Neues Pester Journal, Februar 1877 (Jahrgang 6, nr. 32-59)

1877-02-01 / nr. 32

H hier ins Detail nit Folgen , von gemeinen Charakteristiz bietes „Ideen aus: ii 8 Da wird $ 8. den Ruffen , en tette „Kroatische Name weit älter sei als der ai­ ­m Oriente habe man nod vor 56 Jahren die nur als „Moskowiter“ gekannt. Wenn Rußland Schriften im Oriente helfen wolle, so möge es vor den Zustand seiner eigenen Unterthanen verbessern. an seinem Bosniaken oder Herzegominer .­kun, erfüllten Schreiben der Agramer das e Zugeständnis, daß die Kroaten als Staatsangehör der Krone des h. Stephan ebenfalls „Ungarn“ seien. ünfchen nur, daß dieses Bekenntniß nicht blos biesz­u der Hilfe des Mortgefechtes gemacht, sondern daß fer «al überall im „dreieinigen“ Königreiche, wa­s zu Theil werde. In den Streit schjcjen Kroaten und Serben wollen Jung nicht mengen. Die Agramer Briefschreiber bet­ten, daß nicht nur Bosnien und die Herzegowina, sondern auch ganz Albanien und Nasoien, ganz Ober­ Mösien (b. 1. d08 heutige Serbien) — froatische Provinzen der serbische Czar Durchan sei ebenso ein Kroat­­es wie die heutigen mohamedanischen Bosniaken. Der „Serbe“ sei erst durch die Kroaten in Umlauf ge­­macht worden u. dgl. m. Diese Historischen Halluzinationen find­ uns nichts Neues und gehören auch nicht der Agramer udentenschaft einzig an. Erst vor Kurzem it von dem sjedjen minen jebnik bet Gtarcsevics eine wahre s­­roatische Streitfrage er: Die Behauptungen d ee Kroaten entbehren in offen und heftig ausgebrochenen Streites liegt in deren Momente in Rußlands Streben nach einer allge­­­­meinen Protektorschaft über sämmtliche Slawen von Europa findet schon seit Jahrhunderten den hartnäckigsten,wenn « auch»s»chließlich niedergeworfenen Widerstand an den­­ slavischen Polen. Nun entsteht dem Panruffizismus im Volke der Kroaten der andere Gegner. Wie Polen im Norden als ein Keil sich einschiebt, der die Westflaven von der unmittelbaren Berührung mit dem russischen Selbst­­bewicjer fernhält — ebenso steht das Kroatische Volk als­­ eine Bade Sceidewand zwischen den Slaven deölgq­­­eihnographischen Abneigung und an den bifferirenden olitischen Aspirationen gesellt sich hier noch die Konfessionelle­rihiedenheit, welche die katholischen Polen und Kroaten , dem griechischen Nuffen und seiner übrigen gleich­­­fessionellen flavischen Dependenz trennt. Bom­eanonatipen­ardjie und insbesondere se­it Dieter Antagonismus zwischen den Havisschen Belfern mit eine Garantie dafür, daß die „ruflichen Bäume nicht bis zum Himmel wachen“. Was jedoch andererseits die großfrdatische Idee­­ anbelangt, so können wir uns mit derselben weit weni­­ger befreunden. Die Kroaten Hafen Die Serben, weil sie in mebreren Rivalen erbliden, die ihnen das geträumte Süd­slavien streitig machen können. Dieser Haß und seine Fol­­gen involvirt aber nach der Richtung der Integrität des ungarischen Staates und in zweiter Linie der Monarchie eine sehr bedenkliche politische­ntwickklung. Ein Groß­­kroatien, das sich von Triest bis an die Roche di Lat­­taro und westlich bis an den Timor erstrebt, im Süden­­ aber Thessalien begrenzt (denn dieses Gebiet beanspruchen die Großkroaten) — ein solches neues Reich paßt nicht in den staatsrechtlichen Rahmen unseres Staates, unserer Monarchie. Die von den Kroaten geplante Trias Hat für uns nichts mehr verlobendes, als der volle Föderaligz­mus ; denn die Trias wäre ja der erste bedeutsame Schritt zu dieser dekomponirenden Staatsform. So freudig wir es willkommen heißen, wenn bie den fid­­al treue Angehörige des ungarischen Staates, als „Ungarn” deflariren ; so gerne wir sie im wohlverstan­­denen Interesse unser selbst und der Monarchie, ja im In­­teresse Europa’s unterfragen und fördern, sobald sie dem hegemonistischen Nuffenthume den Fehdehandschuh Hinz­uschleudern, so entschieden müssen wir betonen, daß all’ die großfrontischen Gelüste, die Halluzinationen Frontischer Phantasiepolitiker von einer fünftigen Trias in Oesterreich, Ungarn oder gar die Schwärmereien von einer Frontischen Grogmagt außerhalb der Agramer Kreise nicht nur seinen zustim­menden Wiederhall finden, sondern vielmehr auch un­­sererseits energisch abgewiesen werden. Budapest, 31. Januar.­­ Der Januar it zu Ende gegangen und die Ate­kündigung der Offiziösen, daß die Bankfrage im Laufe des Januar zur Entscheidung gelangen wird, hat sich nicht erfüllt. Das Fehlschlagen der Prophezeiung macht­­­ die Offiziösen sehr unmuthig und , Ellener" macht nur seinem Unmuthe Luft, wenn er heute schreibt:: Aus Wien werden morgen, Mittwoch, Früh von den nach Wien gereisten Mitgliedern der ungarischen Me­­­ D gierung an die hier zurückgebliebenen erschöpfende Mittheilungen über die zwischen den beiden far bineten und der österreichischen Nationalbank gepfloge­­nen Verhandlungen einlangen. Was das Resultat gewor­fen, darüber haben wir nichts gehört, daß aber die Wt­ni­­ster morgen nicht zurückehren, das bemeist zur Genüge die Absendung der schriftlichen Verständigung.. Und so ist die Sade in diesem Monat denn doc noch nicht zum Schifse geführt worden, wie, gleich anderen Blättern, auch wir und selber und unseren Lesern Hoffnung ge­macht hatten. Denique, man sol in der heutigen Zeit die Zukunft nicht Kategorii­­ vorhersagen : il ne faut jurer e rien. Wir werden es auch nie mehr thun.” Nun ist es sicher sehr artig von dem offiziösen Blatte, wenn es sich die falschen Prophezeiungen abgewöh­­nen will und es ist charakteristisch, wenn , EM" gleichzei­tig erklärt, er habe seine Laft mehr, auf die selbstständige Bank zu schwören. Indessen passirt­ dem genannten Blatte zur selbigen Stunde wieder ein Menschliches : die ange­­kündigten erschöpfenden Mittheilungen der in Wien wei­­c­hlenden Minister an ‚ihre Kollegen sind auch im­­ Laufe des­­ Beatigen szeg daß dem gestrigen Banket bei iron Depreiis heute ein Banket beim Fürsten Auersperg folgen soll, zu welchen sämmtliche Theilehmer vom gestrigen Diner geladen werden sollen. Die Theilnehmer sind bekam­ntlich alt bei den vier ungarischen Ministern Auersperg, Laller, Depi­s­tis, Bipib, Wodianer und Lucam. Die getrernt begonnenen Bourparlers werden also heute fortgelebt ; ob ein Abschluß erzielt wird, dürfte erst der morgige Tag zeigen; die Abhaltung einer gemeinsamen Konferenz unter Berítb des Mottardden Tann als Konstatirung eines definitiven Abschlusses betrachtet wer­den­. Bis heu­te ist die Abhaltung einer solchen Konferenz nicht in Aussicht ge­­nommen. Abermals wird mit aller Entschiedenheit von der der Negierung nahestehenden Blättern die Idee des Bros­viforiums bekämpft und mit Ostentation wird erklärt, daß die gegenwärtigen Verhandlungen sein Provi­soriiiut, sondern die Herbeiführung eines Definitivums betreffen­. Unseres Grachtens handelt es sich hier um einen maffis gen Wortstreit. Wenn man das Privilegium der Nationalbank auf Grundlage des Status quo oder des soz genannten Status quo ameriore auf fünf oder auch auf zehn Jahre verlängert, weil eben unter den obiwaltenden Umständen sich nichts Anderes erzielen läßt, so wartet sein Hinderniß ab, dies als Definitivum zu bezeichnen ; aber ein wirklich für die Dauer geschaffener Zustand man dies doch unmöglich sein! Er ist ein Definitivum für die stipulirte Zeit, er ist aber ein Provisorium, ein teders­gangsstadium in merito. Ueberaus interessant sind die Hin­heilungen, welche heute , Napló" über eine Spaltung inner­halb des Kabinett berichtet, indem er Schreibt : „Ueber die Krise, deren Schauplan nach Wien vers­iegt wurde, sind die politischen Kreise in Budapest der Ana­­icht, daß, wenn Koloman fika an­ der dee der selbst­ständigen ungarischen Bank festhält, er gezwungen fest wird, die Leitung des Kabinets einem Anderen zu übers­passen. Diese verbreitete Ansicht stammt daher, daß Baron Béla Wendheim, dessen ersteministerielle Berbine­rungen bekannt sind, sowohl im liberalen Klub, als in den Bouloirs des Hauses und im Khafino ih mit einer Bean eh Ostentation f­ür Die Nothweni­gkeit des Ausgleiches mit der öster­­geidh­chenftationalbanf und gegen die Errichtung einer selbstständigen ungas r­ischen Banf geäußert hat. Diesem sehr auff fälligen Auftreten schreiben wir es zu, daß man seit eini­­ger Zeit den Namen des Barons Bela Wendhein als des künftigen Ministerpräsidenten nennt und sich zuflüs­­­stert, daß im Kabinett Tia die vielgepriesene Solidarität zu Ende it. Diese legtere Voraussehung ist vielleicht nicht ganz unbem­ündet, da sonst die Meinungsverschiedenheitert zwischen der bekannten Politik des M­inisterpräsidenten und der Webterzeugung des Ministerd­a latere nicht vor die Oeffentlichkeit gelangen würden, da es unter ordentlichen­ Verhältnissen, und umso mehr unter kritischen Umständen regel­­t, da der N­effortminister seine etwaigen Divergis­enden Ansichten entweder der Belitit des Kabinets unters ordnet oder seinen Bosten verläßt. Unter dem Regime Tiga’3 sind wir an die Subordination so sehr gewöhnt worden, daß es sein Wunder ist, wenn die Abgeordnetens­treife­n meldte den Minister Wendheim nicht vom­ Indie­viduum Bendheim zu trennen vermögen . Die verschi­e­densten Kommentare und Kombinationen an die Xeußes rungen des Barons Bela Wendheim knüpfen, deren Me­th | bie Ereignisse der legten Tage­­ darlegen werden. Daß int ri A als elek anheimfielen. Die Trauen konnten früher ihre Fostbaren Steine Armbändern und Ohrgehängen anbringen. Die e­iniebänder zu tragen, Eahn­t­en im 15. SAUEHNDER­­er schönen Geliebten, Agnes Sorel, ein Dia­­t­halsband. Die Steine waren wahrscheinlich unger­n und ungeschiert gelebt, denn die Dame befragte ich daß sie ihren Hals verlegten, verglich ‚sie mit einem e­er Zeit sind Halsfetzen auch von Frauen getra­ Mes, nur daß bald ob, bal ala bald, Er die Frauen haben stets bei Perlen und Ebdelfteis nen eine große Rolle gespielt. Kleopatr­a löste bekannt: er kostbare Berle auf und trank sie auf das Wohl ihres Geliebten. Diese Thorheit konnte nur von einem Engländer Fi nachgearmt werden. Ein Sir thomas Gresham leerte auf das Wohl seiner Königin einen Becher, dem eine zu Buls­er geriebene Perle im Werthe von 15,000 Brd. Sterl. einen iget Beigeld mach gab. Die französischen Hofleute fan­­den gleichfalls ein besonderes Vergnügen darin, nicht nur das ihrer armen Pächter und Bauern, sondern auch Dinm­anten zu zermalmen. Eine Dame des Hofes hatte den Run­d ausgesprochen, das Porträt ihres Kanarienvogels in 1 Ringe zu befigen. Der legte Prinz von C­o­nti bat sie, ihr ihr verschaffen zu dürfen. Sie willigte unter der Bes­dingung, eine fest werden dürfe. Als der Ning gebracht wurde, bedecte jedoch das Gemälde einen Diamanten. Die Dame­ ließ den Diamant herausnehmen und zurückweiden. Der Prinz entschlossen, si nicht widersprechen zu hasfen, die den Stein zu Staub mahlen, den er als Streufand zu dem Briefe bewußte, welchen er der Dame zurück­crieb. Am Hofe zu Berlin war während der Regierung Friedrichs de Großen ein französischer Gesandter, Herr de Guiness, der sich dur seinen Aufwand und seine Eitelkeit das Mißfalen der übrigen Gesandten zuzog. Man führte eine Gelegenheit, die Eitelkeit des folgen Mannes zu­ verlegen. Ein vornehmer Ruffe reiste mit seiner jun­­­gen Frau dur Berlin, und der russische Gesandte, Fürst­­­ Dolgorudi, gab ihm zu Ehren ein Diner, zu wel­chem das ganze diplomatische Korps eingeladen wurde. Die junge Frau hatte bereitwilligst die Rose übernommen, den Franzosen zu ärgern. Sie hatte einen rostbaren Dias­­­mantenring an ihren Finger gehtebt und wußte er sich niederbeugte, das Juwel Waffen Augen, die Auf­­merksamkeit des französischen Gesandten darauf zu lenken. ALS zu prüfen, örübte die schöne Rusfin an einer verborgenen Feder des Ringes und spriste ihn daraus in die Sandte­chichte über das kleine Instrument und dachte nicht mehr daran. Aber seine schöne Feindin war mit diesem Erfolge nicht und entlud des Gesandten, sandte zahlre in richtig mit dem­ ganzen Inhalt des vor ich stehenden Glases zurück und bemerkte ruhig : „Ich habe Sie gewarnt, Madame!" Der Ehemann der kleinen Hel­­din war flug genug, dem französischen Gesandten Recht zu geben ; die Muffin mußte als Besiegte das Schlacht­­feld räumen und si entfernen, ihre Kleider zu wechseln. Von den Gästen wurde über diese Angelegenheit Schweis­gen gelobt und — wie wir sehen — ist es wie im­mer vortrefflich gehalten worden ! Sch­e­gli­ wollen wir noch anführen, wie Schon aus den Talmud hervorgeht, daß in der weiten, großen Schöz­pfung Eines nur höher gefchäßt wird, als Diamanten und Ber­­len, das ist eine holde Frau. Der Talmud versichert, daß die Arche Noah’s nur von F östlichen Steinen erleuchtet wurde, und berichtet dann auch von der Flucht Abrahams nach Ägypten. Der Patriarch schloß, al er sich Egypten näherte, Sarah in einen Schrein, daß Niemand ihre gefährliche Schönheit erbliden möchte. As er an den Pla kam, wo der egyptische Zoll erlegt werden mußte, forderten die Einnehmer ihren 300. Abraham zeigte sich bereit. Sie sagten ihm: „Du hast Kleider”, und er entgegnet e­­ng will­ für Kleider zahlen.” Sie fuhren fort! „Du hast Gold“, und er antwortete: „Ich will für Gold bezahlen ! Die Einnehmer verstanden si auf Steuer­­erhebung und begannen von Neuem: „Du trägst die schönste Seide." „Ich will den Zoll dafür bezahlen“, war die gelass­­ene Antwort. Auch von den Perlen verlangten sie ihren 301. Nachdem sie „zolbürftig” alle feine Kisten und­ Karten durchstöbert hatten, verlangten sie auch den verschlosfenen Schrein geöffnet. Sie öffneten den Schranf, und das ganze Egyptenland wurde erleuchtet von dem Glanze von Sarah's Schönheit und Tugend, der die von Perlen und Diamante­r weit überstrahlte. So ist denn der schönste Diamant, der föstligste Schmud in dem unermeßlichen Reiche der Schö­­pfung ein tugendhaftes Weib, und Jeder kann si glüdlic preifen, der einen solchen Piamanyn gefunden ! « sich das Gesicht zufrieden, sie füllte den abermals Dieser, sagte Scherz, feinen weder sah feiner Glas Waffer Inhalt b­erichten entschuldigen ergreifen, das vor mir steht. Ich habe die Ehre, Sie davon in Kenntniß zu sehen !" Die junge Ruf­­fin schlug feine Worte in den Wind und wagte mit ihrem 998 km­ fortbayer Stein in den Ring der­­ Meinen Ringe den dritten Angriff. Der fransösische Ger Ring, wieder Mal, in das Gesicht Angreiferin im ärgerlich Tone: „Madame, wir lächeln, einer Dame fommt, aber heim als eine Beleidigung ihn das noch beschämt zweite ansehen und zur Der Ge ab, scherzte gutmüthig freundschaftlichen das erste Mal über diesen dritten Mal würde ich es aus, sondern weil er von Vergeltung das - .

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