Oedenburger Zeitung, 1887. Juli (Jahrgang 20, nr. 147-173)
1887-07-01 / nr. 147
€ RT: PER LAUNE SEEN VAR ae WERTET STE ESTER !” ARBE VERFRER Bewundungen vorkomm-Zur Verhütung fernerer "«Ausschreitungen sind’htme.von Raab zwei Kompagnien des 11.Jägerbataillons nach den benannten Orten dirigirt worden. - Lusdanomitatm Warnung-HANDW-Juni.(Jubiläum unseres Obergespansø.)Wir begingen hier solenn die zehnte Jahreswende der Ernennung Johann Lünyay’s zum Obersgespan unseres Komitetes. Am Abend vor dem eigentlichen Gedenktages fand im Theater eine Festvorstellung statt.Das Haus zwarüber vom Am Jubiläumsmorgen wurdedie feierliche Sitzung der Komitats-Konisgregation abgehalten Der große Saal war mit den Wappen der Familie Lónyay und des Marmareser Komitates geschmückt.Zur Feier des Tages waren Deputationen aus den Komitaten Beteg und Ugocsa erschienen.Dies Sitzung wurde von dem Vizegespan Nikolaus Szablonczay eröffnet und unter Führung des Abgeordneten Emeid Urányi eine Diputation an Fonyay entsendet, um ihn zum Erscheinen in der Versammlung einzuladen. Unterdessen wurde das von Ladwig Abrändyi gemalte Bild Fonyay’s enthält. Als der Gefeierte, der auch bekanntermaßen von Sr. Majestät dem König mit dem hohen Stefansorden ausgezeichnete Subilar anlangte, wurde er von der Versammlung ‚mit lebhaften Elfenrufen und vom Notar Koloman Kutka mit einer Ansprache begrüßt. Lönyay dankte für die Sympathiebezeugungen und versprachh, auch in der Zukunft nach seiner besten Ueberzeugung für das Aufblühen des Deutnzipiums zu wirken. ‚Mittags fand im" Gasthausen zur Krone" ein Bankett zu 300 Gededen statt. Abends wurde zu Ehren des Jubilare ein Gartenfest mit einem prächtigen Feuerwerk veranstaltet. Telegramme, Graz, 30. Juni. König Milan von Serbien begibt es von Adelsberg, wo er gestern Früh eintraf, nicht nach Abbazia, sondern fährt mit dem "Triester Nachteilzuge nach Spielfeld, Drdre gegeben, daß der Zug dort anhalte. Die An-kunft in Spielfeld erfolgt morgen um 4 Uhr 19 Minuten Früh. König Milan beabsichtigt, mit dem um halb 8 Uhr Früh von Spielfeld abgehenden Buge die Reise via Burkisa nach Gleichenberg im strengsten Inkognito fortzufegen. Brief, 30. Juni. Im Arsenal von Spesta ist neuerlich ein Brand ausgebrochen. Das Feuer blieb auf die Maschinenhalle bescränkt, ohne auf die stark bedrohten, in Ausrüstung befindlichen Sn überzugreifen. Acht Arbeiter wurden versaftet. Paris, 30. Juni. Einer Wiener Meldung des Zeno3 zufolge hätte Kaiser- König Franz Sofer den König Milan bewogen, nicht abzudammen und sich mit der Königin Natalie an föhnen. Konstantinopel, 30. Juni. Moupet, Die veltor der Banque Parisienne, welche zwei Millionen unterschlagen hatte und flüchtig geworden war, ist in Konstantinopel verhaftet worden. &3 wurde .e..:. = FOEER ET RE ER . ·-«, , DE TERN « . - - « i , des Komite’3 auf eine Befürwortung des Antrages um so weniger einlassen, als diese Einführung eine festspielige verwidelte Manipulation erhesteht, und ich auch in der Schweiz, wo sie probeweise verjuct worden ist, nit bewährt hat. " 5. Das Zalaerr Komitatsmunizipium legt den Beschluß der Gemeinde Perlat zur Begutachtung vor, laut welchem Dditte Gemeinde die Anzahl der dortigen Fleischbänte auf 3 zu beschränten beschließt. Nachdem in Perlat ohnehin gegenwärtig nur 2 Fleischbänte einjuren, ist diese Verfügung als gegenstandslos mit einzurathen. 6. Zuschrift des Hiesigen Stadthauptmannamtes an. Angelegenheit der Anwendung des ©. 4. XVIIL, 1887 auf unsere Wochenmärkte. Iniesem Sinne wird eingelathen seine fremden Gewerbetreibenden auf den hiesigen Wochenmärkten zuzulassen, da ohnehin jedes Gewerbe bei und genügend vertreten ist, und eine derartige Konkurrenz für die hiesigen Gewerbetreibenden, die ohnehin Lasten genug zu tragen haben, nicht wünschenswerth erscheint. 7. Zugriff der Klausenburger Landeldramster im Angelegenheit der Lieferung der Ausrüstungsgegenstände für Konveds. Iu dieser Angelegenheit hat die Kammer, be= weits selbst, petitionirt. 8. Antrag des Kammermitgliedes Herrn Sigmund Unger betreff Errictung einer Zollsamts-Expositur für Steinamanger. Dieser Antrag wird als zweckmäßig unterftagt, und die Errichtung einer derartigen Expositur an für Kanizja angestrebt. 9. Schriftlief Antrag der hiesigen Getreidehändler-Firma Samuel Steiner, damit Die peratorische Anordnung der Ministerien für Finanz, dann für Handel, vom 20. Mai l.%. Zahl 29274, welche am 1. Juni in’s Leben trat, und welcher zur Folge leere zum Getreideexport verwendet gelesene Läde nir mehr, wie früher, direkte, zollfrei zurückgesendet werden dürfen, sondern von der Austrittstation an die Zollämter gesendet, von dort abgeholt und dem Adressaten vorgezählt werden müssen, wieder aufgehoben werden möge. Die Kammer wird diesen zweckmäßigen Anstrag um so lebhafter unterfragen, als die betreffende Verordnung nicht nur unpraktisch, sondern geradezu gemeinfädlich ist. Unser ganzer Vortheil vom Export hängt von der Mögligkeit ab, mindestens 14 Tage früher als andere exportirende weiter entfernte Ränder auf dem Markte zu erscheinen ; die betreffende Verordnung macht Died nun doch die, mit der Durchführung derselben verbundene Verzögerung unmöglich. Diese Manipulation ist eine schwerfällige, den Handel, der ohnehin Lasten genug zu tragen hat, hemmende, die nur Nacktheil bringen kann. Der Exporteur muß sich beim Zollamte, welches — (wie 5. Bd. von Barcs nach Oedenburg) oft weit entfernt ist, und beschränkte Amtsstunden hat, die Läde abholen, oder sich wohl gar einen besonderen Bevolmächtigten am Geike des Zollamtes Halten, und noch andere viele Schwierigkeiten sind mit dieser — man lünnte jagen kurzsichtig fisfalischen — Unordnung versbunden. Die Kammer wird daher den Antrag wegen Abschaffung lebhaft unterjrügen. vir maß sich dieses eine Privatansicht zu Agitatiosnss zweckn in den Vordergrund zu rüden. ehler sind allerdings bie und da bei der Wahlbewegung vorgenommen, befrog’uswerthe Ereignisse eingetreten, diese ‚zu untersuchen und die Urheber zu bestrafen ist Sache der Behörden, jedoch sicherlich wird sein Priester Anlaß gegeben haben, ihn in die Untersugung als Sghuldigen mit einzubeziehen. * Todesfall. Gestern Nachmittage 6 Uhr trugen wir eine schöne, junge Dame hier zu Grabe, die kaum ein Jahr froher, glückiger und beglühender Ehe genog. Klothilde, die Frau Gemahlin des hiesigen 2 Komitatsbeamten, Stanz Bayer, eine Tochter des pensionirten hiesigen. Herrn -Eisenbahn-General-Synspektors Leonhard Sting starb, bald nachdem sie einem reizenden Söhnchen das Leben geschenkt hatte, an einer entzündligen Krankheit. Dan kann sich den Schmerz des ganz darnieder gebeugten Bitters denken, der an der Wiege seines Kindes nicht mehr die geliebte zärtliche Mutter walten sehen wird, sondern dem Die Rose verblich, nur die zarte Knospe blieb, bebaut von den Wehmuthsthränen der schmerzerfülten Familie. Frau Bayer wird in allen den fashionablen Kreisen, den sie vermöge ihres Standes und ihres hochgebildeten Geistes angehörte, tief betrauert. Ihrem XLeichenzuge schloß ji eine lange Reihe von Leidtragender, sowohl Damen wie Herren, an. ’ * Drunnen-Misere. Der in der Brudgaffe befindliche städttige Brunnen, ‚die einzige Duelle für die Seevorstadt, Mühlgafffe und Brudgaffe, ist schon seit vier Zagen im gebrocenen Zustande, so daß die indiesem Rayon mahnenden Steuerträger bemüssigt sind, ihren Wasserbedarf theild von der Pfarrwiese, theild von der Schlippergaffe, ja sogar von der Drabdenrunde heimzuholen. Wir möchten doch den Verwaltungsorganen, welche über die städtischen Brunnen die Aufsicht führen, mehr Augenmerk und wascheres Vorgehen beiderlei Vorkommnissen empfehlen. . * Die Ernte wird mit Beginn der fommenden Woche in mehreren Theilen des Komitates ihren Anfang nehmen. Wenn hier nur endlich ein ausgiebiger Regen einträte, damit das Korn in der Lehre an Fülle zunehme! — Fast täglich sind Spriger, die den Gartenwirthen schaden und den Desonomen nichts nügen. Dann, nach dem regenbringenden N Regenguffe, solle er anhaltend warne Temperatur einstellen, damit der Schnitt gehörig bewerkstelligt werden könne;; jegt sind immer wo die Abende sehr fahl. * Drand. Am 26. Juni ist in Zsebehaza ein Feuer ausgebrogen, wodurch vier Wohnhäufer eingeäschert wurden. * Für die Erhaltung der bestehenden und Anlage neuer Waldwege sind bei und eingelaufen von; Herr WR. se ae nee inderlohninsie er Bar Myk Bereits ausgewiesen A U Sa Sufalıımentı) . Masiierdk lm Weitere gütige Spenden für diesen gemeinnügigen Zweck werden dankbarst entgegengenommen und gleichfalls öffentlich quittirt. .54si.13.tk. Sarge folgen mußte. Lokal-Reitung. Bericht aus der Eigung der Handels- und Gewerbes fammer in Oedenburg am 27. Juni 1887. Die Sitzung war ehr hwach befugt, denn die älteren bei der Wahl ausgebliebenen Mitglieder haben an derselben selbstverständli nicht theilgenommen, die Kammer aber ist wo immer nicht neu konstituirt. Zur Verhandlung gelangten folgende Gegenstände : 1. Der Erlaß des Ministeriums für Handel u. s. w. Zahl 21264/1887 mit dem Marktverles gungsgefüge der Gemeinde Siofot. Mit Rüdsicht darauf, daß diese verlangte Verlegung seine Vermehrung der Märkte involvirt, wird auf dieselbe eingerathet. 2. Erlaß desselben Ministeriums, die Marktstandsgebühren der Gemeinde Kormacs betreffend. Das Gesuch der Gemeinde wird befürwortet. 3.. Dasselbe Ansuchen der Gemeinde Zala- Szänts wird befürwortet. 4. Betreff des in der Iegtendigung gestellten Antrages „ded Steinamangerer Kammermitgliedes Sigmund Unger betreff Einführung von Geldanmeisungen mit Komponsd zur Betätigung des Empfangs und Nachsendung an den Aufgeber, faun sich die Kammer nach eingezogenen Gutachten von Fayerperten und auf Grund des Gutachtens BP UN PERRE Lokalnefizen. * Der Herr Pfarrer von Kolnhof beehrte uns vor einigen Tagen, mit einer Aufgrift, worin er im sehr geharrnischten Tone sich dagegen verwahrt, daß gewisse Hauptstädtische Blätter, mit Hinblick auf die Vorgänge der Matterdorfer Abgeordnetenwahl, den Pfarrern ohne allen tatfähligen Grundimputiren, sie hätten aufreizende Reden geführt und in einer Weise agitirt, welche mit dem priesterlichen Beruf, der allenthalben Versöhnlickeit und Friedfertigkeit anstreben sol, schlechterdings unvereinsbark sei. Sole den geistlichen Herren leichtfertig in die Schuhe geschobene Tendenzen, lagen aber sämmtli den bei der Wahl anwesend gebesenen geistlichen Herren ferne. Vor allem bezeicnet unser hocwürdiger Gewährsmann, den ihm angedichteten „Antisemitismus“ al eine plumpe, gegenstandslose Verdächtigung, denn er habe für seine Person schon mehr Israeliten Wohlwollendes erwitfen und in seinem bescheidenen Hause fetirt, als manche Derer, die ihn jegt mit Steinen bewerfen ; — gerade die Verläumdungen der jüdischen Wreffe können jene Meißhelligkeiten erzielen, Die sie jegt unberechtigtermaf>» jewald vorhanden darstellt. E83; möge jemand, wir, e8 immer sei, auftreten und beweisen, daß e 8 auch nur einem Briefter einfiel aufrührerische Reden zu halten. Die Freiheit des politischen Gesinnung jedes einzelnen geistlichen Herrn steht ihm natürlich unantastbar, wie jedem andern Bürger zu, aber feiner .... ist bune a ce ac EETRREBAIN EN ELEDT Tagesweuigkeiten. + Großer Einbruchdiebstaff. Der reiche Lederhändler Alexander Baul in Gran wurde am 26. Juni zeitlich Früh der unbekannte Thäter au 3=geraubt. Die Diebe drangen in das Schlafzimmer wo das Familienoberhaupt schlief ; sie nahmen hier die brennende Lampe und begaben sich in’3 Nebenzimmer, wo sie die Werthheimkasse zu erbrechen beraudten, was ihnen jedoch nie gelang. Dann drangen sie in die übrigen Zimmer und in das Geschäftslokal. Ueberal erbrachen sie die Schränke und entwendeten eine beträchtliche Dumme Baargeld, ferner das Silbergeschirr, goldene und silberne Uhren, Ketten, Ringe und Kleidungsftüde. Hausbewohner schoßen auf die enteisenden Räuber, doch gelang diesen dennoch unversehrt die Stadt. Har Baul ist bedenklich erfranft. . + Borsod-Miskofczer S Heiratsausstattungsverein. Der Strafprogeß dieses Mädchen + Eine Be in Pola. Linien» Schiffs-Lieutenant Alexander v. U. litt schon längere Zeit an Morphiumsucht, indem derselbe gegen ein Nervenleiden häufige, Morphium-Einspiigungen anwendete. In Iester Zeit mit einem fluchtbekannt schönen Mädchen in einem zarten Verhältnisse stehend, quälte er dasselbe ausnehmend mit an Narrethei grenzenden Eiferfugotsszenen. Sei es, daß diese die Ursache waren, daß das Mädchen selbst zum Erlösungsmittel doch freiwilliges Aufgeben des Lebens griff, oder ein Opfer der überspannten Leidenschaft des Franken Offiziers geworden — am 25. Juni Morgens fand man die in Folge de Genuffes von Morphium Entseelte in ihrem Bette, während Sciffslieutenant v. U. im belle Tobjudt verfiel und in Folge desjening Marinespital in ärztliche Behandlung genommen werden mußte. . arm SE Eee a BL LERSAERE EEE Sr er EI N a EEE TEE Eat Bi A ER Sie Ri u N Ba a ,