Neuer Weg, 1978. március (30. évfolyam, 8954-8980. szám)

1978-03-15 / 8966. szám

Seite 2 NEUER WEG / 15. März 1978 Das Plenum des Rates der Werktätigen deutscher Nationalität Bericht über die Neugestaltung und Vervollkommnung des Unterrichts in der Muttersprache Bericht über die kulturell-erzieherische und künstlerische Tätigkeit in den Reihen der Bevölkerung deutscher Nationalität unterbreitet von Genossen des Rates für Kultur und Sozialistische Erziehung unterbreitet von GenossenH Schmidt, Vertreter des Ministeriums für Erziehung und Unterricht Werte Genossen ! ' Im Rahmen der ständigen Bemühungen unserer Partei und unseres Staates und des Genossen Nicolae Ceauşescu persön­lich um die ständige Entwicklung und Modernisierung, des Unterrichts aller Stufen wird nach wie vor der Vervoll­kommnung des Unterrichts in den Spra­chen der mitwohnenden Nationalitäten besondere Aufmerksamkeit geschenkt und der Zugang sämtlicher, Kinder der Werk­tätigen ungeachtet ihrer Nationalität, zu den Errungenschaften des Unterrichts, der Wissenschaft und der Kultur nach Wunsch in der Muttersprache oder in rumäni­scher Sprache gesichert. Mit gutem Recht unterstrich Genosse Nicolae Ceauşescu in seiner Rede auf der kürzlich abgehaltenen Konferenz des VVKSR, dass „das gesamte Schulwesen unseres Vaterlandes, einschliesslich des HochschulunteVrichts, allen Kategorien von Werktätigen, ungeachtet ihrer Nationali­tät, weit geöffnet ist. Wir schenken be­sondere Aufmerksamkeit der Schaffung von Bedingungen, damit der Jugend aus den Reihen der Arbeiterklasse und der Bauernschaft alle Möglichkeiten gesichert werden, um sorglos jedwelche Lehranstalt besuchen zu können.“ Aufgrund der Partei- und Staatsbe­schlüsse wurden in den letzten Jahren Massnahmen getroffen, die eine bessere Organisation des Schulennetzes auch in deutscher Sprache, die Verbesserung des Inhalts des Unterrichts im Einklang mit den neuen Forderungen der zeitgenössi­schen Gesellschaft bewirkten. Das Netz von Unterrichtseinheiten in deutscher Sprache umfasst Kindergärten. Allgemeinschulen und Lyzeen ; in diesem Schuljahr wird in 692 Einheiten und Ab­teilungen Tagesunterricht gehalten, von diesen gehören 321 dem Vorschulunter­richt an, 334 dem Grundschul- und Gym­nasialunterricht, 37 dem Lyzealunterricht, das sind um 21 Einheiten und Abteilun­gen mehr als im vorangegangenen Schul­jahr. Um die Einschulung aller Kinder in der Muttersprache zu gewährleisten, be­hielt das Ministerium für Erziehung und Unterricht im Schuljahr 1977—1978 auf dem Lande Allgemeinschulen und Klas­sen bei, in denen die Zahl der Schüler in der V. Klasse unter den vom Dekret Nr. 278/1973 festgelegten Normen liegt, bzw. 67 Klassen der V. und eine Ällgemein­­sehule mit den Klassen I—IV mit weni­ger als sieben Schülern. Im Lyzealunterricht ist die Zahl der Einheiten und Abteilungen in der glei­chen Zeitspanne von 31 auf 37 gestiegen. Gleichzeitig verbesserte sich die Struktur der Profile der Einheiten des Lyzeal­­unterrichts in deutscher Sprache. Wenn im Schuljahr 1972—1973 17 real-humani­stische Einheiten und Abteilungen sowie eine pädagogische Abteilung bestanden, gibt es gegenwärtig 27 Einheiten und Abteilungen mit Industrieprofil, eine mi* Agro-Industrie-Profil, sieben für Mathe­matik-Physik, eine für Philologie-Ge­schichte und eine mit pädagogischem Profil. Ausser diesen 692 Einheiten und Abtei­lungen mit Tagesunterricht in deutscher Sprache gibt es zwei Lyzealabteilungen und drei Gymnasialabteilungen mit Abendunterricht. Insgesamt lernen in Einheiten und Ab­teilungen mit deutscher Unterrichtsspra­che 58 486 Kinder und Schüler, davon 113 712 in Kindergärten, 39 662 in Allge­meinschulen und 5112 in Lyzeen. Im Ly­zealunterricht. beträgt die Gesamtzahl der Schüler in der II. Stufe 2178, was im Durchschnitt eine Erfassung von 48,7 Pro­zent im Vergleich zum Landesdurchschnitt von 42,7 Prozent darstellt. Entsprechend den in der Struktur des Schulennetzes eingetretenen Änderungen ist bei der Einschulung der Schüler nach Typen und Profilen von Lyzeen (beim Tagesunterricht) mit deutscher Unter­richtssprache im Schuljahr 1977—1978 ein beträchtliches Anwachsen der in In­dustrielyzeen erfassten Schüler festzu­stellen. So lernen von insgesamt 5112 Schülern 3011 in Industrielyzeen, 28 in Agro-Indusfrielyzeen, 263 in pädagogi­schen Lyzeen, 1094 in Lyzeen für Mathe­matik-Physik, 146 in Lyzeen für Natur­wissenschaften und 570 in Lyzeen für Philologie-Geschichte. Im Hochschulunterricht sind im Hoch­schuljahr 1977—1978 2288 Studenten deutscher Nationalität erfasst im Ver­gleich zu den 1965 im Hochschuljahr 1976—1977, was einem llprozentigen Zu­wachs entspricht. In allen auch in deutscher Sprache or­ganisierten Unterrichtszyklen wurde ein entsprechender Anteil von Disziplinen mit Unterricht in deutscher Sprache gesichert, so dass die gründliche Aneignung dieser Sprache ermöglicht wurde. So beträgt der Anteil der in der Mut­tersprache gehaltenen Stunden 80,4 Pro­zent in den Klassen I—VIII und 64,7 Pro­zent im Lyzealunterricht (61,8 Prozent in Industrielyzeen, 60,3 Prozent in Agro- Industrielyzeen und Lyzeen für Forstwirt­schaft, 64,8 Prozent in Lyzeen für Mathe­matik-Physik, 66,8 Prozent in Lyzeen für Naturwissenschaften, 70,0 Prozent in Ly­zeen für Philologie-Geschichte und 68,0 Prozent in pädagogischen Lyzeen). Die Zahl der für den Deutschunterricht vorgesehenen Stunden ist in den Unter­richtsplänen der Schulen mit deutscher Unterrichtssprache im allgemeinen iden­tisch mit der Zahl der Stunden für das Studium der rumänischen Sprache in den Einheiten mit rumänischer Un­terrichtssprache. Die neuen Unterrichts­programme und Lehrbücher sowie die spezifischen Lehrmittel führten zur Er­zielung besserer Ergebnisse bei der Aneignung der Kenntnisse. In den Ly­­zealklassen wurde die Aktion zur Einfüh­rung der Unterrichtsprogramme und Lehr­bücher abgeschlossen, die nach einem neuen Konzept ausgearbeitet wurden, eine Aktion, die im Unterricht in deutscher Sprache in unserem Lande zum ersten Mal gelöst wurde. Die Fächer, die in rumänischer Sprache vorgetragen werden, sind : Rumänische Sprache, Geschichte Rumäniens und Erd­kunde der Sozialistischen Republik Ru­mänien und an den Lyzeen auch das Fach Ausbildung der Jugend für die Verteidi­gung des Vaterlandes, die profilgebenden Fächer, die die berufliche Ausbildung si­chern, sowie das Fach „Betriebsorganisa­tion und Wirtschaftsgesetzgebung“. In allen Typen von Lyzeen können einige Fächer, die die berufliche Ausbildung und die praktische Ausbildung sichern, in deutscher Sprache vorgetragen werden, wenn es Kader mit entsprechender Vor­bereitung gibt. Gegenwärtig ist jedoch die Zahl dieser Kader noch gering. Deshalb ist es notwendig, sich weiterhin für die Anwerbung gut ausgebildeter Kader, die die Muttersprache der Schüler kennen, einzusetzen. Beginnend mit diesem Schuljahr erfolgt der Unterricht in den Fächern Psycholo­gie, Pädagogik und Geschichte der Päd­agogik im pädagogischen Lyzeum mit deutscher Unterrichtssprache in der Mut­tersprache, was eine bessere Aneignung der Grundbegriffe sichert, mit denen die künftigen Lehrer und Kindergärtnerinnen arbeiten werden. Die Schüler deutscher Nationalität, die die Schulen oder Abteilungen mit ru­mänischer Unterrichtssprache besuchen, haben die Möglichkeit, auf ihren und ihrer Eltern Wunsch, in der Mutterspra­che zu lernen und ihre Kenntnisse in der Muttersprache zu vervollkommnen durch Sonderkurse innerhalb eines organisierten Systems. Zur Verbesserung der Bedingungen des Studiums der rumänischen Sprache in den Schulen mit deutscher Unterrichtssprache hat das Ministerium für Erziehung und Unterricht einige Massnahmen getroffen für die Verbesserung der Unterrichtspro­gramme und Lehrbücher, für die Ausar­beitung von Lehrmitteln mit spezifischem Charakter (Anschauungsmaterial und me­thodische Leitfäden), für die Fortbildung des Lehrpersonals. In diesem Schuljahr z. B. wurden Unterrichtsprogramm und Lehrbuch der rumänischen Sprache für die VIII. Klasse herausgegeben, womit zum ersten Mal spezifische Unterrichts­programme und Lehrbücher im Fach Ru­mänische Sprache für die Klassen I—VIII gewährleistet sind. Sowohl die Thematik der Unterrichtsprogramme wie auch der Inhalt der Lehrbücher, die in dieser Zeit erarbeitet wurden, trägt in grösserem Masse zur Festigung der Verbrüderung zwischen den Werktätigen, ungeachtet ih­rer Nationalität, bei, zur Festigung der moralisch-politischen Einheit des rumä­nischen Volkes. Aufgrund der für den Unterricht in deutscher Sprache im Jahre 1977 be­stimmten Unterrichtsprogramme wurden 49 Titel von originären Lehrbüchern, Be­arbeitungen oder Übersetzungen in einer Auflage von 164 824 Exemplaren heraus­gebracht, deren Wert mehr als eine Mil­lion Lei ausmacht Für das nächste Jahr wird das Mini­sterium für Erziehung und Unterricht zur Ausarbeitung und zum Druck einiger Ti­tel von Lehrbüchern für den technischen Lyzealunterricht in deutscher Sprache schreiten und allmählich alle notwendi­gen Lehrbücher gemäss den Bestimmun­gen der neuen Unterrichtspläne sichern. Gleichzeitig werden die in rumänischer Sprache herausgebrachten Lehrbücher für technische Fächer im Anhang ein Ver­zeichnis der Fachausdrücke in deutscher Sprache enthalten und die in deutscher Sprache herausgebrachten ein gleiches Verzeichnis in rumänischer Sprache. Die Einheiten und Abteilungen mit deutscher Unterrichtssprache verfügen für den Unterricht in der Muttersprache über ausgebildetes Lehrpersonal. In diesem Schuljahr beträgt die Gesamtzahl der Lehrkader deutscher Nationalität, die in diesen Schulen unterrichten, 2792, davon sind 559 Kindergärtnerinnen, 922 Grund­schullehrer, 1063 Professoren und 23 Lehr­meister für die Klassen V—VIII und 225 Professoren in den Lyzeen. Gleichzeitig unterrichten 1192 Lehrkader deutscher Nationalität in Lehranstalten mit rumä­nischer Unterrichtssprache. Als Leiter der Einheiten mit deutscher Unterrichtssprache sind im allgemeinen Direktoren und stellvertretende Direkto­ren deutscher Nationalität tätig, gemäss der Struktur nach Nationalitäten der Schüler. Ebenso sind an den Schulinspek­­toraten der Kreise, in denen neben der rumänischen Bevölkerung auch eine Be­völkerung deutscher Nationalität lebt zwei stellvertretende Generalinspektoren sowie zehn Inspektoren deutscher Natio­nalität tätig. Genossen ! All diese Tatsachen beweisen erneut die Richtigkeit der marxistisch-leninistischen Politik unserer Partei bei der Lösung der nationalen Frage. Im Geiste dieser Politik sind hier, in unserem gemeinsamen Va­terland, umfassende und gleiche Bedin­gungen gesichert für die Ausbildung und Erziehung aller Kinder und Jugendlichen, ungeachtet ihrer Nationalität. Der rumä­nische Staat gewährleistet den Schülern und Studenten deutscher Nationalität wie übrigens allen Schülern und Studenten des Landes unentgeltlichen Unterricht, Stipendien und andere Formen der mate­riellen Unterstützung. Sie haben die Mög­lichkeit, ohne Einschränkung teilzuneh­men am gesamten Leben und an der ge­samten Tätigkeit der Jugend unseres Va­terlandes und ihre Persönlichkeit unge­hindert auszubüden und zu entfalten. AP dies ist eine grosse Errungenschaft des Sozialismus und unserer Partei, die uns allen teuer ist, ein sprechender Ausdruck des umfassenden Demokratismus und Hu­man’smus, die unsere Gesellschaft kenn­zeichnen. Wir sind selbstverständlich der Tatsache bewusst, dass wir auch weiterhin erhöhte Aufmerksamkeit einigen wichtigen Fragen schenken müssen wie: Festigung und Verallgemeinerung der guten Ergebnisse, die wir erzielt haben, Vervollkommnung des Inhalts des Lehr- und Erziehungspro­zesses, die enge Verbindung des Unter­richts mit der Produktion, mit dem Le­ben und den Erfordernissen der Gesell­schaft. So werden wir eine gründlich vor­bereitete Jugend ausbilden, mit gründli­chen Kenntnissen für die produktive Ar­beit, die fähig ist, sich rasch einzuordnen in die ökonomische und soziale Tätigkeit, die, im kommunistischen Geist erzogen, bereit ist, aktiv, in enger Freundschaft und Verbrüderung teilzunehmen an dem grossen Werk der Errichtung der neuen Gesellschaft in unserem gemeinsamen Va­terland und die vertrauensvoll und mit grenzenloser Ergebenheit der Rumänischen Kommunistischen Partei und ihrem Ge­neralsekretär, Genossen Nicolae Ceauşescu, folgt Die praktische Verwirklichung der Prinzipien, die im Programm der Partei, in den anderen Dokumenten des XI. Par­teitags und in den Direktiven des Kon­­f :esses der politischen Erziehung und sozialistischen Kultur enthalten sind, die von Genossen Nicolae Ceauşescu, Gene­ralsekretär unserer Partei, gegebenen An­weisungen, die von einer beeindrucken­den Fürsorge durchdrungen sind für das rasche Voranbringen der Wirtschaft und Kultur des Vaterlandes durch alle Werk­tätigen, ungeachtet der Nationalität, eng vereint unter dem gleichen Banner des kommunistischen Ideals, haben der Be­schleunigung der Tätigkeit in allen Be­reichen • der Kultur neue Impulse ver­liehen. Im Einklang mit der ansteigenden Ent­wicklung unseres sozial-kulturellen Le­bens wurde der organisatorische Rahmen geschaffen, der den neuen geistigen An­forderungen der Werktätigen entspricht. Innerhalb der Zentral- wie auch der Lo­kalorgane, auf Partei- und Staatsebene, in den Räten für politische Erziehung und sozialistische Kultur sowie in den gesellschaftlichen und Massenorganisatio­nen wird eine wirksame Tätigkeit ent­faltet von Vertretern der deutschen Be­völkerung, die um die ständige Entwick­lung der verschiedenen Bereiche des künstlerischen und kulturellen Lebens bemüht sind und ihren Beitrag zur Ver­tiefung seines sozialistischen Charakters, zur Erhöhung seines erzieherischen Wer­tes sowie zur Stärkung'der ideologischen Geschlossenheit unserer gesamten künst­lerischen und kulturellen Front er­bringen. Im Rahmen des Rates für Kültur und Sozialistische Erziehung funktioniert so innerhalb einer erweiterten Struktur eine Abteilung, deren Hauptbefugnisse die Anleitung und Koordinierung der künst­lerischen und kulturellen Tätigkeit in den Reihen der mitwohnenden Nationalitä­ten betreffen. Das Landesfestival „Cin­­tarea României“ hat Sowohl durch seine erste Auflage als aucf) durch die Massen­­phase der zweiten Auflage dieser Tätig­keit einen ' substantiellen Aufschwung verliehen.' An dlir ersten Ausgabe des Festivals beteiligtenWich 650 Förmätionen mit ungefähr 9000 Mitgliedern: Öie Zahl der Lehrgänge in deutscher Unterrichts­sprache an den kultürell-wissenschaftli­­chen Universitäten hat sich verdoppelt. Die beiden deutschen Theater entfalten eine erspriessliche Tätigkeit in allen Kreisen mit deutscher Bevölkerung. Im Laufe des Jahres 1977 haben diese Be­­rufsbühnen 334 Vorstellungen vor 85 000 Zuschauern gegeben. Ihr Repertoire hat sich in den beiden letzten Spielzeiten um eine Reihe von neuen historischen und Gegenwartsstücken erweitert, die von einheimischen Autoren, Schwaben und Sachsen, geschrieben wurden. Ludwig Schwarz ist der Autor des historischen Bühnenstückes „Matthias Tili“, das in Temesvár erfolgreich aufgeführt wurde. Hans Kehrer, ein Autor von Stücken, die mehr als 150 Mal auf gef ührt. wurden, hat vor kurzem den Roman „Meister Jakob und seine Kinder“ für die Bühne bear­beitet; Christian Maurer Und Hanns Schuschnig haben in künstlerischer Weise das Leben des sächsischen Revolutionärs Stephan Ludwig Roth nachgestaltet. Ein sprechender Beweis der Anerken­nung, deren sich die künstlerischen For­mationen, die Berufs- und Laienkünstler erfreuten, sind auch die zahlreichen Preise, die von den Künstlern im Rahmen des Landesfestivals „Cîntarea României“ er­zielt wurden. Unter den Ausgezeichneten erwähnen wir den Komponisten Wilhelm Berger, die Schriftsteller Joachim Wittstock und Dichter Nikolaus Berwan­­ger. Wir erwähnen ferner die Erfolge der Kunstfotografen Burckhardt Zeck und Roland Zink. Eines schönen Erfolges erfreuten sich auch die Laienkunstformationen, wie die Blaskapelle des Kulturheims von Jahr­markt, Kreis Temesch, des Kulturhauses „Friedrich Schiller“ von Bukarest, die vereinigte Blaskapelle der Gemeinden Bod und Hälchiu, das deutsche Volksmu­sikquintett des Kulturhauses von Gross­­sanktnikolaus, die Theatergruppe des Kulturheims von Neupetsch, Kreis Te­mesch. Im Rahmen der Veranstaltungen des Festivals wurden reale literarische Talente herangebildet, die aus den Reihen der Werktätigen kommen, wie beispiels­weise die Dichter Horst Samson und Wilhelm Weiss aus Temesvár. Ein beson­deres Talent, das aus den Reihen der Banater Genossenschaftsbauern kommt, ist Michael Holzinger aus Kleinkomlosch, der Autor eines beachtlichen Theater­stückes. Auf dem Gebiet der Originalschöpfun­gen hat die deutsche Literatur unseres. Landes einen sichtlichen Aufschwung er­fahren. 1977 sind eine Reihe Arbeiten von authentischem . Wert erschienen (73 Titel in einer Gesamtauflage von 229 000 Exemplaren), die als solche sowohl vom Publikum als auch von der Kritik auf­­genommen wurden. Wir weisen darauf hin, dass einige dieser Bände mit ge­schätzten Preisen des Schriftstellerver­bandes und des VKJ ausgezeichnet wur­den (Franz Hodjak für seinen Gedicht­band „Offene Briefe“, Ilse Hehn und Werner Söllner für die Bände „Flussgebet und Gräserspiel“ bzw. „Wetterbericht“). Eine besondere Aufmerksamkeit wurde und wird ständig der Aktion zur Erfor­schung und Verwertung des literarischen Erbes gewidmet zwecks Erarbeitung von möglichst repräsentativen Ausgaben der Werke unserer Vorgänger (Erwin Witt­stock, Emil Sigerus, , Adam Müller-Gut­­tenbrunn, Adolf Meschendörfer u. a.) Auch im Bereich der bildenden Kunst und der Musik haben sich mehrere deut­sche Kulturschaffende durch ihre wert­volle Tätigkeit durchgesetzt und erfreu­ten sich der Anerkennung der breiten Massen des Publikums, Komponisten wie Wilhelm Berger, Franz Xaver Dressier und der verstorbene Norbert Petri, her­vorragende Interpreten. wie Martha Kess­ler fanden ein fruchtbäres Tätigkeitsfeld, vor und konnten sich auf der Höhe „ihrer künstlerischen Fähigkeiten entfalten.- Wir erwähnen in diesem Ztisilmn^htóg^^ücll die im In- und Ausland eroifneteti ’ Ei - genaússtellungen von 'Ma.lerîi' und Bild­hauern wie Hans Stendl, Friedrich Böm­­ches, Kurt-Fritz Handl, Marianne Simption-Ambrosi, Harald Meschendörfer, Hans Hermann, Franz Ferch, Ingo Glass u. a. In allen Museen in den Gebieten, wo es auch eine deutsche Bevölke­rung gibt, existieren Exponate, die Aspekte aus der Vergangenheit und Ge­genwart der deutschen Werktätigen un­seres Landes widerspiegeln (das Bru­­kenthalmuseum in Sibiu, das Banater Museum in Temesvár, die Museen in Braşov, Arad usw.). Eine erspriessliche, von beachtlichen Erfolgen gekrönte Tätigkeit entfalten auch die Wissenschaftler deutscher Nationali­tät unseres Landes. Hervorragende Per­sönlichkeiten sind irn Unterrichtswesen tätig oder wurden in bedeutende wissen­schaftliche Foren des Landes aufgenom­men, wo sie einen wichtigen Beitrag zur Bereicherung des geistigen Schaffens des gemeinsamen Vaterlandes erbringen. Namen wie Carl Göllner, Maja Philippi, Michael Kroner, Thomas Nägler, Erhard Antoni, Roswith Capesius, Johann Wolf stehen an der Seite von denen rumäni­scher Forscher. So entstanden wissen­schaftliche Arbeiten von ausserordent­lichem Wert. Wir weisen dabei in er­ster Linie auf die Bände des „Siebenbür­­gisch-sächsischen Wörterbuches“, von denen bisher fünf erschienen sind und zu dem Professor Bernhard Capesius einen substantiellen Beitrag erbrachte. Wir er­wähnen gleichfalls das „Urkundenbuch zur Geschichte der Deutschen in Siebenbürgen“, ein Band, der vom Forscher Gustav Gün­­disch herausgegeben und mit dem Preis der Akademie der Sozialistischen Repu­blik Rumänien ausgezeichnet wurde. 1976 erschien im Politischen Verlag der vom Zentrum für Gesellschaftswissen­schaften in Sibiu zusammengestellte er­ste Band einer Reihe von fünf Bänden mit dem Titel „Die deutsche Nationalität — Studien zur Geschichte der mitwohnen­den Nationalitäten in Rumänien und ihrer Verbrüderung mit der rumänischen Na­tion". Einen verdienstvollen Beitrag stel­len auf diesem Gebiet auch die beiden Bücher von Eduard Eisenburger und der Band „Die deutsche Nationali­tät“ von Monica Barcan und Adalbert Millitz dar; letzteres ist vor kurzem un­ter der Ägide des Instituts für Politische Wissenschaften und zur Erforschung der nationalen Frage erschienen. Zur Zeit befindet sich die Studie „Die Geschichte der Bevölkerung deutscher Nationalität in Rumänien“ in Arbeit, von der 1979 der erste Band im Kriterion Ver­lag erscheinen soll. In diesem Jahr wird der erste Band über die siebenbürgische Li­teratur in den Jahren 1892—1937 erschei­nen, der einen Teil einer erschöpfenden Arbeit in mehreren Bänden über die deutsche Literatur in Rumänien darstellt, die unter Mitarbeit von Professoren und Forschern wie Joachim Wittstock, Georg Scherg, Horst Weber und anderen ent­steht. In der letzten Zeit sind aus den Reihen der deutschen Bevölkerung zahlreiche wertvolle Forscher im Bereich der exak­ten Wissenschaften hervorgegangen, die bisher gute Ergebnisse verzeichnet haben, wie Eugen Falk, Heinz Bredt, Karl Fritz Lauer, Michael Krauss, Walter Copony, Ana Maurer, Josef Gross, Herbert Knall und andere. Eine unter vielen Aspekten bedeutende Tätigkeit entfalten die deutschsprachigen Zeitungen, Kultur- und Literaturpublika­tionen, die 1977 in einer Gesamtauflage von annähernd 25 Millionen Exemplaren erschienen sind. Sie verwerten die schöp­ferischen, literarischen Fähigkeiten der deutschen Bevölkerung, sie fördern die jungen Talente und machen durch stän­dige und beharrliche Übersetzungen die Arbeiten rumänischer Autoren in den Reihen der deutschen Leserschaft be­kannt, sie sind eine Propaganda tribüné für die Werte der sozialistischen Kunst und Literatur Rumäniens im Ausland, im deutschen Sprachraum. v Ejie- ’ natürliche Zusammenarbeit zwi­schen den rumänischen und deutschen Kunstschaffenden unseres Landes, die gegenseitige Übersetzertätigkeit hat sich unablässig entwickelt. Die beiden deut­schen Theater haben Stücke von V. I. Popa, Ecaterina Oproiu, Eugen Barbu und anderen inszeniert, deutsche Auto­ren — Prosaschriftsteller und Dichter — sind in rumänischer Übersetzung erschie­nen. Zu erwähnen ist die Tatsache, dass auch repräsentative Arbeiten aus der un­garischen Literatur Rumäniens in deut­scher Sprache erschienen sind (wie bei­spielsweise „Mutter verspricht leichten Schlaf“ von Sütő András). Ein besonderes Gewicht wurde auf die Ausweitung und ständige Verbesserung der kulturell-erzieherischen und wissen­schaftlichen Sendungen unserer Rund­funk- und Fernsehsender gelegt. Gegen­wärtig sind wir auf 685 Stunden Rund­funkprogramm und 104 Stunden Fernseh­programm in deutscher Sprache pro Jahr gekommen. Die Sendedauer des deutsch­sprachigen Fernsehprogramms wurde in letzter Zeit auf zwei Stunden ausgedehnt, um die Möglichkeit für die Übertragung von Theatervorstellungen zu schaffen. Ständig erweitert und vervollkommnet hat sich der Parteiunterricht in deut­scher Sprache. Im System des Partei- und VKJ-Unterrichts sind 2329 deutsche Pro­pagandisten tätig, die einen substantiel­len Beitrag zur Erweiterung der Kennt­nisse, zur politischen und ideologischen Vorbereitung der Kursteilnehmer er­bringen. Die guten, bisher verzeichneten Ergeb­nisse, die erzielten Erfolge, auf die ich nur kurz eingegangen loin, berechtigen uns zur Einschätzung, dass alle Bedin­gungen zur weiteren Entwicklung der Kultur, Kunst und Literatur gegeben sind, ein Ausdruck des schöpferischen Geistes der Werktätigen deutscher Nationalität, eine Kultur, die dazu berufen ist, ihren aktiven Beitrag zur Heranbildung des neuen Menschen zu erbringen, des Er­bauers der sozialistischen und kommuni­stischen Gesellschaft in unserem Land. Durch die ständige Fürsorge der Rumä­nischen Kommunistischen Partei, dank der weisen Anleitung voll menschlicher Herzlichkeit durch Genossen Nicolae Ceauşescu sind uns reale Möglichkeiten und Perspektiven gegeben, . um dem künstlerisch-literarischen Schaffen einen neuen wertvollen Aufschwung zu verlei­hen, der kulturellen Tätigkeit in den Reihen der deutschen Bevölkerung Ru­mäniens, die sich im grossartigen Streben des ganzen Volkes auf dem Wege des Aufbaus der vielseitig entwickelten sozia­listischen Gesellschaft Und des Voran­­schreitens zum Kommunismus als orga­nisch integriert erachtet. Das Klima der freien und erspriess­­lichen Lebensentfaltung der deutschen Bevölkerung Rumäniens, die ungehinderte Entwicklung ihrer geistigen Werte miss­fällt sicherlich jenen, die von feindlichen ideologischen Positionen aus Zwiespalt und Misstrauen säen und das unablässige Voranschreiten der zeitgenössischen Geschichte aufhalten wollen. Die bösartigen Lügengespinste, die uner­wünschten Einmischungsversuche seitens nur zu bekannter ausländischer Propa­gandadienste werden natürlicherweise an dem Wall unserer unerschütterlichen Solidarität zerschellen. Seite an Seite, eng vereint gestalten wir hier,- auf dem Bo­den Rumäniens, unseres gemeinsamen Vaterlandes, die Zukunft Wir sind zu­tiefst überzeugt, dass unsere Interessen nur gemeinsam in einer unzertrennlichen Brüderlichkeit mit dem . rumänischen Volk, mit allen Werktätigen ihre Erfüllung fin­den, um das sozialistische Rumänien auf neue Gipfel der Zivilisation und des Fortschritts zu erheben.

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