Oedenburger Zeitung, 1881. Januar (Jahrgang 14, nr. 1-13)

1881-01-01 / nr. 1

KLJ .’­-»­­»Es »­­SER an . II - In Eintracht schaffe nützliche Gesetze Und Friede w alteingsum licht und hehr; Ob ich dannsonst’ge Zinsche höher schätze Zum neuen Hathas frägthijch ser. Ernst Marbach. FE SR ix « « tYeikageznnYrJder,,9edenburger zeitung«.­I Kommun-Zeitung- Aus den General-Berfamlungen des löbl. hier­­städt. Munizipal-Ausschied vom 23. und vom 29. Dezener 1880. Nachdem die Firm­u ded Budgets in der vor­­hergegangenen Sigung (2. Dezember) erfolgt war, so hatte die gegenwärtige W­andlung hauptsächlich den Bwed Vorschläge zu beurtilen, wieartig bei den jähr­­lich­er steigernden Beschnnissen der Stadt-Kommune, auf die Mevenuen entspreend erhöht werden können. Dur die Finanz­nd Kontrollsfektion wurden nachstehende Vorschläge guacht: An erster Linie wie der Wald ergiebiger zu machen. Wenn schon nicht der freie Berlauf des Brennholzesıind dem jeweiligen Plagpreise zu Gunst der Kammerkafja defretirt wird, wäre doch die Vfügung zu treffen, daß zum Lösen des Holzes nur in­­urzer Termin anberaumt und das nicht gelöste als zu Gunsten der Kammerkafja verfallen erklärt werde. Ferner hält die Sektion für empfehlenswerth, daß da­s Ofen nir von der vorher­­gegangenen Zahlung der Kommunalsteuer abhängig zu machen sei, weil durch dieses Säftige Verfahren die Beute zur Beihaung fremden Holzes gedrängt werde. Namentlich wird auch darauf Hinge­wiesen, die Baldkultur rationelle z­u bewirken und die Abholzung mit geringeren Kosten­­ bewerkstelligen. Herr Repräsentat Abt v. Poda spricht sich in Ähnlichem Sinne aus wünscht die Konstituirung einer Kommission, welche fort die bessere Nukbarmachung unserer Forste zu studien und Propositionen zu machen hätte. Auch Herr I. Venotär v. Szigethy schließt sich­h dieser Anschauung an. So nah wurde eine derlei Kommission, bestehend aus den Repräsentanten : Herren Abt Andreas v. Blom, Kg. Ritter v. Standorf­fer, Dr. 3. Maye,v. Rupprecht, v. Bau­mann, Dr. Karl August v. Boor, U. Demy und Ferdinand Züge, endlich als Schriftführer der städt. Vizenotär U. Czigthy erwählt. Ein weiterer Erschlag behufs zeitgemäßer Rege­­lung des Shankigales, beziehungsweise einer sorgfältigeren Kontrole jener Weinproduzenten, welche nit ihr eigenes Proust ausschänfen, wurde ebenfalls gemacht und mit ihm zugleich die Erhöhung der Accife für DBter, Wein und gebrannte Flügigkeiten beantragt. Die General-Beh­andlung genehmigt im Prinzipe diese Vorschläge und wird der Gegenstand zur näheren Ausarbeitung der Finanz- und Kontrollsfek­ion rüd­­überantwortet. Ebenso wird der genannten Kommission zur eingehenderen­ Berathung der gleichfalls prinzi­­piell angenommene­n trag, behufs Megelung der städt. Meierkraft Hinausgeseben. E8 it nämlich erwiesen worden, daß z. B. die städt. Pferde bei Materiales und Steinfohlenfuhrer nicht so viel verdienen, als die Erhaltung derselben roftet und da Materialien­ und Kohlenfuhren bei den jenigen Verhältnissen leicht sicher­­zustellen sind, empfiehlt die Sektion die Verminderung der Züge in Er­wägung zu ziehen. Wird im Prinziie genehmigt und die Finanz und­­ Kontrollssektion­­ angewiesen, darüber detaillirte Vorschläge zu erstatten. Da die städt. Markthütten durch Aufstellung, Instandhaltung, Fuhren u. s. w. ein sehr geringes Erträgung abwerfen, beantragt die Sektion, das für die Standorte der Hitten und die Gattung derselben höhere Gebührentäge zu fih­ren wären, die Markt hätten selbst verkauft und das Mehr­ber ufftelung (die Hüttenpläge) gegen eine be­­­mmte Taxe verliehen werden sol, wodurch ohne Ans­er­wendung eines Kapitales eine weit größere Mevenue geschaffen werden könnte. Zu bdiesem Gegenstande sprach Herr Repräsentant Dörfler und betonte, daß die Markthüttenfrage, soweit sie die sädtifchen Unt­ressen berührt, nur im Zusammenhange mit der Regelung unseres Markt: ‚mejens überhaupt, gelöst werden künne. Es sei fon wiederholt von Neuorganisirung unserer Marktverhält­­nisse die Mede gewesen, biß jet aber, ohne irgend ein Resultat zu Tage gefördert zu haben. Redner beans vi daber die Aufstellung einer eigenen Kommission, welge nit nur die städt. Hüttenfrage, sondern die em­pireiichere Reorganisirung des ganzen Marktwiesens beratben und hierüber under­­weilt zu xrefeh­ren haben soll. ‚Herr Bürgermeister Glozer weist auf den be­­reits vorhandenen Bestand einer solchen Kommission hin, welche wahrsceinlich (!) demnächst ihre diesbezüg­­lic Thätigkeit aufnehmen wird. Die rrelevanten Deba­ten über interne An Z­u­gelegenheiten, als: Remunerationen, Gefangenentest und Findlingsauslagen betreffend, übergehen wir. Nachdem wiederholt Fälle vorgenommen sind, daß der Generals-Bersammlung Vorlagen gemacht wur­­den, die Beichlüffe zur Folge hatten, welche mit pefu­­niären Auslagen verbunden waren, m wobei das Gut­­achten der­inanz- und Kontrollsjek­ion erst nach­­träglich abverlangt wurde, sonach dieselbe in einer Zwangslage fi befand, so wird der Munizipal-Aus­­[Hug schlüßig, daß alle solche Maßnahmen, die ein Gelderforderung mit fi bringen, v­orerst die F­inanz­­und Kontrollsfektion passiren müssen. Hiermit fliegen wir die Berathung der Budget­­frage und gehen zu den Ergebnissen der sehr schwach besucht gewesenen Sigung vom 29. Dezember über. Ihr präsidirte Herr Bürgermeister ©­lozer. Herr Repräsentant med. Dr. Cavallar in­terpellirte den Herrn DVorfigenden, ob er Kenntnis habe, daß die Blatternkrankheit schon seit längerer Zeit in epidemischer Form t­n Oedenburg aufgetreten sei. So sind im Monate Dezember 120 Erkrankungs- und darunter 14 Todesfälle vorgenommen ; jene Erkrankten nit gerechnet, welche seinen ärztlichen Beistand an­­tiefen. Interpellant wünscht die sofortige Einberufung der Seuchenkommission, und — wenn nöthig — die Anzeige höheren Ortes behufs Genehmigung zur Säl­egung der Schulen. Der Herr Bürgermeister ist, wenn al bisher nur privatim in Kenntniß dieser traurigen Thatsache und wird sofort, im Sinne des Antrages, amtshandeln. Yı. Betreff Berstärkung der forstpolizeilichen Sub­­­ommission des städtischen Verwaltungsausschusses ent­fgeidet der Deinister des Iunern, daß nach dem Ges­­ege nur drei Herren D diese Kommission zu bilden haben, daher die von der Kommune am 3. November gewählten beiden Herren erst dann eintreten kürften, wenn der V­erwaltungs-Ausschuß nicht drei Sachver­­ständige aus seiner eigenen Mitte nahmhaft zu machen im Stande sein sollte. Der hiesigen israelitischen Kultusgemeinde wird die gewünschte Ueberlassung des an dem jüdischen Fried­­hofe angrenzenden und aus 276 []Klstr. bestehenden Grundes & 1 fl. per Klafter zugestanden. Herr Magistratsratd Yink referirt, daß die Lizitation, bezüglich Verpachtung der „Dörndls Zaufig“ und „Potschi-Aunzen-Reder"” einen Ausfall von mehr als 500 fl. per Jahr resultirte, obschon noch immer für je ein No dieser Gründe über 18 fl. Pachtzins erzielt wurde. Die General-Versammlung drüct ihr Befremden über dieses nahmhafte Mindererträgung aus, was aber Referent damit motivirt, daß bei der ersten Verpach­­tung frisch gerodeter­ Grund zum Anbot ge­langte, während derselde jegt zum gewöhnlichen Weder­­grund geworden ist. In Erwägung dieses legteren U­m­­standes genehmigte der Munizipal-Wusschuß das vor­­stehende Lizitations-Ergebniß. Die Generalversammlung bewilligt die Aufnahme eines interimistischen Darlehens von 25.000 fl., und­­wir aus den bereits fälligen Holzlösegel­­ern. Der biesige Spar- und Darlehen-Berein verferirt obiges Kapital der Kommune gegen 5­­, Perzent Zin­­sen. Hierauf beritete der Herr Bürgermeister, daß die bierartige Sparkassa den dur einen delegirten be­­regten Betrag gegen bloß fünfperzentige Ber­einsung der Stadt anbietet. Was einstimmig ange­­nommen wurde. Schließlich wurde der Berit der Finanz- und Kontrollsektion, womit der überprüfte Nehnungsab­­schlag über die Kaffagebahrung der Stadt-Kommune pro 1879 vorgelegt wird, zur Kenntnig genommen. G. H. seinem Angebot erreicht, so unterbleibt der Zuschlag, sonst erfolgt dieser an den Meistbietenden. Die ganze Summe von 13 Millionen Nominale ist noch im Jänner und zwar die erste Hälfte am 10. die zweite am 22. Jänner zu übernehmen.­­ Der zukünfzig König von Württem­berg gestorben. Am 28. d. starb in Stutt­­gart Prinz Ulrich, der einzige Sohn des Prinzen Wilhelm, des württembergischen Thronfolgers, nach kurzer Krankheit. Prinz Ulrich war erst ein Jahr alt. Sollte aus­ der Ehe seines Vaters, des 32jährigen Prinzen Wilhelm mit der 23jährigen Prinzessin Marie (von Walde) sein Sohn mehr hervorgehen, so würde als zweitbereitigter Erbe der württembergischen Krone Prinz Aug­ust, der Kommandant des preußischen Garde-Korps, erscheinen. Prinz Augu­st ist indessen bereits 1813, der jetige König Karl 1828 und der erstberechtigte Thronfolger Prinz Wilhelm 1848 geboren. Re u nennen vom Tage. OAUlerh­öcste Spenden Seine Ma­­njestät der König Hat zur Herstellung der röm.-lath. Kirche in Särkläny, ferner zur Erbauung der gr.- kath. Kirchen in Groß-Komorocz und Kolo­vicza je 100 fl. gespendet. O Königliche Auszeichnungen. Seine Majestät hat dem Kreisnotar von V­aleboul im Kraft der Komitate, Franz Szerenfay, in Anerkennung seiner mehr als vierzigjährigen eifrigen und gemeinnügigen Dienste das goldene Verdienstkreuz verliehen; dieselbe Auszeichnung erhielt auch der Hon.»Sekretär beim General-Konsulate in Hamburg Karl Andreas Halen. Ferner wurden ausgezeichnet: der Rittmeister I. Al. Gustav Neugeboren, im Stande des siebenbürgischen Gendarmerie-Kommandos, mit dem Witterkreuze des Franz­osen-Ordens.­­ Staatsfinazielles. Die wesentlichen Bedingungen des vom Königl­ ung. „Szinanzministers Grafen Szapary für die Begebung von 13 Millionen Gulden Nominale 5perzentiger ungarischer Ra­­pier-Hente ausgeschriebenen Offerteverhandlung sind folgende: Die Offertverhandlung findet am 5. Jänner und zwar in der­­­eife statt, daß die Offerenten, welche je eine Million Gulden als Kaution erlegen müssen, ihr Angebot schriftlich überreichen, während der Minister gleichfalls in einem versiegelten Kouvert das Minimum des Begebungspreises fixirt. Wird dieses von „al Lofales, *Superarbitrirungd-R Kommiss­­ionen. Im­ Folge der ständigen Einführung derselben hat sich der Landesvert­eidigungs-Minister be­­wogen gefunden, an Sämmtliche Munizipen des Landes einen Zirkular-Erlas dahin zu richten, das die Munizipien mindestens acht Tage vor dem jeweiligen Superarbitrirungs-Termine die Zivilpräsidenten über die Anzahl der zu Untersuchenden zu verständigen haben und daß ferner der Zusammentritt der in Arad, Neus­­­­adl, Budapest, Erlau, Weißkirchen, Kaskau, Komorn, Groß­wardein, Yünfkirchen, Peterwardein, Presburg, Oedenburg, Szatmar-Nemeti, Stuhlweißenburg, Hermannstadt, Klausenburg, Karlsburg und Kronstadt organisirten ständigen gemischten Superarbitrirungs- Kommissionen im Jahre 1881 an den folgenden Tagen erfolgen sol: Am 3. Januar, 1. Februar, 1. März, 1. und 2. April, 2. und 3. Mai, 1. und 2. Juni, 1. und 2. Juli, 1. und 2. August, 1. September, 6. und T., 20. und 21. Oktober, 2. November und 1. De­­zember. Zum Zivil-Präsidenten dieser Superarbitrirungs- Kommission für Dedenburg wurde unter Herr Vizegespan Edmund Simon ernannt. * Beamtenernennung für Deden­­burg. Der Jurist Herr Mlerander Treptyenfty wurde zum Konzepts-Praftikanten, bei der hiesigen Fi­­nanz-Direktion ernannt. * Bonb den neuen ZehnerBdanfnoten ist und bereit gestern Freitag ein Exemplar in die Hand gefommen. Wir müssen fonstativen, daß diese neuen Werthpapiere, trug ungemein komplizirter technis­cer Ausführung doch seinen besonderen Effekt machen. Format und Ausstattung erinnern lebhaft an die preußi»­ten Noten. Der Text ist auf der einen Seite in deuts­­cher, auf der andern in ungarischer Sprache, enthalten. Von den Idiomen der verschiedenen „interessanten Na­tionalitäten“ der österreichisch-ungarischen Monarchie ist diesmal ganz und gar Umgang genommen, was für den Historiker späterer Zeiten immerhin einen positiven Anhaltspunkt dafür bilden dürfte, da­ die Anfertigung der neuen Noten in Angriff genommen wurde, noch be­­vor das Ministerium Taaffe in Sicht war. Dem praf­­ti­gen Gebrauch wird das im V­erhältnis zu dem bishe­­r­gen Zehnern wesentlich kleinere Format insofern zu Statten kommen, als die neue Note nunmehr, ohne erst zusammengefaltet werden zu müssen, auch in einer Brieftasche von mäßigem Umfang bequem Raum­­ tat. Die Frage, ob die neuen Noten leicht oder schwer nachzuahmen seien, wurde heute in verschiedenen Kreisen Lebhaft genug erörtert. Wir halten dafür­ (ob­­schon eigentlich davon gar nicht die Mode sein sollte) dag die Nachahmung ungemein [wer fallen dürfte, obschon die Note diesmal seinen Wasserdruck bdefigt, aber es enthält jede Seite derselben zwei Medaillons, eines lint8 und eines vedhte, mit reiz­enden Frauenköpf­­chen, die sich auf der einen und anderen Seite insoweit vollkommen deden, daß sie, gegen das Licht gehalten, wie ein und dasselbe Bild erscheinen, obgleich das rechte der einen Seite auf das linie der andern, und­ das linke der einen Seite auf das rechte der anderen zu stehen kommt. Diese Bilder sind ein tecnisches „Kunste ftücl“, das einem Fälscher kaum je gelingen dürfte. * Balvaristenball. Wir haben zwar fon zweimal über diesen am 8. Jänner bevorstehenden glänzenden Festball gesch­eben, womit die diesjährige Carnevalssaison in Oedenburg gleichsam pomphaft eröffnet werden sol, denn die Elite­bälle der hiesigen jungen Advokatenwelt nehmen bes­­anntlich das allgemeine Synteresse, ihres meist unges­wöhnlich großartigen Arrangements wegen, ver fangen, — aber wir kommen doch noch einmal auf dieses, für unsere elegante Welt sozusagen ein „Ereig­­niß“ bildende Fest zurück, da wir mitzutheilen ersucht wurden, er habe die zur Uebernahme der Ladi-Pa­­tronesses Würde erbetene Frau Doktor Julius Mayer, geborne Stefanie Reichhardt freundlichst zugesagt und wird also die genannte Dame als Haus­­frau auf diesem Balle repräsentiren. Zur Ballmufit Hat das auf Ueberrafgungen bes dnte, rührige Ball-Komite mit namhaften Kosten die ganze Kapelle des Löblig. 17. Infanterie-Regis­te­re Se­­ine Ei

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