Oedenburger Zeitung, 1885. Februar (Jahrgang 18, nr. 26-48)

1885-02-01 / nr. 26

»weisen.Nektor 81 und hohen Rathes der Republik void­ durch die beispiellose Treu­losigkeit und Tücke «des französischen Marschalle Mgrmond statt .;Ld«e6St.Blasius Paniers die"«·Trikolore dröhn­­sischen­ Welteroberers vondianällen Ragusaz Aiederwehtk Damals bestand die Festung Ragusa I ihre Feuertaufe ganz vorzüglich und stark sah es, daß die Werkmeister,welche im grauen Mittelalter die «Riesenquadern zu Festungsmauern aufgethürmt,ihren ·»,s Arbeitheber 11 Zeit und Geld nicht gestohlen hab­et­. Aber heutzutage haben bereits Hallen und­­­ 8rampen der Militärarbeiter das auf der Insel .T·.­.Lakroma gelegene»Fort Royal«vertheidigun­gs­­unfähig gemacht und auch von der impoairenden T Felsenwarte»Fort Imperial«wird in Bälde nichts mehr übrig sein,als der rauhe Felsengrund,auf in dem sie fußtr.Statt,,Imperia­l'n­­ird sich auf dem Plateau oberhalb»St.Armunziata«ein in­­ modernem Sti­l gehaltenes,verschanztes Lager ers L­heben,aber die anderen gewaltigen Steinklumpen ist der Festung Ragusa,sie werden bald verödet ,»daliegen und danin werden nurmehr die Ruinen ,erzählen von dem kriegerischen Geschlechte,das einst­­»die starren Bollwerke aufgerichtet hat. B.M. E­­SE TEEN I­N 10% EURO. UCTU­RETEET TEEN TEEREITESTU­­RRTTRR EN TERRER En ARTE x PRETTETT­ETTE SFortießung in der Beilage. ».­Die Selbstverk­jndigung des Justizs »­ministers. Keiner der Minister — nur einmal Tipa hat so viele Feinde, als der gute Bauler. Nicht nur die Opposition zürnt ihm schon aus Beruf, son­­dern an die Nichter, die Advokaten, die Liberalen der Regierung, Die deutsche Journalistik und die ges­­ Jjammte Judenschaft. Der halboffizielle „Pefter Lloyd“ bringt ihn allmonatlich mindestens einmal an, die Neue Freie" zweimal, das „Pester Journal” dreis­mal, ja sogar das eigenste Justizorgan der Regierung, die Königl. Staatsanwaltschaft beehrt ihn mit ihrem Mißfallen. Ale biese Faktoren verfolgen ihn und haben endlich jenen glücklichen Moment erreicht, wo sie jagen können : Ex geht ! Bei der Verhandlung seines Budgets ging es ame darum so still Her, weil ihn seine zahlreichen Gegner aus allen Lagern als denjenigen todten Mann betrachteten, den ma nicht? Uebles nachreden sol. Er wird — so sagte man sihd — in das Oberhaus er­­nannt und pensionirt werden, damit er­leben Fünne, der Nermste, der es versäumt hat, zu treffen, als er an der Krippe fand, und Tipa wartet ja­mıı den geeigneten Moment ab, ihn auf schöne Art 108 zu werden. Deshalb war die Debatte über das Justiz­­budget so matt, denn Die großen Juristen Tele­sky, Horvat­h, Hodoffy, Apathy, Beljid und Szilägyi benahmen sich gnädig dem­­ Scheidenden gegenüber, so sah man wenigstens in res­­gierungsfreundlichen Blättern. Da­ Szilägyi nicht sprach, fand Jedermann natürlich, denn ec­h­ ja der Thronerbe, und sein künftiger Staatsekretär August Bulley, übernahm diese Aufgabe, deren er sich in so langweiliger Weise entledigte, daß sogar sein Papa in den Korridor ging, um seine Zigarre zu rauchen. Pauler aber hörte mit stoisher Ruhe alle Baustimmungen zum Budget an, welche wie ein Pfeilregen auf ihn fielen, ja sogar den Vorwürfen sämstlicher oppositioneller Gegner hörte er gewissenhaft von A bis 3 zu, und als schon Niemand mehr im Stande war, etwas gegen ihn vorzubringen , stand er auf und hielt eine zweistündige Rede, in welcher er seine Gegner von Punkt zu Punkt gründlich widerlegte. Die Kodi­­fikationsfrage, Gerichte, Justizadministration, Gefäng­­nisse, Personal- und Geldfragen, Alles, Alles besprac er und lieferte dem hohen Hause eine Encyflopädie der gesammten ungarischen Justiz. Das geehrte Haus horchte Anfangs­ nur auf, dann aber­ äußerte es lebhaften Beifall. Dei D dieser Gelegenheit wurde e8 ganz exident, daß den bestverleumdeten Minister Pauler, die Bef­leumdung am wenigsten anzuhabten im Stande sei. E zeigte si, daß er im Hause viel beliebter ist als seine Feinde und populärer als Tiga selber sich denkt. 3 wurde aber auch zum tiefen Schmerze seiner vermeint­­lichen Erben war, dag er ihm gar nicht einfalle seinen Posten zu verlassen und er kann sich auf das Vertrauen des Hauses mit Recht berufen, wenn er bleibt. Er erklärte, daß er in der nächsten Sit­­zungsperiode einen Gelegentwurf betreff des Erbrechtes vorlegen und die Berathungen über die Strafprügelordnung im März beginnen wolle, aber noch Anderes will er durchführen, nur Eines will er nicht, waß seine Gegner so sehnlich wünschen, nämlich in Pension und ins Oberhaus gehen. Er bleibt somit Tipa nichts übrig als den Bauler entweder zu verjagen, oder­­ zu behalten und Angesichts der Stimmung des Hauses dürfte er sich zum Legieren entschließen. Szilágyi aber, wenn er nicht als „Semeiner“ in die Regierungspartei eintreten will, bleibt der Opposition als einer der Führer erhalten ! Der „Pester Lloyd“ fann­au wieder oppositio­­nelle Artikel schreiben „über gräuliche Justizzustände in Pu­ngarn“ und sein Baterland auch ferner vor dem Auslande Kompromittiven. Der S Korrespondent der „Neuen Freien“ aber kan­n sich selber dementiven und sie auf die Meinung der „Boltsblätter” berufen, die da sagen: „Der Mann ist nicht umzubringen.“ Und wie altfränkisch, zurückgeblieben, wie veiros grad und renftionär „dieser Mann“ ist, sogar die Fiveifommilie nimmt er in Schuß, ja er wagt­e, er als „Liberaler”, sogar zu behaupten, daß bei und und unter unseren Verhältnissen die Erhaltung einer starren Grund­­befigerstraffe und jeder ungast vischen Familie, welche eine ge­­wisse Historische Vergangenheit habe,nothbwendig und im Interesse des Landes gelegen sei Und Alles dieses jagt, nach dem Jahre 18348, ein der Bürgers­terlichen Klasse angehöriger, von bürgerlichen Eltern stammender P­rofessor und Minister der „liberalen“ Partei! Gott über die Welt, wohin sind wir gerathen ? Die wirklichen Liberalen müssen ja verzweifeln ! Und das Haus hat dieser Anschauung zugestimmt, hat solche Lehren begünstigt ?_Ja wohl und das nach wie! Ohne Unterschied der Parteien brach er in stürmischen Beifall aus. Hat der „Pester Yloyd“ diese Stimmung verstanden ? Es war eine Demonstration für Bauler­genen .Seine (Weind­e So hat si) die dreitägige Debatte über das Justizbudget wider jedes Erwarten zu einem Triumphe Baulerd entwickelt. Dieser Tag gehörte ihm und fest können seine Feinde wieder dreihundert Tage hindurch schreiben und reden. Sie werden Died auch nicht unterlassen, diese Herren, denn sie sind sehr enttäuscht und gefranst. B. H. Das Kunstgewerbe. Ein Losungswort wiederhalst gegenwärtig dur fast alle Ganen des Kulturweltiheiles Europa, nimmt das uteresse der Negierungen sowie fast aller Schichten der Gesellschaft in mıege oder mins­derem Grade für fi ein und jeeint fi zu einer epochalen Gestaltung heranzubilden. Dieses­iojungswort ist: „Das Kunstge­werbe, dessen große segensreiche Bedeutung man nun in vollem Umfange erkannt, und dessen Pflege, Förderung und Hebung man allenthalden an« strebt. Unter Anderen hat sie an unsere Stegie­­rung — dur die Anregung zur Schaffung einer allgemeinen Kunstindustrie zuc danfbaren Aufgabe gemacht in unseren Staat die möglichst größte Kultur zu verpflanzen und denselben ebenbürtig den bereits vorgeschrittenen Kulturstaaten zu er­­heben. — Die beiden Minister für Kultus und Unter­richt und Handel haben vorerst in bhevalerester Weise dur Veröffentlichung ihrer diesbezüglichen gegenseitigen Meinung die Aufmerksamkeit des gebildeten Publikums auf den großen Schah des Kunstgewerbes gelenkt, sie haben es aber nicht allein dabei Bewenden Laffen, sondern sind vom Worte zur That gestritten und haben, mit mäch­­tigen Kräften verbunden, einen Kunftgewerbeverein geschaffen, welcher als Hort der kunftgewerblichen Unternehmungen zugleic als Bürgschaft für die gedeihliche Zukunft derselben zu betragten ist. Und fürwahr, die vorliegende Frage ist viel zu wichtig, gemeinnüß­ig und von viel edlerer Bes­deutung, als daß sie verdiente todt geschwiegen zu wer­­den, denn das Sunftgewerbe birgt die größten Schäke der Bolfswohlfahrt in sich, sie kann zur Lebensfrage für viele Distrikte unseren Landes auf Jahrhunderte hinaus werden; es ist daher die Initiative nur freudig zu­ begrüßen, welche zwei, dem Zeitgeiste gewachsene erleuchtete Männer von der Sorge der Negierung h­erab ergriffen haben, um ihren Mitbürgern einen Fingerteil auf die unerschöpfliche Duelle und dem großen M­eihthum der Kunstindustrie zu geben, welche zu erfassen nun an der Bevölkerung liegt, und zu deren Gedeihen die Negierung die umfangreich­en Unterjragungen zusichert. Das Kunstgewerbe,­­ welches sich in uns­­erem Lande erst fest entfalten sol, nahrdem blüs bende Jahrhunderte nußlos verst­hen sind, ohne das für Dasselbe auch nur irgend etwas gethan worden wäre, — bedarf auf dieser Unterftügung, nämlich der Staatshilfe; — es ist feine Zusage oB sich die Söhne unseres Vaterlandes zur Kultivirung der Kunstindustrie auch eigenen, eine solche Frage ist gänzlich gegenstandslos, denn die Empfänglichk­keit für alle­ Schöne und Edle, sowie der Phan­­tasiereichthum und der allgemeine höhere Bildungs­­grad unserer anderen Söhne geben dafür Hin­­länglich Bürgschaft, doch um eine Kunstindustrie d. h. eine mit Kunst gepaarte Sfundustrie in ersprießl­icder Entfaltung einzubürgern, dazu ist der Feuers­eifer, das Genie Einzelner, ohne der ausgiebigsten Unterfrügung oflmächtig; aus diesem Grunde tritt an die Negierung auch die Pflicht heran der großen bedeutenden Unternehmung auf kunstgewerbs­ligem Gebiete jene Unterftügung angedeihen zu lassen, melder zeigt. — Diese Unterftügungen, welche der­ Staat und selbst auch die Kreismunizipien zu bieten hätten, um den kunftindustriellen Unternehmungen Hilfreich unter die Arme zu greifen und sie emporzuheben, sind durchaus nit foftspieliger Natur ; sie greifen den Staatsjädel durchaus nicht in bedeutenderem­ Maage an, denn sie dürften in der Hauptsache nur moralische sein. Bei Allen dürfte der Staat diese Industrie nur schon im Entstehen als willkommenes Steus­erobjert begrügen, sondern Berjelden in dieser Nichtung eine gewisse zeitliche Entsagung entgegene­bringen. Die Gewährung von Steuer­­freiheit fürfunftgewerblige Bri­­wal­lunternehmungen auf eine ge­­wisse Zeitdauer wäre ein mächtiger Hebel zur Förderung derartiger Unternehmungen. Bezügli­cher Neus und Zubauten, mit einem Worte der baulichen D­erschönerungen, besteht ein Sefeß, welches Biefe auf eine gewisse Dauer von Jahren von der Steuerlast befreit und zwar um die Bauluft zu befördern. Dieser Begünstigung bedarf auf die Kunfts­industrie um die Unternehmungsluft anzuspornen, zugleich aber das Unternehmen einem figeren Ges­cheihen zuzuführen. Denn ein Kunstindustrielles Unternehmen gleich beim Beginne von der Last der ihr zuges­tessenen bedeutenden Steuer verschiedener Satzun­­gen bebrüh­ht wird, findet es entweder fein baldi­­ge Ende oder es vegetirt nur fort, anstatt aufzus­­ehen oder aufzublühen, denn die Produkte der Kunstindustrie sind meist nicht sofort verläuflich, die Arbeitslöhne theuer, somit das Wisifo ein verhälts nigmäßig weit größeres als bei anderen ge­werblic­hen oder fabrik­mäßigen Unternehmungen. Weiters st an die Erweiterung der Begünstigungen des Patentge> jeges erwünscht; das österr. Privilegiengefeg vom 15. August 1852, welches in Ermangelung eines diesbezüglichen verfassungsmäßigen Gefeges auch bei und in Anwendung ist,­­ ist nit mehr allen Anforderungen des heutigen Tages entsprec­hend; der Schuß der Urheberrechte muß al For­­derung an die Regierung hingestellt werden, nur dort wo sich das geistige Eigenthum des ausgedehn­­testen Schußges erfreut, kann sich Wissenschaft, Kunst und Gewerbe gedeihlich entwickeln. In Deutschland, wo der Erfindungsgeist ges­chichtlich berühmt ist, macht sich in späterer Zeit der Einfluß der Freihändler und sehr mit Unrecht geltend, sie streben die gänzliche Abschaffung des Patentgefeges an, unter ihrem Einfluße werden die Erfindungen nur auf einzelnen Gebieten gefrügt und was die Folge davon ? Die vergangenen Weltausstellungen haben das schädliche Resultat zur Genüge bewiesen, näml­ich, daß Deutigland sich von Frankreich, England und Amerika Basel oft in vielen Fächern überflügelt geliehen hat. Die Schweiz hat gar sein Patentger­­­­­eich das Schunftgewerbe würdig ; Tangt, so rufe ich Dir Deine eigenen Worte in’s Siedächtung zurück, die Du stets zu ihrer Entschul­­digung an­wendejt: „sie ist unglücklic­ !* usa, Mutter, sie ist unglücklich !* Raum dag der Jude erfahren Hatte, was zwischen der reichen Verwandten der Frau Smo­­lenski und dieser vorgefallen sei, erklärte er, er werde nit zugeben, daß man das franse Mädc­­hen in ein Spital übertrage und er bat die vom Shidjale so schwer betroffene­rau, bei ihm zu bleiben, bis ihre Verhältnisse sich günstiger gestal­­ten würden, Sp geihah­n auf. Frau Smolenski ging zu den Kaufleuten, deren Waaren sie sonst zu Markte trug und ließ sich von ihnen einen kleinen Borschuß geben,­ denn zum Geschäft fehlte ihr jet Luft und Zeit. Wer sie Faunte, jrägte und liebte sie, war sie doch eines der besten, Flügsten und ehrbarsten Meiber des Dorfes und so kam man ihr überall­­ freundlig entgegen. 5 XZrog der schweren Sorgen, die sie bedrüh­­ten, Batte indeg­rau Smolensk­ des edlen Net­­tern ihrer Tochter nicht vergessen und sie hatte gleich andern Tages, als Saba von der Tante beim Fam, zu ihm gesagt: „Mein Kind, man darf bie wir unbeachtet lassen, die und Wohlthaten ‚erswiesen Baden, geh’ und entfuldige mie bei dem tapferen Krangofen, der Deine Schwester vom Tode gerettet hat. Theile ihm mit, daß Olga Brant ist, dag ig sie nit verlaffen kann und daß wir arm fin.‘ (Beerfegung folgt.) ge EA

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