Oedenburger Zeitung, 1886. August (Jahrgang 19, nr. 174-198)

1886-08-01 / nr. 174

-J Honntag,1.—Yugu-I1886. .,-· »­­ RENT EEE TEN EEE TREE ER ET Re EN . » » . —.«-·-.«·-» .. «.,-,... «-.«S—-.N;,za,-s..s« - »I- ,-«I-·-,«.s«s-.-· --,-»«’-- - »s-­­XIX.Zatjrgang. Gedenburgerzeiinng (vormals „Bedenburger Nachrichten“.) | Organ für Politik, Handel, Industrie und Landwirtschaft, dann für soziale Interessen überhaupt. Motto: „Dem Fortieritt zur Uhr! — Bebrühten zur Wehr? — Der Wahrheit eine Gaffe.” m Az. 174. — 1 jährig 3 . sille für das Blatt bestimmte Sendungen,mit Ausnahme st­ Inst-rotem Pronumerations-und Insertionsgebühren,sind d­ie Redaktion portofrei einzusendern deinistratimtz Verlag und Zustrutrnaufnahme zurhdrmäkreicn RomwalterG Sohty Grabsur und klU C fras Blatt erscheint täglich, mit Ausnahme des auf einen Sonn oder Feiertag folgenden Tages. P­ränumerations-Preise: für Loco: Ganzjährig 9 fl., Halbjährig 5 fl. Vierteljährig 2 fl. 50 fl, Monatlich 1 fl. Bär Unschwärtd: Ganzjährig­­e fl. Hatojäneig 7 fl., Viertel: Die Wurzel des Konfliktes. Dedenburg, 31. Juli. U Einzelwegtummern koste UZ Hexen­. Die verhängnisvolle Militärfrage, welche jegt in ganz Ungarn mit mehr oder minder Evak­ation erörtert wird und theil8 einen Sturm von Auf­­regungen empor gewirbelt, theils auf zu völlig besonnenen und darum gut zu beißenden Resolu­­tionen geführt hat, wie z.B. die des Eisen­­burger Komitates, die mit voller Be­­ruhigung und im festen Vertrauen auf die Regie­rung von dieser erwartet, daß sie sich allen von wo immer ausgehenden Versuchen, die Würde der ungarischen Nation herabzufegen, wirksamst entgegen stellen werde — diese leidige Affaire, die den sonst so gewiegten Staatsmann und genialen Parlamen­­tarier Ignaz Helfy zu der offenbar verfrüht gestellten peremtorischen Forderung der Zwei­­thbeilung der gemeinsamen Armee, nämlich der Schaffung eines ganz selbstständigen ungarischen Heeres Hinriß, ist bei oberflächliger Beurtheilung geeignet, wenn sie nämlich so leidenschaftlich fort­­gewoben wird, wie sie angesponnen wurde und sich zur Zeit des Wiederzusammentrittes des Neid­e­­tages nicht gehörig abgekühlt haben sollte, der Wiedererneuerung des bisherigen staatlichen Ver­­hältnisses Ungarns zu Deftereich, große Schwierig­­keiten zu bereiten, ja vielleigt zu Komplikationen zu führen, die uns bezüglich der Erhaltung des so nothwendigen inneren Friedens mit den bangsten Zweifeln erfüllen. Was will Helly? Nichts Geringeres, als das komplette U Weberbordwerfen des Kardinals­­punktes des 1867er Ausgleiches, nämlich die­ Ver­­werfung der Gemeinsamk­eit der K­riegsangelegen­­heiten, vermöge der vollständigen Trennung der 316- und transleithanischen Heere. Daß selbst die gemäßigte Opposition diese für die Oesterreicher — wenn sie sich nicht jeder Mautstellung selbstmörderisch entäußern wollen — unerfüllbare Forderung al wenigstens vorderhand nir für disfutirbar erklärt, charakterisirt die Gefährlichkeit der Aspirationen der „äußersten Linien.“ Zum Glücke für die Ruhe im Innern des Landes wird der unglückelige Gegenstand der gegenwärtigen Volfsversammlungen nur von der „äußersten Linken“ zum Range einer Lebensfrage für Ungarn aufgebaugt und damit ein Zündstoff zusammen getragen, der — soferne,er explodirt — die besten Ausgleiche vorläge und frem­dnachbart­lichsten Beziehungen mit und zur anderen Neid­e­­hälfte in die Luft blasen müßte; weder die „Llibe­­rale“ (von der versteht es fi von felbst), mod Die „Appouyir-Bartei in Ungarn“ halten die Ichien Vorgänge in den hohen militärischen Kreisen, 10­ weil die ju­den Budapest berührten, für allarmirent genug, um darauf zu bestehen, daß vom Kriegs­­minister an das ganze militärische Kabinet in Wien auseinander gesprengt werde, widrigenfalls Ungarn das Tischtuhh zwischen sich und der anderen Reiche­­hälfte entzwei fehneiden müßte, und da die 1848er Bartei doch nicht einen so großen Anhang im Baterlande besigt, um auf die blinde Erfüllung der so unweitgreifenden Apirationen ihrer Führer rechnen zu können, so wird hoffentlich die gesunde Einsicht durchgreifen und man sich die Resolution des Eisenburger Komitates zur Richtschnur dienen lassen, wornach man getrojt der NReichstage- Majorität das Schlagwort zur Beilegung des von allen Seiten, von Kriegsministerieller sowohl, wie von ungarisch nationaler muthwillig heraufbesch­wo­­renen Konfliktes überlassen künne. Es ist allerdings wahr, die Gefühle eines Theiles des Bürgerthums in Ungarn wurden durch die bemwußten Graf Bylaundt-Nhei­d’schen Verfügungen von) angefaßt, dies ist aber so lange sein Grund, um dochaus einen Brand zu schürfen, der, wenn er zur Lohe Lichterloh aufflammt, die ungarische Wohl­­fahrt ebenso bedroht, wie er jene der Bürger jen­­seits der Leitha in Frage stellt. Inserate vermittel man Wiem Hasenstein,Vogler,Wqll­­sirchgasse 1«0,A.Oppelik,1.,Student-Geiz Heinrich Schalek, 1.,gxlzeilelzvi.Mosse,Seilerstätte2,M-Du­es,»Mir mergane12.In Budapest:Saulust.Dorotheagasse­n, Lepp Lang,Gisellaplatz3,A.V.Goldberger, Servitenplayt Zusertton5:BeöüHI,-en: 5kk.fijtdie ein-,1okr·fü­r die zwei-,15!k.fükviewed-, 20!r.für die vierspaltige und 251 r.für die durchlaufende .Petitxeile·exclusive der Stempelgebühr von sokr. , Vermehrnmliger Eiterh­altung bedeutender Nachsti geschah nicht gemäß der einfachen puritanischen Dent­­weise Tipa’s, den man wohl politische Eitelkeit. Des Sonntages wegen erscheint die nächste Nummer unseres Blattes Dienstag,den 3.August 1886. THM. Graf Bylandt-Nheid — mir haben e8 fon vor Wochen prophezeit und progno­­stiziren e8 auch Heute noch — wird sein veie­­rriegsministerielles Portefeuille vieleicht schon binnen Kurzem in andere Hände, allem Anideine nach so­­gar im die eines ungariscen Generals legen, und damit ist Hoffentlich selbst der em­agirierte Patriot in Ungarn zufrieden gestellt, denn damit sind gleichsam die hier unliebsam aufgesagten Ber­­fügungen des gegenwärtigen Leiters der Armee: Angelegenheiten desavouirt , obgleich Se. Exzellenz auch ohne den Zwischenfall, der ihren N Rüchtritt vielleicht beschleunigt, vom Schauplage, regierungs­­müde, abgetreten wäre. Nun, und was den neuen Kommandirenden in Ungarn anbetrifft, so ist der­ selbe in seinem ganzen Wesen, Fühlen und Denken je jeder echt magyarischer Gentleman, daß man sich mit seiner Berufung nach Budapest gewiß bald und gerne befreunden wird. Man täuscht sich überhaupt sehr, wenn man wähnt, die eklatante Feindseligkeit gewisser unga­­rischer Kreise gegen die andere Reichshälfte, speziell gegen die oberste Armeeleitung, sei dur die soges­nannte Sanski-Affaire erzeugt und durch die späteren Akte des Kriegsministeriums immer größer gezogen worden. Man muß— schreibt ein geachteter Budapester Publizist — in der jüngsten Zeitgeschichte einige Mo­­nate zurückflättern, um der veranlassenden Hauptur­­sache der eingetretenen Erscheinungen nahe zu kommen. m November des vorigen Jahres wurde der Keim zu der jeit aufgegangenen Saat angestreut. Das mals handelte es sich darum, die gewiß gedenkend­­werthe Thatsache der z­ehnjährigen Regie­­rung eines parlamentarischen S Kabinetschefs in Ungarn entsprechend zu feiern. Aber die Aus­­führung dieses an­ti wohlberechtigten Gedankene geschah in einer Form, die zu unerwarteten Sons­sequenzen führte. Die Veranstaltung dieser Feier­nm ze N rn seuillelen. we Bom M Neusiedler See. Don Herman Fournes. (Hortfegung ) Der Herr Verwalter war so freundlich uns diejenigen Dögel, welche an diesem See vorkommen, namhaft zu machen und während Herr Professor Sapl einige Stücke für seine Sammlung zu er­legen bemüht war, recognoszirten wir Wiener dem Saume des Ufers entlang. Die Lade, welche ungefähr eine halbe Stunde lang und eine viertel Stunde breit erscheint, ist in der Mitte und theilweise an an ihren Ufern mit Rohr und Schilf bewachsen. Gambettwasserläufer (Tetanus calidris) , schwarze Seeschwalben (Hydrochelidon nigra), Kiesige (Vanellus cristatus) flogen auß hier in Menge schreiend über den Wasserspiegel und um­­liegenden Gründen hin und her, und an den­­ kiesigen Uferstellen hatten Fußregenpfeifer (Aegia­­lites minor), sowie Seeregenpfeifer (Aegialites cantianus) ihr Heim aufgeschlagen. Die Kiebige hatten bereits kleine Junge, die sich auf den matten Wiesen unter kurzem Gras, so gut eö eben ging, verstedt hielten, während wir von den Gambeiten bebrütete, aber auch noch frische Eier fanden. Die schwarze Seeschwalbe dachte bei unserer Anwesenheit noch nicht an’s D­rüten. Al­win das Westufer des Sees ein gutes Stück abgeschnitten hatten, stiegen plöglich aus einem mit einer Scirpus-Art bewachsenen Uferterrain drei Pärchen des grauschwänzigen Stelzenläufers (Himan­­topus rufipes) auf, die si im Sluge mit ihren langen nach rüdwärts gestrebten rorhen Beinen recht sonderbar ausnahmen, und wovon Herr Pro­­fessor ein Stück erlegte. Zu der Annahme, daß hier ihr Brutplag sei, wandten wir uns nach jener Partie, wo die Vögel unter lautem NAufen aufge­flogen waren und nach kurzer Suche wurden auch drei Nester derselben aufgefunden, die auf ungefähr einer Spanne hohen trockenen Hügeln im fußhohen ftagnirenden Wasser, umgeben von dem vorerwähnten Seggenig Hill, angebragt waren, und entfernter be­­traten, wie Nester der Zurteltaube (Turtur auritus) sich ausnahmen. Sie waren fast flach aus verfaultem Rohr und Stengeln erbaut und waren in dem zuerst gefundenen Neste drei, in den beiden anderen Nestern je vier Stüd Eier, welche mit den Spitzen nach innen lagen. Sie haben Aehnligkeit mit Kiebigeiern,.. sind aber etwas kleiner, nut jo dit gefleckt und ist die meist gelblich volivengrüne Stundfarbe so charakteristisch, daß sie von den Eiern anderer Sumpfvögel leicht zu untersceiden sind.. Aller diesen Stelzenläufern bemerkten wir noch an einer freien steinigen Uferfläche des Sees ein paar Adorettsäbler (Recurvirostra avocetta) dehend Hin» und herlaufen. Diese schönen Vögel hatten hier vermuthlich ihren Brutplag, sie waren gar ni­ scheu, denn sie ließen uns auf ungefähr 200 Sheitt nahe kommen, so dag wir ihre nne muthigen Bewegungen deutlich sehen konnten. Erst al ein Schuß fiel, fanden sie es für gerathen, fortzufliegen. Auch die Rohrammer (Schoenicola schoe­­niclus) hatte Hier ihren Standort gewählt, denn wir fanden ihr Net im Schilf, das mit Pflanzen dicht verwoben war. Im Neste lagen aber nur mehr die Eischasen, und hatte wahrsceinlich eine Rohrweihe,­­diese Geisel aller Wasser- und Sumpfvögel, die Eier vernichtet. Nac einstündigem Aufenthalt hatten wir die Ufer­­ränder, sowie die an denselben gelegenen Rohrbe­­fände abgesucht und galt es nun noch, dem unweit Dalla befindligen Theil des Hanjäg einen flüchtigen Besuch abzustatten. Der Wagen wurde bestiegen und nac­h kurzer Fahrt waren wir an Ort und Stelle. Eingangs des Sumpfes, wo der Grund noch theilweise troden, ging es wohl rach vorwärts, aber bald begannr der eigentliche Sumpf, in welchem moorige Hügel mit ziemlich tiefem Wasser angefüllte Löcher Hiezu ein halber Hogen Beilage und das „Sluftrirte Honntagsblatt“. er eo: ee Bere ER ERRER?.

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