Oedenburger Zeitung, 1873. August (Jahrgang 6, nr. 80-93)

1873-08-01 / nr. 80

Be EN w EN BEEETEN, Pr Fr N­r 2,7 «" e . T Durch das als Austr­in­­aepidemie in vers­­­­­chiedenen Theilen unseren Vaterlandes wurde ein Mit­­glied der Repräsentanz, die Lokalpresse und die Sani­­täts-Kommission veranlaßt die Vertagung des Feuerwehr­tages als wünschenswerth zu bezeichnen, der von der hiesigen Sanitäts-Kommission diesbezüglich ausgespro­­c­hene Wunsc wurde von dem substituirten Herr Bür­­­germeister dem Vereinsausschuß mitgetheilt­ und da der Verein Feinerwegd gemillt­ ist, in Opposition mit der Behörde und einem Theile der hiesigen Bürgerschaft, die Durchführung des­ Feuerwehrtages zu forcieren und si der Hoffnung hingibt, daß durch ein bereitwilliges Aufgeben des Feuerwehrtages für heuer die Behörde, wie die gesammte Beinwohnerschaft Dedenburg, ed als Ehrenpflicht erachten wird, die würdige Durchführung ‘8 Feuerwehrtages im kommenden Jahre zu ermöglich­en, wurde in der Auchhupfigung vom 27. Juli bet­roffen, den Feuerwehrtag mit den nöthigen Crläute­­gen abzujagen und die bereit für diesen Zweck ge­­melten Gelder zurückzugeben. Erwähnt jed noch, daß die Anmeldungen zum rwehrtage zahlreich eingelaufen sind und‘ bereits weisten Beförderungsanstalten Ungarns und Defter­­" Sahrpreisermäßigung zugestanden haben. Die Renovirung der Turnhalle schreitet ziemlich gend vorwärts; ed wäre jedoch dringend zu en­ dach die bdaselbst beschäftigten Handwerker, übsicht auf den Feuerwehrtag, ed­ei angelegen­en, ihre Arbeit rasch zu beendigen, damit der erricht nicht unnöthigerweise gehindert ist. e kommenden Samstag den 2. August ist we­­vor erwähnten Renovirung der Zurnhalle Die des Vereinsabendes daselbst unmöglich; bei Witterung soll deshalb der Vereinsabend im gehalten werden und werden hiezu die­ser und deren Angehörige freundlichst einge a­usübenden Mitglieder erscheinen in: Ver­­ral-Bersammlung. Sonntag deu 3 Bermittagd 10 Uhr findet im städt. eine General-Bersammlung, der Deden« hub Actiengesellschaft­ statt. Zur Bes folgende Gegenstände : 1. Vorlage der 372. 2. Wahl der Rechnung­:Genioren­ahl des Directord, Dice-Directord und 4. Erneuerung der Wahl-Kommission. In der Sholeragefahr wurden > September abzuhaltenden Waffen­­uber und Netervisten des 76. In­­terortd eingestellt. Sammlung des Ausschusses der einen Sparta findet erst Samt - Uhr in dem Lokale der Handelsftamm­­er Nr. 30 de8 „Sopron“ gibt der Hr. Schuls ‚ot seinem Herzeleid, das überhaupt noch die deut Sprache besteht, neuerdings fund, indem er über Die ausgabe deutscher Programme in Schulen entrüstet if. Er sagt darüber : „Wie mögen wohl die,Lehrer dieser — Schulen ihre Schüler die Liebe zu ihrem V­aterlande, die Hohjhhauung der ungarischen Nationalsprache lehren,­­ wenn sie nicht einmal, bei Gelegenheit der Prüfungen den Schulfreunden und eltern ungarische Pro­­gramme in die Hände geben. Es ist dies ein sehr widerwärtiger Zustand! Der Herr Inspektor scheint eigenthümliche Ansich­­ten über die Art der Entwicklung der Vaterlandsliebe zu besigen, wenn er meint, daß die Ausgabe von unga­­rnen Programmen dieselbe fordert. Es ist dies eine seiner köstlichen Ideen. Uebrigend erscheint die Ausgabe von deutschen Programmen gerechtfertigt da unter der­­ Gesammtzahl von 583 Schülern der Normalschulen nur 66, von rein ungarischen Familien abstammen. Wenn wir nicht irren wurde vom Lehrerverein im abgelaufenem­ Jahre ein Cursus zur Erlangung der un­­garischen Sprache für Grmnady jene und für der Schule Entwachsene angekündigt. Wir haben aber bisher nicht erfahren ob dieser Lehrk­urtus Anklang oder Theilnahme gefunden hat. Es scheint nicht der Fall zu sein, was wir bedauern, da die Kenntnis der ungarischen Sprache für Viele wohl nothwendig ist­­ aber vom Hrn. Schul» inspeftor heiß beweint werden dürfte. * Bankbans dfterr. H­andelsministers - Zoaft gelegentlich eined der internationalen Jury in Pest gegebenem Bankette: „Mit freudigem Herzen folgte ich der Einladung der Munizipalität der Stadt Veit. Ich­­enne die ungarische Gastfreundschaft seit langen Jahren und freue mich, daß die Vertreter der ganzen Welt fi­num überzeugen können, die ungarische Gastfreundschaft sei kein leerer Schall, sondern vollste Wirklichkeit. (Bravo, Hurra.) Wir Oesterreicher wile jen den Werth der ungarischen Freundschaft zu schägen und haben und in derselben nie geirrt. Wir haben das große Werk der Ausstellung er beginnen können, als wir und der Unterstügung der Ungarn vergewistert­­ hatten, und mit Hilfe derselben ist es und gelungen den Nationem ein grobartiges Sterlichei­m­ zu bieten.­­ Wenn ich dieses guten Einvernehmens der beiden Völs­ter gedenke, lassen Sie mich mein. Glas erheben auf daß s­chöne Ungarland, die stoige Hauptstadt desselben und deren Munizipalität." Der Toast, melden der Präsident der Spanischen Ausstellungs-Kommission, Sr. Ereellenz, Don Joe Emis Mio de Santos,‘ beim Festdiner im­ Hotel Hungarian ger Sprochen, lautet in deutscher Niederregung beiläufig wie R : „Edle ungarische Nation, Spanien Frommt um ‚Dich zu begrüßen! Ich bedauere es lebhaft, Eu in Euerer klangvollen Muttersprache nicht anreden zu fün­ I To verstehe ih ne und in ı weiche ‘ ‚den die ganze Welt fennt und bewundert — gefspro­­schen ! Wenn­ mir aber Euere Sprache nicht bekannt ist, do Euere Zahlen — die Statistik zeigt und, was Ihr fennt und was Ihr werte feid: sehr vielel ! Wäre dies­ aber nicht genug, so würden mir es durch die vielen hervorragenden Gegenstände, welche in der auftro-ungar. Ausstellung Guere Industrie vertreten, erfahren! Spanien, welches die ehrliche Arbeit zu shägen weiß, liebt und bewundert Euch! Euch jhägen und lier­ben auch sämmtliche ausgezeichnete spanische Männer, ‚welche hier versammelt sind und Gelegenheit hatten, Euere’ Werke zu bewundern, und ihnen ihren Beifall zu zollen! Was mich anbelangt, tapfere Männer, ge­liebte Brüder im schönen freien Ungarland, so: verehre ich Euch, seitdem mir Euere ruhmreiche Geschichte bes­kannt ist! Gott segne Euere Mühe und belohne Eueren Zleih !! Bevor ich num emdige, sei ed mir noch gegönnt, eine Mission zu erfüllen, mit welcher die spanischen Damen, die Euerer liebenswürdigen Einladung zu­folge hier unmejend sind,, mich­­ betrauten : Sie verstehen die chevaleresfe Zuverfommenheit, welche sie al im ihrer ritterlichen Heimat Spanien gewohnt sind, zur, zu schägen und zu würdigen, und werden den Sejour in­­" ‚Dieser. Jchönen Donaustadt niemals vergesen ! „Und nam Ihr Vertreter aller Nationen der Erde, die ihr den’Ein­­­fluß der­ Frauen auf den menschlichen Fortschritt er­­kennt — denn Alles entspringt der Familie — erhebt den Becher und trinkt mit auf die Schönheit, das Ta­­lent und die Sitte der ungarischen Damen, so wie auf ‚das Wohl aller Anwesenden, welche die Geduld hatten, mich anzuhören! Gott erhalte und beihtige Ungarn ! Hoch den ungarischen Frauen ! Hoch dem Beh erskaem ‘Bolfe von Buda-Pest!! Und ein dreimaliger Hody dem Könige von Ungarn! !" " V­ertagung der dießjährigen Ber­sammlung dDber­ ungarischen Yerzte und Naturforscher. Im Anbetracht der allenthalben im Lande ji zeigenden und mit der Sonnenhige zu­­nehmenden Eholeraepidemie, in Anbetracht, daß zu wissenschaftlichen Verhandlungen ein ruhiges Ge­­müth nöthig it, und das M Wanderversammlungen nur dann ihrem Zweckk entsprechen können, wenn an densels­ben Mitglieder aus­ den verschiedenen, entferntesten, Ge­­genden des Landes und sogar auch aus dem Auslande ‚theilnehmen können ; in Anbetracht ferner, daß die Cho­­lera duch Menschenandrang sich weiter verbreis­­tet, und daß zur Zeit einer Epidemie Xerzte nicht ihre Wohnfige verlassen können; in Anbetracht endlich, daß sowohl der eg als auch die Ausbreitungs­­grenze der grafiirenden Epidemie sich nicht vorhersehen­ läßt, erachtet der ständige Zentralausschuß der ung. Aerzte und Naturforscher im Einvernehmen mit den­ Sunktionären der diesjährigen Naaber Versammlung es für zweckmäßig,die XVI. Raaber Versamm­­lung der ungarischen Werzte und Natur­forscher zu verschieben und auf das fünf­­zige Jahr zu verlegen. . Wir sind überzeugt,daß durch diese Vertagung« die Raaber Versammlung an Interesse und Erfolg nicht­ nur nichts verlieret,sondern sicherlich gewinnen werde ·Buda-Pest,15.Juli’1873.­­­« Im Namen der ungarischen Aerzte und Natur­­forscher:August Kubinyi,Präses. Vom Nachhange der amtlichen Verordnung,«daß die Gebrauchsnahme der Depeschenmarken mit 1.August l.J.in’s Leben tritt und gleichzeitig an Stelle der für die öst­ ung.Monarchie bisher bestandene Tarifgebühr per 40 und 60­ k.,die mit 6 Ukr öst.W.festgesetzte einheitliche Tarifgebühr eingeführt wird. Demnach ist vom 1.Augustl.J­ angefangen eine nachweich immer für Station der öst ung Mo­­narchie gerichtete einfache Depesche für die ersten 20 Worte mit einer­­ 50 fr. für jede weiteren 19 Worte hingegen mit einer 25 fr. Marke zu versehen. ‚Die gestempelten Blanquette sind die Marken & 5, 10, 20,­40, 5 fr, 1 und 2 fr. bis zu 50 fro von blauer, die übrigen von schwarzer Farbe und Bögen zu 50 Stüde, beim biel. Telegrafen-Amte zu beziehen werden nuun­mehr gegen Entrichtun Ministeriale-Verordnung ausgefolgt. *Marktverlegung. Der Magistrat der 1. Freistadt Eisenstadt veröffentlicht mittelst Kundmachung, daß der israelitischen Feiertage wegen der für den 6. Oktober 1873 festgelegte Matthäus-Iahr-Markt auf den 29. September­ verlegt wird. * Heldenthaten einen verflossenen Disponenten. Als Beitrag zu einer öffentlich bald erscheinenden Geschichte des Oedenburger Kraches vers Die bisher üblich gewesenen Gebührenquittungen g. von dr. laut seine Familie erhalten muß und si durch Fleisch und Sparsamkeit einiged. Geld erworben; ; hatte ‚vers fuchte auchh sein Gm­ein der seligen Handelsbanf ; wie lange dieser Mann dort „gearbeitet“ hat, weih ich, nicht genau anzugeben. Eines schönen Tages­ waren­­ die­ Anglo gestiegen und wurden überall empfohlen. Sie standen auf 316—317. Der betreffende Herr eilte Schnell in die Handelsbant um Anglo zu kaufen und — zum größten Unglück waren auf welche zu haben, aber nicht um­­ 317 wie sie den Tag vorher geschlossen worden waren, son­­dern ‚der Herr Disponent hat jenem Mann einen Schluß Inglo angehängt mit: 323 fi­­n den ihm auch sobald­­ keiner abgenommen hat. Nun sind die Anglo immer gefallen. Da gibt der Herr­ Disponent dem armen Käufer den guten Rath: „Sie müssen sich die Anglo billiger machen, nämlich wo einen Schluß dazulaufen, die billigen jammt den theuren dann derartig verkaufen, | daß Sie seinen Schaden haben!" Ferner verfaufte er öffentlichen wir folgende Mittheilung von glaubwürdi­­ger Seite: Ein Mann der vom mühsamen Erwerb fich und |’ u­­.. J)»«..J.«3s­ ee »s- die Krisis. Wie jeden d­ie ezei Be­­efordert wurde zum Na fo auch dieser Mann. Abernmit was denn decken ? Er­be nichts, als eine Lebenspolice, auf die er schon einig 1000 fl. eingezahlt hatte. Nun wurde diese als Dedung angenommen !! —"Derfelle Herr Disponent Fam einen Raten» und Rentenbanf “ ‚Papiere, die ich war ein Depot ‚Schönen Abends ins Gasthaus, wo er mit einigen seiner Freunde zusammentraf. Da sagte der Herr Disponent: ‚Du­ denn mit euch gar sein Geschäft zu machen; ich habe Papiere, die noch um­ 30 fl. steigen müssen, da sie erst um 40 fl. gestiegen sind. Die Serren­anz zur S frieden schnell einen schönen Gewinn einsuffreihe, be­kauften Seder einen Schluß und verloren dabei Seder ein Schönes Summen. 8 wäre ihnen nie eingefallen an­ der Börse zu spielen, „wenn der ehrenunwerthe Herr Disponent' sie nicht im Gasthaus dazu animirt hätt­e? ') Re Vermischte Nachrichten. " an « .«c-.«.s-E-, . »"««Aufs"d«r«der-üsn«g"«z Uszssjklengs v­on wiss­­enschaftlichen Vereinen und Museen. Der Minister für Kultus und Unterricht hat an die Jurisdiktionen Folgendes Rundschreiben gerichtet: „Da die Frage des kulturellen Fortschrittes für in Kati Ex vermöge "innserer"eigenthüntischen V­erhältni­­s eine Frage der Erhaltung ihrer Eristenz"ist, so halte ihh #8 für überaus, wünschenswerth,, daß der Ginn für ‚Beispiel der am meisten vorgeschrittenen " 18 BWifffenshaft und Kunst, die fiderste Basis Diejed Forte sihrittes,­ bei­ einer je größeren Majorität des Landes anzutreffen sei. Zur Erreichung dieses großen und wichtigen Ziele dienen, wie, dieß, das zu befolgende Landes be­­weist, «nebst den in der­ Zentrale, befindliche ti­­geren Sammlungen, wissenschaftliche und die verfolgende Vereine und Museen in der Provinz, welche für die Berufenen ein sicheres weiteres fortichreiten, für das große Publik­um aber eine richtigere Auffassung der­ Wissenschaft und Kunst und den Drang nach Bil­dung erzeugen. Mit patriotischem Vertrauen wende ich, mich m­ an die,. ...„"Surtediktton mit Ba Ar durch Aufmunterung und eventuell auch Durch materiell Unterfrügung dahin wirken­ zu wollen, daß‘ all­em Gebiete wissenschaftliche und Kunstzwecke verfolgende Vereine und Museen gegründet werden, den etwa den vorhandenen aber die ihr zu Gebote stehende moralische und materielle Unterfrügung im jeder Art angedeihen zu­­ lassen. Meinerseits Fan jede ‚ähnlicher Initiative auf ‚Die der Wichtigkeit “Der entsprechende, moralische Unterfrügung rechnen. Die Statuten der zu gründen­­den Vereine werden behufs der einvernehmlich mit dem Herrn j. ung. Minister ‚des Innern zu­ ertheilenden Genehmigung und behafs 'etm­aiger Nektifizierung vom ‚ rahmwissenschaftlichen Gesichtepunkte seinerzeit an mich zu unterbreiten ein.” » "Neligiondg- und Ehegeregelungarns. Unter diesem­ Titel. ist von Peter Enyváry, Gerichts­­dolmetisch der ungarischen Sprache, in Wien,­­bei Wil­­­­helm Lauffer in Pest ein Werfchen erschienen, das Fin Richter, Advokaten, Geistliche, Landtagsdeputirte inte­­ssant ist und besonders zur InformirunT­·.der" gengeschiedenen Katholiken dien­t,welchie åqueN­TFIg des Ehebandes behufs Wiedervereheichung«z,erxv::r·k«e­ 11 wollen.Wir«finden in diesem Werkchen einekuebersicht aller Ehegesetze,Patente und­ Verordnungen aller­ Kon­­fessionen. Der Verfasser lenkt die Aufmersamkeit ‚der Gefeßgeber auf das Ehepatent vom Jahre 1786, wel«­ched eine gesunde Grundlage zur Schaffung eines liberalen Zivil-Chegefeges bildet, ‚denn Dasselbe ist das erste Staatsgefeg in Ungarn, worin Das Wesen der Che aldö ein Zivilvertrag beurtheilt wird, der, vor weltlüichen ‚Gerichten nach rein zivilrechtlichen Grundfäßen bet nehmen ist. Preid 80 fu. — Schlußcourfe am ‚30..d. Angloactien 165 Bank 86, — Kredit-Actien­ 214 °/, — Credit ung. 119’), — Depositenbank 81 — Franco = Deft. 1­67­/, ‚Handelsba. 75%, — Bombarden "184 — Defterr. Allg. 1­1 — Ostbahnactien 75 — Tramway 264 —ı Türfenlose 164­/, U­­garische: Bodencredit-Bant — — Unionbant ı 126 — Bereinsbant 372/... — Wechselstuben — ı — Wechsler-Baus bant 17. — Hypothekar 50 — Müller — ufaten 1 — Angloban — — Baierein — t | · © | « Fahrordnung vom 1. Mai 1 " Nach dem West-Offter «Mhrzeichen,­ welcheß­­anti /18 1­ Minuten ‚gegen der, Pragersdeit voraus ft... «-«jss"u «-s—­­FT Verleger und Herausgeber : C. Romwalter. Verantwortlicher Redakteur­:A.Wie-singst-« .H.«.. ,«.­­

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