen eingeschätzt und mit mehr Verantwortungsbewusstsein die Unzulänglich­keiten in der eigenen Tätigkeit unter die Lupe genommen werden. Wie Kontrollorgane des Finanzministeriums und verschiedener Banken kürzlich wieder gezeigt haben, sind diese Verluste keine unabwendbare Erschei­nung, der man nichts anhaben kann ; es be­stehen reale Möglichkeiten, sie einzudämmen oder auch ganz auszuschalten. So hat das Bukarester Werk für Heizkör­per und sanitäre Einrichtungen allein durch Ausschuss über neun Millionen Lei Verluste gebucht. Der grösste Teil dieses Ausschusses ist auf die Nichteinhaltung der technologi­schen Vorschriften sowie auf Nachlässigkeiten bei der Materialversorgung zurückzuführen. Kennzeichnend ist auch die Sachlage in der Ziegelfabrik „Record" in Sibiu, die einen Verlust von drei Millionen Lei verzeichnete. Auf der Generalversammlung der Werktäti­gen, die sich mit der Tätigkeit des ersten Halbjahres befasste, haben die Belegschafts­angehörigen auch die Frage der übermässi­gen Verluste erörtert und eine Reihe Vor­schläge unterbreitet, deren Verwirklichung zur Ausschaltung der Mankos in der Wirt­schaftstätigkeit führen sollten. Man hat je­doch die Einführung der vorgeschlagenen Massnahmen nicht systematisch und be­(Fortsetzung auf Seite 61 48-Stunden-Generaistreik in Argentinien Protest gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung Buenos Aires (Agerpres). — Montag nachts wurde in Argentinien ein 48stün­­diger Generalstreik zum Protest gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung ausgeru­fen. Die Behörden setzten zahlreiche Mi­litäreinheiten ein, die auf dem ganzen Landesterritorium strategisch wichtige Stellungen bezogen haben, meldet Prensa Latina. Der von der Allgemeinen Arbeitskon­föderation organisierte Generalstreik wur-de von den Behörden als illegal erklärt. Trotzdem nehmen an dieser Aktion die Werktätigen aus den wichtigsten Indu­striesparten, Schauerleute, Werftarbeiter, Angestellte des Verkehrs- und Fernmel­dewesens teil. Für die Zeit des Streiks hat die Regierung sämtliche öffentlichen Versammlungen untersagt, gleichzeitig aber versprochen, dass sie „das Recht auf Arbeit“ sichern werde. Spanien: Verstärkte Studentenhewegnng Madrid (Agerpres). — In Spanien ver­stärkt sich die Studentenbewegung zu­gunsten der Demokratisierung des Hoch­schulunterrichts. Nach den Demonstratio­nen, die Ende voriger Woche in den Universitätszentren in den Provinzen zu verzeichnen waren, kam es auch an der Universität von Madrid zu Kundgebun­gen. Mehrere hundert Studenten veran­stalteten ein Meeting, auf dem eine Re-form des Hochschulunterrichts gefordert wurde. Ein starkes Polizeiaufgebot wurde ein­gesetzt, um die Demonstranten auseinan­derzutreiben. Es kam zu heftigen Zu­­sammenstössen. Zahlreiche Demonstran­ten wurden verhaftet. Die Philosophie­fakultät wurde bis auf weiteres geschlos­sen. Katastrophe in Washington (Agerpres). — Infolge der heftigen Regenfälle, die seit einigen Ta­gen über das Gebiet von Logan (West­virginia) niedergingen, gab eine Schlak­­kenhalde, die einen provisorischen Damm für den Elk-Tick-Fluss bildete, nach und eine mehr als sieben Meter hohe Schlak­­ke- und Schlammwelle ergoss sich über die Bergarbeitersiedlung Lorado, die in Westvirginia wenigen Augenblicken zerstört wurde. Auch die benachbarten Ortschaften Par­dee und Lundale wurden zu 80 Prozent zerstört. Ersten Meldungen zufolge sind in der Katastrophe 57 Personen ums Leben ge­kommen, während andere 400 verschol­len sind. Mehr als 4200 Personen sind obdachlos. Rundschau international Handschrift von Hughes war gefälscht Nachrichtenmagazin „Time“ will Autor Irving als „Schwindler“ entlarven New York. — Das amerikanische Nachrichtenmagazin „Time“ will in einer Titelgeschichle beweisen, dass die angebliche „Autobiographie“ des amerikanischen Milliardärs Howard Hughes auf einem Schwindel des Schriftstellers Clifford Irving beruht. Das Magazin beabsichtigt, Auszüge aus dem Manuskript Irvings zu ver­öffentlichen, das die Anwälte von Hughes, NW berichtete darüber, bereits im Januar als „Fälschung“ bezeichnet hatten. Ein Gericht in New York erteilte dem Time-Life-Verlag die Erlaubnis, Auszüge in einem Umfang von 1000 Worten aus der Biographie zu veröffentlichen. Der Time-Life-Verlag hatte von dem Ver­lagshaus McGraw-Hill für insgesamt 250 000 Dollar das Recht auf auszugswei­sen Vorabdruck der Hughes-Biographie ei'worben und bereits 100 000 Dollar an­gezahlt. Ein Sprecher des Nachrichtenma­gazins erklärte, der Vertrag werde rück­gängig gemacht und man erwarte, dass McGraw-Hill die schon gezahlte Summe zurückerstatten werde. Gleichzeitig wurde angékündigt, dass „Time“ in der nächsten Ausgabe ausführ­lich darüber berichten werde, wie Irving die Biographie, die er nach eigenen Anga­ben im Auftrag des exzentrischen Indu­striellen geschrieben haben will, tatsäch­lich zusammengestellt hat. Für „Time“ sieht die Lösung etwa so aus : Clifford Irving, der das Manuskript nach etwa hundert „Geheimtreffen“ mit Hughes nach Tonbandprotokollen zusam­mengestellt haben will, hat den auf einer Bahama-Insel in völliger Abgeschieden­heit lebenden Milliardär niemals gesehen. Die handschriftlichen Randbemerkun­gen und Mitteilungen von Hughes, die Ir­ving dem Verlag McGraw-Hill als „Echt­heitsbeweise“ übergeben hat, seien ge­fälscht. Das Manuskript habe Irving schliesslich aus verschiedenen Quellen zu­sammengestellt, teilweise sogar auf Grund längst bekannter Veröffentlichungen. Die Zweifel an der Authentizität des Irving-Manuskripts haben sich noch wei­ter verdichtet : Ein Handschriftenexperte der New-Yorker Polizei erklärte vor einem New-Yorker Untersuchungsgericht, bei der ganzen Sache sei „Betrug“ im Spiel. Die Handschriftenexperten der New-Yor­ker Firma Osborne, die im Januar einige vorgelegte „handschriftliche Aufzeichnun­gen und Mitteilungen von Howard Hu­ghes“ als echt bezeichnet hatten, revidier­ten daraufhin ihr Urteil. Irving hat sich inzwischen bereit er­klärt, mit den Untersuchungsbehörden zu­sammenzuarbeiten, falls seine Frau straf­rechtlich nicht verfolgt werde. Edith Ir­vin hatte die für Howard Hughes be­stimmten Honorarschecks in Höhe von ungefähr 750 000 Dollar auf einer Bank in der Schweiz unter falschem Na­men deponiert und später das Geld in bar abgehoben.

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