Oedenburger Zeitung, 1879. Juni (Jahrgang 12, nr. 66-78)
1879-06-01 / nr. 66
EEE STE uch ER ET Et ER ALAHR mit allen, zur glänzenden Beleuchtung aufgestellten Gerüsten versehen und somit die Vorbereitungen zum FFeste selbst bestens zu Stande gebragt. Vom Publikum wurden bereits zum Empfange der Yeitgäste viele Häuser beflaggt und befahrt und nur der Himmel soll der Feier hold sein, so wird sie gewiß unserer Stadt zur Ehre gereihen. Für die Herren Ehrenmitglieder sind die Karten — wmofern sie dieselden noch nicht in Emsprang genommen haben sollten — bei Heren 8. Bergmann (Glashandlung) zu bekommen. *Grofer&inbruchs-Diebstahl. Unsere Stadt wurde vorgestern lebhaft dur die Kunde eines bei dem hiesigen Pfandverleiher, Herrn M. Kerpel (Porskygaffe Nr. 2) verübten Einbruch alfarmirt. Mit beispielloser Frechheit drangen die Uebelthäter um 2,1 Uhr Nachmittags in das verräloffene Geschäfts- Totale, das sie mittelst Distriden öffneten und daraus eine große Anzahl von Uhren, Ningen und sonstigen Brägiofen raubten. Die sämmtlichen Organe unserer Tödlichen Stadthauptmannschaft waren sofort auf den Beinen und schon am selben Nachmittage gelang es, einen der Hauptthäter in der Person des hiesigen Schleßergehilfen Graf zu eruben und festzunehmen. Außerdem wurden weiter vier Mannspersonen und ein Frauenzimmer, welche dringend der Mitthäterschaft verdächtigt sind, in Haft gebracht. Bei Graf fand er eine goldene Uhr, sammt schwerer goldener Kette, ein Reifen mit 55 daran befindlichen, größtentheils kostbaren Ningen und ein Geldbetrag von nahezu 100 fl. pol. Der Naubaber hat weit größere Dimensionen angenommen und die behördlichen Meherhen nach den noch abhanden gekommenen Werbeffekten, sowie den weiters beim Einbruch betheiligten Komplizen sind im Zuge. Allem Anscheine nach Hat id Orval mit einer fahrenden Quascendiebs-Gesellshaft zu gedachtem Naube vereinigt. „Bom legten Biehmarfte Bei dem Umstande,“als in Wien die Preise für schöne Schlachtbiere gegenwärtig verhältnismäßig niedrig stehen (48 fl. per Meterztr.) ersceinen auf unseren Wochnmärkten nur spärlich Käufer aus Cisleithanien. Die traurige Folge davon ist, daß trog prachtvoller Waare und grobem Zutrieb (am vorigen Freitag über 800 Stüdk) vieles unverfauft blieb und der Nactrieb beträchtlich war. Unsere Händler mit Hornvieh werden ss entschließen müssen mit den Preisen herab zu gehen, denn die Konkurrenz des Wiener Marktes ist eine empfindliche und gestaltet unfern Verkehr in der genannten Waare zu einem sehr flauen. Auf dem Cerealienmarkte war wegen Leben. An Geflügel, mit Hinbiif auf die tagenden Pfingsten war, außerordentlich viel Waare vorhanden. Am Holzmarkt endlich überraschte und ein großer Zufuhr von Weingartenflöden, wovon die aus Föhrenholz das Tausend zu 15 bis 17 fl. — jene aus Kärschenholz mit 34 bis 35 fl. pro mille verkauft wurden. # Todesanzeige, Oestern Samstag Vormittags 9 Uhr, ist aus unserer Mitte einer der geachtetsten Bürger Oedenburgs durch den Tod gerissen worden. Herr Johann Demy nämlich, gewesener Fleischhauermeister, ein würdiger Greis von 79 Jahren, hat seine Augen für immer geschloffen. Obgleich für sein hohes Alter worüftig, hat sich doc in leiteren Jahren Herr Demy von den Kommunalangelegenheiten, denen er si früher eifrig widmete, seines Alters wegen zurückgezogen. Er hinterläßt seine Witwe und fünf bereits verforgte Kinder. Das Leichenbegängniß findet morgen Montag um 5 Uhr Nachmittag vom eigenen Haufe (Schlippergafffe Nr. 26) auf dem evang. Friedhofe statt. * Auf unserer Attien-Schwimmschule, welche kaum 10 Minuten Weges von der Stadt entfernt ist, herrscht bei schönen Tagen ein reges Leben. Die Zahl der Badenden mehrt sich von Tag zu Tag. Der 1. Ausschuß dieser Schwimmschule war im heutigen Frühlinge besonders bemüht, das Bassin in einem möglichst kurzen Zeitraum gründlich zu renoviren. Die Anlagen daselbst bieten den Badenden wirklich einen angenehmen Aufenthalt, dafür wird Hoffentich auch der Besuch der Gäste nicht ausbleiben. Ein einzelnes Bad, fortet ohne Wäsche 15 fr., mit Wäsche 20 fr. An Wochentagen stehen beide Spiegel von 8—10 Uhr Vormittag den Damen zur Verfügung , während den übrigen Stunden des Tages, sowie an Sonn- und Feiertagen die Damen den kleinen Spiegel, die Herren über den großen Spiegel zur Verfügung haben. Zwei Schwimmmeister ertheilen, mit Ausnahme an Sonn- und Feiertagen, von 5 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends den Schwimmunterrich. * Herr Kapellmeister Jungmann, der mit Nehi allseitig als Mensch, wie als gründlich gebildeter Musiker geprägte Dirigent unseres deutschen Theaterpreffers, ist vom Herrn Direktor Raul auch für die nächste deutsche Bühnensaison reengagirt worden. Her Jungmann wird über den Sommer bis zum Beginn der Theatersaison in Oedenburg domiciliren, und er bietet sich dem pP. t. Publikum zur Ertheilung von musikalischen, wie Gesangsunterricht. Der Herr Kapellmeister lehrt verschiedene Instrumente von den Anfangsgründen bis zur vollendetsten Ausbildung und unterrichtet im Gesangen sowohl vollständige Anfänger und Anfängerinnen, als auch solche Gesangsbefliegene, die nur einer entsprechend geleiteten Uebung bedürfen. Herrn Jungmanns Methode ist eine leicht faßliche und sehr rationelle, so das er für den Erfolg garantiren kann. Die Honorarbedingungen, die übrigens sehr mäßig gestellt sind, wollen mit ihm selbst vereinbart werden. Seine Adresse ist in der Redaktion: Neugasse Nr. 18 zu erfragen. * Ein Freudenfest. Unter den Frequentanten des hiesigen evang. Lyceum befindet sich eine Anzahl junger Leute, welche sich unter den Namen „Deutsche Gesellschaft“ schon seit Jahren zu einem Vereine fonstituirt hat. Alljährig veranstaltet das Comite dieser „veutschen Gesellcaft“ ein Freudenfest mit musikalischen und deflamatorischen Vorträgen, wobei meist Verdientvolles geleistet wird. Diesmal findet das Freudenfet morgen Montag den 2. Juni, Nachmittags 4 Uhr im Hörsaale des Lycealgebäudes mit folgendem sehr abwechslungsreichen Programm statt und sind Freunde der Jugend und Geselligkeit bei geistig anregenden Produktionen als Gäste hochwillkommen : a) „Sonntagsmorgen“; für Männerchor von Kreuger ; gesungen von einigen Mitgliedern des Gesangvereines des evangel. Seminars. 1. „Ueber die Kunst”, Prosa von Mathias Schuber. (VI. Klasse.) 2. „Der ewige Jude“. Gedicht von Schubart, vorgetragen von Sigmund Kopfstein (VI. Klasse.) 3. „Der Freundschaftsbund zwischen Goethe und Schiller“. Prosa von Gustav Thirring (VII. Klasse), 4. „Ein Deenschenleben“. Gedicht von Emil Neith (VI. Klasfe). b) „Warum betrübst du dich mein Herz “ für gemischten Chor von Khümstedt, gesungen von einigen Mitgliedern des gemischten Chores am ev. yceum. 5. „Die Werbung“, Gedicht von Lenau , vorgetragen von Aler. Töpfer (Waffe). 6. „Ueber die ungarischen Volkslieder“. Prosa von Coloman Töpler (VII. Klasse). „Da Launla” Gedicht in niederösterreichischer Mundart von %. ©. Seidl, vorgetragen von Julius Poprek (VI. Straffe). 8. „ES raufchen die Palmen’. Gedicht von Karl Fr. Warfoweil (II. Hörer der Theologie) ce) ‚Ungarische Wolfslieder‘ , gesungen von einigen Mitgliedern des Gesangvereines des evang. Seminars. "Bom „Öresham“ Diese Artefurranz-Gesellschaft, welche auch in Oedenburg und Umgebung Anteressenten besitz, it laut legtem Courszettel in nicht sehr erfreulicher Lage. Der Stand der Aktien, im Nominalwerthe von 20 Pfund Sterling, wovon bereits 4 Pfund, 16 Schilling, 10 Penny eingezahlt sind, hat gegenwärtig bloß eine Höhe von 2 Pfund Sterling Eingesfendet. Herren Franz Zoh, Kwizda, Ef. Hoflieferant in Korneuburg. N hatte wiederholt Gelegenheit, Yhr Restitutionsfluid für Pferde in den verschiedensten Fällen anzuwenden und man ich Ahnen bestätigen, daß dasselbe ein äußerst nägliches und wirklich in jedem Stalle unentbehrliches Mittel ist.ch verbleibe Yhr Bigby, Brigg, (Lincolnshire) George Walter, den 10. Jänner. 1879. Heren Franz Yoh. Kwizda, Korneuburg. Nachdem ich ihr Restitutionsfluid für Pferde in mehreren, der in der Gebrauchsanweisung angeführten Tälle, angewendet habe, kann ich Ahnen bestätigen, da er alle Erwartungen befriedigt und ein in jedem Stalle Äußerst nägliches Präparat ist. Limber, (Lincolnshire) 5. Jänner 1879. Boot, Stallmeister bei Herrn ©. M. Richardson. DBetreffs der Bezugsquellen verweisen wir auf die Annonce in heutiger Nummer. t. . Hoflieferant in en Br Marktbericht. Oldenburg, am 30. Mai 1879. Ber 10 Kiloverleger und Herausgeber: C. Romwalter. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Marbach. Alter Wein, feinster Qualität, 1874er Fehlung (Weidengrund) 1 Liter 40 fr. zu haben bei 2y3..Prof. Aler. Woßvek, Kirchgasse Nr. 15. Garten: Eröffnung. Die Gefertigte beehrt sich dem p. t. Publikum die höfliche Anzeige zu machen, das sie seit 21. Mai 1. J. ihre Garten-Restauration, Grabenrunde Nr. 76, eröffnet hat. Gleichzeitig gibt sie dem p. t. Publikum bekannt, das sie an ein billiges ittagstisch eröffnet und außerdem für Srühstückund AbendLüce die umfassendsten Vorbereitungen getroffen hat. Für gute Speisen, echte Getränke und prompte Bedienung wird bestens gesorgt sein und bittet daher um recht zahlreichen Zuspruch 3—2 Hohaltungsvoll M. Ioy’s Witwe, Grabenrunde Nr. 76. UMRATH & COMP. in PRAG, Fabrikanten landwirthschaftlicher Maschinen, empfehlen ihre durch streng solide Ausführung, leichten Gang, arme Leistungsfähigkeit und Meindrufchkeit gesannten Specialitäten in: 20-6 u Hand- und Göpel-Dreih-Maschinen von 1 bnd 8 Pferde- oder Ochsenkräften, sowohl fahrbar wie feststehend. Ferner fabricken wir in verschiedenen Größen beit bewährte: Paßmühlen, Häckselschneider, Schrottmühlen ec.c. Lager und Vertretung bei Ferdinand Shirring in Oedenburg. Justeirte Preis-Courante in den Landessprachen gratis und france. BIBI DBIS N SD Linalins-Annamarlun.. Donnerstag den 5. Juni I. A. wird in Deutsch- Kreug im Pfarrhause aus der Hinterlassenschaft des verstorbenen Hochwürdigen Herren Kosef Kovats, Insitorial-Rathes, Dechants und Pfarrer von Deutsch-Kreug Die Kühengeräthschaften, Küchengeschirr, Frucht, mehrere Kühe, Pferde, Wägen, gute Weine und Weinläffer auf dem Wege der öffentlichen Lizitation gegen baare Bezahlung veräußert. Zimmereinrichtung, irtbischaftsgerätsfhaften, DREI KXEI Anfang der Lizitation um 9 Uhr Vormittag. Kundmachung. Am 18. Juni L. %. Vormittag 10 Uhr wird in hiesiger Amtskanzlei im Wege der öffentlichen Versteigerung von Midhäli 1879 an, bis dahin 1882 das Einkehrwirthshaus in Nikies verpachtet werden. Die Bedingungen können jederzeit in dortiger Kanzlei eingesehen werden. Nilice, am 30. Mai 1879. Abonnement für den > X Be a BD