Oedenburger Zeitung, 1883. September (Jahrgang 16, nr. 199-223)

1883-09-01 / nr. 199

5 ».-«· .-,Z. «mstGg;s1.s«-MMM«1 EIN-mak-,,9edenburger Nachrichten".) Organ­ für dei­ iGl Handel Industrie und Landwirthj­chafh dann fürs soziale Inckeressen überhaupt­­«Motto:T.,Dem Fortschritt zurbe­’—Bedr­ückten«urWebr’—Der Wai­beit eine Gasse.« -—«- Shin­­oda ara: oa tagt) mit­ Ausnahme des auf einen bon­a t aten, Pränumerations- und Insertionsgebü­hren, flud an die Jaftiok­­ partefrei einzusenden. onn= oder Yeiertag folgenden ageb. Yräanımerations: Preise: ür Seo: Ganzjährig 9 fl., Halbjährig 5 fl., Bierteljähri­g een N­ie, Blie­ AUudwärth: pn überg ® A Helbjährig T.fl.)-Biertela­em­ie . Alle für das BLatt bestimm­te Sendungen­ mit Ausnahme ie FE­TEN Adminisension, Verlag und Inseratenaufnahme: Suhdrikeri E, Nomtvalter &K Sohn, Grabenrunde 121, BEE Einzelne Aunmiern Rofien 5 Steyer. I Inferate vermitteln: In Wien: Hafenstein , Vogler, Wall« fiawaffe 10, AD:­ppelil, 1., Stubenbastei 2, Heinrich Schäfer, 1., Wollzeile 12, R. van Seilerstätte 2, M. Dules, ı., Ries­mergaffe­ 12. Ay Wudapest :"Saulus © y. SEE BL. 11, Leop. Lang, Goisellaplag 3, U..B. Goldberger, Servitenplag 3. Insertions­bebühren: 5 fr. für die ein, 10 Tr. für die zweis, 15 Tr. für die Dreis, 20 fr. für die vierspaltige und 25 fr. für die durclaufende Beute erd­uffte der Kismneigebühr von 30 fr. Bei m­ehrm­aliger Kliffhaltung Bedeutender Nabatt: Die von der innen Politik einzuschla­­gende "Richtung. Doedenburg, 31. August 1883. Wir haben 'gestern: an­ dieser Stellen auf U r­­oh­r und Wir­kungedes Antisemitismus, den Strahl unserer pußlizistischen Laterne geworfen und es ist unss vielleicht ‘gelungen, uun an der Schatten­­seite zum beleuchten. Heute wollen wirn es ver­­suchen, über "die noch viel beunruhigenderen Er­­scheinungen in­ Kroatien sein «Streiflicht <zu ‚senden, »denn mag­ man “über den Schildersturm in­ jenen Landestheilen, wo er­ wüthet,denfem wie man will, eine­ furtbare Prüfung für die Wölfer Ungarns scheitzt er uns, jedenfalls vorzubereiten. Das ganze DBaterland wurde dermalen durch Emissäre des’Sozialismus­ in eine verhängnißvolle Bahn gedrängt, deren Endpunkt deri Verfall, die Unavıd­ien ist, welchem Endpunkte wir aber unaufhaltsam entgegensteuern, soferne es nicht bald, sehr bald gelingt, dies aufgeregten Gemüther auf geieglichem Wege, aber nur mit Wa­f­­fenge­walt zu beschwichtigen. Es ist ein die größte Angst vor der Zukunft rechtfertigendes Symptom der regierungsfeindlichen Stimmung, wenn man schon zum Standregit und Gewehrfeuer seine Zuflucht nehmen muß, um den anachischen Geist im Innern des Landes zu bändigen. Mit beschönigenden Worten Täßt si nicht darüber zur Tagesordnung ihrnmweggehen, daß einige vermummte Grab­ados die ungarischen Wappen­­schilder zerstören oder mit Farbe übertünden. Es ist vielmehr evident, daß sie Meiche der heiligen Stephanskrone der Stavismus sein. „strup­­piges Kariatidenhaupt* grinsend und zähnefletichend erhoben hat und keineswegs geneigt [heint, es­ gehor­­sam vor den neuen Regierungskommissär zu K­niefe­­novich beugen: Selbst die Bajonnette reichen nicht mehr ganz aus, die tief am innersten Marke der Kroa­­tenizehrende Erbitterung­ gegen den Magyarismus im Zaum zu halten; und unter seiner Bedingung wirft das Niedermegeln Einzelner versöhnlich auf den ganzen Stamm. Ungarn will natürlich nut, zollbreit von jener Suprematie, ablassen, die ihm der Ausgleich von 1867 und nwalt verbriefte Rechte über Kroa­­tien eingeräumt haben. Kroatien dagegen verlangt vollkom­mene Befreiung ° nit nur feines Länderstriche, sonderli ah Slaponiens, vom „ungarischen Kohe“(H) , wünscht ferner heimlich aber glühend die defini­­tive Einverleibung Bosniens ımd der Her­zegowina, ja vielleicht sogar, waß ihm auch Dalmatien zugeschlagen werde; und Diese Aspirationen, die von Agram als Parole für die in Ungarn lebenden Slawen ausgegeben wer­­den, dürften binnen gKwürzem wirklich "an das Feldgeschrei der Slowaken, Ruthenen und Ru­mänen werden. Wie will nun Tipa diesem‘ Sturme wirfsam begegnen ? "Sein Regime Hat theild dur‘­ Apathie den Funken der Empörung allzu lange heimlich aber verzehrend fortglimmten Taffen, theile wurde der‘ verstohlene "Brand sogar Seitens der Regierung, vermöge Brandfragung des Vortes duch die "Steuererefutoren "und Durch allzu dra­­stische Meagyarisirungs-Bestrebungen noch genährt. Wir, die wir gewiß für ein mächtiges, untheilbares Ungarn bis zur Adria be­geistert sind und nichts feuriger wünschen, als dah­er zum mindesten ebenso selbstständig "und so un­­bezwinglich dastehe wie Oesterreich, was nur durch ein einiges Zusammenhalten der „ver­einigten drei Königreiche” möglich ist, wir müssen nichtsdestoweniger Zeugenschaft dafür ablegen, daß er die ungarische Regierung bis heute wirklich nicht verstanden hat, seine staatliche­ Autorität über Kroa­­tien dadurch zu befestigen, daß die Liebhe zu Uns garn uns die Treue der Kroaten verbürgt hätte. Auf der einen Seite war man zu rar, wo man energisch auftreten hätte müssen, auf der sandern Seite, haben die Behörden wieder: im Nergeleien und Operationen des Publikums das­­ Aeußerste ge­leistet und au. der unglückelige Drang: ge­waltsam, nicht: (wie ed sein sollte) ganz’ all­­mählig zu magyarisiren, trug wies‘ dazu bei, daß von den­ gemüthlichen Siebenbürger­n Sacsen an, bis zu den wilden Wappenstürmern in Zagorien Alles sehe es auf vien Regierung und namentlich auf den Autom­aten blickt, welcher fest fon so lange als Ministerpräsident, die Gefihde­­ des Landes der Sanft Stefanskrone senft. ’ Wir wollen gerne glauben, daß mit Gewalt und Beharrlichkeit das stark erschütterte Ansehen Ungarns auch in Kroatien wieder nothdürftig herge­­stellt werden wird. „Allein zur Liebe kann ich Dich nicht zwingen" und so fürchten wir, daß eine Verständung auf’dauernder Basis zwischen den flavischen Nationen in Ungarn und der"mit Necht herrschenden Staatsgewalt nur schwer erzielt werden dürfte, Daß sich nicht aus­ der Susion der Kroaten, Slavonier, Ruthenen, ARumätten e tutti quanti, wir sagen 'ausdrädlich nit aus der Illusion, ihr Verhältnis zu Ungarn gänzlich zu Lösen, ein fester Kern entm­idele, d­a­ß ist’die'Heiligste, erste und unnausmweihlichste Aufgabe des mächteng zusammentretenden Reichstages; und wie die "Ver­­hinderu­ng dieser Frontischen Bestrebungen das vitalste Interesse Ungarns "erhei­ßt, ebenso liegt er auch im Späteresse der andern Reichs­­hälfte, daß: Ungarn Alles daran fege germer und willig von seiner flavischen Bevölkerung als Herr, freilich als milder, vücsichtsvoller " und br . « fragte sei mit einem vüberlegenem Lächeln. „Eine Schöpferkraft? ch verstehet nicht, was Sie meinen.“ »Nun eine Kraft,welche Alles,was ist,ge­­schaffen hat.Die also die Eigenschaft besitzt,die Dinge,welche uns­ umgeben,und"selbst,mit einem Worte, das Weltall, aus dem Nichts entstehen zu lassen.* „Weshalb sol ih’ mir das nicht denken kön­­nen? das ist Gott.“ „Was hat denn Dciese Schöpferkraft ‘ gethan, ehe’ srei angefangen, zu Schaffen. "Wenn sie die Eigen­­schaft des Schaffens Besitz, so mußte sie diese immer ausüben. Können Sie sich überhaupt ein Nichts denken und Ferrer‘ in diesem Nichts'eine Kraft, welche aus demselben etwas Hervorbringt ?* „Sie haben’ mir selbst 'gesagt, daß mwir" be­­fähigt seien, ung BVorstellungen zu müaden, die’ für An unbegreiflich und deshalb" nicht als denkbar und.“ „Das lehrt: ung die’ Erfahrung, und es läßt sich wir­ leugnen, aber­ wir müssen "gerade" deshalb solche: Vorstellung Ü vermeiden, von deren "Unhalt­­barkeit wir uns, selbst überzeugen‘ Föntten, und zu dieser, gehört unzweifelhaft‘ eine für sie bestehende Schöpferfrajt.“ „Aber wohin fügen wir dadurch?“ fragte ‚Adrienne verwirrt. ‚der Erkenntnig der Wahrheit, dem Alleini­­‚gen Bieter des menschlichen­ Strebens.“ „Aber zugleich’ dem Unerreichbaren, wie Sie selbst, zugegeben.“ Kortfeßling: fdkat? Jenslleton vs..I"-TDI.4. Roman—von·« (Alle Rechte ist t d­a Aalothothcislteni (Sortiepaaq.) Die Luft war lau,erfrischend und anregend. — Alles athmete Leben und Lebensluft, Hoffnung und sehnsuhterwedendes Verlangen. Träumerisch ging das junge Mädchen weiter, dachte nichts; es gab sich nur feinen Empfindungen hin, jenen sanf­­ten, berühenden Empfindungen, welche die Thätig­­keit unseres Verstandes aufheben, um unsere Seele ‚indem Zauberreihe der Gefühlswelt schweigen­ zu ‚laffen. Da plögli aufblidend sah sie Devay. Das­ „Ende des unter den Bäumen sich fortziehenden‘ Weges, auf­­dem»sie sich befand, mündete an einem, der Kleinen künstlich angelegten Seen, und drüben am andern Ufer befand »sich Devay, beschäftigt, Blumen «zu »pflüden.­­ Er war, allein, ohne ihre­ Brüder. Einen Moment blieb Adrienne zweifelhaft stehen. Sollte sie nit umkehren, da er sie wahr­­scheinlich noch nicht gesehen hatte? Dann aber be­­lebten sich ihre Augen, ihre Mienen Heiterten sie auf; leiten eiligen Schrittes, ging­ sier weiter und­­ rief, als sie am Rande des Wassers angekommen war, mit fröhlichen, heiterer Stimme zu ihm hinüber. Devay fuhr bei ihrem­ Nuse aus seiner ge­­buchten Stellung empor und winkte ebenfalls­ freun­dig zu ihr herüber.­ Danıı sprang er rasch in einen Kahn und befand sich in wenigen­ Minuten­ darauf an ihrer Seite. „Heute ist­ der­­ erste wirklich schöne Frühlings­­tag“, sagte die Komtesse, nachdem der Hofmeister sie ungemein herzlich‘ "begrüßt hatte und sie dann zusammen­­ weiterrgingen. „Warem­&ie weit drau­­ßen im­ Walder?" „Schon feit [eh Uhru war ich dort, — Sie I glaubenv gar] nicht, wie: [hhön esiiegt imd Walder ist.“ „Schöner als ihier Wohl schwert ih "Herr,­lichere und ältere Bäume, gibt‘­­es dort’ auch nicht und» hier-hier dur die -Kunst4 geschaffenen,­Ahtwech­­selungen“ von »verfhiedertartigen Laubhölzern, von Wald, Wiesen und Wasser, das können Ste­croden im Waldes nicht so wiederfinden.“ „Das ist es eben,­­was nimm­ den' Wald‘so anziehend mat. Die­ Hand des Menschen tritt umir dort nit, wie hier, vüberall entgegen. ch werde nicht gezwungen, meine Empfindungen dur­c die verpönten, soft: feht. unschönenv und unästhetisien Gedanken eines andern bestimmen zu: Laffen ; kann mich: allein den Einflüssen der, einfachen und überall‘ großartigen Natur­ hingeben.“ „Sie finden"die Hand'des Menschen dennoch auch dort,­­und»ich glaube, wo sie ganz fehlt, Tann­en der Mensch: selöst wir "wohl, und heimiich üblen.“ „Darin mögen Sie rRecht haben.­­ Dier Ein­­zelnen «werden von­ ihrer Gattung angezogen "und diese, ergänzen» sich nun in sich.* „Aber Holtes­­ Hildet “eine große, erhaßene Schöpfung,­­ wie«Sie mich belehrt haben, ebenso erhaben»in ihrer Größe, "wie in ihrer Ostleinheit.* „Können: Sie sich eine Schöpferkraft deuten’?" «

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