Oedenburger Zeitung, 1887. August (Jahrgang 20, nr. 174-197)

1887-08-02 / nr. 174

WTLNEJ"HZ·-..---»-,-­­ X Ob­itätslekte Frohgemut-spielte an .»..N­o­rm­alverordnungsblatt«enthält die Konkures­­a­usschreibung..zur.Besseres-der Stelle eines geist­­lichen Professors 2.Klasse röm.-kath.Religion als Seelsorger und Lehrer an der MiLs Unters Realschule in Güns und eines Lehrers der Ter­­raindarstellung an der MiLsAkadem­ie B in­ Neu­­stadt(nur für aktive Offiziere.) D­erZMczbraudgrassirt unter dem Hornvieh in der Gemeinde SäagT Alle Schutz­­maßregeln wurden getroffen. cZb­schritzkomitaten FULLLIJUUISZT(Von unserer Badeanstalt) Herr Dr. Knorr, der Schöpfer unserer Badeanstalt und seit mehr als a0 Jahren Direktor ihres V­erwaltungesvorstandes, konnte nicht bewogen werden, dieses Ehrenamt wo länger beizubehalten. Seit einem­ahre wurde Sigung auf Sigung gehalten, immer stand die Bes­iegung der Direktorstelle auf der Tagesordnung und jedesmal ging Herr Dr. Knorr als Gemäßh­er aus der Wahlurne hervor. Er beharrt aber auf seiner Resignation. Für den 24. Juli 1. 3. wurde abermals in dieser Angelegenheit eine Generalver­­sammlung der Aktionäre unserer Badeanstalt ein­­berufen, die mit Bedauern den definitiven Rücktritt zur Kenntniß nahm. Ueber Antrag des Volksschuls­lehrers Hä­ll wurde Herrn Dr. Knäre für seine Müherwaltung, rate Führung der Agenden, sowie überhaupt für die Zustandebringung dieser täglichen Anstalt der protokollarische Dank ausge­sprochen. An seine Stelle alliamirte die Versamm­­lung Herrn Bürgermeister v. Conrad, welcher zwar mit vollstem Nechte darauf Hinwies, daß er mit Aemtern und Ehrenämtern überbürdet sei, jedoch im Späteresse der Stadt Rußt und in Anbe trat des ihm so allseitig entgegen gebrachten Ver­­trauens an diese Stelle übernehme. Auf die durch die Uebernahme vasant gewordene Sekretär­­stelle wurde Herr Lehrer Müller alliamirt. An Bezug auf die administrative Gebahrung wurde dem PB. T. publitum auf Rechnung getragen. Die bisher bestandenen Badetoren sind bedeutend herab­­­­gemindert worden. Kinder werden in Zukunft nur die Hälfte der Gebühr bezahlen, was den Familier­vätern gut zu Statten kommen wird. Es wurde vielseitig der Wunsch ausgespro­­chen, daß der neuerbaute Rursalon ausgemalt werde. Zur Verringerung der Kosten hat Herr Treppl zwei RathausAktien unentgeltlich der Direktion überlassen. Diese Widmung wurde mit Dank anges­nommen, jedoch in Anbetracht der weit vorgeschrit­­tenen J­ahreszeit die Ausmalung des Salons auf das näcste Frühjahr verschoben. Mögen die neuen Beamten ihres Amtes zum Wohle der Gemeinde und im­ Interesse fortschrittlicher Tendenzen walten. Auch Hier Heringt ebenso wie in Oedenburg enorme Hite weshalb eine rege Theilnahme von Badelustigen ganz natürlich ist. Es gibt eben nichts startenderes, erquierenderes­­ als ein kühles Bad. Im Folge der langen Zreckenheit steht­ unsere Badeanstalt bei,­nahe schon am trockenen Ufer, trug selche seinerzeit, mehrere hundert Meter weit in das Wasser gestellt wurde. Ge­wöhnliche Wasser-Temperatur ist 20 Die 26 Grad Wirme. Ein ergiebiger Regen wäre also nir nur für die ganz verfünsterten­ Gewäche, sondern­ auch zur Füllung des Seebedend sehr erwünscht. J. H. Balaton-Füred, 29. Juli, (Erherzog Eugen.) Seine'f. f. Hoheit machten gestern Mor­­gend 5 Uhr eine Rundfahrt ‚mittelst des Dame piers „Kiöfaludy“ auf dem Plattensee. Buerst fuhr er auf der regelmäßigen Strecke nach Siófok und begann von hier um 7 Uhr seine Rundfahrt. In Begleitung Seiner Hoheit befanden si der dienst­­teuende Kämmerer Baron Schrenz, erzäbtlicher Sekretär KRauder und der Sekretär des Plattensees­vereines Johann Szil­ay.­ Nach dem Dejeuner, zu welchem außer der Suite an der Sciffskapitän Koloman Szerenyi geladen war, fuhr der Erz­herzog bis nach Saigliget. Der Erzherzog, der bereits die meisten der europäischen Seen lennt, und nur Diejenigen Schwedens für ausgedehnter hält, be­merkte einigermaßen verwundert, daß während auf­ dem­ Heinen Bodensee »32 Fahrzeuge verfehren, der ausgedehnte Plattensee nur eine einzige Schiffsverbin­­dung besigt. Auf die Bemerkung der begleitenden Herren, daß soeben eine Bewegung im Interesse der Etablirung seines zweiten Dampfers im Zuge sei, bemerkte der Grzh­rzog, daß er angezeigt wäre, wenn die Unterfomitate durch Errichtung von Häfen zur Belebung des Verkehres beitragen würden. Der Erzherzog kehrte um 2 Uhr bei regnerischem Wetter bieher zurück. Nachmittags 5 Uhr fand im Thea­­ter eine Öalanorstellung statt, in welcher auf 2 a .„Telegramm­e ‚gätra-Füred,. 1. August.. Im­­ Auftrage des Königs von Serbien wurde der aus 15 Ap­­partements bestehende Trakt des Hotels für die Dauer von vier Wochen gemiethet. König Milan soll demnächst hier eintreffen. Berlin, 1. August. Die feierliche Eröff­nung der großen akademischen Kunstaus­stellung hat im Landes­ Ausstellungspalaste statt­­gefunden. Auch Kultusminister Gogler wohnte der Feierlichkeit bei. Die­ Ausstellung umfaßt 970 Delgemälde, 39 graphische­­ Darstellungen, 132 Aqua­­elle und 147 Bildwerke. RENTERERUNRER De „N ve ER ? Lokal-Zeitung. Fokalnotizen. * Waffenübungen. Die Uebungen mit ge­mischten Waffen finden“ heuer im Dedenburg vom 10. bis 23. August, I. 5. statt und nehmen daran T­eil: 1. Das 76. K. k. Infanterie-­Regiment, 1., 2. und 4. Bataillon. 2. Das 11. k. f. Jäger-Batail­­lon, welches aus Raab am 9. August hier eintrifft. 3. Die 1., 2. und 3. Eskadron des Hußaren-Re­­giments Nr. 9 und 4. Die schwere Batterie«Div­vision Nr. 10, welche am­ 9. August aus Syült- Sommerein hier eintrifft. Am 24. August rückt das Infanterie-Regi­­ment Nr. 76, das Jäger-Bataillon Nr. 11, sowie die «were Batterie» Div­­ion Nr. 10 nach Preß­­burg ab, mn wojelbst die Uebungen bis 31. August dauern­ werden. Am 1. 2. um­ 3. September 1.5. werden die Uebungen in­­ Freistadt fortgelegt und 5., 6.und 7. September werden die großen Schluß­manöver auch in Freistadt­ abgehalten, von wo jos dann das 76... Regiment Bieber zurückehrt. * Ein Touristenkind. In Oberwarth hat sich ein Touristenfund gebildet. Derselbe hält während der Badesaison jeden Sonntag um 6 Uhr Nachmittals in Tagmannsdorf eine Aus­­rupfigung. Die Gründung der Sektion ist bereits genehmigt, die Abzeichen sind bei Herrn Professor E Schindel per Stad zur fl. zu erhalten, wo auch die Mitglieder-Tar­ zu entrichten ist. Der Weg von Tagmannsdorf über Bergwerk, Oberhasel nach Bernstein ist bereits markirt, was auch vom Bublitum befriedigend zur Kenntnis genommen wurde. Bei ung in Oedenburg haben mir zirta 40 Privatvereine, aber einen „Touristenklub" können wir leider nicht zu Stande bringen. Sehr wünschenswerth wäre es Bei uns so,einen Verein in’d Leben zu rufen, da icir eine schöne Gebirgss­tette, ein großes Waldgebiet bis zur „Rosalia“ einere und andererseitd nach Kobersdorf, Landsee und Schwarzendah­le. Haben und und wunder­­voller Aussichtspunkte erfreuen, somit es für jeden Landschaftsfreund lohnend wäre, auch unsere Gegenden gründlich kennen zu lernen,­­wodurch ein so nothwendiger­remdenzuzug seicher gelobt würde. Zwar wurde von hier über Brennberg bis zur „Rosalia“ im Borjahre die Wegmarkirung dur‘ private Modewaltung vorgenommen, allein «8 harren so viele schöne Wege der entsprechenden Delanntmagung und Mark­rung, und Died wäre Aufgabe eines Touristenkinds, der sich dann an die Ion bestehenden aufschliegen könnte. * Hab dem neuen Impfgelieb hat von nun an jedes Schulfund beim Beginne des neuen Schuljahres ein Zeugnng zu­ bringen darüber, daß ed seiner Zeit mit Erfolg geimpft wurde oder, daß er in den legten fünf Jahren blatternicant war, weil er sonst aufs neue geimpft werden muß. Die Schüler sind, wenn sie das 12. abe vollendet, auf’d neue zu impfen, weil sie sonst in die Klasfe nicht aufgenommen werden dürfen. Jene Schule direftoren, welche b­ierin nicht mit Strenge vor­ gehen, können eine empfindliche Strafe erleiden. ”" Das Blumenmädchen nunferrs Benn: plates. Welcher Hiesige und­ Tonjt österreichisch-und gartige „Turf“-Besucher kennt nit die in unver­wüstliger Anmurhd prangende „ZTurfs Karoline“ ? Schon seit vielen Jahren überreicht sie, stets elegant, stets ab und scheinbar immer jugendfrisch, jedem Beritzer des Aktionärraumes ein Blumensträngchen, ed diesen graziög überlassend, ob und wiedog er ‚die «Brüchenspende fürs Muppfloch, oder den Damengürtel Honoriren wolle. Der bürgerliche Name dieser freundlichen Erscheinung it Karo­­line Bel­el. Von ihr erzählt das Wiener ur. Bet: Die „Turfsfaroline*“ lernte im Jahre 1873 gelegentlich der Wiener Weltauss­­tellung den damals in Wien mweilenden Marquis of Blendford, den ältesten Sohn des Duke of Mariborough kennen. Der junge Mar­quis, ein­ flotter Lebemann, fand ‚an dem W Mädchen, besonderen Gefallen, und sie verbragte mehrere der Erzherzog und seine Suite beimwohnten. Wogen in der Gesellschaft des Marquie. Einige Monate, nacdem der englische Kavalier Wien verlassen hatte, wurde die Kem­ping-Blumenspenderin Mutter eines reizenden Midhene. Marquis Blendford erbot sich damals, monatlich ein­ Pfund Sterling (das sind zehn Gulden Dr.) an Alimen­­tationskosten für das Kind zu bezahlen, das er an» ertarnt hatte. Karoline Berkel wies jedoch diesen Antrag zurück, und zwar mit Hinweis darauf, das sie Lieber allein für ihr Kind sorgen wolle, ehe sie von einem so­rıigen Kavalier, wie es der Marquis sei, einen solchen Bettel annehme. Tharfähli wandte sich Karoline Belfel im Laufe der S­ahre nie= mald ® an den Marqud. Als nan vor Kurzem der Marquis das Erbe nach seinem Vater, dem Herzog von Marlborough, antrat, glaubte die „Turfs Karolin“ die Zeit gekommen, um die ihr red­lich zustehenden Ansprüche zu er­­heben. Sie wandte­ sich durch Vermittlung eines Wiener Advok­ten direkt an den Herzog und bot ihm an, daß sie gegen die einmalige Bezahlung von 400 Pfund Sterling von allen Rechten ab­­stehen wolle. An dem Schreiben wies die Bettel darauf hin, daß sie eine arme Person sei, daß sie mit Deüke und Noth die Jahre Her ihr Kind er­­zogen habe, daß sie aber nunmehr entschieden auf eine Unterfrügung reırend des Vaters ihres Kindes bringen muss. Dieser Brief blieb unbeant­­wortet, und so wird der „Zurfs Karoline“ un­d Anderes übrig bleiben, ale ihre Nechte vor den englischen Gerichten zu vertreten. * Meder die bevorstehende B Zuderrüben» ernte wird und aus Peröhäz berichtet: Auf der Stunde zwingen Dedenburg ud Raab­it leider der Stand der Zuderrübe nicht der gün­­stigste, ja stellenweise sogar ein trostloser. Wie sollten auch diese Knollen-Gewächse gedeihen, da woh­nlang eine Tropensonne ihre heißen Strahlen auf Ddiese sendet, ohne eine Kühlung, ohne eine Befeuchtung ? und sehen wir mit bangen Sorgen, wenn mit bald ein ausgiebiger Hegen eintrifft, der Ernte entgegen. Die frühgebauten „Tafeln“ sind noch etwas widerstandfähig zu meinen ; doc der s­ogenannte zweite Nachbau ist stark verfümmert und eine ents­­prechende Erholung fast ausgeschossen ! &o it’s auch mit dem Kutter, dem­ Mais (Ruluruz) und den Kartoffeln Die Kleefelder werden eingeädert, weil ganz verdorrt, der Mais ist im blühen ohne Ans­tag. Die Wiesen­ gleichen Hutweiden und Die Kartoffelernte ist vernichtet. H. * Rodestal. Gestern Mittags it abermals eine bedachbare Frau, die Wirw: Katharina Sommer, Gastwirt­in zu „Sonne“, im 64. Lebensjahre aus unserer Weitte geschieden. Die Beerdigung der als Wohlthäterin der Armen be­kannt gewesenen E­rbligenen findet morgen Mitts woch um 6 Uhr Nachmittag vom Trauerhause, Rosen­­gasse Ar. 6 aus, nach dem evangeliigen Fried­­bore statt. Tagesweuigkeiten.­ ­"­Pie PitweZ cosaetx"des s hochberühmte, leider zu früh verstorbenen Historienmakers und ehes­maligetk Hofopernkänzl in Liudag hatxsichtin Jschlenit dethenee Adv­otatens D­.Gustav Trebitschvsk lebhBon Maktrss Eherü­hren zwei Kinder«ler.Trebitsch ist in Künstlerkreisen sehr bekannt, da er unter andrn der Kurator­ der«Josefine»Gan­­maier war undes gegenwärtig des·ge·esteskranke Matras is. + Affaire Balewski. Der Boi­defraudant verzichtet selbst auf die Mögligkeit­ seines Entlammens. Er hätte seine Identität leugnen und so einen­ langen Aufschub seiner Heimbringung er­­wirken, ja vielleicht ganz durchschlüpfen können, Alein er Hat fi gefaßt in sein Sch djal ergeben. Er gab, gegen den Willen seines Vertheidigers im New York, die Erklärung ab, wirklich der gesuchte Philemon Zalemwski zu sein und nach Wester­­reich zurückgebragt werden zu wollen. Sonah­­ angte in Wien am 30 Juli ein Kabel-Telegramm des Österreichisch - ungarischen General » Konsule Sr­ifd in New York ein, dag am 31. Juli die Auslieferung Zalemäti’s und des demselben abgenommenen Geldbetrages an­ das österreichische Konsulat erfolgt sei. Zalemwsti wird mit dem nächsten Schiffe nach Europa gesandt und­ dürfte um den 3. August in Hamburg eintreffen. &8 Liegt ferner in dieser sensationellen Affaire die Meldung vor, daß die Ehefraudirten Gelder nicht 151.000 fl., sondern Aber zwei» mal hunderttausend Gulden beitragen. Nachdem nach neuesten Kabel» Depeschen bei Zalemäki 116.000 fl. und im Futter feiner Kleider sowie seiner Reifetasche 4000­­ fl. gefunden wurden, ferner die bei seinem Bruder dem Tyeldwebel Zalemsti vorgefundene Summe 33 0000 fl. betrug, übersteigt iSo1. Das farfiete eld die früher angegebene Syademuiffr. ..-. «

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