Oedenburger Zeitung, 1878. Januar (Jahrgang 11, nr. 1-13)

1878-01-02 / nr. 1

“Mittwoch, 2. Jänner 1878. v­­ss —- Organ für Politik, Hand Dasstattersche latte sensitis otd Freitasimdzommp Pränumerafions-Preife: "Sür Loco: Ganzjährig 9 fl., Halbjährig 4 fl. 50 fl., N Sierteljährig 2 fl. 25 Tl., Monatlich 1 fl. | 1 Auswärts: Ganzjährig 12 fl., Halbjährig 6_fl., rjährig 3 fl. Alle für das Blatt bestimmten Sendungen, ‚nahme von Inseraten, Pränumeration d- u. Infertion d ‚bi­ gren sind an die Redacion portofrei einzusenden. " Gormakg,,9edenburger Nachrichten«.­ ec Industrie und landwirth­schaft dann fü­r sociale Interessen überij Motiv­,,Dem Fortschriftkurcht’——Bercückten zur Webt’——Der Wahrheit eine Gasse.« Zdinikciflkation,Mcrlag,Ekpkditiom ErabenrundeNnTU.Hotel»Ko-e«NI-.19,2stock Reduktion: Suferisions-Hebüßr : «M-W-»-—»-w-»WW-wa Einzelne Nummern kosten MW Reze­­auptY Inferate vermitteln: die Herren Hanfenstein , Vogler, Wall­fi­ggasse 10, Wien, Budapest, A. Oppelit, I. Stubenpart­i 2, Wien, Heinrich Schalet, 1. 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Nevdakteur. 27 ° » { EEE SER ERS CE ERER EEE TR TEEN EL EEE TEILEN Ye ..-1" Dedenburg, am legten Tage von 1877, ‚Im­ Jahre: 1867, also gerade: vor zehn Jahren -««fi­e«rie das konstitutionellex Leben Ungarngfeine Wies =, sdergeburt, der österreichisc­he Kaiser Franz Joier I. # "gelobte, bei dessen in Budapest erfolgten Krönung als j Fr s­­­gen und­ beiden, feiner früheren­­ ungarischer König, feierlich die Aufrerhaltung der Rechte unseren, nach so vielen bitteren Anfechtung nach so schweren Partherkämpfen zu Slbstständigkeit gelangten Baterlandes, und mit himmelstürmenden Vorlägen, mit den übers­chwänglichten Hoffnungen bliete: die freigewordene Nation in die Zukunft. Wo aber sind die wirflis­cch­en Errungenschaften ?' wo die Erfüllung der’ gehige + ten’ Erwartungen, dies der Chronist verzeichnen möchte, heute, nun 8 zu Ende geht das erste Dezenni­­um der Wi * ’ geburt? Wenn wir­­­ schreibt dad „N P. I.“ > auf Pa die Ergebnisse der legten zehn Jahre zurüfbliden, dann ‚finden wir den Charakter unserer Lage durch ein ein­­ziges Wort ausgedrückt. Ein schweres, verhängnißvole Ich, düsteres Wort. Dieses Wort lautet: Wir sind müde­ geworden ! Die Nation ist der Berfaffung müde, die Berfaffung unserer­ Staatsmänner, die Staatsmän­­ner sind ihrer selbst müde. Der Staat schleppt ermate­tet die Lasten feiner Existenz. Die Gesellshhaft trägt mit erschlafften­­ Sehnen den Staat auf ihren Schul­­tern. Die deutenden Köpfe sind des Schaffens neuer Zoeen müde; die großen Ideen zerbrödeln, zu Ein­­fällen und können nicht zu Prinzipien heranreifen, diese nicht zu Institutionen. Die großen nationalen Par­­teien sind zerstäubt. Sie sind nit mehr stolz auf ihre Vergangenheit, nit mehr eifersüchtig auf ihre Zukunft. "Die Männer, die illustre Namen besigen, tragen dieselben in­ mürrischer Berdroffenheit. Die flangvolften Namen verbergen si vor sie selbst und denken mit Zügen an die Gventualität, sich an dem Ges­chicke der Nation aktiv betheiligen zu müssen und uie jere erhabendsten nationalen Größen, die beiden Männer, deren Ruhm am hellsten strahlte, deren glü«­bender Patriotigmud verbunden mit ihrer hohen Gei­­steskraft Ungarn vielleicht dody auf der Höhe erhalten hätte, die er einnehmen solle. Franz Deaf und Ste­fan S­edhenyi sind todt! — Einst blickte der Leptere auf seine zwanzigjährige reformatorische Lauf­­bahn zurück. Er b­at es, ohne Freude und ohne Trauer. Mit der ruhigen Seele und dem fairen Blide des Staatsmannes schaute er­ auf das weite Gebiet seiner zwanzigjährigen­­ Thätigkeit zurück. Er sah,­ daß seine Nation wohl kräftiger­­ sei, als vor zwanzig­ Fahren, aber dody­body, überaus­­ schwach. Die­ Zukunft seines Bosfes erschien ihm wohl als gefichert, doc sah er auch, dab dieselbe an­ Bedingungen geknüpft sei, deren Nicht­­erfüllung..diese Sicherheit zu­ erschüttern ‚vermöchte. Und seinem gedankenschweren Geiste entrang sich­ folgende Bemerkung: „Ich fühle es, daß den Ungar außer­ der Kraftanstrengung­­ seiner­ Söhne auch sein eigener. Ger­wind leite; doch fühle, ich auch, daß­ wir wenig Zeit mehr zum Zaudern­ haben, daß der Augenblic: des Hans delns ‚nahe, sei, der, einmal versäumt, uns nicht nur um Tugend und Ehre,­­ sondern auch um unser Leben und um: unsere Hoffnungen bringen man.“ — Leider, daß wir ed und nicht, verhehlen künnen, wenig, sehr wer­nig hat uns von diesen Hoffnungen erfüllt das nun Re erste Dezennium der Wiedergeb­urt. Wenn, wir das Panorama, der legten, zehn Jahre vor unser geistigem Auge aufrollen, dann dürfen wir, und der Erkenntniß der­ großen Wahrheit nicht ver­­schließen, das Nichts, oder da beinahe nice besser in unserem Vaterlande geworden ist. Die Nation vie­­r armt von Jahr zu Jahr, mehr, das Necht des Volkss , seinem Willen durch selbst, gewählte D Vertreter durchzu­­fegen ist nicht viel mehr, als eine bloße Illusion, sehr schön in der Theorie, unverwirklicht in­­ der Praxis; denn Schließlich find­et da nur die Res­gierung die Anträge die zum Beichluße erhoben werden und Gefeßenfraft erlangen. Die Polizei im Lande steuert der ‚Unsicherheit bed. Lebens und des Eigenthumes nur mangelhaft und­ auchh, die zivilrechtliche, wie­ die Kriminals Justizpflege sind, bei uns daheim ,noch immer von der alten Schwerfälligkeit. Die Gleichberechtigung der in Ungarn lebenden Deutschen und Slawen mit den Magyaren ist zwar vom Geiege erfret­rt, aber da noch lange nicht Fleisch und Blut­ geworden, denn mit ganz verschiedenem Mafsstabe werden beispielsweise. Ueber­ tretungen Seitend der Presse begangen durch Deutsche, und solche die etwa Ungarn verüben, gemessen, der­urtheilt und gerichtet. Nur im Leisten der Abgaben und Steuern ist der­ hier naturalisirte Ungar, dem Einge­­bornen vollkommen gleich gehalten. Was also ist,ge­­wonnen worden im erst­en Dezenniumbder Wieder­­geburt? h Und wenn die Nation auf die Grenzen des une­garischen Staates ihren Blick wendet, sieht­­ sie im Süden und Osten die­ Furie des Kriges würden­­, im Westen und Südwesten lauern, wieder, beutegierige gute ‚ Freunde. Das Bild ist an­fi traurig; noch düsterer wird es dadurch, das unsere Nerven dar das­ innere Gefühl der Ermattung abgedumpft sind. Worin besteht denn eigentlich dieses Gefühl ? Fit ed. Entsagung ? Kleine müthigkeit ? Verzweiflung ? Feigheit ? — Nein ! &8 ist das ziellose Umherirren der Heerde, die ohne Führer ist. Der Genius der Nation, welcher in­ Deaf und Szé­henyi seine Apostel fand, ist auf einen Augenblick ent­schlummert. Aber wir wollen hoffen, daß er wieder er­­wahe und dem energielosen Nerven frische Kraft ein­­flösfe und die Erschlaffung aus dem unermüdlichen Ges­meindegeiste verbanne. Noch können und werden Krisen kommen. Krisen in unseren materiellen und politischen Kämpfen, allein Ungarn wird sie­­ glücklich über Das erste Dezennium der Wiedergeburt, un ie­­­r ·­­ ‚seuilleton. Drei Medaillons. Erzählung von Edmund Magen. © 501008 war­ der 23. Juli 186 °. Unter einem schattigen Baumedei nahegelege­­­n—nun Städtchens Cs........ ,faß ein junger --s-"Mann von ungefähr 22 Jahren,mit einnehmendem­­«Aeußeren,aus einer­ Zigarre Rauch wolkendampfend und vix-Herrlichkeit der Schöpfung bewundernd,die heute­­s ihre ganze Schönheit entfaltete. So saß unser Unbekannter entzückt über das gött­­­«lich,ig«Schönk­,den Zauber der Natur anstaunend5erems «-Sp fand in diesem Augenblicke das,was man in wahrem Sinne des Wortes Seelenvergnügen nennt.Anfeinem »­»Geist­ zogen in stiller Erinnerung vor über sein Vater sind feinander,die im 1848-er Revolutionsjahre auf dem Schlachtfelde geblieben, seine Mutter, die im sel­­ben Jahre von der he­grafiirenden Cholera, »hin sie si gewendet hatte, verschwunden war und die er "trog seiner angestrengtesten Nachforschungen nicht auffinden konnte. Sein treuerhund Burkus schien­ die feierliche hinweggerafft wurde, endlich seine Schwester —— die * nach dem Tode ihrer Mutter als­ Wiegenkind, von ihrer »­­Zaufpatbin in Pflege s.­garn vor Jahren „Lebewohl* gejagt und unbekannt was genommen, mit dieser, in Stimmung seinesherren zu­ verstehen,denn lautlos kauerte er schon eine geraume Weile zu seinen Füßen, ihn bewegungslos mit seinen Mugen Augen anstarrend. Plöglich jredte er ihn dur vernehmliches Snarren aus seinem Hinbraten auf. Er rieb sich die Augen wie Einer, der eben von einem schönen Traume in die Wirklichkeit verfeßt wird, und blidte auf. « Ver ihm stand ein Mann in elender Kleidung, dessen Wesen ihm Furcht einflößte. Er­ und jeder mit ihm mußte sich in der Nähe dieses Menschen unangenehm berührt fühlen ! „Was wollen Sie von mir?" fragte, der­ junge Mann kurzweg. Der Angeredete stellte sich, ihn. scharf flirrend, vor ihm hin und entgegnete Karidy: „Eine Unterfrügung.“ Um vielen sauberen Gesellen bald los zu werden, gab er ihm ein­­ Goldstüc; jener nahm er ganz gleich­­gültig, ohne das mindeste Staunen über Died außerge­­wöhnliche Gejhgent zu verrathen, drehte si auf einem Abfaße steif um und entfernte si mit­ einem spöttis­chen „Adient,. ... ...·«. Die­«­gute SkIUM des jungens Manjjess war dahin, der Manyinxijts der Absdhenlichen,zukätzen­ hatte,sie ihm genommen zerstonnte sich­ nicht,einräthfeln wi­e.dies kam und­ doch war es so..­—­Dies­er Mensch gab ihm mehr zu denken,als das schönste Mädchen,das er im Leben gekannt und jenes Denken war auch ganz an des­rer Natur—! Was wohl die Ursache davon sein mochte,dachte er lange nach,konnte es aber nicht ergrübenpr MTs Eine stand bei ihm wieder Willen fest,daß dieser verdächtige Bettler noch eine wichtige Rolle in seinem Leben­­szu spielen berufen sei,und nur zujald sollte seiness Ah­­nung in Erfüllung gehen. »s­­­ I­. . I At Einen Tag nach, der oben geschilderten Szene, am frühen Morgen, war ganz &&........ alare mirt. 8 haben einige unheimliche Kerle den Ort durch­streift, hieß e8 im Allgemeinen und in der Nacht far­men einige verdächtige Diebstähle vor. Die lebhafteste Besorgniß bemächtigte fi aller. Gemüther, hier und dort sah man­ mehrere­­ Personen eine Gruppe bilden, die die­ Ereignisse der verfroffenen Nacht beipradpen und darüber berieb­en, wie man.der. Diebe am ehesten. hab» haft werden könnte. ‚ Man schickte ss an, alle, handfesten‘ Burschen des Drted unter einem tüchtigen­ Führer gegen „die Diebe­­ audzusenden und gleichzeitig Militär aus der nächsten Barnisonsstadt dahin zu requiriren.;­­...“­­Der junge Mann erhieltKeanttJiß von des­ Vor­­gängen und einem Blitzegleichschoß.ess ihm durch«den­­­ Kopf,daß sein,ihm von­ gestern·Bohrikttxsk der Batsche angehören müsse. -...-s. Einstimmig verlangte man SOLO-.-so hieß unser Mann­ zum Führer der Expedition,und·es war ihm unmöglich,das Verlangen dieser»Leute,die»die ·-. —»..-—.-k·-.?·--..-......Jsp-. ET RE x . .g..·cI-I71-I« ae . —-' Ik’—k—-.3·.—-s-«­­ si« Se

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