Oedenburger Zeitung, 1877. November (Jahrgang 10, nr. 132-144)
1877-11-02 / nr. 132
:eifa ,2.LLRnge,ber.1877. 31335 Ui AINGHaU2i2SZ.. „S en Fer” Pe 5 · .Mottv:,, 3 Bi 3 oda Blatt ersgeintgieden Wittwoch, Freitag und Sonntag. u 00m 1 Brämimerations-Zreife: Sür Loca: aueıe 9 #.,, Halbjähri . 50 Er. « kitkteljä cis sitt N vi Ar 5 ‘ ir werte age 12 FE, Halbjährig 6 Mi, jerteljä 3 fl. ‚Alle für D08:;9latt beiti & Ole Chakenkae Sal 'Yurelnien. Webansteratende u. Saheetions‘ ;ı, Seebühren-sind an’ nie Neanc.iam: partafrei einzusenden. (vormals „Wedenburger Nachrichten“.) ‚Organ für Politik, Handel, Industrie und Landwirtscchaft, dann für sociale Interessen überhaupt. ein Sortigritt, zurChr), — Betrachten zur Wehr’ +, Der Wahrheit: eine Gafjer* Redailion ; IdviiisiråtiotyMkttag,(lktp«kditivn: ErabenrundeNr.121Hotel»Kose«Nr.19,2stock, Einzelne Nummern offen MED Kreuzer. .. » natevew tittelu:sekte’p.ttiscc «Ms· flsqoessleicien M.I.«Vp % A 2, bien. Heinrich Gyalet, Mn 8, Wien. auf eefionenpenhe : on Ms 5 fr, für die einspaltige, 10 fr. für bie, zweispaltige, 1 e ee en file E Sa A fe &iufive hen @tempelgehühz von; 0 Er; ı. 11: 1:17 Auskünfte in allen Mirptungen werden bereitwilligkt ertheilt. a ee · u uni. ‚Am Allerseelentag. „Memento mori!“ 0 Das_Reich, der, Gräber bevölkert si . .e& ist der Alerseelentag.., . 1 Die, Kirche begeht diesen Zag.als. Gedenkfeier an "alle Dahingetriedenen. Der Einzelne denkt an demselben Tage an seine iheuern Berblidenen und widmet ihnen eine Thräne, treuer Erinnerung. Viele Hunderte wallfahren auch hier zu den Gräbern. Was Blumen und Epheu nur an Kränzen geben kann, ‚nimmt heute den Weg zur Stätte des. Todes. ‚Die Zodten. bekommen ‚eine Slumination... Dort das schöne ‚reich ‚verzierte Grab „beleuchten : Hunderte von Lichtern „und ‚Slämmehen, verschiedenfarbige: Kampions vermehren die dunkle Dingie des, Grabes, ‚glühende Slammenbuchyitaben reiben sich zu einem s..Ruhe in Frieden!" Weis ‚ter abjei:ö ein, einfaches Grab und ein kaum, bemerk ‚bares Slämmchen,, ‚noch, weiter unten, sein fahler, Hügel ohne Leuchte und,eine lauernde, s&luchzende Gestalt. Findet der Engel des Friedens den Reichen unter hell erleuptetem rabe, früher und sicherer, all den ‚unter dem, einfachen, Steine Ruhenden, dem nur ein einziger Stämmchen glimmt ? . Sind dies die Wegspeiser der Engel, oder ‚gebt, der Weg dur das liebe» ammende Herz des einsam Trauernden, dessen heiße Kränen den falten Hügel befeuchten und vielleicht durchdringen in ‚das Gisgebiet Des Loded?. .. Ach, ‚sie ruhen salle, gleich..friedlich, und, gleich alt und das, Eichtmeer, macht, dem, Reichen fein. Expfiffen ‚nit, welcher, als dem Dürftigen, dessen Grab außen und innen gleich, Dunkel ist, und dem vielleicht diese Tegte Stätte die, heißersehnte Griesung bot. Die Zaufende von Slämmshen sind eben so viele Sunfen des Glaubens und der Hoffnung in dem Yausen der, Lebenden ; sie sind die Zeichen, dah Liebe und Dankebarkeit og dem herrschenden Materialismus: nicht ers lösen, daß, wir dur ‚unsichtbare, Wande,an diejenigen gefesselt sind, die unsere Großen waren, die Stein an Stein, das große Gebäude der Nation bauten, die wir liebten und — Die nun, so sehrä fehlen. Stumm, mit gebrochenem Herzen stehen, wir an dem theuren Wasen, der unsere Lieben birgt. Nur ein Seufzer entwindet sich unseren Lippen: „Memento mori !* Kommet heraus auf den Friedhof, und begrüßet diese legte Stätte,uan »welcher der Hochmuth sich: demüthigt und' die Betmeffenheit beschämt zwisfteuze kriecht. Kommet: hieher, damit ihr in: Euch fehret ; hier gibts seinen zubertörer, denn wahrlich die Zodten ruhen stil. . Hier über diesem sichern hafen herrscht tiefe Stille,hier verstummt das helfen Wort der Verleumsang, des Neides, des Hochmuths rund zerfällt, in leeres ichte. Das Kleinste Grab jagt „und: Wir, die Herren der Schöpfung, find eitel Staub und Asche! Hieher führt und ohne, Ausnahme das unerbittliche %o8, hier, wo neben der fteigen Lilie die verachtete Distel wuchert. Hier endet die rubelofefte Laufbahn, hier: scheitert a Lebensschiff und finft der Schiffer "zur ewigen ube. Und do, wie: fürchten wir vor dem, was so schnell erfolgt! — Wir werden geboren, damit wir sterben, wir stehen, um nach kurzer Zeit zu fallen. Und: wärest Du wein, ‚Königlicher Spröhling oder ein ‚elender Bettler, und hättest Du Schäge der Schörpfung, was fünmert ic, der Tod darum ? Dir Fepen Deinen Körper decken, woder ob Du Dich mit Diamanten und Kleinodien schmückest, wer weiß ed im Heich der Gräber ? Du zerfällst auf gleiche Weise, denn, die bunten Barben des Kebend, sind verwildet, Blatt und Blüthe ruhen ,gebropen neben einander... Neben alten, hundertjährigen Hügeln erheben sie neue Gräber. — Kommet lasset uns einen Dodt ane zünden, dessen Stamme von der Liebe entzündet werde, dem Ehrffurcht und ewiger Dank Licht verlei = Aber auch; jener Takt’ und gedenten, denen der Hohmirkth der 'Startsinn eines Kaisers ein Frühes’ Grab bereitete jener Tausenden, die ein muthwilig herauf beschworner ‚Krieg Yinpertredt, hat in fernen Orient auf den rasenden Kampfplägen ; und die Witwen und Bam im fooftumstarzten Rübland, die warmen Hinterbliebenen in der sonnigen Türfei, denen‘ der Erhalter, "der heißgeliebte "Ratte, " Sohn oder Bräutigam "verbluten müßte im mörderischen Kampfe:: ash 'i hrret’ "wollen wir, und erinnern, ‚heute am Widerseelenstag sind eine Thräne wollen wir ihnen weihen, indem wir 'dem trauernden Genius’ der Humanität den Zol des ' Mitleids ‚bringen. s« Wehe DeU Vernichter wfo taüirfk dfäche assesetn glückeslweheden entmenschtens Bebelkern«d’et,»Gräher und das Blut ihrer in Rqudsettieh ZimsspOch komme über sie!—— Doch weim keine Gedanken des Fins jüd dä Wiedervergeltung sollen uns heute übe Mit die Worte,welche wir hmi es annumber-EIN Mitij seien stiller Wehmuth bloß gewismet TujidykchkKMe Potsitik,ienoem viespose siekehe Band«in;z·.hand mit uns zu den Friedhöfen der Menichhdw»H Wie erhabens ist die Stille«des Tod«Jkaobe istierchkit,Ruhe,ungestörte Dauer.s-Dec2 oder freundliche Erlöser vollsvsssebenc LCstvodHüfij Derjenige hat nicht gelebt, der den Tod im Bilde des Sirebend sieht. Das Tümftlerische Auge, des Posten sieht im dem Tode für den harmonischen Abschluß, "der durch den Kreislauf der Natur hier, wie überall bedingt ist. In den Augen des "tiefsinnigen "Centers ist das Leben ein Kunstwert, wie jedes andere, mit Anfang, Tat und Ende.n " x“ Unbewußte Kindheit, spielende Knabenheit, drangheiße, ‚himmelstürkende Jugend, bejortueres right gendes Manniesalter, Meispeitehöhe des grünen‘ Sigeietel8, Gebreulichkeit und Lebensmmdigkeit des Greifen zur Kindheit wiederfehrender "Matasmus, Tonoltehlekt ‚feuilleton. "Das Galgenmännlein. Ging, ‚Base Berpinandkauffer. ‚. An Zahlen räthselhaft, der ‚Erfolg ‚zehrte, dab: feine ‚(Bortregung.) Der, Unglückide, hatte gefunden, was er gesucht — ‚gefunden, da er 8. nicht mehr suchen wollte. Die leitin war durch seine fabbalistischen Zeichen “s Nerven und, sein Beistand der Lösung dieser Aufgabe : Ba, Alkali eigen..zu machen,“ ‚gemachten waren und ie Rechßtelt abzumägen, hatte der, vom serften Zuge des öliichen. Laumelbepers ‚beranichte Menic), feine Bähig- Iach So lautet die Bedingnisse des hölliischen abtes Bedingungen zu prüfen, die, &wigfeit gegen die ...., .«Yer«M7yich,verpflichtet sich dem eingepflanzten MZUUJJEHM tägliche Ngstung zu geben-bestehend agkenkxtysxugslakgm undfrischen Wasser am lebens dial gef. Er.,ist gebunden das . Geheimniß , dem Dasein und der Tugend seines . Hansgenossen edermann zu verheimlichen, eeeruded Orr nußes ‚dieser, Tugend strass, und), für „immer „verlustig war ‚a. lieben ‚nur, die, Nachtheile der eignen erpflichtung, , in traft. Ex. soll unterlassen, ihn jemand Undern ‚nur, 078 Auge, zurbringen, sonst «würde er und jener mit, leiblicher ‚Dlindheit ,geihplagen. Wenn ihn sein, hf, aerehen, und ihm |/da6 .. @elüfte - foms en, te, de6 ‚unbequem, . Gewordnen: mit Lift Voder € Gen riff Ma. entledigen, jo,ft .saugenblidlicher Tod jein Loos, vor Ablauf der festen Srift jein Wesen der Hölle verfallen. Er soll sein Weib - ehelichen, sonst Imag. er der Liebe und Kurzweil: pflegen nacy » Herzend- Inft. Er darf nicht mehr zur Beichte: und in die Kirche geben: und: muß: allen .Sakramenten: und. «seligmachenden Mitteln für immer: abgeschworen: haben. ‚Er verpflichtet si endlich nach Ablauf:von: 15 ,Jahren der Gewalt, die ihm so lange diente, eigen und verfallen zu fein sich.* Das ist Ulräunlein verpflichtet, ihm durch festgestellte Stift von 15 Jahren jeden Tag eine Schote zu tragen, die, wenn die Sonne im Mittag ssteht, weist von der Sonne gebrochen, in des Menschen Hand, zu volle wichtigen ‚Boldgulden. zerfallen wird. Sein Befiger ist „heit“ kein Bitt, weh’ Namens und welcher Wirkung immer, sein Mordgewehr, welcher Gestaltung und Kraft und in weiten Hand es sei, soll ihm am Seele oder Leib setwad anhaben künnen. Jedweder Feind aber: sei unrettbar, in ‚feine Hand‘ gegeben, wenn er ihm züchtigen oder ‚vernichten. wolle. Natürliche Krankheit weichet flugd von ihm, wenn er den Kopf seines Pfleglings und Scüperd berührt. Endlich, sol sein Blid ‚bannen‘ einen und jeglichen Mägdleins Herz, für ihn unwidere stehlicher Gefühlwalung erglühen und ihm sich ergeben machen. * An diese gegenseitigen Verbindlichkeiten Thlob si) die Schwerwiegende Bemerkung : daß gegen Ende der Frist statt der ‚güldenen Frucht eine Kralle der Stirn des Männleins entfeimen und allmählig zu mächtiger Grörße aufsprießen werden und daß, wie der Glodenschlag den legten, vom Augenblick des Paftes das fünfzehnte Jahr ‚abschließenden Stunde verflungen, diese Stalle dem verfalnen Menschen an’s Herz greifen und si seiner jewiglich verlornen Seele bemächtigen werde !" Die offne Schlinge Satans schwebte über'dem Verblendeten und der alte Exzfeind klagpte, seiner Beute unverzüglich habhaft zu werden, ihr jedes Befiniten und jeden, einen einst Du zuscheieden, Ichon am nächsten Tag die für das Stück beginiten unerläßlichen Umstände und Bedingungen. ’ Peter mußte — 8 war der dritte Tagi nach dem heiligen Offerierte — an’ einem Gauner im’ Nachrichteramt auf dem Galgen ausüben. Die Zeiche des’ Gehängten war das fur erst, nöthige: für seinen Schritt. Er konnte jec kam erwarten — und die Sekunden "bis zu Vehängungvollen ‚Geisterstunde, welche das Bild’ Als die günstiger bezeichnete,schienen in der Zeituhr Thin "ungefroren zu sein. Als die Thurmuhr ' endlich das brete dritte Viertel gesplagen, stieg er 'mit allen Verkehrkriegen für sein Lichtichewes Werk nach "Vorschrift angerüstet, in feinen’ Mantel ’ gehüft, mit uunareen und Spaten auf die Hügelung des "Galpenberged. — _ Scaurig tagte der verhängniffvätte,knäftige Baum, mit feiner’ farren Fendt belaftet, in die , mone denhelle Nacht. Eine verspätete "Krähe, hokte s&lafend auf der Schulter des Todten. Ein Nahtlang mit Teil nen Öln hangen einen feurigen "Kreis dur die Luft bezeichnend, schweifte Gedankenfäßnellen, Tauflosen Eher um den Rabenstein. Ringsum stile. "&sar, als fe en alle Lebenspulse der Natur erstarrt, die Welt ein weites von einer einzigen Ampel, der Tallen Mondenseide erleuchtetes Grab. Frost rieferte sich Peters ‚Gebein, tiefiger Than, ‘wie von den Fingern deB Tobeb |äufelnd, legte si der Than auf sein Herz, trog feiner Mäntele Hülle, die er enger und felter um die Schulter widkelte. Da kam er ihm plößlich vor, als wäre von fern ein windverwehtes Schluchzen, eine seit, langer, langer Zeit nicht mehr vernomm’ne Slime, ‚warhend, fleßend, in unsäglichem 'Schilter, FERN. zu ihm gedrungen. Die Stimme 'eihed Wejehd, das die Unschuld und Hilfe tofigteit seiner ‚Kindheit so frei behütet, das “für, die I für ewin