Oedenburger Zeitung, 1873. September (Jahrgang 6, nr. 94-101)

1873-09-03 / nr. 94

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FAR A St Och. %& Im Auslande übernehmen Pränumerationen auf Inserate Redaktion: Die Generat-gentfipafz­eitung,Petter-Bropb-­Mankenstein h sh + ,a « 10. Blue unjcafein ©. o, niertisupåke gähtzx muta. · ‘ Ge es ee. EN || tere ab­­er elmweichthe en Be­i ._ « s s - Deber Nahrungs- und Genusmittel. (Bortjegung.) 0 Derselbe nervöse Drang, der uns zum Kaffee und­ Thee hintreibt, weht in uns das Verlangen nach Bouillon oder Fleischbrühe. Bouillon ist bei Bielen ein­ Srübftüdebedürfniß, sodann die­ nothwen­­dige Einleitung zum Mittagessen. Kocht man­ aber das Rindfleisch drei Stunden lang, so wird wenigstens die Hälfte der Nährjalge dem Sleiiche entzogen und der Rest behält daher höchs­tens die Hälfte der Nahrhaftig­­keit desselben Sleiiches, wenn es gebraten worden wäre. Se­ besser die Sleischbrühe, d. h. je stärker das Fleisch ausgelaugt worden, desto unbrauchbarer wird das rüd­­ständige Sleisch. Unsere Nerven werden nur gute Brühe befriedigt, aber unsere Muskeln gehen leer aus,­­das Albumin des Fleisches wird unverdaulich und daher ungeziehbar. Beim Sieden des Fleisches schrumpft die Masse um 15—26 Proz des ursprünglichen Gewichtes ein. Der Berluft beteht in Wasser, welches einen star­­ken Prozentfang von Ertractivstoffen mit fi nimmt. Zuerst löst fi das Bindegewebe des Fleisches, später das Settgewebe und endlich, wenn man gründlich auchh tocht, bleiben nur grobe Miuskelfasern übrig. Ganz aucg­elaugtes Sleisch wird selbst von den leidenschaftlichsten leischfressern, von den Hunden verschmäht. Diese Hunde folgen einem unverbrüchlichen Naturgefäß. jedermann weiß aus eigener Erfahrung, wie fhal ihm zu Muthe wird, wenn er täglich nach der Suppe das mehr oder minder ausgefochte Nindfleisch zu fi nehmen soll, und die Stimmung wird noch flauer, je dünner die Stüde Bleisch geschnitten sind, je länger sie im Anfangs falten Wasser­ ausgelocht werden. Das Nebel vermehrt fi mit der­­ Kleinheit der Haushaltung, welcher die Kleinheit d Stüdes Suppenfleisch entspricht. Es fehlt dann rade noch, daßs das stroherne falte Fleisch Abends in fig’ und Del zum anderen Male seine Aufwartung ist. Etwas Anderes ist es mit größeren Stüden, im Innern ihre Salze behalten, und mit solchem ‘ch, welched in bereits siedendem Wasser nur fürs Zeit verweilt hat. Im septeren Falle trägt jedoch­ “ch die Blen­dhbrühe den Schaden; sie wird währe­­nd minder pflant. Auf diesen Umstand machte Herr v. Liebig zuerst in seinen „Schemischen Briefen“ (erste Auflage 1844) aufmerksam. ‘Er erklärte: „Von 10 Pfund friichem Fleisch erhält man 42.., Gramm Asche; wenn diese 10 Pfund ausgelaugt und ausgekocht werden, so gehen 35.9, Gr. in die Fleischbrühe über; in dem ausgekoch­­ten Sleifdp bleiben 7, Gr. Das ganze Fleisch enthält in seiner Asche über 40 Proz. Kali, das auchgekochte nur 4.,, Proz." Nun sei aber die ganze Masse der Salze nöthig, um aus Fleisch-Fibrin und Albumin Blut zu bereiten; wenn daher 82 Proz. jener Salze fehlen, so sei eben so viel an Blutbildungswerth ver­­loren. Und dieser "Berlust sei um so größer, als das außgefochte Fleisch über 17 Proz. Phosphorsäure zu viel zur Herstellung von alkalischen Salzen, die das Blut erfordere, enthalte. Das saure Salz verschwinde, das alkalische werde um so viel geringer. Das Eisen sei einer der Hauptbestandtheile der Blutkörperchen, von welchen die Despiration und der Stoffwechsel abhänge. Die Anzahl der Blutkörperchen und folglich des Eisen­­gehaltes mindere sich 3. DB. in vielen Fällen der Bleich- Jugt um ein Viertel; diesem Mangel werde durch Eisen- Talze abgeholfen. Nun enthalte aber die Rindfleischarche bis zu 1 Prozent Eisenoryd, welches durch Auslaugung fast völlig verschwinde. Woher nun Fleisch, ganzes, volles Fleisch nehmen, ohne die unentbehrliche Bouillon zu verab­­schieden? Darauf antwortete Liebig, der seit dem Jahre 1847 das Fleisch der gründlichsten Untersuchung unter­worfen hatte: Wir müssen Die Brühe erhal­­ten, ohne das Fleisch auszufochen. Das aber ist möglich, wenn das Fleisch irgendwo auf der Erde so gut wie nicht­ foftet, wenn man und von dort, nicht das Fleisch, sondern dessen Ouinteffenz, den Saft, in concentrizierter Form zusindet, und wir unser heimliches Blei­h im gebratener oder gebadener Form lediglich als Nähr: und Athmungsmittel, für Mus­ fel und Lunge veriwenden Der­­ große Chemiser ve­reine Mühe, derartige Unternehmungen zu verans­talsen. Die nachte Anwendung erfuhr das Liebig’sche Recept in medizinischer Beziehung. Bleischertract wurde nämlich in die bayrische Pharmacopde eingeführt. In der Hofapothese zu München verwendete man jährlich an 5000 Pfund Rindfleisch zu Ertenol ; dieses Ertract wirkte vortrefflich gegen ge i­örte Ernäh­­rung und V­erdamung, sowie gegen körper­nde Schwäche. Der größte Theil dieses Produktes zu sogar im Handverlauf, ohne Ärztliche Vors­chrift ab, "und zwar trug des enormen Streifed von 1 fl. 12 fl.ırh. pr. Unge! In Hospitälern und Kranken­­häusern leistete­n den Aerzten und Patienten die will« fommendsten Dienste. Natürlich mußte «8 zu diesem Gebrauch vollkommen fettfrei sein und jeder van­ zigen Beschaffenheit entbehren. Chenfo mußte jede Leimsubstanz, die in den bisher üblich gewesenen „Bouillontafeln“ vorhanden ist, strengstens ausgeschieden sein, weil diese Substanz den Schimmel herbeiführt Und noch wird das deutsche Apotheker-Ertract ausschließ­­lich aus Kuhfleisch bereitet, und das offizielle Reichde Ertract, der Billigkeit halber, aus Ruhe­ und Ocsen­­ak, Ierze Kreuz, der Baudhjchlampe oder dem Wachd­­entel.­­­­ Ferner haben die französischen AerzteP««Parmen­­tier und Proust das Extract längst zur Einführung in die französische Armeeverwaltung erm­pfohlen.Parmentier äußerte:»Im Gefolge eines Truppencorps bietet das Fleischextract dem schwer vers wundeten Soldaten ein Stärkungsmittel, welches mit etwas Wein seine durch­ großen Blutverlust geschwäch­­ten Kräfte augenblicklich hebt und ihn in den Stand legt, den Transport und nächste Feldspital zu ertragen." Proust rief aus: „Melde fräftigende Arznei, welche mächtig wirkende Panacee ist eine Dosis des Achten Bleijchertraetes, aufgelöst in einem Claje edlen Weind! _ Die ausgefuhten Lederhilfen der Gastronomie sind alle für die verwöhnten Kinder des Neichthums. Sollten wir denn nichts in­ unsern Feldlazarethen haben für den unglücklichen, den sein Geschie verurtheilt, für und die Schreden eined langen Todesfampfes im Schnee und im S toth der Lümpfe zu erdulden ." Im reten großen Kriege von 1870/71 hat das mittlerweile billiger gewordene Grirad­ seine Wunder im großen Maßstabe verrichtet. Zahllose Kranke und Verwundete segneten den heilsamen Syrup, unzählige Leiden sind durch denselben gelindert worden. Was davon. ’ Senilleton. Unter geheimuigvollem Bann, ein serbliches Netfeerlebniß,­ erheilt von Amalie Marby. (Schluß.) erwiderte Paul Pretromitich feierlich, „o. Beide I­­tten ergriffen des Baters Hände und drückten hiem Bli­mnnng an Herz und Lippen­ aus ISwanowitsc hauchte einen leisen Hub ihns Stirn ; dann richtete er sich zu seiner ‚stlichen Größe auf und sprach in ernstem und „ug 'zugleic tiefbewegtem Tone: „Da das Geschehene nun einmal nicht zu ändern ist und Ihr Frog alledem "amd bei alledem glüclich seid, so jet­zu der schwere Kummer, den Euer Schweigen mir und den Meinen bereitet hat, verziehen. Danken wir dem Herrn, daß «8 ihm heute gefallen, den Schleier von dem dunklen Be­heimniß zu lüften und so mich meinen Schwured zu entbinden. Er hat si ald eigentlichen Werkzeuges der "armen, schwachen Iwanja bedient, d’rum laßt mich ges­ehen, daß ich ihr Ruhe und Frieden bringe. Lebt wohl! = Here nehme Euch ferner unter seinen grädigen Schu." s Dekwürdige Alte hatte die in der Hausflux hals renden Männer ganz vergessen und erschrak nun bec­­nah bei deren Anblicksl.,Oben ist Alles gut«!­Gabor ··Nikolaje«tfch!Mein Haus hat Dichx angemacht»ge­sehen. Ich hoffe,Du kommst morgen,.Dich persönlich wirch­­ Jw,an das Wohlergeh­en zu erkundigen?«Undo»hnc»eme Mkende Entgegnung des froh»überraschten Junglings abzuwarten,eilte es nach fluchtigem Gruße,hastig 3 ·­­­ai Gleich nach ihm betraten auch die Undern die She Balle. Run, Gabor, theurer Bruder, darf ich der Grfte ein, der Dir herzlichen Glüdwunsch entgegen bringt 9 ° tagte Nikol Nikolajewitsch innig mit feuchtigimmern­­den Blid. ‚DO mein Nikoll“ erwiderte der Züngling tief bewegt, „mir ist, als befinde ich mich unter dem Bann eines wunder­schönen Traumes, daß ich dem Urheber desselben je zu danken vermöche: Fa! Ihnen allein, Here von Kolanyi, schulde ich mein Lebensglüdk! Da doch meinem Bruder, und mir­ je Gelegenheit geboten würde, Ihnen doch einen entsprechenden Gegendienst unsere nie erlöschende dankbare G Ergebenheit zu­ beweisen. Herr von Kolanyi erwieberte herzlich den kräftigen Häns dedruch der gerührten und­­ beglückten Brüder ! Meine lieben Gastfreunde ! sagte er mit warmem Ton und­ Blic,” „ic hoffe und wünsche, daß Sie das mir geschenste. Vertrauen niemald bereuen und Die Stunde, ‚in der, dad Geheimmniß si­e Ihnen enthüllte, stets all..eine gesegnete preisen mögen, die Sie, mein theurer Herr Gabor, das geträumte jäde Glüc in schön­­ster Wirklichkeit finden ließ. Ia, Ihnen ist nun gehol­­fen, aber um welchen Preis hätte Died benahe geschehen können? Ich gestehe aufrichtig, nut zum zweiten Male ‚möchte ich meine Hand zu solchem gefährlichen Experi­­mente bieten und nun, um ganz bei der Wahrheit zu bleiben“, fügte er, in einen heiteren Ton übergehend, lächelnd hinzu, „eröffne ich) Ihnen noch ferner, hab bei der­ ganzen seltsamen Affaire mich theilmeiß auch) Die gewich edle, oder vielmehr gemeinnügige Absicht leitete, irgend einen armen Sterblichen vor ähnlich peinlichem Schicsale, wie ed mir auf der Reise nach Belgrad zu Theil geworden, großmüthig zu bewahren. Ich wagte nämlich zu hoffen, Frau Micha Petrowitsch würde nach enthülltem Geheimnis von der ferneren Begleitung des Gatten auf dessen weiten Geschäftsreisen abstehen ; bei der­ gefährlichen­ Beschaffenheit Be aber ist dieser zu­ Nuß und Stommen, etwaiger Neifebegleiter gehoffte Entschluß von der pflichtgetreuen Gattin kaum zu er­­warten! so mag den Seder gleich mir Beglühte ich nach der ihm bestzusagenden Weile von dem Kindere concert mit obligatem Säuglingsgefchret Tod zu machen versuchen.“ « « . * Soweit wäre diese Heine, wahrhaftige Mondschein­ geschichte eigentlich zu Ende; dem freundlichen Leer jedoch, welcher derselben biß hierher geduldig gefolgt it, sei denn doc fund amd zu willen gethan, daß die schöne Foanfa sich nicht überwinden konnte,mit einer, ihre reine Seele schwer bedrühenden Lüge, mit dem heiß Geliebten vor Gottes Altar zu treten. Kurz vor der Trauung enthülte die glühstrahlende Braut den über:­­» rasht aufhorchenden Eltern das schwarze Complott, dessen­­ befriedigendes Resultat den heutigen Beitrag ber« bei­geführt hatte. Stanislaus Iwanowitsch zeigte während der selt­­samen Mittheilung ein sehr ernstes Gesicht, als aber nach beendigter Beichte die Holde Ivanka, sich tinig an ihn schmiegend, dehmüthig um Verzeihung bat, da ver­­mochte er, nicht lange zu türmen! Die ausdrucksvollen Züge des Greifenantliges heiterten sich allmälig auf und nach kurzem Sinnen sprach er mild lachend: „Es war ein gefährlich Spiel, meine Tochter, zu welchem Duzaus Liebe zu Gabor Deine Hand geboten und durch das Du den Deinen gar so sorgenvollen Tag bereitet hast und hättet ihr unüberlegten Kinder eigentlich wohl eine ernste Strafpredigt verdient. Da m­an aber, dem Herrn jei Dank! eure List keine üblen Folgen nach sich gezogen , vielmehr Deine Schwester Micha frisch aufe zuleben scheint, so recht, als wäre ein schwerer Bann von ihrer Seele genommen, hat ohne einen Eidbruch ihrerseits der Grund ihrer Geheimnichthuerei fich und endlich enthüllte, (jeht! wer hat sie seit ihrer V­ermäh­­lung mit Paul Petrowitsch je so fröhlich mit den Fröhe­lichen gesehen, wie am heutigen Tage %) so verzeihe ich den Schalköftreich von ganzem Herzen! Sa, ich vermag dar­­­rum sogar dem Anstifter desselben faum zu zürnen !* „Heren von Kolanyi, Nikolajewitschs Gast, mein Bater?* fiel die Tiebreizende Sivanka, tiefbewegt ein; „0, Gabor und ich verdanken feinem wetten Rathe um « « «» i­n Re < 3 x

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