Oedenburger Zeitung, 1882. November (Jahrgang 15, nr. 252-276)

1882-11-01 / nr. 252

« EEE »­­EISEN :«—­.«» H. RAE­»O­BER BRENFFÜTE FESTER: A Gr RITRENNENTTENE ne­ S SEEN sein ähnliches Streben geworden wäre, ein Anderes Streben und Ringen eintreten, nämlich Jenes, dem geist­­begabten Nebenbruder das körperliche Singen, und Streben nach Kräften zu erleichtern. — — Wohl sehen wir den Spott um den Mund dieses oder jenes Lesers bei vorstehender Erläute­­rung zu den. Sei es drum, wir leben in einer zu wenig idealen Zeit, um erhoffen zu können, daß Das, was wir zu erläutern versucht, demnächst zur Wahrheit werde, und doch sehen wir in den Wirren der heutigen Tage bei einer Partei nur in anderer Weise, sich gewaltig darchringen. Wir meinen die­­ Sozialisten. Diese wollen die irdische Gütergemeinschaft Herstellen, während wir die geistige im Auge haben. Trifft diese Legieren also der Spott der „eingebildet privilegirten“ Klassen, so fällt er recht eigentlich auf Diese selbst zurü­ck, da nur das, was geistig in ihnen ist, einen wirklich realen Werth besigt, während ihr ird­ischer Theil dereinst ganz ebenso ein Fraß der Würmer werden wird, wie die körperliche Hülle des Bettlers und Taglöhners...... Kränzet die Gräber und gedenket der TZodten nicht weil sie tode sind, sondern weil die nun in Staub zerfallenen Hüllen vor Zeiten auch von einem Atom jenes Geistes beseelt gewesen sind, dem wir alle annoh auf Erden Wallenden unser geistiges Wesen verdanken. Kränzet die Gräber und gedenkt der Zebenden, nicht weil sie irdische, verschiedene, eingebildeten Klaffen angehörige Sterbliche sind, sondern weil sie durch gleichen Geist regiert und gelenkt werden, weil jener Funke, der das Gehirn des in Lumpen Gekleideten zur Denk­raft anregt, derselben Abstammung ist, wie jener, der in einem exzellenziscden Schädel die geistige Leuchte angezündet hat. Kränzet die Gräber und gedentet der geistigen Bestimmung der Menschen. Denn da wir, unserer geisti­gen Abstammung nach, Alle gleich sind, so ward auch Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit in Wahrheit für alle staubge­­bornen, geistig begabten Wesen geschaffen ! - Dom Lage, O Allerhöchste Spenden. Seine Majestät der König hat zu Schulbauzwecken der Tipa- Urhelyer gr.f. Gemeinde 150 fl., der Tva­­ropczer gr, der Mehtelfer und Döll­­niczbánya-Hämorer evang. Gemeinde je 100 fl., endlich der Käräter gr.­f. Gemeinde zur Herstellung ihrer Kirche 100 fl. gespendet. Der Bey (Beherrscher) von Bunis ist am 29. Oktober gestorben ; derselbe hieß St­dit Mahomedes-Sados-Pasha und war im Jahre 1813 geboren, hat somit das 69. Le­­bensjahr erreicht. Am 23. September 1859 folgte er auf dem Throne seinem Vater Sidi Ahfin Bey, den ersten moslemitischen Fürsten, welcher die Sklaverei gefeglich abschaffte und aus dessen legter Regierungszeit bekanntlich auch das erste tu­­nesische Toleranzgefet stammt. Durch den Tod Mohamed-el-Sadd­’s ist des­sen um vier Jahre jüngerer Bruder Sidi Ali Bey, welcher früher oft als Gegner des franzö­­sischen Einflusses genannt wurde, zur Regierung gelangt.­­ Aus den Delegationen. Imn Vorder­­grund der Berathungen steht das Kriegsbudget. Die österreichische Delegation tritt diesbe­­züglich am 4. November zusammen. Der Heeres­­Ausfhun der ungarischen Delegation hielt schon am vorigen Montag seine erste dießfällige Session unter dem Vorsige Seiner Eminenz des Kardinals Haymald ab. Derselben wohnten vor Seite der gemeinsamen Regierung der Kriegs­­minister Graf Bylandt-NRheidt, Leftland- Chef Lambert und Oberst Hold, von Seite der ungarischen Regierung Ministerpräsident Tipa und Finanzminister Graf Szapáry bei. In erster Linie zog der Ausschuß die auf die Beschlüsse der legten Delegation ertheilten Antworten in Verhandlung und beließ zwei derselben, nämlich die auf die Sprachenfrage und die auf die Vermehrung der bei den militärischen Anstalten systemisirten Stiftungspläne bezügliche, in suspenso. Sodann motivirte Graf Bylandt-Nheidt in einer ausführlichen Nede an der Hand genauer Daten die Reorganisation des Heeres, welche theilweise auch sclton durchgeführt wurde. Dagegen wird die Opposition energisch Stellung nehmen.­­ Segen die Einfuhr von Borstenvieh. Die Regierung hat die Grenze gegen Oesterreich in ihrer ganzen Ausdehnung gegen die Einfuhr von Borsten­­vieh­ abgesperrt, nachdem aus mehreren Theilen Desterreichs, js sogar aus Wien der Aus­­bruch der Klauenseuche gemeldet wurde. Die Seuche ist zweifellos aus Rußland über die galizische Grenze nach Desterreich eingeschleppt wor­­den. Die ungarische Regierung ist im I­nteresse unseres Schweinehandeld gefonnen, die strengsten Maßnahmen zur Hintanhaltung der Einschleppung dieser gefährlichen Seuche zu treffen. Nachdem aus dem an Siebenbürgen angrenzenden Brahovaer Departement in Rumänien Mel­dungen über den Ausbruch der V­iehseuche einget troffen sind, hat das Ministerium die Behörden zur Vornahme der strengsten V­orsichtsmaßregeln angewiesen. O Aene Pofämter treten in Kiczled (Eisenburger Komitat), 2&b und Nadflieg (Preß­­burger Komitat in’s Leben, PEST zeigt und das Leben was wir wollen, so kann der Tod und an das erinnern, was wir sollen. Wir sollen versöhnlich sein, denn wenn der Tod uns einmal von­einander reißt, können wie nichts mehr gut machen. Aber, al! der Mensch, der gesunde, frohe, sorglos in den Tag hinein sehende Mensc ist unver­­besserlich : Die „rüde Gewohnheit des Daseind“ macht und dem Tode gegenüber, träge und unbedacht. Wir hab­hen Simmtlch nur nach Lebensgütern, das ist ein stetes „Nennen und Wegen das Glüd zu erjagen“ bis der Tod kommt und uns die faite Knochenhand reicht und uns hinter den dunkeln Vorhang führt, der die Zeit von der Ewigkeit trennt, und der nicht eher hinaufrollen wird, bis die Ouverture dieses Daseins geendet hat, und die große unendliche Festoper­ des andern Lebens beginnen wird mit ihrer erhabenen Rosaunen-Introduktion ! Sa, der Men ist unverbesserlich! Das Le­­ben, dieser heitere Fabeldichter, der in fügen Fabeln vor Moral zu uns spricht, der in Parabeln von Blumen und Blüten zum Herzen uns redet, der in Bildern vol Licht und Sonnen, voll Farben und Fülle das Gemüth uns anregt, gehtohne Wirkung an uns vorüber, und auch der Tod, dieser ernste, heilige Prediger, steht vergebens da auf der erhabenen Kanzel der Ewigkeit, und neigt vergebens fein düsteres bedeutsames Antlig herab zu der aufhorchenden Mensch­­heit, Vokal-Rettung. Fokalnotizen. * Programm zu der Donnerstag, den 2. No­­vember 1882, Nachmittag 3 Uhr, im Rathhaus- Saale abzuhaltenden General-Versammlung des städt. Munizipal-Ausschußes der Königl. Freistadt Oeden­­burg. Die in der General-Versammlung vom 25. Oktober nicht erledigten Gegenstände, werden in das Programm neuerdings aufgenommen, und zwar: 1. Gutachten der Finanz: und S Kontrolld:Section, betreffend die Aufnahme und Besoldung von zwei Löwerhüter-Gehilfen. 2. Gutachten derselben, bezüg­­lich Aufnahme eines H­ypothekar-Ansehens im­­ Be­­trage von 500.000 fl., zur Konvertirung sämmt­­licher Passiva der Kommune. 3. Gutachten der po­­litischen und Rechtssektion auf das Zirkularschreiben der 1. Freistadt Kaschau, betreffs Errichtung einer Universität in Ober-Ungarn, 4. Gutachten derselben bezüglich Wahl eines absolvirten Juristen als zivei- und­ der Tod predigt uns vergebens, wir ler­­nen weder, vom lieben wie wir sterben sol­len,noch vom Tode, wie wir leben sollen. Wohlan ! wenn Ihr schon seine andere Mor­­al aus dem Allerseelentage schöpft, seine Leben­s- Klugbheit vom Grabe mit nach Hause bringt, so seid immerhin wenigstens pietätsvoll: Schmücket, erleuchtet darum die Gräber, all ihr treuen Herzen, die ihr in diesen Tagen in ungezählten Schaaren zu den Denkstätten der Vergänglichkeit hinaus­­wallt. Wenn saud, die todten Lieben nicht mehr fühlen von einer Zärtlichkeit, wenn alle zu den Geligen das Geräusch der Sinnenwelt nicht mehr bringen kann: ihr selbst jegt der Menschheit den schönsten Kranz auf dur­euer Gefühl. Ener Herz siegt über alle Gegengründe und in euerem Herzen wohnt Die wahre Unsterb­­lichkeit In eurem treuen Herzen, in euren under­­siegbaren Gefühlen, in den holden Bildern eurer Er­­innerung leben die längt Dahingeschiedenen ein newmes Leben. So wie der Staub zur Natur befruchtend wieder:­kehrt, so fehrt das Herz und der Geist eurer Lieben beseligend, tröstend, erhaltend in eure eigenen Herzen und Geister zurück. Die wahre geistige Unsterblichkeit liegt nun in der Treue und in der Erinnerung. E. M. ten Ko­mmissär 1. Klasse bei Errichtung des Mel­dungs-Amtes. 5. Regierung des Turn- und Feuer­­­wehrvereines bezüglich Abtretung des Dreieckes, in wel­­ches es von der Turnanstalt bis zur Turnergasse hinzieht. 6. Bericht der zur Teilnahme an der Ents­chüllungsfeier des Petöfi-Denkmales zur Repräsen­­tation de Munizipiums entsendeten Deputation. 7. Vorstellung, beziehungsweise Berufung des Stadt­­hauptmannamts-Kommissärs Franz Degel, bezüglich des für die Aufsicht im Theater bestimmten Diäten­­pauschales von 100 fl. 8. Bittgesuch des Akzessisten Alexander Kammerer, bezüglich Abstattung seiner Kaution, im Betrage von 500 fl., durch Abzüge von seinem Gehalte. 9. Erla des E. ung. Ministers des Innern 3. 53,408 bezüglich der vollrten Perso­­nal-Zulage von 200 fl. für den Kassier des Wai­­senamtes August Straner. 10. Erlah desselben, 3. 42,953 in Folge Berufung des Munizipal-Aus- Hu Mitgliedes Alexander Demy, wegen Ausschlie­­ßung der Mitglieder Emil und Julius Lend aus den Munizipal-Ausschüsse. 11. Erlaß desselben, 3. 52.307 über die Bilanz der Waisenamtskasse für das Jahr 1880. 12. Exlaf des j. ung. Ministe­­riums für Aderbau, Gewerbe und Handel, 3. 35.330, worin die Aufmerksamkeit auf die Verhin­­derung der Ausbreitung der Phyllorera gelenkt wird. 13. Der städt. Verwaltungs-Ausschuß legt im Sinne des 64. $. vom 6. GN. des Jahres 1876, seinen erstatteten halbjährigen Bericht für die erste Hälfte des I. 3. vor. 14. Gutachten des Magistrates auf den Bericht der Waldkommission, bezüglich des Ankau­­fe der Hälfte des Moraverzischen Grundes auf dem Wald­h. 15. Gutachten desselben, bezüglich Aussschrei­­bung des Konfurses auf die erledigte Stelle des Protofollisten. 16. Vorlage des DVBerhandlungs-Pro­­tokolles der gemischten Commission auf das Gesuch der Wandorfer Gemeinde, wegen tauschsweiser Ueber­­lassung der im städtischen Walde liegenden 21 och­ Aeder und Wiesen gegen Waldgrund. 17. Schriftlicher Antrag der Munizipal-Ausfhur-Mitglieder, Dr. Karl Schreiner, bezüglich Vergrößerung und Umbau des städtischen Hirschen-Wirthshauses. 18. Bittgesuch des Haus-Industrie-Vereines, betreffs Voti­ung der bisherigen Subvention von 300 fl. für das Jahr 1885. 19. Bittgesuch des Kindergarten-Vereines um eine Geldunterstüßung. * Zum November-Avancement. In Er­­gänzung unserer gestrigen Notiz haben wir noch nach­­zutragen, daß die Herren Lieutenante Gustav Ritter vd. Biedermann und Michal Dorner (Beide vom Hausregimente Baron­snebel Nr. 76 — Yeb­­terer in der Neserve dieses Regimentes) zu Ober­­lieutenants vorgerückt sind, * Spende. Sr. Exzellenz der Raaber Didzefan“ Bischof Dr. Johann v. Zalfa war wieder so gnädig. and spendete den hiesigen Wohlthätigkeits- Vereinen 100 fl. 8. W. Möge Sr. Exzellenz von Seite der verschiedenen DVereine den wärmsten Dant freundlichst entgegennehmen. * Zur Beachtung der Herren Baumeister. Nachdem die Bauvorschriften in unzweideutigster Weise vorschreiben, daß der Schutt bei Demolirung der Häu­­ser besprist werden müsse, machen wir den Herrn Baumeister des auf der Grabenrunde gelegenen ehe­maligen Pfendefad’ichen Hauses auf diese Vorschrift aufmerks­am, damit die menschlichen Lungen sonal wie das Waarenlager der angrenzenden Geschäfte unter dem Eindringen der Staubwoffen nicht zu leiden haben. Auch die in größerer Menge angehäuften Materialien vor der „Srauenfäule“ sollten im Interesse des Verfehres möglichst rasch weggeräumt werden. * Lotteriespiel. Ein hiesiger Amtsdiener fan vor einigen Tagen in die auf der Grabenrunde im Georg Kuglerchen Haufe befindliche Lotto Kollettur und wünschte seine ganze Banrschaft (bestehend aus 7 fr.) auf 8 Spiel zu fegen. "Leten Sonntag er­­fuhr der Diener, daß er einen Zerno mit 68 fl. ge­­macht habe. Man kann sich mun die unbeschreibliche Freude vorstellen, welche der Mann empfand, als ihm die Zuficherung gemacht worden, daß er in den näch­­sten Tagen schon das Geld beheben könne. Mit Thrä­­nen in den Augen und dem Ausbruche des tiefsten Be­­dauerns, nicht mehr all 7 kr. gefegt zu haben, ent­­fernte sich der von Fortuna Begünstigte, fi nach Hause begebend, wo er si auch einmal einen „guten Tag" bereitete. Im dieser Lottos Solleftur wurden schon einige große Terno gemacht. * Beschädigung fremden KEigenthu­s. V­ergangenen Samstag wurden in der Hintergasse von den in betrunfenem Zustande sich befindlichen hiesigen Burschen Karl Fiedler und Ferdinand Stubenvoll die Salousien des in dieser Gasse­­ wohnhaften Wirtscchaftsbürgers Ferdinand Wurm gewaltsam ausgehängt, und in das anstoßende Nachbarhaus geworfen. Auf diesen Lärm erwachte Wurm, lief auf die Straße hinaus, und ersannte Einen unter den bezeichneten Burschen. Tags da­­rauf erstattete der Beschädigte bei der Stadthaupt­­­­mannschaft die Anzeige, worauf Fiedler und Stuben=

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