Oedenburger Zeitung, 1873. Juni (Jahrgang 6, nr. 54-55)

1873-06-01 / nr. 54

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Mir nie amktfdattige, MA SEES t - Ein offenes: Wort an die Negierung. Außergewöhnliche Ereignisse erhen­hen außeror­­dentliche, Diabregelu: — und diese find­en, welche wir von unserem Ministerium erbitten wollen. "Und sonder­­barer Weise liegt das, was wir wünschen eben so sehr in unserem Interesse, wie in jenem der­­ Regierung und treidem müssen wir diese auf das zu Gewährleis­­tende aufmerksam machen. Es ist für die hohe Regierung kein Geheimniß mehr, daß der, hiesige Geldmarkt, auf eine Neihe von Sahren hin brachy liegt, so mie, daß auch jener Theil der Bevölkerung welter 2 nicht am dem Börsenpiele betheiligte, dur. das Sallissement zweier Banken in­folge des Beleges ihrer Gaftarcheine und Actien hart betroffen wurde und endlich dab.der Hypothesar-Kredit gefährdert erspeint. Wir haben in Loco zwei Geldin­­stitute, Die­ „Spartafia“ und den „Spar- und Darles­hen-Verein“ welche nach ihrem ganzen Wesen sich nicht an Börsenverkehr betheiligen konnten, welche vollfom­­men­sichere, Deckungen für ihre Forderungen: befigen und die tropdem in eine sehr mißliche Lage für ji und für Andere, gerathen können: Wer den Mecanis­­mus dieser­ Anstalten ‚rennt, weiß zu Genüge, daß bei einem r­egelmäßigem Geschäftsverkehr auch größere Gar­nitalskündigungen den regelrechten Betrieb nicht zu sangiren im Stande sind. Wir haben aber ‚gegenwär­­tig‘nicht mit nomablen sondern mit abnormen Verhälts­iißen­ zu rechnen und diese sind, wenn nicht einerseits das eingerissene Mißtrauen des­ Publikums s­chwindet oder anderseits, von Seite der Regierung die nach un­­serer Meinung in erster­­ Linie hiezu berufen ist, Hilfe geuradyt wird, Gefahr bringend. Das Meistrauen, einmal durch was immer für eine Veranlassung wach gerufen, läbt si schwer auch« zotten und hat in diesem Falle die Folgerung, daß fortwährende Wapitald « Kündigungen eintreten,­welche endlich die Anstalten zwingen müßten, ihre soliden aber auch duch die allgemeine Deroute im Course rücges gangenen Effekten in erster Linie zu verlaufen, in zwei­ter, wenn auch diese Operation nicht genügt, ihre Hy­­pothekareforderungen zu realisiren. Bei­ dem gerenmwäte­tigen ‚m­appen "Geldstande wäre ‚aber­­ diese Operation angethan ‚den Gewerbe, wie Agrikultur treibenden Theil der Bevölkerung bis ins Herz zu treffen. Die meisten Hypothefars-Darlehen wurden in Amortisation- Wege abgeschlossen und nun soll der bisher vollkommen Sol­ vente nach Ablauf der Kündigungsfrist, sein im Laufe von 3. DB. 10 Jahren zurü­czahlbares Darlehen sofort berichtigen. Der erwahnte allgemeine knappe Geldstand verhindert ihn auf sein vielleicht 5, 6mal mehr werthes Objekt die betreffende Summe aufzunehmen — die An­­stalt sieht sich gezwungen den evelativen Verkauf vor­zunehmen und aus demselben Motiv, welches diesen ers besieht, man nicht nur, sondern­ wird der Fall ein­­treten, daß für ein Refigthum im Werthe von A000 fl als Kaufshilling 5—600 fl gezahlt wird. Das In­­stitut muß sich zufrieden Stellen, weil er seine andere Käufer findet und der ehemalige Befiger, Tarın den Bettelstab ergreifen und hinaus­wandern im die Welt um für si, vielleicht auch für sein Werk und Finder das tägliche Brot zu erwerben. Diese Fälle werden nicht vereinzelt sondern leider hun­­dertfältig eintreten, wenn seine Hilfe gebracht wird. Was dann? — Durch­ derartige Ereignisse müssen Han­­del und Gewerbe nicht nur ins Stoden gerathen, son­­dern auf längere Zeit darnieder­­liegen — die Steuern können nicht mehr bezahlt werden und weil unseres Bilfens nach aber die Landesfinanzen auf einen derar­­tigen pitogabeln Standpunkte jich) befinden, daß sie nach jeden Kreuzer geizen, werden die scheinbar raumseligen aber in Wirklichkeit zahlungsunfähigen Steuerträger abermald erequirt damit um ihre legte“ Habe ger­bracht und eine dad gejammte "Socialet eben tief berührende Frage uns Leben gerufen.­­ Das sind feine Hirngespinnste eines­­ Phantasten dad sind Gedanken die sich auf dem Boden­­ unsered praftischen Lebens fußen, sie haffren sich auf Fasten, wie wir sie bereits erlebt haben, und die wir erwähnen um ad oculos die drohende Gefahr zu zeigen und nun sei es uns erlaubt ein offenes Wort an die hohe Re­­gierung zu richten. U Angesichts der herrschenden Verhältnisse und der aus ihnen entstehenden Folgerungen kann eine Regie­rung nicht­ müßig die Hände in den Schooß legen oder höchstens Deputationen, wie in der jüngsten Zeit die­­ des Pester Kleingewerbed freundlich empfangen und mit leeren Worten abspeisen — sie ist in ihrem eige­­nem Interesse d. 5. im Interesse des Landes, welches sie zu vertreten die Ehre hat, verpflichtet Alles in ihrem Bereiche gelegene, aufzubieten den W­olfswohlstand aufe recht zu erhalten. Berfchlieht sie si aber dieser Ein­­sicht, dann wäre es wirklich besser wenn wir derlei Re­­gierungsmänner nie besäßen hätten. ’" ’ welche gewagte “ Wir begehren nicht für jene, Börsenoperationen um ihr Habe brachten — der Ha- Kae, muß in seinem Unglückk fügen — Unter­sagung, wir wünschen nicht eine V­orschubleistung zu weiteren derlei Unternehmungen, die gefallenen Insti­­tute können sich nicht mehr aufraffen, und die noch lei­benden willen sich hoffentlich selber zu erhalten, aber wir fordern Hilfe für jene, denen ihr seit Jahren mit vielem Bleibe erworbenes Eigenthum gefährdet erscheint. Wir können bei dieser Gelegenheit nicht umhin auf einen Parsus in der, obbenannter, Deputation vom Finanzminister gegebenen Antwort zurückzukommen. Dr. Ereellenz verwies auf das Gebahren je man­­cher Meinen Banf in der Provinz und speziell auf jenes der Oedenburger Credit-Banf, nicht die Geschäftsgebahrung der bezeichneten Banf, biss Wir können durchaus ligen, aber­ erlauben und den Heren Finanzminister zu erinnern, ob je in seinem Leben eine Börsenderiite eingetreten ist, die binnen 3 Tagen ein Fallen der Papiere von 120—200 fl. wie die Sperrung der Börse hervorbrachte, und­ wenn wir und nicht seien, hätte Sr. Ereellenz, nachdem das Gute ja immer so nahe liegt, vieleicht selbst in dem finanziellen Gebahren der Regierung irgend­einen Ansehungspunkt gefunden, der bewiesen hätte, daß jo manches Zaul im Staate Dä­­nemark ist.) ·«­­­ewerb es aber keinr Wir wollen die hochweise Reierung k nichtjxaskn wie ed fommt, daß nachdem wohl e | Banffreiheit uns bekannt ist, so sorglos mit Gonzels S­ondertheilung vorgegangen wurde ? wie es kommt, wenn man schon mit Diesen zu geizen sich nicht bemüßigt erachtete, da nicht früher ein Aktiengejeb geschaffen wurde? Wir wollen nicht auf das Lächerliche hinwei­­sen, daß die Negierung in Banfstatuten den Paragraf von eventueller Liquidirung genehmigte, wo doc dies­selbe Regierung in ihren Gefegen davon, nichts weih, dass sie'imm­er den Mund’ voll hat bezüglich der Ober« aufsicht und doc nie beaufsichtigt. "­­­­ Feuilleton. Wie die Türken essen. Da vor wenigen Tagen auf dem Ausstellungsplage eine orientalische­­‚Restauration eröffnet wurde, lauben wir unseren Lesern, welche der Curiosität hal« ber gewich. da einfehren werden, einen Gefallen zu verweis fen, wenn wir ihnen ‚im­ vorhinein die Art und Weise ‚eines orientalischen Diners schildern. ya Der Schauplan­ ist gewöhnlich, ein­ Zimmer ohne andere Hinrichtung als den Divan längs der Wand, wo­­ sich die­ meisten Benster befinden, dem Eingange gegenüber. Wir, treten ein und werden von dem­ Hausheren empfangen, der und zu Ehren von dem Enpfipe ded­­ Divans, welchen er sonst immer inne hat, aufsteht und und einige Schritte entgegengeht. Bir lasfen und auf dem Divan nieder, einige Diener bringen geräuschlos Pfeifen und Kaffee, während andere ein etwa anderthalb Fuß­ hohes Tabouret in die Mitte des Zimmers tragen, um das im Kreise Meine Sessel ohne Lehne aus Rohr oder­­ Steohgeflecht (in Wien „Stoferl“ genannt) gestellt werden. Im­ Hierauf­­ verschwinden die Diener wieder für einige Zeit, um dann eine jener großen Metallspeichen­ herein­­zuschleppen, welche, riesigen Schilden gleich, die ottoma­­ntige Abtheilung im­­ der Hauptgalerie­­ hmüden. Auf dieser Scheibe, welche auf das Zabouret gestellt wird, befinden sich um die erste Hauptspeise, wie Planeten um die­ Sonne,gereiht, sechs bis acht: Heinere runde Crüs­­seln, mit appetitreigenden Ingredienzen. Zwischen ihnen aber so viele Laibhen Brot, als Säfte da sind, und zum Schöpfen des flüßigen T­eils der Nahrung Meine­ L­öffel von Holz oder Bein. Der Hausherr ist inzwischen aufgestanden, und nachdem wir auf­ feinen Winf rings­­um auf den Sigen Pla genommen, spricht er das sacramentale Wort bu­­jurum (belieben Sie) und greift mit den drei ersten Fingern der rechten Hand in die Mittel-Schüsfel hinein. Wir sind eingeladen,­ seinem Beispiele zu folgen. Leider hat die Erziehungszrnft unserer Eltern jahrelang den Zweck verfolgt, und, das den Kindern so angenehme Effen der Speisen mit den Händen­ allein abzugewöh­­nen. Wir wagen ed schüchtern, unsere Finger den Speis­­en zu nähern, ziehen sie aber schleunigst, halb verbrüht zurück ; wir­ glauben eine außerordentliche Entdeckung gemacht zu haben, wenn wir­ den mühsam erwischten Speisetheil auf das vor uns liegende­­ Brot ablagern und nun mit beiden Händen weiter operiren, aber da haben wir es erst ganz schlecht gemacht. Der Hausherr allerdings thut nichts dergleichen, allein ‚der Dolmetsc oder Landeskundige Begleiter wirft und entlegte Blide zu. Aus Gründen, welch fs der Erörterung hier ent­­ziehen, gilt nämlich die linke Hand als unrein, und es ist ein grober Beistoß, mit­­ derselben eine Speise, zu berühren. Die Speisen selbst sind hauptsächlich: Kebab (kleine Hammelfläbe, gebraten), Tani (gesottenes Huhn), Kajun (Ehaf­), Kuju (Lammebraten), ISumurtha (Zierspeise), Dolma (mit­ Reich und Fleisc gefüllte Ge­­müse), Köfte (kleine Klöße) Sapraf (gefülltes Weins­taub) und unzählige Süffigfeiten: Kadaif (Haarnus­cheln), Michalebi ‚(Steine aus Reid, Milch, Rosen­­wasser und­ Zuder), KRaimaf (abgetropftes Obers), Kamun (Melonen) und anderes, Objt. Die Krönung Des Gebäudes besteht aber in­ dem MPilav, der besannten Neispeise, welche stets­­ zulegt nach allen Süffigkeiten erscheint. » . Die Schüsseln folgen einander mit ei­ner betäu­­benden Schnelligkeit.Jeder Gast nimmt von einer Speise nur einige Bissen,und dem ungeübten Europäer kann es leicht geschehen,daß,bis er sich entschließh zu thun wie die Anderen,die sehendenfüaninger seiner Nach­­­barn schon Alles erbeutet haben,sodaß er mit verbrauns­ten Fingern und hungrigem Magen aufsteht. Abgesehen von dem niemals fehlenden Finalse,de­­m Pilar,herrscht in der Ordnung der Speisen die größte Willkühr,meistens wechseln süße und saure Speisen mit­einander ab.Der Grutkdaccord wird durch den Geschmack von Rosenwasser und Menthe festgehalten­,der aussem süßen Speisen herausdringt,bei den anderen ich den abgesondert servirten Sorbets miztspricht.­ Nach fünfzehn Minuten ist selbst das reichste Diner vorüber-Die Diner tragen die­­ Riefenschüssel fort;an­­­dere gehen mit einem Becken von Metall herumspri und gießen aus einer zierlich geformten Kanne Wasserüsdst unserehände,welche wir in einem der ganzen Gesell­­schaft gemeinsamen langen handtuche abtrockne Wir begeben uns dann auf den Divan zurück, erhalten eine Pfeife Tabak und eine Schale Kaffee und können nun,wenn wir es wollen oder vermögen,­im­it dem Hausherrn sprechen. Eine besondere Aufmerksamkeit für­ den Oaushkixc­h besteht in Flünfigen Rümpfen,dabei sich die orientalischen Gäste häufg auf dieses Fach mit Virtuositätsverlegen. Die Orientalen verstehen es,ohne Tisch-ohne Tischtuch,ohne Messer,ohne Gabel und­,ohne­ Tellerz-U xssen Die Speisen sind oft rechtxfchmack­haft.Sie­ Bra­­ten,Lammsbraten,Geflügel sogar ausgezeichnet zu bered­­tet,da es sonst nicht möglich wäre,mit den Fingernn Jo IT A „ s- R

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