Oedenburger Zeitung, 1878. März (Jahrgang 11, nr. 26-39)

1878-03-01 / nr. 26

­also,entweder zum­ Kampf gervagnet und entschlossen, oder gar nichtsz wenn schon,denn schon! 2 sehr Industrie Das Bulden .. ist Neue Kreuzer. Es ist eine leider nur schton zu oft befragte und doch bipjept nicht zu ändern gewesene Thatsache, dab die in fast Gulden Oesterreich-Ungarn geben, derendad seit langem zu Gewerbemann, Leute, Segen, Kreuzer­ von ald mnapp wird und eben frohen Handel,Industrie und Verkehr,denn wo sein Abnehmer ist,hilft die Erzeugung nichts und der Produzent muß endlich zu Grunde gehen.Die wohlwissend,wird heut­zutage nur selten ein Industrieller, natürlich nicht blühen, sind und ausgegangen und mit ihnen der Muth zur Arbeit, zur Produktion. Was und noch ges blieben ist,verschlingt der Lebend Nothdurft und der— Steuererefutor­ dem Grunde, weil wir hörten,daß wir—zwar nicht etwa Gulden —sondern neue Kreuzer dabist wie Beichmachtenden in der Wüste, die Heusch reden um den Hunger zu fü­llen. Doch,Scherz bei Seite!wirklich hat dieÜ­egierung ans erkannt, daß und allesammt etwas mehr „Kleingeld“ noththut,und haben über Antrag der beiden Ministerien in Gid und Trans die Parlamente genehmigt, daß zusammen 250.000 Gulden in Kreuzern und Millionen Stüd für einen beiden halben Kreuzern ausgeprägt. böhte Thätigkeit.. .5 wird alsoa m­it darum ein Sabrisant, bekommen Die lange fallen. Neue beiden dauern schon den Ber­eien absolutnothwendigir, um den vorhandenen geringen Bedarf allenfalls nothdürftig zu decken.Nun aber übt dies eine höchst fatale Wechselwirkung; weil die Leute sein Geld haben, können Handel und sondern er sterben all» gemach,und weil Handel und Industrie einen Stagnie­rungsProgen durchmachen, kommt sein Geld unter die hals ben Kreuzern geprägt werden und zwar 30 Perzent bei uns,70 Perzent in Oesterreich d’rüben. Von Kreuzern werden für 240.000 Gulden,oder 24 Millionen Stüdk und d.B. Herrn Finanzminister bed­ien sich nun mit anerkennend werther Raschheit, diese Besschlüsse der Parlamente zu realisiren und demgemäß Bericht auch bereits aus diesem Unlasse im Wiener und im Klausenburger Münzamte und die ‚funtelnagel neuen ganzen und halben Kreuzer werben gleichend die Staatöfaffen verlassen.Uns speziell gereicht­­ zur besonderen Befriedigung,daß nicht eine Neu» emission von„Schusterthalern"beschlossen wurde,jenen ungeschlachtenBaßen,welche sich unter dem Publikum so weniger Sympathien erfreuen und deren problema­­tischen Werth für den täglichen SKleinverfehr sichron­­ selber kennzeichnet.Wenig Menschen gibt es die ein et­wa eingenommenen„Vierfreuzerstüc“nicht so rasch wie möglich wieder1od sein wollen. Ia,nicht nur nicht vermehrt werden die Bier» Freuzerstüce,sondern vielmehr vermindert,und soll “eben die Einziehung eines bedeutenden„Theiles dieser unbeliebten Scheidemenge für die Beststellung des ziem­lich hohen Betrages der obbezifferten Neuemission von erheblichem Einflusse gewesen sein.Die Neuprägung von zwei Millionen halben Kreuzern für die Gesammte­monarchie geschieht fast ausschließlich mit Nachsicht auf das flache Land,wofi seit Einführung der neuen­­ Mühe und Gewichte ein erhöhtes Bedürfnis nach halben Kreuzern herausgestellt hat.Man ist„Draußen“eben weniger„gemüthlich“als hier und rechnen dort,Ber­ allen Mengen in unserer Doppelmonarchie für 10.000 Gulden, ausgehen. Wenige mehr Personen erzeugen wird Geldnit und in es der trostlose Zustand der Septzeit. Wir machen diese Einleitung aus ein die eine ers Als Guftav sah,daß seine Gattin täglich Falter uns zurüchaltender wurde,verfiel er auf ein wirklich verzweifeltes Mittel. Er fing an,Tage,ja Tage und Nächte lang vom Hause fernzubleiben.Jedesmal bei seiner Rückkehr hoffte er,von seiner Gattin zur Nede gestellt zu werden.­­Dergebend!Nie fragte Pauline ihren Gatten,wo spe weien,nie wurde ein Vorwurf aus ihrem Munde­sbar. &o­am der November heran.Wenn die Bäume sich entlauben,die Blumen sterben,da pflegen Dies­jenigen,welche fröhlich und friedlich zwischen den durs­tenden Blumen,den schattigen Bäumengeluft wandelt, beim hellen,fladernden Kaminfeuer,im traulichwars­men Stübchenfi)wiederzusammenzufinden.Unserem armen Gustav war der Sommer freudlich vergangen, der Herbst hatte seinen Kummer nur vermehrt,solte er vom Winter Genesung hoffen?Aber auch Paulinen wurde immer banger. Sie sah s einen Erfolg ihrer[chmerzlichen Kämpfe mit sichh selbst,als Gustav immer mehr sich von ihr entfernen,und sie mußte frjagen,daß sie nur sie all» ein Schuld daran sei.Sie machte sich bittere Vorwürfe und mußte si nicht zu helfen,denn ihre Tante ers­mahnte sie,ja sofortzufahren;fiestete vertröffend, daß Gustavf ih Schon befehren werde. (Fortlegung folgt.) v­ on faufer und Käufer strenge„bis auf einen halben Kreuzer,“auch——bei„Krügeln“und„Dreis Zehnteln." Lokale: *Sonfrater Trefort.Im Kloster der P.P.Franziökaner in Budapest, fand Sonntags ein großes Sesttat.Es wurde nämlich der Herr Minister August Trefort als Confrater installirt,aus welchem Anlage eine festliche Tafel gegeben wurde,welcher auch Lißt, der ebenfalls zu den Gonfratern zählt,u.U.beiwohnte, (Seder Sonfrater hat befanntlich dad Net,finad) seinem Belieben jederzeit an dem gaftlichen Zijhe der Franziöfaner einzufinden). *Sundmachung.Daber XXI.Gef» Artikel vom Jahre 1877 über das Verfahren in gering­­fügigen bürgerlichen Streitfachen,mit 1.März I.3. in Wirfsam f esttritt,wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht,daß im Sinne des 5.$.des genanten Gejep-Artikels,für das Gebiet der­ Freistadt Oedenburg mit den,aus der Gemeindes Berichtsbarkeit entspringen­den Agenden,bis auf Weitered,die Hern Andreas Kurcz,königl.Rath und Bürgermeister,und Josef Glos­zer,Stadthauptmann,betraut wurden. *Beschränk­ung der Standrechtet­b­teilung.Der Minister des Innern hat,im Ein­­vernehmen mit dem Justizminister,sämmtliche Muni­­zipien aufgefordert,in Hinkunft die Unordnung des Standrechtes nur im wirklichen Nothfalle,wenn alle andern Vorsichtsmaßregeln sichald ungenügenderweilen anzufuchen,weil fünfzighin die Bewilligung des Stand» rechtes nur in solchen Sälen—und auch da nur, nach dem Seitens ded,betreffenden Munizipiumd der ber­zügliche Nachweis durch ershöpfende Daten geliefert wird--ertheilt werden wird. *Ausfuhrverbot.Laut einer Mittheilung unsered Botschafterdaus Konstantinopel ist,fraft des für sämmtliche Provinzen der Türkei erlassenen DBich ausfuhreVerboteßau die Ausfuhr von Rindern speziell von Kühen aud Bosnien verboten.Ferner ist das für die Dauer von zwei Monaten erlassene Verbot der Ge­­treide-Ausfuhr aus den Sandihafat Bighain Klein«­affenbis zur neuen Ernte verlängert worden. *Für Pferdezüchter Am 27.Februar 1. 3.sind die 2 Landbeihälter„Zoltan“und„Nonius“ hier eingetroffen und wurden in den Stallungen der hiesigen„Silb­erkaserne“untergebracht.Der Beihgällbplag ist im Garten der benannten Kaserne und gescieht die Zulassung von Stuten vom 1.März ab,was wir im Interesse der Pferdezucht hiermit bekanntzugeben,und bemüßigt glauben. *Der Oedenburger„Spar­ und Dar­lehen-Berein“hält am Sonntag den 3.März 1.3.seine 8.Generalversammlung in der Turnhalle ab.Unter den zu verhandelnden Gegenständen wird auch die Neuwahl des Praject,Bice-Präjes und von 30 Direc­tionsrath-Mitglieder vorgenommen werden,und machen wir behufszahlreicher Betheiligung die p.t.Antheils­befiger darauf aufmerksam.Nach mehrjährigem Ver­stande dieses Vereine,sellten die Antheilbefiger,welche eine Körperschaft von circa 300 Mitgliedern bilden,ihre Bereinestatuten dahin abändern,daß bins fünfzig nach je 3 Jahren,immer ein Drittel der Direktionsrathi »Mitglieder der etwaige Beruofung, ausgelost werden,welche aber trog dem wiederwählbar wären.Dadurch würde dem Möbelstande,der ebenjeit besteht,daß nämlich der ganze Direktionsrat hefrlich zu wählen ist,abgeholfen werden.Lerner sollte auch hier,wie dies bei anderen derlei Instituten,welche eine größere Körperschaft bilden,üblich ist,der jeweilige Präses und Vice Präses nicht durch die Aktionäre,son­­dern durch den jeweiligen Direktionsrath gewählt werden. Jedenfalls wird es der Direktionsrath besser beurtheilen können,welches Mitglied aus ihrer Mitte die größte Befähigung befige,um die Leitung zu führen.Es wäre sehr löblich,wenn schon bei d­ieser General­­versammlung die von und angeführten Punkte,einer Beachtung theilhaftig würden. *Dedenburgerfaufmännischer Ber ein.—Der für Samstag den 23.Februar anberaumt gewesene Vortrag des Herrn Dr.Em.Kundsen,über die„Zunge“konnte an diesem Zuge eingetretener Hin­­dernis bewegen,nicht abgehalten werden,und wird dem» zufolge heute,Freitag den 1.MärzAbends?­,9 Uhr im gewesenen Verein dlofale(Cafs Kroyherr)stattfinden. Diep.t.Bereinsmitglied­er werden sie mit zu recht zahlreichem Besuche desselben freundlichst eingeladen. Nichtmitglieder sind,ala Gäste,willkommen. *Der„Patvaristen"-Bal.Noch in je­der Garnewald-Saison Dedenburg“war das Ballfest der Herren„Patvaristen”derfolennste,eleganteste und bestgeleitete der Elitebälle.Er unterliegt seinem Zwei­­fel,daß erau­ heuer,wach nuranlan,und Reich thum,an Distingtion und Schönheit ein derartiger Zirkelbier zu bieten vermag,im großen Gasinosaale vereinigen werde.Nicht bloß Tanzfreunden,sondern allen Verehrern schöner,eleganter Damen wird dieses Fest einen seltenen Genuß gewähren.Den Tänzern, anmuthige Partnerinen und vorzügliche Musil,den Zus­chauern eine herrliche Augenmeide.Das Bett,oder viele mehr diese Krone aller hiesigen Tanzunterhaltungen findet morgen Samstag statt.Wir hören,daß den Damen eine sinnvolle Neberraschung dur,Mederreichung von außerordentlich zierlichen Tanzordnungen („Damenspenden”)aus dem ersten Wiener Atelier für Galanteriewaaren,bereitet werden und dafı auc‚für­ den„Gotillon”die großartigsten Anstalten getroffen worden sind.Die ung.Nationaltapele de8V Börös Sancsi aus Raab ist für das Fest gewonnen. xy.Turnsteuerwehr-Berein.Der Samstag,den 2.März einfallende Vereinsabend des Zurne Feuerwehr-Vereines ist auf Dienstag den 5.März, als Basking-Dienstag verschoben worden und zwar wird am genannten Tage,wie alljährlich,zum Schlube des Farhings ein­ Vereins-Abend mit Tanzver­gnügen abgehalten werden.Diep.t.Vereinsmitglieder mit ihren Angehörigen,sowie etwaige Gäste,werden zu an Theilnahmefreundlichst eingeladen.Anfang t. "Nachahmenswerth.Wir ermahnten schon vor einiger Zeit unsere Herren Oekonomen,Grund-und Gartenbefiger,das Abtlauben der Bäume von Insekten auf ihren Grundbefig veranlassen zu wollen;nun seien wir,daßs der Herr Vicegespann des Budapester Komitates die ihm unerstehenden Stuhlrichter und Bürgermeister aufgefordert habe,das nöthige wegen Bertilgung der Raupen und schädlichen Insekten zu bewirken,das in folgen Bären einzuhaltende Verfahren ist dur­ ein Sta­­tut geregelt,dessen strengste Durchführung anbefohlen wird.Soldy'eine behördliche Weisung würde vielleicht auch besondersprießlich sein,auf das unsere Kulturen nicht der Indolenz empfindlichen Schaden leiden. »Militärischeleberprüfungs-Kommissionen. Der Landesvertheidigungsminister ver­ständigte sämmtliche Municipien,daß die in Arad,Neus­­adl,Budapest,Erlau,Weißlichen,Kaldau,Komorn, Grobwardein,Prünflichen,Peterwardein,Preßburg, Oedenburg,Szatmár Nemethi,Szegedin,Stuhle­weißenburg,Hermanstadt und Kronstadt bestehenden gee­mischtenMederprüfungskommissionen am 1.Mär,1. und 2.April,1.,2.und 3.Mai,3.,4.und 5.Juni 1.und 2.Juli,1.und 2.August,2.September,7., 8.,21.und 22.Oktober,2.November und 2.Dezem­­ber zusammentreten werden.Der Minister fordert die Municipien auf,die Zivilpräsidenten dieser Kommission mindestens abh Tage vor dem festgelegten Termin pünk­e­li davon zu verständigen,ob,und wieviel Militäre pflictige zur­ Weberprüfung gestellt werden.—Wenn wegen Versäumniß dieser Verständigung dur die Zus­­ammentrnft der Heberprüfungskommission zweclose Ko­­sten entstehen sollten,wird hiefür das betreffende Munie­zipium,vespertiv oderjaumselige Beamte zur Berante wortung gezogen. *Für Reisende.Der Silberagio-Zuf­lag für den Monat März ist von der j.ung.Eisenbahnen«und Schiffahrt-Generals Inspektion auf 5%,festgestell worden. *Das legte„Safino»Bereindfräng­chen“am vorigen Samstag ist noch immer in bie­ fen Blättern nicht besprodgen worden,aber wer ist Schuld daran?wir nicht,die leidige Politik,die einen so großen Theil unseres Raumes in Anspruch nimmt. Politit,namentlich eine so ernste und die bedenklichsten Sorgen befürchten lassende Politik,wie sie eben heutzue tage beschaffen ist,kümmert sichlutwenig uma­­shingsfreuden und Ballinteressen.Der arme Balldrog­nist maßanmuthig den schon geschriebenen Bericht wie­­der auf die Seite legen,weil tiefer in das Leben ein« schneidende Vorkommnis jedas ganze Zeitungsblatt auf­füllen.Mebrigens hatto ein verspätetes Ballreferat, auch sein Gutes,denn erfrischt,die vieleicht[chonhalbver» blaßten Erinnerungen an den froh und heiter verlebten Abend wieder auf und vergegenwärtigt auf's Neue das reizende Bild,se mander vielbewunderter Balfcönheit.Wahre sich,ed gab ein rühriges Tanzvergnügen.Das Comite­ershöpfte sich in Liebenswürdigkeit und ritterlicher Rufe­merksamkeit für die zahlreichen holdseligen Tänzerinnen, die—gleichsam einer höheren Sphäre entsprungen— den Basinosaal in ein Seenreich verwandelt haben. Man fand in den vier großen Cotterseen,die sich in den Schauplan de­D Vergnügend(leider etwas darfabe gegrenzt)theilten,die Blüthen ihrer Frauenwelt.Das aristokratische Quartier,das„St.Germain“des Balles hatte in der Comtesse E#.f einen natürlichen Culmina­tionspunkt der Anmuth gefunden;die Plutofratie,also die„Chaussee d’Antin“,der militärische und höhere Beamtenfreid,sowie endlich das eigentliche Bürgertum sie alle fanden ihren besonderen Blumenflorbezaubern­der Frauen und zarter lieblicher Mädchen und nur die vermittelnde MuseTerpficdhore verschmolz,solange die Tonmwellen die Paare überflutheten, alle diese Reize zu einem großen,Aug’,Herz und Sinne erfreuenden Ganzen.Sooft jedoch die Musil des 48.Infanterie Regimentes„Erzherzog Ernst“schwieg,ging wieder der Kristallisationöprogeß vorfi,die zusammengehörigen Elemente vereinigten sich und man plauderte,tändelte, fofettirte und amusirte sich im eigenen Keil Da aber Jedermann die ihm zusagendste angenehme Ansprace fand,so war auch Jedermann zufrieden und mithin verlief das Ballfest,welches bei 60 Paare umfaßte,auf das genußvollste.Die Toiletten waren durchwegs obere ausgewählt,zumeist sehr reich und die weiche Farbe dominirte Dießmal. 14­ ­ Tagesneuigkeiten. „© 4usch der Haft entsprungen.Eine Mittheilung des österreichisch-ungarischen Generalkons­­ulats in Belgrad an die Wiener Polizeis Direktion zus folge ist‚der Handelsmann M.Lulich Zivots aus dem Gefängnisse des serbischen S Kreisgerichtes zu Gemen» drin,wo derselbe wegenDBeruntreuung von 8671 Pie a

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