Oedenburger Zeitung, 1873. November (Jahrgang 6, nr. 120-132)

1873-11-02 / nr. 120

Be N TE 27 Organ Für Handel, Kuhnsch­e a ud Frindwichhsch Motto: „Dem Fortschritt zur Chr! — Betrüchten zur Wehr? — Der Wahrheit eine Gaffe.“ 9.00 2020006:7008 0 B000620070029W0000200 0202 VAHSSSSONN\ Das Blatt erscheint jeden Mittwoch, Freitag u. Sonntag. Pränumerations-Preise. Hr für Loco: Ganzjährig 9 fl, Halbjährig 4 fl. 50 fl. Vierteljährig 2 fL. 28 fl, Monat Al. fr Auswärts: Ganzjährig 12 fl., Halbjährig 6 fl., erteljährig 3 fl. Alle für das Blatt bestim­mte­n | mit Ausnahme von Pränumerations- und Infertionsgebüh­­r­| „sen sind an die Redaction, portofrei einzusenden. bi Aemree Berlag n. Expedition: N all, dam Für socnle Interessen über hand, N, Redackion : Grabenrunde Nr. 121. Kirchgase AAnananA Einzelne Nummern foften MAD reger. ! ! ' -----,-.-»--,.-r., ---.s---,ZHX-,..s-jz-.x--.--Q-»--X--"-Ø­ 0- F Im Auslande übernehmen Stämmetationm auf Infern j Die Genisal-Bacan­gali Beitung, ‚BEE EIER" RemaBeNT 1 gaffe Nr. 7’Wien, Haarenstein Bogler Wien, Wallfische Insertions-Gebühr :­­5.Rtr, für die einspaltige, 10 Nr. für­­ 45 Ntr, fü­r die dreispaltige und 20 Ntr. N. Dr. 1. Stock. ( gaffe,10, Hamburg, Berlin, Leipzig, Frankfurt an. Basel­­ die zweispaltige für die­se:­­ Wende Petitzeile exklusive der Stempelgebü­hr von sollt­e­­' % Auskünfte im allen Nichtungen werden bereitwilligst ertheilt Aii Vulkane und Erdbeben. Don Hermann 3 Klein. Zu­ den großartigsten Naturerscheinungen, welche wir auf„unsererge rde zu beobachten Gelegenheit haben, en die vulkanischen Ausbrüche und die Grobeben­­er Mensch findet sich hier Naturkräften gegenüber, vor, denen alle seine Macht als unbedeutend verschwin­­det. Nur die schleunigste Flucht vermag Schuß zu ges­währen vor einen vulkanischen Ausbruche, vor den glü­­apenden Lavaströmen, welche aus­ dem Krater des Bul- Sans ‚herabfließen, oder vor dem Pegen von Steinen ‚and seiner Ace, welche Meilen weit Alles bedeckt, ja ganze Städte verschüttet und auf Jahrhunderte hinaus begraben hat. Die meisten Vulkane haben die Gestalt von stum­­pen Kegeln, auf deren Seite sie eine weite, trichter­­förmige Deffnung befindet, welche Krater genannt wird und die tief­ in den Groboden hinabreicht. Die kegel­­förmige­ Gestalt ist eine Folge der vulkanischen Thätig­­keit selbst. Die Lava, welche sich aus dem Krater ers­c giebt, hauft sich, nämlich franzartig um diesen herum an, ein, Theil fließt,,an den Abhängen herab und jeder folgende Erguß vergrößert, indem er über die früheren Lavamaffen­­ hinüber stattfindet, die Höhe wie den Ums fang, der Kegeld. Diese Entstehungd, und Wachsthums­­ne der, Bultane läßt sich sehr schön an dem Vesun in Italien, studiren und ist auch in der That hier shon,­­gegen Ende des vorigen Jahrhunderts von dem berühmten deutschen Gengnotfen Leopold von Bud­a nachgewiesen worden. Hiernach stand der Befun Anfangs­­ als Insel im Meere. Mann erkennt die daran, dak ‚der ‚Tuff, welcher, die ganze Ebene rings um den Berg und, gegen das Gebirge hin. bedeckt, B Versteinerungen ‚von Korallen und­ Muscheln enthält, die man auch im­­ ‚Golfe von Neapel, findet.­­ Denken wir und die Tuff­bededung, entfernt, so würde­ der ganze Befund gegen« ‚wärtig, wiederum vom mittelländischen Meere bespült werden. . Durch­ Aschenausbrüche und Lavaströme ver­band er­ sich im Laufe von vielen Jahrtausenden mit dem, festen Lande. Den­ Hergang hat man si in fol» ‚gender, Weile zu denken. Die Lavaströme, welche der ulfan­ gegen das Meer hin­aussandte, erstarrten im Wasser und bildeten auf dem Boden der See eine fel­­und häufte fi übereinander. fige Kruste. Die nachfolgende Lava­­ breitet sich aus s o entstanden durch die Wirkung mehrerer aufeinander folgender Ausbrüche Las­vaschichten und der Bullanhob­oid) mit festem, unverk wüstbarem Sterne aus der erfalteten Lava bis zu an­­sehnlichen Höhen über die Meeresoberfläche, während auf seinen Abhängen Lava und Asche oder Tuff so oft wechselten, als neue Ausbrüche aus dem Innern sie über die Fläche verbreiteten. Bisweilen genügt schon ein einziger vulkanischer Ausbruch, um einen Berg von ansehnlicher Höhe zu bilden. Dies fand z.B. statt in Dort der Nähe von Pozzuoli im Gebiet von Neapel, waren im Verlauf des Jahres 1538 häufige und­ hef­­tige Erdbeben beobachtet worden, als glößlich in der Nacht vom 29. zum 30. September jenes Jahres die Erde barst und so viele glühende Yava aus der­ Tiefe quoll, daß si ein Berg von fast 1000 Fuß Höhe bil­­dete. Es ist der heutige Monte­nuovo, d. h. der neue Berg. „Denken Sie fi,“ schreibt Francesco del Nero, der das Ereignis 1873 erlebte, an einen Freund, „es würden von dem Gartell­ St. Angelo in Neapel eine solche Menge von Raketen­ ausgeworfen, daß dieselben niederfallend einen Berg bildeten, so has­sen Sie ein Bild des Schlundes, der so viel Steine auswarf.“ Auf ähnliche Weise entstand am 29. Sep­­tember 1759 in Mexiko der Bullan Sorullo. Der Besug ist unter allen Bullanen wohl am genauesten erforscht und­ man fennt seine Thätigkeit in den einzelnen Jahrhunderten der Geschichte. "Bis zum Jahre 79 vor Chr. wuhte man übrigens gar nicht, daß dieser Berg ein Vulkan sei. Damals bildete sein Krater ein weites, flaches, mit lieblichen Grün beflei­­detes Thal oder Baljin. Plöglich änderte sich im jenem Jahr die Scene und es erfolgte ein Ausbruch, wie er ‚von ‚gleicher ‚Stoßartigkeit, beim Bejun, seither nicht wie­­der, beobachtet worden ist. Eine ungeheure Aschenwolfe stieg aus dem Schlunde des Skraters in die Lüfte em­­por. Der Tag verfinsterte sich, Birge durchzuchten die Luft, glühende­­ Lavaströme stürzten den Berg herab. Das Meer trat von seinen Ufern zurück und die Luft war mit schwerlichten Dünsten erfüllt. Am Fuße­­ des Beluv lagen mehrere große Städte und eine Reihe von Sie wurden von dem aus dem ·blühenden Ortschaft­­ sn. · Krater des«Besuvgeschleuderten Archenregensqmb­ft­ssp Erft im Jahre don Bewohnern vollständig begraben. 1706 fand man Spuren dieser Städte wieder ; eine der= selben — Herkulanum — mar 00 Fuß body mit Schutt und Asche’ überdeckt, eine andere — Pompeji — 20 Zub ho. Gegenwärtig sind diese beiden Städte far ganz­­ ausgegraben worden und man kann aus den wohl conservirten Heberresten erkennen, wie plöglich das Uns heil vor zweitausend Jahren hereingebrochen war. Seit jenem furchtbaren Ausbruche hat der Vejun­g niemand mehr ganz geruht, besonders­­ aber­ im 18. Jahre hunderte fanden zahlreiche Gruptionen statt. Der grob­­artigste dieser Ausbrüche ist derjenige, des Jahres 1794. Er wurde ducc­ starke und anhaltende Erdbeben einge­­leitet. Die Bewohner »des benachbarten Torre, del, Grero bemerkten plöglic mit Erstaunen und Grauen, daß der M­asferspiegel ihrer­ Brunnen jo. bedeutend gesungen sei, daß die­ Seile verlängert werden mußten. Aus dem Krater des Bulfans stiegen, Nauchwolfen, welche immer dichter wurden, so­­doc. zulegt der Berg unter ihnen, nach dem treffenden Vergleich von Hamilton, wie ein Heiner Maulwurfshügel aussah. Bei Nacht leuch­teten diese ungeheuren Wolfen in feurigem. Wieder­scheine und mächtige­ Blrge durchzuchten, von­ ihnen auhe gehend, die Luft. Feine Asche fiel aus der Atmosphäre.sz«'»3 und zwar in solcher Masse,daß Dächer und Bäume unter der­ Laft derselben zus­ammenbracten., Zu diesen beängstigenden Ersheinungen gesellten sich die Schre­­cen furchtbarer­­ Gewitter. Die endlich ausbrechende Lava strömte in so ungeheuer Menge, dass sie eine enge­li­che Meile breit und 40 Fuß mächtig vor der Stadt Torre del Creco anlangte, dieselbe ganz und gar zer­störte und si darauf­ 600 Fuß weit in’d Meer ergoß, wodurch ein neues Cap entstand und die See sich eine Zeitlang bis zum Sieben erhigte. Durch diese Gruption wurde der südöstliche Kras­terrand .A00 Fuß, niedriger als der nördliche. Die nächste Umgebung des Kraters, der Aichentegel, gewissermaßen ein feiner Bullan auf dem großen, der seine Cristenz stete den jüngsten Lavaergaffen verdanft, ist bei­ den einzelnen feuerspeienden Deigen sehr an Größe verschieden ‚und steht auch in keinem festen Ver: ‚Senilleton, Die Nachbarn der Chinesen. ‚Ganz nahe am Chinesenland, ‚Hart an, der Mauer dran: Schließt sich ein Völkleity kaum bekannt An die Chinesen an. Das ist so pfiffig und so fein, &3 halt auf guten Ruhm, Geralt Ti sehr im’ Heil'genschein, Das ist fein Heldenthum. Do im ‚Geheimen nimmt ‚ed wohl Mitunter, was nicht fein, Wenn’s nur fein And’rer wei! — Sam wohl Steht man auch, Fremdes ein. In Feld und Au gabs Korn und Wein Obst und Gemüseviel, Da lächeln die Shinejen' d’rein Sie haben leichtes Spiel : Und dennoch ist nicht Einer da ‚Dem all fein. Hab, genügt : Des Nachbarn Früchte find­ed ja, Woran man sich vergnügt. Und weil das Vort so lüftern, — war Ein Hüter von’ Belang ! « Man dachte nach,—owunderbar, Man suchte viel und lang. «Doch findet sich kein einz’ger Mann ,.Für’d Hüteramt geschickt; Denn Jedem hing ein Merkmal an, Als Signum aufgedrückt. (Weil man einander sich gekannt, ‚Traut man einander nicht ! Holt endlich vom Chinesenland Ein hungriges Gesicht. · 1 I Dem hat man dann das Hüteramt Ganz arglos anvertraut, Weil man einander und gejammt Auf ‚feine Handbreit traut. Und all die Früchte nun gereift, Schieht’­Mann für Mann heran, Ganz einsam, nächtlich! — Seder greift Un Nachbard Früchte dran ; Und kommt der Hüter — wird geziict, Und dann wird’s wieder still; Da hat man seinen Dieb erwischt: Nun denn, — Wenn man so will!! Ein Jeder wurde nach der Reih' vom Nachbar abgelauft­; Stiehlt Zeder, dann: ist’s einerlei, Nur frü­h drauf so8 gehauft. Der Hüter tat fi in die Faust, Er fuhr dabei nicht leer: Ihm brachte, daß man so gehauft, Sein Schweigen mand' Doujeur. Was hier, für eine Ordnung spricht, Kennt man von Ferne Thon, Sind auch die Leut' Chinesen nicht, Weit sind sie nicht davon! Re ” a abe­r 1 f­a Z­3 RE | Be, Da ! Die Blume von Shetland, DriginaleNovelle von H. Anthieny. (Fortlegung.) Der Blinde richtete sie von seinem Lager im die " „Höhe, feine, Züge drückten gespannte Erwartung und Aufs­­­merksamkeit aus, als lausche er. Dann sagte er mit­ ruh­iger Bestimmtheit :, „Rüste Dich, Steven Paterson, die ‚‚Bärte, ziehen heran, doch ernst nahen sie zu ernstem­­ Werk, ehe die Sonne über den ‘Hügeln’ verscht windet, treffen sie ein von Nord und Süd, die starken Söhne der Seekönige, der­ Larls von Norweg, und ein großes Merk wird­ bereitet.* s- Erstaunt hörten alle bezeih,ungglich.Da trat eine Mad Re „ed naht ein Reiter; wollt er nicht hören, was er­ bringt ?* N Der Gerufene folgte ihr hinaus und sah einem­ Rei­­ter, der soeben am Fuße der Hügelfette angelangt war und nun in vollem Laufe seines shetländischen, Heinen Strepperd heransprengte. Bald erreichte er­ den Hof und vom­ Pferde springend, das er auf einer nahen Wiese seiner Freiheit freuen konnte, trat er näher.­­ ,Gott zum Gruß,Meister Paterson,«redete erz diese ganz,denn wenn das hier der Voeam Warlocks Stück ist und er sieht mir ganz so aus,dann muß hier, das Udal Meister Steven Patersons und nur Ihr bei meiner armen Seele könnt der Udaller sein.“ Nach diesem Kompliment, auf das sich der ein­­­fach fhetländische Bauer gewaltig viel einzubilden schien, schmieg er stil und erwartete die Antwort. Diese rief nicht lange auf sich warten: „Ihr seid bei dem, den Ihr sucht.“ Lautete sie: „Mas bringt Ihr, Mann ?* „Ganz Shetland, Herr," entgegnete scherzend der Mann. —­­Doch der Adaller war nicht zum Scherzen aufge­­legt:»Wenn ihr wollt,daß ich auf’Euch hören soll, dann sprecht vernünftig Eureute Laune spart,bü­hrt mit mit meinen Mägden und nechten allein seid Noch Exian was bringt ihr,woher kommtJhyndy schickt u ? #. »Mich schickt der gute und weise Pfarrer auf Bress Janeß,zu Euch,wie er mich vorher zu­ allen Undau­ern und angesehenen Leuten des Festlandes geschickt hat.Nach­ den neuesten Verordnungen des Lord-Gouverneurs (dem Gott verdamm) sei der Drud nicht mehr zu ertragen. Daher sollen alle braven und gewichtigen Männer heut auf euren Hof zusammenkommen, weil der am oh­er­­sten vor den Aufpuffern des Grafen ist, ae ber vathen, was nun zu thun ist So sagte der Pfarrer.” in i l­i ! - | · biese Nachricht die einer Piroi’»­­ein­»Herr,««sprachs!s«« a Breisfil- er ae FH ; + x x \ ,«» a0 SE | A = Br et ·­­ER Fr x BE 2 Et AR Be. ve FERNE PER Br

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