Oedenburger Zeitung, 1884. März (Jahrgang 17, nr. 51-75)

1884-03-01 / nr. 51

urgerkan Aormaks,,Eedenburger Yachnchken«) Hrgansitt Yokittk,Handeg Industrie und landwirth­schafh dann fur sqzmkeznkmamuzerpappt Roth­,,Dem Fortschritt zur Ehr’—Bedrückten zur Wehk’­—Der Wahrheit eine Gasse­« (­­« I Das­ lass excheutt täglich,­­mit Ausnahme des auf einen onn« oder Feiertag folgenden Tages, alle für das glatt inne­re Sendungen, mit Ausnahme von eraten, Pränumerations- und Infektionsgebühren, sind an die Redaktion portofrei einzusenden. Administration, Verlag und Inseratenaufnahme: Buht­ikern­ E. Nommwalter & Sohn, Grabenunde 121. 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Das Halboffiziöse Organ „PBetti Hirlap“, welches ‚wöchentlich dreimal der Negierung Weih­­rauch, streut und dreimal gegen das linke Zentrum in’­ Feld zieht, bringt einen geharnischten Artikel gegen die gemäßigte Opposition, welche von ihm mit dem Namen­ „Liga“ apostrophirt wird, er­­öffnet gegen­ dieselbe einen­ förmlichen Kreuzzug, beschuldigt sie freiheitsgefährlicher, verfassungs­­widriger Bestrebungen und wird nicht müde, Zetter und Mordio darob zu rufen, daß die gemäßigte Linke für diesmal die Publizirung eines partiellen Programmes unterlassen zu wollen erklärte. Diese Programmlosigkeitserklärung bringt dieses Organ derart in die Rage, daß er der „Liga" alles vergangene und zukünftige Unheil Ungarns in die Schuhe schiebt. „P. H.“ kann er natürlich nicht verdauen, daß ihm die „Liga” die äußerst verladende Gelegenheit benommen habe, an ihr Programm das Sezivmeffer anzulegen und­­­ nach allen Seiten hin zu bem­itteln. Aus Rache dafür, daß er dur die Renitenz dieser Partei um seinen Genuß gebracht wurde, speit nun „P. N.” Feuer und Flamme gegen Alles, was­ der Negierung opponirt, wirft dem linken Zentrum Reaktionsbestrebungen vor, zeiht er ultra­­montaner Tendenzen und hat nichts Eiligeres zu thun, als haarklein nachzu­weisen, daß die „Liga” die Untergrabung der z­reiheit des Diesiges und des Gewissens als Losungswort am Banner trage, feudalreaktionären Grundlagen huldige, mit einem Worte, die gemäßigte Opposition wird in optima forma landesgefährliger Proselytenmalerei bein­­zichtigt. „Warum — ich eifert dieses Blatt — traut sich die gemäßigte Opposition sein Programm zu a = erlassen,? — Gemwiß nur deshalb, weil sie. fich sc heut, mit ihren finsteren Plänen, mit ihren vater­­landsfeindlichen, gegen die Freiheitsideen gerichteten Absichten vor ihre Wähler Hinzutreten !« Wir könnten alle diese ungerechten Aushuldi­­gungen­ auf­ die einfachste Art dadurch widerlegen, indem­ wir die Programmlosigkeit der gemäßigten OOpposition schlechtweg in Abrede stellen und darauf hinweisen würden, daß, dieses Programm einem eben, der sich in Ungarn nur flüchtig, mit der Politis befaßt, Hinlänglich in allen seinen Einzela­­heiten bekannt sei. Ein Jeder, der die Rede des Grafen A­p­­ponyi gelegentlich der jüngsten Budgetdebatte aufmerksam verfolgt hat, muß das politische Slaus­bensbefenntnig seiner Partei vollkommen­ fennen, denn ed war ja eine formvollendete Programme­­vede, die prägiieste Markirung der von Seite der gemäßigten Opposition zu befolgenden Bolitis. Und Desider Szilágyi? Hat er­ nicht in­ jeder nur halbwegs wichtigen Frage mit seinem Machtworte entscheidend. eingegriffen? Hat nit eine jede seiner argumentarischen Neden die Grenzen der gemäßigten Oppositionspolitik präzisirt ? &8 stellt sich daher ein jeder, der das linke Zens­trum völliger Programmlosigkeit beschuldigt, blos ein Armuthszeugniß aus, und müssen wir ‘Derlei im Namen der Partei, deren Prinzipien wir verseh­en, als eine böswillige, Infim­ation zurückmeifen. Wir können uns jedoch einer viel einfacheren Waffe bedienen, mit der wir unsere Antagonisten in­ die Flucht jagen. Es wird wohl kaum jemand in der Frage der Programm-Nothwendigkeit der Oppositions­­gruppen, eine­ maßgebendere Autorität aufstellen wollen, als Franz Deuf, den „Weisen unseres Landes.“ Eben derselbe hat sr aber im­­­ahre 1845 darüber, klar und deutlich dahin ausge­sprochen, daß er weder die praktische Nothwendig­­keit, noch dem taktischen Erfolg des Programm-Er­­lasfens seitens der Oppositionsparteien einsehe. In einem um­ diese Zeit an Kofsuth ges­ichteten Briefe, melden „Pesti Naple“ in seiner betreffenden Nummer wörtlic­he produzirt, erklärt der „Weise des Landes“ offen und unummwunden, daß er ein Programm, welches der Opposition als Leitfaden dienen würde, um Prinzipienfreunde am Felde der Thätigkeit­ zu vereinen, für unmög­­lich halte. Denn, — so argumentirt Deät — wenn die Opposition im Rahmen der Allgemeinheit bliebe, und kurzweg behaupten würde, daß sie allen jenen Schritten entgegentreten werde, werde das Lesen verlegen, den konstitutionellen Standpunkt gefährden, und daß sie die Fortschrittsfragen for­­dern werde, so würde mit dieser Alllemeinheit des Programmes sehr wenig gesagt sein, da ja die Negierungstreuen mit demselben Rechte behaupten künnten, daß fterauch nur­ dasselbe­ anstreben, denn Niemand wird je etwas unterfrügen mit dem aus­drücklichen Zusage, daß er es für schädlich, schlecht und ungefeglich halte. Würde sie aber eine Negierungs-Opposition in ihrem­ Programme in alle Einzelnheiten einlassen, so geriethe sie in ein Meer von Schwierigkeiten und Zweifel. „Wir haben — so spricht Dest — f­reunde, die in hundert Fragen mit uns übereinstimmen, in einigen­ Fragen jedoch andere Ansichten ver­­treten, sollten wir nun diese deßhalb von uns stoßen? Wenn wir in den Haupt­­fragen unser Programm entwickeln, und etwas schweigend übergeh’n würden, so möchte sich so Mander, dessen Lieblingsidree ed war, was er in unserem Programm nicht fand, mit­ Entrüstung von uns abwenden. — Glaube mir, Freund, — ein partielles Programm würde nur Bwietracht in Jeuilleton. Der Htier-Schwiegerpapa. Bon Marie Angyalffy. (Hortregung.) „Teufel! Sie spannen an meine Neugierde auf die Folter, verehrter Major. — Sollten Sie sich Strupel darüber machen, was die Kleine für eine Ehefrau abgeben würde, da sie inen jegt so sans facon Wendezvouz gibt? Hm, wenn es so ist, dann dürften Ihnen auch die eigenen kleinen Wilddiebereien in verbotenen Gehegen in’s Gedächt­­niß kommen! Was glauben Sie?" „Ma foi, meine Herren ! welcher von Ihnen würde "si sträuben, von einem hübschen Mädchen zärtlich geliebt zu werden, aber der Kudud würde seine Freiheit gegen die problematische Treue eines weiblichen Herzens fegen, das beim ersten Liebes­­blut Feuer fängt! Sie haben Neht Herr Haupt­­mann, ich würde es mir weislich überlegen, meine häusliche Ruhe und den Frieden meines Herzens auf’s Spiel zu fegen. Selbst dann würde ich sehr bedeutend ihm wanfen, wenn auch jener Umstand nicht eingetreten wäre, der das Schwanfen zu einem förmlichen Rackzug macht. Sie müssen näm­­lich wissen, meine Herren, daß der Vater meiner Erflamme total bankerott ist, wenn es ihm nicht gelingt, den jungen Gimpel von Bräutigam (kleunigst zum Kompagnon und Schwiegersohn u bekommen! Nım ich bin nit undankbar für seine väterliche Nachläsfigkeit, darum habe ir meiner Schönen in einem zärtlichen Abschiedebrief­­chen gerathen ohne Verzug einzuschlagen. —" Zu diesem Wagenblide flog dem Major ein weißer, militärischer Handschuh Klatschend an den wohlfrisirten Kopf. Betroffen starrte er dem leichenblaffen Lieutenant Hugo von Yamborsi in’s Gesicht, dessen Anwesen­­heit er gar nit bemerkt hatte: „Zum Teufel, was ficht Sie an, was wollen Sie von mir ?" « »Ich glaube,die Frage ist ganz überflüssig, aber ich will sie doch beantworten.Ich fordere Genugthuung und zwar noch in dieser Stunde, für den Schimpf­ den Sie meiner Braut angethan, sowie für den Schlingel und Gimpel womit Sie mich beehrt haben.——« »Der Kuckuck auchl daß Sie hier sitzd?« »Das hat meiner Ansicht nach nichts zu sagen und ihre Insuiten werden dadurch nicht weniger beschimpfend.Oder suchen Sie vielleicht nach einem Vorwande,um mir die Satisfaktion ver­­weigern zu können ? „Hm es ist die Frage, welche Antwort ich Ahnen morgen gegeben hätte, aber heute tragen Sie noch des Kaisers Mod und ich nehme somit ihre Forderung an. Meinetwegen kann es auch in dem andern Punkte nach ihrem Wunsche gehen, daß wir und nämlich sogleich daran machen die Ge­­schichte zu ordnen. Meiner Seele mein Lieber, Sie verdienen es, daß ich Ihnen mein Kompliment mache über die Gefhhhlichkeit, womit Sie den Kaufmann mit dem Kavalier verquiden. Bleiben Habe ich denn gesehen, Sie Sieger, nun dann haben Sie die vollste Ge­­nugthuung, im anderen Falle wieder sind Sie der Aufgabe enthoben, meine Geliebte heirathen zu müssen. Sie sind also in jedem Falle Herr der Situation — aber, wir haben ja so nicht an die Hauptfade, an die Waffe gedacht. —“ „Ihnen,als dem Geforderten steht er zu, dieselbe zu wählen.“ „Nun, da Sie so große Eile haben mich l os zu werden, troßdem ich bereits erklärt, daß ich nicht mehr die Absicht Habe Ahnen als Neben»­buhler gefährlich zu werden, so wollen wir Bistolen nehmen, damit ist es schneller abgemacht. Deine Freunde hier werden uns vielleicht fäümmlich bes­gleiten.“ „Freilich gehen wir mit Div. Aladar,“ riefen die Herren einstimmig „und dem Herrn Lieutenant steht es natürlich frei, feine Tifeligenossen mitzu­­nehmen, so ist die Geschichte wenig steng minder auffällig. ““ „Allein wo follen wir fest Hin? Es ist ja ftodfinster, wo follen wir Sadeln hernehmen ?" „Das ist unnöthig“ sagte der vorerwähnte Hauptmann, „ich weiß ein Gasthaus mit dessen Wirth ich wohlbekannt bin. Er hat ein Lokal, das für gewöhnlich leersteht, zuweilen aber als Tanz­­plag benügt wird. Dort ist [con manch derartiger Strauß bei Nacht ausgesogten worden. — — —" „Nur dann vorwärts meine Herren, am nächsten Standplag werfen wir uns in Sinker, denn mir dünkt, es wird nicht gar so nahe sein — auch können wir im Vorüberfahren nächst meiner Wohnung halten, um die Waffen zu holen.“ (Bortregung folgt )' ; Fi % ‘

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