Oedenburger Zeitung, 1882. Juli (Jahrgang 15, nr. 149-174)
1882-07-01 / nr. 149
Er Be « J;:«.«,»«««L jzuksissz Eos-Mars JES den BUrger Nachrichten CJ Organ für Yokilla,Handelindustrie und landwirtyschaft dann für soziale Interessen überhaupt :,,Dem Fortschritt zur Ehr’—Bedrückten zur Webk’—Der Wahrheit eine Gasse-« Motto : « ssL r RL Debeka , Sa or Bei mehrmaliger Einschaltung bedeutender Rabatt. Dasslatte scheint täglich,mitlinsname des auf einen onn= oder Feiertag folgenden Tages. Pränumerations:Preise: Gür Loco: Ganzjährig 9 fl., Halbjährig 5 fl., Vierteljähri Fir Unsinä os An wönrlig I Ehuartd; Ganzjähri .,. 90 tig 7 fl., Biertels jähri hen jahyrng Alle für das Blatt bestimmte Sendungen, mit Ausnahme von Inseraten, Pränumerations- und Infertionsgebühren, sind an die Hebastion portofrei einzusenden. Administration, Mering und Inseratenaufnahme: Suchtruherei, Nommalter , Sohn, Grahenunde Bl, WE Einzelne Nummern Aoften 5 Areuger. EU | afensteim & Bogter Sr Hei 2 in SHalet, nferate vermitteln: Jr Wien: Tagafie 10,9. Dppelit, ı., ‚Stubenba ,pazeklen,ve. Dir-Te Seinem-N merqaets.JnVnd-st3stulni Sp. Dorotheagaffe 11, Leop. Lang, ©ifellaplag 3,.%. B. Goldberger, Servitenplag 3, Insertions,Hebüpren, 5 fr. für die eins, 10 fr. für die zuebe, 15 fr. für die dreis, 20 fr. für die vierspaltige und. 85 kr. für die Durchlaufende Betitzeile erclusive der Stempel, ee von 304 n m ufes, ı., Min „Wedenburger Zeitung“. Mit 1.Juli 1882 eröffnen wir ein neues Abonnement auf die seit Beginn ie Sahres sechsmal in der Woche erscheinende, an Sonntagen aber mit einer „Illustrirten Romanbeilage“ versehene, „Oedenburger Zeitung“ Pränumerationspreise: Ganzjährig 9 1, halbjährig 5 fl., vierteljährig fl. 50 fl., monatlich 1 fl. Loco Oedenburg ;: Auswärts: Ganzjährig 12 fl., Halbjährig” fl., vierteljährig 3 fl. 50 fl. — Das Abonnement kan mit jedem beliebigen Tage entirrt werden, ie Administration m. ».«. q» «".««·.».·.».se J...’«.’ — dkx,VII Kir (G. H.) Die egyptischen Angelegenheiten haben sich während der leßten achtundvierzig Stunden in einer Weise zugefoigt, daß der Kampf zwischen dem Orient und Occident kaum mehr zu vermeiden möglich scheint. Als eine der michtigsten Phasen in der egyptischen Frage muß wol die allerneuerte Wendung, melde die bisherige Entente cordiale des französisch-englischen Bündnisses genommen, bezeichnet werden. Es besteht nämlich Ley teres de facto nicht mehr. England geht fortan seinen eigenen Weg, wie Frankreich auf der ihm gut und eben düntenden Straße allein fort wandeln wird. Das bleibt nun jedenfalls bemerkenswerth, gleichviel ob solches Resultat Hurch Bigs natürliche Weise sich ergeben hat. Der französische Premier Hat den„englischen Ballast“ mit einem Ruck abgeschüttelt und vorläufig erhält er zu diesem Unterfangen die Bravorufe der ihm wohlgesinnten „höheren Bourgeois, die ja von Hause aus niemals sich für Gambetta’s Yodeen zu begeistern vermochten. Ob das auf in Zukunft so bleiben wird, ist freilich eine andere Frage, denn all die Franszosen sind ja nicht blind für die Eventualitäten, welche sich aus der egytischen Angelegenheit in Bälde entwickeln können, ja müssen.Vorläufig ist also England vollständig isolirt, und es scheint nun jenes Mesiltat erreicht zu sein, welches die preußischen Blätter von längst als Ziel Bismarc’scher Pläne mit Emphase verkündigten. Aber in dem Augenblicke, wo die Sfolirung der Briten thatsächlich eingetreten, hat es auch den Anschein, als ob der alte englische Muth, es nöthigen« fall mit einer ganzen Welt voll Feinden aufzus nehmen, neuerdings erwacht ist, denn die Müstungen für die egyptische Kampagne werden nun mit vollster Energie betrieben. So haben unter Anderm die im Bortsmuther Hafen anfernden indischen Truppenstramer,von denen jedes zirka 3000 Mann zu vertrauen in der Lage ist, Ordre bekonmen, „seeklar“ zu machen.hr vorläufiger Bestimmungsort ist das bekanntlich den Engländern gehörige, im Mittelmeere gelegene Malta. Ferner werden die britischen Regimenter in aller Eile auf vollen Kriegsfuß gebracht und in allen Garnisonsorten eifrig Schiegübungen abgehalten. Außerdem hat aber aur noch der Kriegsminister verfügt, dag an Armneereservisten keine Urlaube mehr ertheilt werden dürfen. mards Manöver und Macinationen oder auf ganz Man sieht aus vorstehenden, vollkommen authenti- Orient und Occident. Dedenburg, 30. Juni. 1882. Then Quellen entstammenden Daten, daß der Hrnetische Löwe, aus seiner Ruhe aufgescheucht,ofic zum Sprunge bereit hat. Um in dieser, Hinsicht ja keinen Zweifel aufkommen zu lassen, muß no bemerkt werden, dag nit, nur Herr von Freyeinet, der französische Premier, die englische Einladung, an der egyptisen Aktion theilzunehmen, in zwar sehr höflicher, ‚aber desto, entschiedenere Weise abgelehnt hat, sondern daß an der Reiter des britischen Generalkonsulats in Egypten alle englisgen Staatsangehörigen, sehr energisch aufgefordert hat, sofort das Pharaonenland zurverlassen. Diese Aufforderung erhält nur das Ansinnen der alexandrinischen (egyptischen) Polizeileitung, an die dortigen publizistischen Organe, die Europäer zum‘ DVerbleiben in Egypten zu animiren, eine eigentümliche Staffage, welche dadurch noch drastischer wird, daß gleichzeitig mit der Meldung, England werde nun um jeden Preis, und zwar ganz allein, in die Aktion treten, über Paris, die Nayrid eintrifft, „dien Konferenz-Mitglieder. in „Konstantinopel hätten ss das Versprechen gegeben, „während der Dauer ihrer Pourparlers “ (denn „etwas Anderes bedeutet: die dermalige egyptische” „Konferenz ja nicht) — sich jedortfolirten, Aktion „in Egypten zu enthalten, den Fall ausgenommen, „daß "dort die Sicherheit, der, Europäer, bevrüft „werde.“ "Diese letztere Nachricht wird, wie gesagt, von Paris aus verbreitet, und zwar zu derselben Stunde, da Herr von repoinet, wie oben gemeldet, die Einladung des englischen Kabinets, sich an der egyptischen Pop betheiligen, in kühlster Weise abgelehnt hat. Meithin ist in ’Mede stehende Meldung mit größter Meserve aufzunehmen, Thon aus in LES 2 ee Seuilfelon. wei Meierhöfe. (Bortfegung und Schluf.) — Gibst Du das Mädchen her? Was? — ehreift ein, laß mich Dir ins Gesicht Hliden ! — Bift ein Narr. Verlange das Mädel nicht für mi felbst. Für meinen Sohn. — It er denn nicht gestorben ? — Er ist ja nit einmal frank, nur [hwad. — Man sagt, er habe die Schwindsucht. — Man Tlügt ! sprach Demeter Koppantyn in mürrischem Tone. — Und do Hat gestern jemand erzählt, daß er in den letten Zügen liege. Der Schafhirt des rothen Meierhofes lachte heil auf, aber er that es blog gezwungen. — Dummes Gewäih! Gibst Du das Mädchen her, oder gibst Du es nicht ? geb’ es nicht, so lange ich Dir nit ing Gesicht blice, Du stolzer Hund ! — Komme Du heraus! — X geh’ nit. Ich erniedrige mich nit. — Nun, dann erwarte ich Dich hier. Er fette sich im Hofe auf einen Stein, und hörte zu, was wohl die Blätter des Maulbeerbaumes flüstern und was die Bienen summen mochten, die da im Honigrüffel den Saft der Blumen trugen, und dann schaute er den Maikäfern zu die unter den Schollen hervorkamen, um sich am Sonnenschein zu erwärmen. Die Welt ist doch schön im Frühling. Wie die Natur lacht, wie sie sich freut ! Jedes Leben hebt wieder von vorne an. Nur jenes einzige schwindet dahin. Heilig sprang er auf, ging hin zum Senfte und klopfte no einmal: — Nun gut! ...XG kehre ein ! ! Er drückte an der Klinke der Einfahrt, e ging hinein. Der Schafhirt des schwarzen Maierhofes baute ihm starr in’8 Antlig. Er war von Surden zersagt. Und wie wenn diese Fluchen das traurige Gesicht von dort daheim wiederspiegeln würden. Auf diesem Gesichte war fein Stolz mehr, Fein Uebermuth , der Hirt des rothen Meierhofes war gebrochen. « ——Nun gutl sprach der Hirt des schwarzen Meierhofes.Ich gebe das Mädchen himJn Gottes Namen!Es soll Euch gehören.Auch sie wird eins willigen. : — Wie weißt Du,das ? —ch habe gestern und Heute an ihr Antlig gesehen. Gehen wir in den Garten, fan’ auch Du sie an, Koppantyu ! Sie gingen in den Garten, aber Bärbel war nicht dort. Ihr Vater rief ihren Namen, aber der Garten gab seine Antwort, nur die Eipel plätscherte in die Stille hinein. —Sie ist wahrscheinlich zur Eipel gegangen, um Blumen zu pflücken...Hier sind die Fußzapfen im Sande zu sehen. Sie gingen denn auch durch das Weidengestüsch zum Ufer. Von der Ziegelbrennerei her. kam ein junger Hase, gelaufen, der, wie wenn er ihren Weg abgeschnitten hätte, sich in Schräger Nichtung eilends dem Quzernenfelde der Gäl näherte. — Ein böses Zeichen! sagte der Hirt des rothen Meierhofes. — Schau, fchau, Bärbel’s Kopftuch | Sie ist wahrscheinlich im Gebüshe eingeschlafen, der Böschung erblickten«sie·bonweitenetwästs Aber Bärbel war nicht zu finden, hur ihr Tuel ist wahrscheinlich am Zweige hängen geblieben. Doch wunderbar, daß sie e8 nicht merkte. Sept sind die Hirten and Ufer gelangt. Anthes, wie wenn im üppigen Grafe zwei riesige Zulpen geblüht Hätten, Sie gingen hin. E8 waren die rothen Karmoisin-Siefelchen Bärbel’8. Der Bater trug ershtoden ; gen ? Vielleicht haben sie’sie gedrückt, oder vielleicht... .. —Warum hat«sie ihre"Skjtzfelchen ausgezog—. Deralte«DemeterKoppantyuergänzteden71 finsternGedanken. . —Oder hat sie sie dorthin,wohin sie ging, nit mitnehmen wollen. . .. . ‚Der Hirt des [chwarzen Meierhofes beugte sein Haupt und getraute sie nicht zu fragen, was er meine. Sprachlos, starr blidten sie und Wasser. Die muthwillige Eipel befümmerte sich nict um sie, sondern plätscherte weiter . . . aber sie plauderte nichts aus. “ "» Undoolch«wüßte sie vielleicht,wies hab das traurige schöne Mädchen ihrer othen«sa1tigen Stiefelchinausgezogen hatte Weil es sie nicht mehr brauchte:die Engeldrobetx gehen barfuß... erothen Meierhyfek schleicht man auf dens Fuß spitzen,Jörg·geht"es"schlechter;erliegt drin im Zimmer und horcht und lauscht»Oweh,die Heerdekommt.«,«» Die'alten’·’W"eiber erklären ihm"umsonst,«daß ed no nicht Abend ist; man muß das Fenster jeden Augenblic öffnen, damit er sehe, daß die Sonne ihre Straßlen no in voller Stärke herniedersendet. . I: " Be ae ee a s· —.:"««'««; Re « a Eh PERRIEDER NE Wer alt :«I.. 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