Oedenburger Zeitung, 1884. Oktober (Jahrgang 17, nr. 226-252)

1884-10-01 / nr. 226

lingt er der Regierung nicht, sie ung zu verschaffen, so Hat sie si selbst ihren Laufpaß geschrieben. Ob sich dann Herr v. Tipa unter den Bittihden des Doppelharz flüchten wird ? Möge er es thun, möge er drüben regieren ! Ungarn wird umso liebzelcher beihtigt sein, wenn nur der weiße En­gel seines Wappens die Maß­­nahmen und Saßungen seiner Geieggeber leitet. E. M. Dom Tage.­ ben demnächst stattfindenden Hofjagden oO Seine Majestät der König ist von Gödeld mittelst Separat-Hofzuges nach Wien abgereist. Daselbst sind bereits König Albert von Sachsen und Prinz Wilhelm von Preußen eingetroffen, um als Gäste unseres Monarchen an in den kaiserlichen Revieren von Neuberg, Mürzsteg und Eisenerz theilzunehmen. König Albert von Sachsen und Prinz Wilhelm von Preußen werden am 10. Oktober die Heimreise antreten. O Personal-Rahricht. Die Fürstin Stefanie Rohan geb. Pringeff in Croy-Dülmen ist, wie und am 28. d. aus Prag berichtet wird, in Liffa im 80. Lebensjahre gestorben. — In Fiume starb der General-Agent „des österr.-ung. Lloyd“, der Millionen­reiche Rheder, deutsche Konsul und ehemalige Besiger von Abbazia, Paul Ritter von Scarpa.­­ Wahl-Proteste. Beim Alterspräsidenten des Abgeordnetenhauses wurden Proteste gegen die Gyöngyöser und Láposer Wahl einge­­reicht. Bezüglich der ersteren wird die Einwendung erhoben, daß der zum Abgeordneten gewählte Graf Ladislaus Batthyäany kein Wahlrecht befige. Des ferneren liegen Saffationsgerade Bezirke Deo­s gegen die Wahl im Doroger Graner S Komitates, gegen die Wahl im Gt. Gottharder Bezirk­ des Eisenburger Komitates und gegen die Wahl in Brancsova vor. Endlich sol­lvemnächst auch eine Petition gegen die Wahl im M.-Läpofer Bezirke des Komitates Szolnos-Dobota eingereicht werden. Gegen die Wahl von Räczköve wird nicht petitionirt werden, da der frühere, nun in der Minorität ge­ Haläß von diesem Vorgehen abgerathen hat. Ziemlich sicher ist nun bliebene Abgeordnete Geza mehr, daß Karl Eötvös durch eine Nachwahl ins Abgeordnetenhaus gelangen wird. Gabriel Ugron”überläßt ihm eines seiner beiden Mans­date.­n © Aus parlamentarischen Sreifen. Der Klub der auf der staatsrechtlichen Basis stehenden Opposition Hat sich Sonntag Abende in Budapest Fonstituirt. Klemens Eraußt wurde mit Afflamation zum Obmanne und Ferdinant Horänszty — ebenfalls einhellig — zum Vize­­­­präsidenten gewählt. Im Klub der Unabhängigkeits­­partei erklärte Koser Madaras und seine "Freunde, daß sie der von Daniel szenirten Bewegung feindlich gegenüberstehen. 8 dürfte also zu einem Bruche in der Partei­­ zäangivk­­­ommen. Die Mitglieder der Siebe­nbürger Unabhängigkeitspartei haben bisher zu dieser Frage seine Stellung genommen.­­ Bezüglich der Regulirung des „eisernen Eheres.“ Wie dem „DB. I.“ von durchaus vor­­züglich fein fallender Seite zusommt, hat der tec­nische Rath den ihm vorgelegten Plan des Randes­­­bauinspektors Wallandt über die Hegu- Lirung des „Eisernen Thores"“ für derzeit unausführbar erachtet, und wird "Das Kommunikationsministerium den alten Plan der französischen ®&rperten dem Reiches­tage empfehlen. Die Durchführung des Wallandt’ schen Blanes würde auf 20 Millionen zu stehen kommen,­­während der sogenannte kombinirte Plan der fran­­zösischen Experten nur zirka 10 Millionen erfordern dürfte. In dem Kostenpunkte ist jedenfalls der Grund der Ablehnung des Wallandtschen "Projektes zu fucen. D­­ie Physloxera ist in der &emarkung des Ortes E8ÖH&Ar des Pester Komitates, Epöl, MNyerges-Ujfalu, Bajst und Bajna tes Graner und Alfó-Peteny des Neograder worden. Von Seite des Komitates Tonstatirt Handels + Ministeriums wurden die entsprechenden Maßregeln ergriffen.­­ Die Zucker-Taiffe. Aus Prag schreibt­­ man und unterm 27. d. M., dag der Niedergang der Zuderpreise sehr beunruhigende Fortschritte macht. So ist bereits der Zwanzigerpreis durch­­brochen, was wo vor Kurzem für ein Ding der Unmöglichkeit gehalten wurde. Umgefegt wurden am legten Samstag zirka 10.000 Zentner zu 19.75 bis 20.25. Seit Monatsfrist beträgt der­­ Preisrückgang des Zuders 3.25, seit Jahresfrist nahezu 12 Gulden. Aus den Komitaten. Kapuvar, 28. Sept. (Bon der Wahl.) Der Deputirte unsere­ ® Bezirkes, Graf Károlyi, ist, wie bekannt, in zwei Bezirken gewählt und muß somit den einen davon aufgeben. Es scheint, daß unser Bezirk der Aufgegebene ist, denn bereits finden sich Herren ein, deren Stellung es sozusagen mit fi bringt, für die Regierungspartei Propaganda zu machen. So be­­ehrte und 3. ®. im der vorigen Woche der Ober­­gespan eine etwas ferner liegenden SKomitates, mit feinem Besuche, der mit dieser Angelegenheit in Son­­ner gebracht wird. Wir bedauern den Einschlag des Heren Depu­­tirten, gerade un aufzugeben, an zweifachen Grün­­den, erstend deshalb, weil wir wieder die Aufregung mitmachen müssen und zweitend deshalb weil unser Bezirk vor der großen Wahrscheinlichkeit steht, der O­pposition verloren zu gehen, deren Disziplin und Zusammenhaltung, wie aus dem bisher nicht wieder­­legten Gerüchte einer B Verstimmung zwischen Apponyi und Sennyey hervorgeht, eine sehr geloderte zu sein eint. I­u Haab, 29. September. (Peßprozek, Be­fähigungsprüfungen.) Pingiger M. hatte den Hausbesiger Meh­ner 3. wegen einer im „Ha­­zank“ erschienenen Notiz, welche eine Ehrenbeleidigung gegen den Stläger enthalten sollte, den Preßprozeß aus­gestrengt. Dieser Prozeß wurde am 22. I. M. vor dem Schmurgericht in Steinamanger verhandelt und endigte mit einem freisprechenden Urtheile. Bei der hiesigen katholischen Lehrerpräparandie haben am 24. I. M. die Prüfungen begonnen. Ange­meldet waren 36 Kandidaten, von denen Einer zurück­­getreten ist. Von den andern 35 haben 23 die Prü­­fung bestanden, die anderen 12 wurden auf ein halbes beziehungsweise ein Jahr relegirt. Papa, 29. September. (Eisenbahn Pa­­pau Kepthely) Die definitive Konzession für diese Bahn ist bekanntlich ertheilt worden, eben­so ist es bekannt, daß solche Anträge bezüglich der Durchführung gestellt worden sind, daß die Opfer an Baarzah­­lung kaum ein paar hunderttausend Gulden betragen werden, wenn die Regierung für 300.000 fl. Scies nen gegen Ak­ien liefert und die Grundbefiger die nöthigen Flähen und Materiale für Stammartien überlassen. Das Posturat hat 150.000 fl. in Aus­­sicht gestellt und auch die Komitate Zala und Bepprem werden im geweglich zulässiger Weise zur Realisirung beitragen ; dies Alles ist sozusagen bereits gefiltert und wir stehen so nadh der Verwirklichung des längst ersehn­­ten Unternehmens so nahe, daß nur etwas guter Wille nothwendig ist, um das Bier zu erreichen. Zur Zeichnung von Stammak­ten sind die Schritte bereits eingeleitet, so daß in der am 19. Oktober in Pápa abzuhaltenden Generalversammlung der Interessenten, voraussichtlich ein günstiger Bericht über den Erfolg erwartet werden kann. Departement Ariege 4, in Nimes 3, wobei der Seneral­ Bicar, in Alais 2, im Departement Cor­­rèze 3 Personen an der Cholera gestorben. —­ür Spanien sind 6 Cholera-Todesfälle und in Barce­­lona 2 Erkrankungen vorgenommen. Telegramme, Budapest, 30. September. Wie die „Buda­­pester Korrespondenz“ anderweitigen Meldungen ge­­genüber berichtet, wird das kronprinzliche Paar sich am 10. Oktober auf zwei Tage nach Nagy-Baroly be­­geben und von dort, ohne Gödölld zu berühren, direkt nach Wien reisen, wo Kronprinz Rudolf am 14. Oktober mit dem König Weilan zusam­­mentrifft und sich dann am Abend desselben Tages nach Berlin begibt, während die Kronprinzessin in Lauenburg verbleibt. Agram, 30. September. Sektions-Chef Bon­­cina ist auf seiner Reise nach Novi, seinem Wahl«­bezirke, in Slume gröblich infultirt worden. Ein von einigen von der Agramer Universität relegir­­ten Studenten angeführter Pöbelhaufe, meist junge, beschäftigungslose Bursche, die auf Ferien weilenden Studenten, Yahemni 2c, erwarteten VBoncina vor dessen Absteigequartier und bewarfen ihn mit eigen. Sonden, 30. September. Neuter’s Office meldet aus Zientsin: „Man glaubt an eine fried­­liche Beilegung der Differenzen zwischen China und Sranfreich; die Kaiserin von China sei zu dem Abschlusse einer Verständigung mit Frankreich‘ ent­ f&lossen. General Wolseley wird vor dem 1. Novem­­ber nicht über Wady­ Halfa hinaus vorgehen. Wien, 30. September. Gestern Vormittags verschied im fürsterzbi­göfligen Alumnatsgebäude Kanonifus P. Johann Brem im 79. Lebensjahre an den Folgen eines langwierigen­­ Leberleidend. P. Brem, der vor Kurzem als Pfarrer von St. Stephan auf eigenes Ansuhen pensionirt wu­rde, war Ritter des Franz -Joseph- Ordens, Besiter der großen goldenen Salvator - Medaille und wirkte fur vierzig Jahre an der St. Stephans­­kirche. — Paris, 30. September. Gestern sind in den Ost-Pyrenien 2, im Departement Drôme 1, im­ ­­ fokal-Beitung. Die Hedenburger Herbstrennen 1884. Sitzler Renntag. Bei Eöstlicher Witterung entsprach auch der dritte und legte Renntag in jedem seiner Vorgänge und Erscheinungen allen Anforderungen an ein heiteres, interessantes und für den Oedenburger Wurf ehrenvoll zu sein habendes Sportfest. Wieder war mit Rücsicht darauf, daß eben ein Wochen­­t­ag war nur wenig bevorzugten Leuten gestattet den ganzen Nachmittag ihrem Vergnügen zu widmen, der Besuch ein reger, die Wettluft eine lebhafte und die Theilnahme für die Sieger eine warme und herzliche. Er begann mit dem I. Oedenburger Komstatdpreis (200 Stüd f. f. Dukaten.) Für 2jähr. Kontinentale Pferde , französische Pferde ausgeschoffen. Distanz 800 Dieter, gerade Bahn. Von den am Start erschienenen vier Pferden erreichte „E86 76“ des Herrn v.Blassovits als Erster den Pfosten, Zweiter war „Matar­dor“ des Ritterm. Söllinger. Gut Dritter „Batria“. Eigenthum des Herrn Lehmann, Xotalisateur 5:10. U. Staatspreis (2.500 Francs in Gold). Für kontinentale Hengste und Stuten, mit Ausigflug französisger Pferde. Distanz 3.200 Meter. Gesattelt wurden 3 Pferde. Es entspann sich ein interessanter Kampf zwischen „Enzersfeld“ des Dar. N. Hothichild, und „ewess“ des Grafen €. Hunyady, wobei Ersterer hart vor dem Pfosten gewann. Zotalisateur 5:54, II. Beaten-Handicap. (1000 fl). Für alle Pferde, die bei dem 1884er Oedenbur­ger Herbstmeeting konkurrirten und sein Nennen ges­ponnen haben. Distanz 1200 Meter. „Goliath“ stellte sich nach dem Fallen der Flagge an die Soige­. Zum Schluß notirte man als Erste8 n­eben ihn, Eigent­um des Grafen Festetich, während „Caroline* 2» Mr. Wood seinem Eigenthümer als Zweite die Einlagen und Reitgelder heimtrug. Der Totali­­sateur zahlte für 5 fl. 13 fl. aus. Wie jedesmal, so gewährte an bei diesem Meeting IV. Rennen der Landleute um 400 Fronts in Gold sehr viel Spaß. E38 ritten 6 Konkurrenten, wovon Hideg Janos aus Afald den ersten, FZinta Stefan gleichfalls von dort, den zweiten und Kovats Paul von ebenda den Dritten Preis gewann. V. Hürdenrennen (4000 Franke in Gold). Für Pferde aller Länder. Distanz 2800 Meter. 8 rangen 6 Pferde um den Preis, welcher von „Bibelot“ seinem Heren, dem Fürsten Auersperg, nach Hause gebragt wurde. Als Zweites gaffirte zwar Mr. Bums „Sut­­ton“ den Pfosten, wurde aber bdistanzirt und „Barsone“ des Dir. He sp für den zweiten Plag notirt. Totalisateur 5:40. Den Schluß bildete: VI. Damenpreis, Stepledafe. (150 Stüd E. f. Dufaten.) Für inländi­ge und deutsche Pferde. Distanz zirka 4000 Meter. Solche Rennen über Hindernisse aller Art wirken immer am aufregendsten. Mit odemloser Spannung verfolgte man die drei Renner, welche mit bewunderungswürdiger Bravour gesteuert wurden. Endlich kam die Seite Wendung, das entscheidende Glockensignal ertönte und siegreich trug „Bizza­rream" des Herren von Santovig den ersten Preis nach Hause, als Zweites um halbe­r Länge zurück, landete „Handwersburch“ des Herrn Capt. George. Tota­­lisateur 5:8. Alles in Allem war das diesjährige Herbst­­rennen des transdanubianiigen Rennvereinen ein brillant Gelungenes; es verlief ge­radezu mustergiftig und das Briefige Direk­­torium und Sekretariat können mit Stolz das Jahr 1884 in ihre Gedenkbücer einschreiben. Die vielen Fremden, welche anwesend waren, zumal die Herren und Damen aus Wien, wurden nicht müde, unse­­ren Turfplag zu loben, über die Stadt Oeden­­burg und ihre freundligen, gastlichen Bewohner das auszeichnendste Urtheil zu fällen und das fete Vorhaben auszusprechen, an sold’ interessanten, gutgeleiteten Rennen so oft als möglich theilzu­­nehmen. An die Musikkapelle unters Hausregie

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