Neuer Weg, 1974. április (26. évfolyam, 7744-7768. szám)

1974-04-16 / 7756. szám

Zu Ehren des 1. Mai Kesselschmiede im Jubiläumsaufgebot „lndependenţa“-Belegschaft sichert termingerechte Aniageniieferung / Rationelle Lösungen ersparen Zeit und Arbeitsaufwand Der Betriebshof hinter der Kesselschmiede der „Independenţa“ 1st Immer vollgestopft. Auf einem Teil davon sind bedeutende Werkstoffmengen gelagert, auf anderen Flächen werden umfangreiche Betriebsanlagen zusammengebaut, für die in der Halle kein Platz ist. Im Hintergrund, an der Eisenbahnstrecke, sind mitunter sogar fertige Anlagen für neue Industrieobjekte des Landes zu sehen, doch nur für kurze Zeit, da sie alsbald an ihren Bestimmungsort abgeschickt werden. Diesmal liegen hier lieferbereite Mantelstösse für den Druckstollen des Someş-Kraftwerks Mărişelu. „Die werden noch eine Weile hier liegen bleiben“, meint Meister Liviu Nan, Vorsitzender des Gewerkschaftskomitees der Kessel­schmiede, „weil die Bauleute sie nicht annehmen, wollen.“ Nicht, dass an den Mantelstössen et­was auszusetzen wäre, fügt unser Ge­sprächspartner erklärend hinzu, sie wur­den nur... zu früh fertiggestellt. Das musste er uns allerdings näher erklären, da es doch weitgehend bekannt ist, dass die Bauleute von Mărişelu seinerzeit selbst die vorzeitige Lieferung der Druck­stollenverkleidung verlangt hatten. Da­mals hatten sich repräsentative Vertre­ter der Baustelle ins „Independenţa“­­Werk bemüht, um eine zweimonatige Terminvorverlegung auszuhandeln. Die Kesselschmiede verfügten zu dieser Zeit noch nicht einmal über den nötigen Stahl dafür. Sie verfügten hingegen über ausrei­chende Erfahrungen, die sie bei der Aus­führung eines ähnlichen Auftrags für das Lotru-Kraftwerk erworben hatten. Das stärkte sie in ihrer Bereitschaft, die Forderung der Bauleute nicht nur zu erfüllen, sondern ihnen mit einem be­deutend grösseren Zeitvorsprung entge­genzukommen. Bis Ende 1973 wurden dann auch 800 von den insgesamt 1400 Tonnen Mantelstössen geliefert. Mit dem Rest wollte man möglichst bald fertig sein. Im Februar hat man sogar die Re­kordproduktion von 256 Tonnen erzielt. Im März teilten die Bauleute jedoch über Fernschreiber mit, sie würden bis auf weiteres keine Mantelstösse mehr abnehmen, da die Eisenbahnstation am Bestimmungsort mit Mantelstössen über­häuft sei. Daraufhin wurde die Ausführung des Auftrags für Mărişelu gestoppt. Für die Kesselschmiede ist eine solche Ferti­gungsunterbrechung mit zeitraubenden Organisationsmassnahmen verbunden, da man sich auf die Herstellung ganz an­derer Erzeugnisse umstellen muss. Auch war diesmal eine Mannschaft von über 40 Facharbeitern entsprechend ihrer Qualifikation auf verschiedene andere Aufträge aufzuteilen. Einige fertigten Hochdruckbehälter, andere Verzinkungs­anlagen, ein guter Teil von ihnen über­nahm den Bau eines Bunkers für das Gehäuse eines 200 Tonnen schweren Elektrofilters. Neue Termine waren einzuhalten, neue verfahrenstechnische Fragen zu lösen. (Fortsetzung auf Seite 3) Gemüse- und Obstgärten vor Frosteinwirkung schützen Besondere Aufmerksamkeit ist den Folienzeiten zu schenken / Bisher Saatgut auf 2,2 Millionen Hektar ausgebracht Bukarest. — Die Niederschläge (auch in Form von Schnee), die gestern in vielen Landcsteilen registriert wurden, haben diesmal tatsächlich Goldeswert und verbessern die Bodenfeuchtigkeit, die in den letzten Wochen Grund zur Be­sorgnis gegeben hat. Der Wetterumschwung allerdings hat auch niedrige Tempe­raturen und sogar Minusgrade gebracht, so dass Sofortmassnahmen ergriffen wer­den müssen, um verschiedene Kulturen vor Frosteinwirkung zu schützen. In diesem Sinne macht das Ministerium für Landwirtschaft, Nahrungsmittelindustrie und Wasserwirtschaft die Einheiten darauf aufmerksam, den Gemüsekulturen und Obstgärten besondere Aufmerksamkeit zu schenken. So ist von den Folienzelten der Schnee zu entfernen oder das Wasser abzulei­ten ; gleichzeitig sind durch Windeinwir­kung beschädigte Zeltwände zu ersetzen. Damit eine entsprechende Temperatur beibehalten wix-d, ist es gut, in den Fo­lienzelten für je 1000 Quadratmeter ei­nen Ofen aufzustellen. Bei Freilandgemüse ist danach zu trachten, raucherzeugende Stoffe bereit­zuhalten und bei Frühkartoffeln, Möhren und Salat soll die Berieselung verstärkt werden. Wenn Frostgefahr droht, soll die Beregnung zwischen 4 und 5 Uhr morgens beginnen und bis etwa 9 Uhr anhalten. In den Obstgärten sind ebenfalls rauch­erzeugende Stoffe (Stalldung, getrock­nete Blätter und Äste, Stroh u. a.) be­­reizuhalten. Was die Bestellarbeiten betrifft : Wie das Fachministerium informiert, ist auf Landesebene bis Wochenende das Saat­gut auf über 2,2 Millionen Hektar aus­gebracht worden. Somit haben die SLB 50 und die LPG 36 Prozent des Anbau­pensums bewältigt. Festzuhalten ist die Tatsache, dass in den letzten drei Ar­beitstagen eine Tagesleistung von durch­schnittlich 150 000 Hektar erreicht wur­de. Die meisten Einheiten haben die Kul­turen der ersten und zweiten Dringlich­keit restlos im Boden. Nach Verbesserung der Wetterlage sind mit Braugerste noch rund 7500, mit Son­nenblumen 7000 und mit Zuckerrüben 2000 Hektar zu bestellen. Grösser sind die Rückstände beim Kartoffelanbau. In den Kreisen Harghita, Covasna, Mara­mureş, Olt, Dolj und Ialomiţa wai’ten noch nahezu 19 000 Hektar auf das Pflanz­gut. In der vorigen Woche sind die Mais­setzer fast in allen Landesteilen im Ein­satz gestanden. Bisheriger Anbaustand : 580 000 Hektar. Die besten Leistungen wurden im Kreis Mehedinţi verzeichnet, wo der Körnermais auf der gesamten vox-gesehenen Fläche restlos im Boden ist. In einem Telegramm an das ZK der RKP, an Genossen Nicolae Ceauşescu, bringen die Werktätigen der Landwirt­schaft dieses Kreises ihre Entschlossen­heit zum Ausdruck, auch weiterhin keine Kräfte zu scheuen, um die landwirt­schaftlichen Fi-ühjahrsarbeiten unter be­sten Bedingungen durchzuführen. Über 20 Mantelstösse für den Druckstollen des Wasserkraftwerks Mărişelu am Someş werden in diesem Monat gebaut Foto: Edmund Höf er Auftakt zu „Laurii ’74“ Die Besten des vergangenen Jahres werden geehrt Braşov (NW). — Die traditionelle Veranstaltung „Laurii’74“, durch die im Kreis Braşov alljährlich vor allem Vertreter der technischen Intelligenz, doch auch Angehörige anderer Berufskategorien mit hervorragenden Arbeitsergebnissen im jeweils vorangegangenen Jahr geehrt werden, findet heuer zwischen dem 17. und 19. April statt und ist dem XXX. Jahrestag der Befreiung gewidmet. Zu den Gefeierten dieses Frühjahrs nischen Ionenaustauscher verdient ge­­zählen fünf Helden der Sozialistischen macht hat, und die bekannten Erfinder Arbeit — Elena Dumitrescu, Eugenia Dipl.-Ing. Ingo Schunn und Techniker Fluieraş, Ghepx^ghe Lepşea, Iosif Tök und Peter Quint aus dem . Wälzlagerwerk Vilma Vasile —. weiterhin der mit derrr "sowie Dipl.-Ing. Werner Wittner. Die Titel eines Verdienten Hochschulprofes- Verdiente Meisterin des Spoi'ts Irene sors ausgezeichnete Rektor der Univer- Oancea gehörte dem rumänischen Auf­­sität von Braşov, Univ.-Prof. Dr. Dozent gebot bei der Handball-WM der Fi-auen Radu C. Bogdan, mehrere Inhaber von in Jugoslawien an, wo sich Rumänien Erfinderpatenten, Verdiente Professoi-en bekanntlich die Silbermedaille sicherte, und Lehrer sowie mehrei-e Sportler. Au- Den Auftakt zu den „Laurii ’74“ bildet sserdem ist das Folkloreensemble von Mittwoch, den 17. März, traditionsgemäss Dăişoara zu nennen, das beim intematio- die Eröffnung einer Ausstellung im Haus nalen Folklorefestival von Zakopane der Armee, wo die Auszeichnungen, Er­­(Polen) den ersten Pi'eis errungen hat. finderpatente und Ti-ophäen der Gefeier- Ausgezeichnet wurden ferner der For- ten ausgestellt werden. Am gleichen Tag scher Dr. Ing. Josef Gross (Viktoriastadt), wird im Dramentheater der Stadt ein der sich um die Entwicklung der rumä- Festprogramm stattfinden. Kälte und Schnee Aprilmitte brachte jähen Wetterumschwung Tiefstwerte fallen auf minus 5 Grad Bukarest. — Ein unerwarteter Wetterumschwung wurde in den letzten 24 Stunden in allen Landesteilen verzeichnet : Das Zusammentreffen kalter Luft­schichten aus Mittel- und Osteuropa mit einer tropischen Strömung aus dem Mit­telmeerraum hat Kälte und Niederschläge mit sich gebracht. In einigen Ortschaf­ten Siebenbürgens lagen gestern auch die Mittagstemperaturen unter null Grad. Schneeregen und Schnee gingen in den letzten zwei Tagen in weiten Teilen Ol­­teniens und Munteniens, in Siebenbürgen, der Moldau und in der Dobrudscha nieder; die durchschnittlichen Nieder­schlagsmengen der letzten 48 Stunden la­gen in allen Landesteilen bei 10 Liter pro Quadratmeter. Die stärksten Regenfälle wurden im Westen des Landes verzeich­net : im Banat, in Westsiebenbürgen und im Norden Olţeniens übei’schritt die Nie­derschlagsmenge 10 Liter pro Quadrat­meter. Die nächtlichen Tiefstwerte der letzten 24 Stunden lagen zwischen minus 2 Grad (Cîmpulung Moldovenesc, Tg. Secuiesc, In­­torsura Buzăului) und 5 Grad (Sathmar, Konstanza). Gestern um die Mittagszeit wurden Werte zwischen minus 1 Grad (Intox-sura Buzăului) und 9 Grad (Mar­­marosch-Sigeth) gemessen. Angaben der Bukax'ester Wetterwarte zufolge wird auch in den nächsten 24 Stunden das Wetter in allen Landesteilen kalt bleiben, der Himmel veränderlich, doch überwiegend bedeckt. Im Süden und Osten des Landes sind Niederschläge als Regén, Schneeregen und Schnee zu er­­wai-ten; auch in den anderen Landesteilen sind Regenfälle nicht ausgeschlossen. Die nächtlichen Tiefstwerte sollen bis mi­nus 5 Gx-ad fallen ; die Tageshöchsttem­peraturen liegen zwischen null und 10 Grad. Im Berg- und Hügelland bleibt das Wetter relativ kalt, örtlich sind leichte Schneefälle zu erwarten. > Höchste Effizienz in der staatlichen Tätigkeit Beratung des Partei- und Staatsaktivs der Ministerien und Zentralinstitutionen erörterte Arbeitsstil und Arbeitsmethoden B ekanntlich hat dieser Tage in An­wesenheit des Genossen Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Ru­mänischen Kommunistischen Pairtei, Prä­sident der Sozialistischen Republik Ru­mänien, die Beratung des Partei- und Staatsaktivs der Ministerien und Zen­tralinstitutionen stattgefunden. Die Bex’a­­tung zählte mehr als 3000 Teilnehmer und liess ein übrigesmal das zutiefst de­mokratische Vorgehen unserer Partei er­kennen, die Probleme des Voxanschrei­­tens unseres Vaterlandes, der Beschleu­nigung seiner ökonomisch-sozialen Ent­wicklung in einer breiten Aussprache mit den Werktätigen zu unterbi'eiten. Auf der Beratung waren vertreten die Mitglieder der Leitungsräte, der Partei­komitees und der Büros der Grundorga­nisationen im zentralen Staatsapparat, der Räte und Komitees der Wex’ktäti­­gen und der Parteiorganisationen der Zentralen und Betriebe. Die zum Ab­schluss der Beratung von Genossen Nicolae Ceauşescu gehaltene Rede ist als konkretes Arbeitsprogiamm zu werten, das auf die Hauptaufgaben Bezug nimmt, die positiven Erfahrungen und Unzuläng­lichkeiten aufzeigt und gleichzeitig die Richtungen weist, denen die kollektiven Leitungsorgane und Parteioi-ganisationen der Ministerien und Zentialinstitutionen zu folgen haben, um ihren Arbeitsstil und ihre Arbeitsmethoden zu vervollkomm­nen und das gesamte Wii'ken auf die gegenwäx'tigen und Pei-spektiverforder­­nisse der Entwicklung unserer Gesell­schaft abzustimmen. Die Beratung erfolgte im Geiste der Beschlüsse des letzten Plenums des ZK der RKP, die neue Akzente gesetzt ha­ben in dem umfassenden Perfektions­­px’ozess der organisatorischen Strukturen des Staatsapparats. So wie auf dem X. Parteitag hervoi-gehoben wurde, kommt der unentwegten Erhöhung und Vervoll­kommnung der Rolle der Partei, ihrem immer organischeren Hineinwachsen in die gesamte Gesellschaft, in das Wirken aller sozialen Körperschaften entschei­dende Bedeutung zu. Die wichtigste die­ser Körperschaften ist der sozialistische Staat als Hauptinstrument des Aufbaus der neuen Gesellschaftsordnung. Die Ver­vollkommnung seiner Strukturen wirkt sich auf alle hierai'chischen Stufen aus und schliesst die Regierung, die Ministe­rien und die Volksräte ebenso ein wie die Industriezentralen und die Betriebe. Das Hauptziel besteht darin, hochfunk­tionale Körperschaften zu schaffen, Gleichlauf und Überschneidungen auszu­schalten und organisatorische Strukturen einzurichten, die prompt, elastisch und mit grosser Durchschlagskraft zu handeln vermögen. E s hat sich gezeigt, und auf der Be­ratung ist ausdrücklich dai'auf hin­gewiesen worden, dass verbesserte organisatorische Strukturen nicht im Selbstlauf eine Vervollkommnung der Tä­tigkeit mit sich bringen. Der vervoll­­kommnete organisatorische Rahmen muss seine Ergänzung in der Verankerung eines wirksamen Arbeitsstils und effi­zienter Arbeitsmethoden finden, die, von Parteigeist durchdrungen, eine optimale Effektivität der gesamten staatlichen Tä­tigkeit sichern. Genosse Nicolae Ceauşescu hat auf der Beratung das Wirken des Staatsapparats positiv eingeschätzt und seinen grossen Beitrag herausgestx'ichen bei der Organi­sation der Durchführung der Parteibe­schlüsse. Gleichzeitig kamen aber auch Unzulänglichkeiten zur Sprache, die auf schwerfällige, überholte Praktiken zu­­rückzxxführen sind. Es geht darum, das Wirken der zentx-alen Staatsorgane nach dem Px-inzip der kollektiven Leitung und Arbeit einzurichten unter der direk­ten Führung der Partei. Dabei ist der demokratische Zentralismus entschieden anzuwenden, so dass sich die gesamte staatliche Tätigkeit im. Dienste des Vol­kes und unter der Kontrolle der breiten Volksmassen entfaltet. In diesem Sinne ist es notwendig, die Planungstätigkeit zu verbessern. Be­kanntlich erfolgt nicht nur der Ausbau der Wirtschaft, sondern auch die Ent­wicklung des gesamten sozialen Lebens planmässig aufgrund eines einheitlichen Landesplans. Das schliesst bei der Aus­arbeitung der konkreten Planabschnitte erhöhte Vex-antwortlichkeiten ein, um sie zweckmässig aufeinander abzustimmen und die technisch-materielle Grundlage zu gewährleisten. Wesentlich ist, dass auf jedem Gebiet volle Klarheit über die zu erreichenden Ziele und die Wege zu hex-r­­schen hat, die zu ihrer Erreichung füh­ren. Nicht minder wichtig ist die syste­matische Kontrolle des Planablaufs. Das setzt aber voraus, dass die ökono­misch-sozialen Einheiten mit erhöhter Aufmerksamkeit angeleitet werden, dass ihnen konkret geholfen und dass die (Fortsetzung auf Seite 3) Proletarier aller Länder; vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung i Bucureşti, Piaţa Scinteii. Telefoni 17 6010, 17 60 20 (Zentrale), 1812 17 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung), — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Braşov, Sibiu, Arad, Re­­schitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Dia Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen Tageszeitung desLANDE5RATE5 DER FRONT DER SOZIALISTISCHEN EINHEIT 26. Jahrgang / Nr. 7756 Bucureşti, Dienstag, 16. April 1974 Einzelpreis 30 Bani Der Präsident der Republik Kostarika, Jósé Figueres Ferrer, wird Rumänien einen offiziellen Freundschaftsbesuch abstatten Auf Einladung des Präsidenten der Sozialistischen Republik Rumänien, Nicolae Ceauşescu, wird der Präsident der Republik Kostarika, Jósé Figueres Ferrer, Rumänien in der zweiten Aprilhälfte d. J. einen offiziellen Freundschaftsbesuch abstatten. Die Lage im Nahen Osten Zwischenfälle in Libanon und auf den Golan-Höhen Erklärung Kurt Waldheims Beirut (Agerpres). — In der Nacht von Freitag auf Samstag haben israelische Militärverbände einen Angriff auf sechs Dörfer im südlichen Gebiet des Libanon verübt, besagt ein libanesisches offiziel­les Kommuniqué. Bei diesem Angriff wurden zwei Personen getötet und 13 andere als Geiseln verschleppt. Mehrere Wohnhäuser wurden zerstört. Im Zusammenhang damit fand in Bei­rut eine Sitzung des Verteidigungsrates Libanons unter Vorsitz des Staatschefs Suleiman Frangieh statt. Nach dieser Sitzung beantragte der Libanon die Ein­berufung des Sicherheitsrates zwecks Erörterung der infolge des israelischen Angriffs entstandenen Lage. Am Sonntag trat der Nationale Si­cherheitsrat Libanons neuerlich zusam­men und prüfte verschiedene Massnah­men, die dazu bestimmt sind, neue is­raelische Überfälle zu vereiteln. Tel Aviv. — Israelische Kommando­einheiten haben in der Nacht von Frei­tag auf Samstag sechs libanesische Dör­fer angegriffen. Damit wurde eine Ak­tion beantwortet, für die die Volksfront für die Befreiung Palästinas die Verant­wortung übernommen hat und die vom Territorium Libanons aus auf die israe­lische Ortschaft Kiryat Shemona verübt worden war, wobei 18 israelische Staats­bürger getötet wurden, gab ein israeli­scher Militärsprecher in Tel Aviv be­kannt. New York. — UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim verlieh „seinem tiefen Bedauern darüber Ausdruck, dass israe­lische Truppen auf das Territorium Li­banons eingedrungen sind. Er machte darauf aufmerksam, dass „solche Hand­lungen die Bemühungen untergraben können, die unternommen werden für eine dauerhafte und gerechte Lösung in Nahost“. 7 (Fortsetzung auf Seite 2) Bevölkerungsfragen in San Jose erörtert San Jose (Agerpres). — In der Haupt­stadt Kostarikas findet vom 17. bis 19. April eine lateinamerikanische Konfe­renz über Bevölkerungsfragen statt. Dar­an beteiligen sich Minister und zahl­reiche Fachwissenschaftler aus den la­teinamerikanischen Ländern und dem karibischen Raum, meldet Prensa La­tina. Auf der Konferenz werden spezifische Probleme der demographischen Politik der Länder südlich des Rio Grande er­örtert. Auf dem Treffen soll in der Hauptsache der Standpunkt der latein­amerikanischen Länder im Zusammen­hang mit diesem Problem angesichts der bevorstehenden Weltkonferenz für Be­völkerungsfragen, die in diesem Sommer in Bukarest Zusammentritt, festgelegt werden. \ Toqesspieqei Premiere mit rumänischem Film Bukarest. — Im Bukarester Patria- Kino fand gestern abend die Pre­miere des neuen rumänischen Films „Drei Geheimbriefe“ statt. Der Film behandelt Alltagsprobleme unserer Zeit, Regie führt Virgil Calotescu, das Drehbuch schrieb Platon Pardäu. Am gleichen Abend fand auch die Uraufführung des farbigen Doku­­mentarstreifens „Masken“, eine Pro­duktion des Al.-Sahia-Studios, statt, in dem die Regisseurin Paula Po­­pescu-Doreanu und Kameramann Va­sile Mănăstireanu Volksbräuche aus der Maramureş vorstellen. Rote Fahne für „Automecanica“ Mediasch. — Im grossen Saal des Gewerkschaftshauses wurden Freitag nachmittag der Automecanica-Beleg­­schaft die Rote Fahne und das Diplom eines Spitzenbetriebs verliehen. Der Titel als spartenbeste Einheit für 1973 wurde vor allem durch den grossen Umfang der Zusatzproduktion und durch die Erfüllung der anderen Plan­kennziffern erzielt. Fährschiff gekentert Rom. — Im Hafen von Genua ereig­nete sich ein schwerer Unfall: Beim Anlegen eines Fährschiffes am Kai geriet das Fahrzeug ins Kentern. Von den 126 Passagieren sprangen zahl­reiche, von Panik erfasst, in die hochgehenden Wellen. Die Bergungs­arbeiten wurden durch die Dunkelheit stark erschwert, doch konnten schliess­lich sämtliche Passagiere gerettet wer­den, 40 Personen sind ins Kranken­haus eingeliefert worden. Kölner Dom entsteht nochmals Köln. — Der Kölner Dom, eines der bekanntesten Kunstdenkmäler der BRD, wird in den nächsten 20 Jahren ein zweitesmal entstehen: Der bereits stark verwitterte Sandstein der Fas­saden muss Zug um Zug vollständig gegen Basaltlava ausgetauscht, wer­den. Nur so könne nach Mitteilung des Düsseldorfer Kultusministeriums das Baudenkmal erhalten bleiben, nachdem der Zerfall des Sandsteins durch die zunehmende Luftverunreini­gung „in erschreckendem Masse“ fort­schreite. Mammutreste gefunden Washington. — Bei Bodenarbeiten in der Nähe der Ortschaft Closter, US-Staat New Jersey, ist ein Bagger auf riesige Mammutknochen gestossen. Nach Paläontologen des Naturge­schichtemuseums von New York han­delt es sich um eines der grössten derartigen Skelette, die bisher ent­deckt wurden. Der Körper des Tieres muss ungefähr 4,5 Meter lang gewe­sen sein. Die Knochenreste sollen un­gefähr 9100 Jahre alt sein. Waldbrand in Belgien Brüssel. — Ein heftiger Brand ist am Sonntag in einem Forstgebiet im nordöstlichen Teil Belgiens ausgebro­chen. Infolge des starken Windes griff das Feuer, trotz der Bemühungen der Feuerwehr, immer mehr um sich. Mehrere Hektar Pinienwald wurden bereits zerstört und die Flammen wüten mit unverminderter Stärke weiter. Dritte KSZE-Phase in Helsinki Helsinki (Agerpres). — Finnland un­terstützt den Vorschlag, dass die dritte Etappe der Europakonferenz für Sicher­heit und Zusammenarbeit auf höchster Ebene abgehalten wird, und ist bereit, in Helsinki Gastgeber zu sein, heisst es in einer Erklärung des finnischen Au­­ssenministeriums. Rundschau international Holland: Jagd auf Steuersünder Steuerfahndung in allen Häfen / Unruhe unter Besitzern Den Haag. — Zahlreiche Besitzer von Luxusjachten, die in den holländi­schen Häfen auf die Sommersaison warten, sind besorgt. Die niederländische Steuerfahndung eröffnete eine scharfe Jagd auf „schwarze Jachten“, auf Schiffe, die mit nicht versteuertem Geld finanziert sind. Wie der Finanzminister im Parlament mitteilte, unternahm die Steuex'fahndung bereits Stichproben bei 1000 Segel- und Motorjachten. 25 bis 30 Prozent der Schiffe seien ganz oder teilweise durch Steuerhinterziehung finanziex't. Der Mi­nister erklärte, ab sofort rücksichtslos durchgreifen zu wollen. Zu der Jagd auf Jachten gehört auch das Forschen nach Steuersündern, die über ihrem Stand leben. Nicht nur die Besitzer von Luxusjachten, auch die Sammler von Gemälden, Briefmarken, Antiquitäten und die Geniesser luxuriöser Urlaubsreisen werden von der Steuer­fahndung überprüft. Mancher Jachtbesitzer wählte bereits die Flucht nach vorn — in die Arme der Steuerinspektion, um die hinterzo­­genen Steuern jetzt noch anzugeben und zu bezahlen. Der Minister sicherte reu­igen Steuersündem nämlich Straffrei­heit zu. Bei der Suche nach „schwarzen“ Jach­ten strengt die Steuerfahndung einen Prozess gegen einen grossen Versiche­rungskonzern an. Die Konzernleitung hatte die Einsicht in ihre Bücher, in denen Tausende von Besitzern verzeich­net sind, mit der Begründung abgelehnt, das verstosse gegen das Grundgesetz, Nun will der Fiskus den Versi eher ungs* konzern durch den Richter zur Offenle* gung der Bücher zwingen.

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