Oedenburger Zeitung, 1888. Januar (Jahrgang 21, nr. 1-25)
1888-01-01 / nr. 1
. AR & Bährend sie je RE hau Rarft herregten und den Verkehr auf der Südbahn ist auf dem zwischen Laibach und Triest unterbrachen, haben sie si seit 28. d. immer weiter nach Osten hin über die ungarische Ebene ausgebreitet. In Folge dessen konnte Schon am legten Mittwoch Kronprinz Rudolf auf der ungarischen Linie der Südbahn Dedenburg passirend) nicht mehr nach Abbazia gelangen und mußte von Groß-Ranizija aus wieder die Radfahrt gleichfalls über Dedenburg, wo sich jedoch seine Luft Hoheit nit aufhielt, nehmen. + Hornviehmarkt. Troß des heftigen Schargestöbers ließ si der Hornviehedluftried am Weoorgen des vorgesirigen Marktes dach sehr lebhaft an, und waren 784 Stud Hornvieh zu Markte gebragt worden. Die Preise derselben bei mattem Begehr waren do c etwas gedrühter gegen die Vorwoche, ı0 dag Ia 35 fl. 50 fl. bis 39 fl., Ila 29 fl. bis 32 fl. 50 fl. motirte. Derkauft wurden im Sanzen 510 Stüd, Kälber gingen flott bei steifen Preisen (25 fl. bis 28 fl. per Stüd) ab. Schweine, fette, bezahlte man bis zu 45 fl., halbfette von 39 bis A1 fr. per Kilogramm lebend. Ansonsten verlangte und bezahlte man per Stat Wutelschweine 35 bis 40 fl. ognär, eine "Refigation. rg platte eingereicht habe. Wir önnen heute den P. T. Mitgliedern dieses Bereich die freudige Kunde bringen, daß Herr von ognär seine Resignation zurücgezogen hatnd fonadh al Präses weiter fungiren wird. .* Masken und Kostümball. Auch in der üßften Karnevalssaison wird und vom Männersesangvereine „Liederfranz“ wieder das teressante Syauspiel eines Masten- und Kostümballes geboten werden. Derselbe führt den Titel„ König Waldmeisters Brautfahrt“ und a das Gepräge eines großen „Waldand Blumenfestes“ tragen. "Die Ringe zur Theilnahme, welche das Balltomiıegenwärtig versendet, sind dur die Buchbruderer Rommwalters Sohn“ Äuferst zart un geschmakvoll ausgeführt und können — uner Unfihgt nach — auch im der Residenz nicht besser und schöner hergestellt werden. Der aus Ki füprlice, originelle Text gewährt bereits einen Einblick in den Charakter Dieses heiteren Mastenfeites und dürfte dasselbe das im besten Andenken übende „Rosenfest“ in Bezug auf Ausschmüdung der Sofalitäten und Arrangement noch übertreffen. Und so dürfte diese am 4. Februar 1888 protektirte Ball-Unterhaltung eine der farbenprägtigsten des Karnevals wirken und — wie noc jedes Jahr Te = wieder das Gros unserer Bürgerschaft in den platvollen Raffnalofalitäten vereinigen. 5 * Bom Burn-Feuerwehr: Verein wird ihm bhie mit dem p. 1. publitum bekannt gegeben, Daß wie der Eislaufplag nben der Turnhalle nunmehr ernet ist; es wird dabei bemerkt, daß die große, gene Eieflächigliche Gelegenheit zum Salut Schublaufen bietet. Die Bahn ist Vormittags von 9-12 Uhr und Nachmittags von 1 Uhr an offen. Für das einmalige Kaufen wird die Karte zu 10 kr. hinausgegeben ; außedem werden von Herrn But. Br. l, Handguhabritanten, Aponnementekarten 15 Süd je, 1 fl. verkauft. Die Garderobe fan gegen 5 fr. Zahlung zur Aufbewahrung Übergeben Werden. * Als Housenk an Hedenburg haben sichı x beiden, hier mit 10roßem Enthusiasmus aufgenommenen, landeshauptstäduschen Künstlerinnen Sran Ya Palmay und Frau Aranfa Hegyı in Deri girdenen Stellungen und Kostümen jener Mollen, die sie hier gipfelt, von dem f. f. Hopborographer Wi M Huppregt aufnehmen lassen. De beiden Damen haben iin in Begleitung dis Dirru Direliore Somogyi in das Atelier Digıben und waren entzugt üb die Schönheit der fuusi deren Ausführung ihrer Portraits, die nunmer in allen Hiesigen Kunsthandlungen zu De:hehe sind. * Das Safer 1888. Das eben begonnen, ist befanglich ein Scalıjahr von 366 Tügen; 28 beginnt zwei Tage nach dem Rollmonde, Dei aznedal dauert bis 14. Februar, sodin ft oben und vier Tage. Der Ostersonntag in auf den 1. April, der Pfingstsonntag auf den 20. Mai, Froßnleichnam auf den 30. Mai; er hat weitorale Diondesfinsterniffe (28. bis 29.Jänner und 23. Juli), dann drei pariedte Sonnefinsterniffe, von enen nur die am 7. August zum Theil gelegen werden fan. Die Wetterpropheten jagen n im Allgemeinen faites und fenchtes Jahr voraus. .* Aus Sertö-Grt.-Miklós. Aus diesem Rauforte wird Nahhstehendes berichtet: Der Honod Emerich Tömördi hat zu den M Weihnachterfeiertagen Urlaub erhalten und ist nachh huse gekommen, um die Feiertage daselbst zu verringen. > Man kennt nicht die näheren Motive zu einem Gewaltakte des Soldaten, den er dadurch verübte, daß er einen großen Stein in ein Zug miethte und damit den Fertö-Szt.-Miklöser Berehrungssteuer-Aigenten niederflug. Vieleicht Siege ieier Brutalität ein aus früherer Zeit stammend mender, bisher genährter Haß zu Grunde. * Der Winter läht sich seit mehreren Tagen veht raulih an, ald wollte er einbringen, was Der ganze November und der Dezember- Anfang an milden Tagen uns geschenkt hat. Bon Kanizsaer auf LIE Steinamanger ist der Frachtene und ‚theilweise an der Personenverkehr theil ganz einzg gestellt, ıheild unterbrochen. Von Steinamanger in Wien, über Oedenburg und vice versa gehen noch die Eisenbahnzüge, doch erleiden sie oft mehr stündige Verspätungen. Die legten Buddapester Zeitungen gelangten um 16 Stunden später als gewöhnlich in unsere Hände. Die Schneestürme,durch welche seit Beginnn dieser Woche der Verkehr auf den nach demenden und Osten führenden Bahnen in’s Stoden gerieth, im Laufe der legten 24 Stunden an Heftigen und EN 10h zugenommen. Gerichtshalle. (Amtsveruntreuung.) Als die hiesige königl. Portokression am 6. Juni I. %. das Ponamt in Barbacs dei Caorna inpizirte, ergab sig eis Abgang von 293 fl. 47 fl. an Bartgeldern. Durch diesen Umpauo veranlagt, wurde eine genauere Herifio.ı vorgenommen, welche außerdem noch das Yiesultat lieferte, war eine Sendung von 50 fl, welche Ania Zooth junior dem Postwerjter in Barbacs Übergeben hatte, der sie ale ab Splagezahlung an Die Devdenburger Spartajje gatte jenden Jolen, ebenfalls zurücgehalten worden war, weshalb Die bereits Dirfiegelte Sendung ad» serie wurde, dag bei Eoffnung der beiden bei der Sparlatse ergav «8 fig, dag anstalt des Geloes der Herr Boltmeister von Barbacs em sindgen Papir deigeigiossen, die von Anton 6 9 ı9m „ur Musenoung üvergebenen 50 fl. ub.r [ur fig verwendet hatte. Auf zwei gefaltpte Seldanmweisungen fanden si vor. Der Postnittee von Bardacs, Ludwig Mat[00109, üoer alle diege zalıa zur Beranımur IuNg gezogen und wegen Dejvaudauıon, Urkundenseigung und An jene eigenen Martin Degaugener, spwerer LÖiperliger Berlegung angeklagt, Hatte den — vn Delimud, jene eigene Gattin, Die, Während er dem er. aeer Stuyiigeramt, als Diuraust begästigt war, Die Pot besochte, — as ver Destrundation |Yuldig zu Dezeignen. Die armne, wegen agieprer Behandlung von ihrem Wanne getrennt lebende Frau verfigirte mit Thränen in den Augen, keinen Kreuzer von den amtligen Geldern genommen zu haben, und da die anderen Falın offenbar ideen Wanne Kuomig MWatfooıcs zur Xllfieien, blieb dem Kgieren michte Anderes übrig als eine zweite That ded Kolmu 8 auszuüben und vie Squld auf sich zu nehmen. Daß er dies nur aus Schonung für jene (duch ihn mißhandelte und ihmwer verlibte) Gattin ihne. So wurde denn Ludwig Wattovitch im Sinne $$, 461, 462, 463, 393 wegen Verbrechens der Amtveruntreuung und Urkundenfälsschung zu einer Zuchthausstrafe in der Dauer von 3 Jahren verurtheilt. Betreff des Faltums der schweren körperligen Beiligung wurde die Anklage fallen gelassen, weil die verlegte Gattin seine weiteren Schritte zu machen wünsche. & Thei gew gnadete Surerin zu a — und ce so it grau Heggi vom Beitel biß zur Sohle — hr Spiel ist von Anmuth getragen, von Leidenschaft bewegt und von Natürlichkeit hi — hr Gesang ist tadellos rein, die Stimme von edelstem Metall und umfangreich) ; sympathisch, ebenso sehr in der Mittellage wie in den Hof und nie ergreifend und dennoch gerundet ist dieses Piano, welches wie fernher klingender Glodentonale Räume des Hauses durchzieht und bei aller Zartheit noch immer weicher, immer leiser wir bis es endlich wie ein zitternder Hauch erstirbt. Dann wieder, mit welch’ leidenschaftlicher Wehm th singt Frau Hegyi die ungarischen Weisen, Bann welcher verzuckter und entzuckender Wollust wie sie sich aasgleich im Tanze...,so muß und nicht anders darf das Zigeunermädchen sein, welches den weitgereisten Guteherrn Rang, Erfahrung — kurz Alles vergessen macht, um im Kreife seiner Zigeuner das Glück der Hingebenden Liebe eines“ reizenden Wesens zu genießen. Und Beifallesturm Löste Beifallssturm ab, so oft Frau Heggi die Szene betrat und durch das Künstlerinde ihres Spieles und ihres Gesanges alle Herzen böger ichlagen magte. Man wurde nigt müde, Zugaben zu verlangen, so dag — hätte die Künstlerin allen Wünschen des Pupsıtums Rechnung tragen wollen, wir noch nach Weitternacht im Theater gemeilt hätten. Auch so aber mußte sie zahlreiche Gesangerstellen wiederholen, deren jede raushhen den en erntete. Fünf, fer, ungezählte Male wurde Zaun Heggt an Anschlüffen vor die Szene gestufen und ein Lorbeerfranz som wie ein Blumen en welche der Diva bei ihrem Erscheinen überseiht wurden, verdolmet ihten die Wünsche aller Anwesenden.Ausbaldiges Wiedersehenl Wir konnen hier auch nicht unterlassen, des Direktors des Budapester Voltstheaters Herrn "«; Evva,zu vedsenken,der in gewohnter Kourtoisie sogar das Repertoir der von ihm geleiteten Bühne änderte,um das Gastspiel der Frau Hegyizn ermöglichtn Nay Schluß der Vorstellung wurde ein vom Direkor Somogyi arrangirtes Bild gestellt, das den Abschied des alten, den Williomm des neuen Jahres versinnbildlichte, thatsächlich aber den Abschied von der ungarischen Saison bedeutete. Das Bild wurde in 3 Zahleaug vorgeführt, unter welchen namentlich die Apotheose von Künjeriher Wirkung war. Nachdem noch über stürmisces Verlangen « per Domogyi aus der Szene erschien,dantend iurcheigmund seiner Gesellschaft zu Toeil geworoenen Sympathien,sendke sich der Vorhang zum letzten Male und schied uns für die dauer eines JJyres von Jenem die wcr innern alle dreier 1z Monate ioikycue diecvonnen Anch ihnen rufen war ein freudiges: Auf Wiedersehen | zu und nunsrae Le roi est morte, vive le rois Ret | Theater Kun und Literatur. Zweites Gastspiel der Frau Aranka Kegyi. („Der Zigeunerbaron.“) Eine Zeitvorstellung in des Wortes fünfter Bedeutung war es, worin sich ‚die und liebgewordene Syaspielgesehrgaft Spomogyi’s am verfroffenen Donzerttage verabschiedete. Und erhöhte Weihe ward dieser Borstelung doch das Gastspiel der bezaubernden Operetten- Primadonna Arania DeghHi verbeygen, die — wenn sie und am ersten Abende zum Entzüden hinzog — bei ihrem zweiten Sattspiele dieses Entzüden in jubelnde arena wandelte. Solch’ stürmige Applaussalven, old’ donnernde Eljenrufe, fol’ echt italischer Enthu fasmus, wie er der „Saffı“ unseres Gastes zu 5 PR s REN nach f , z je alls wirthschaftliche Rettung, Die Einführung der Eisenbahn-Kilometermarken, Wir meldeten bereits gestern, daß vomm 20. Jänner 1880 an auf den ungarischen, ebenso wie auf den österreicischen Staaterbahnen eine Neuerung in’s Keben treten werde, welche für Personen, die häufig gemethigt sind Eisenbahnreifen zu unternehmen, wie 2 Gesgäftsreisende und A Industrielle, eine ansehnlicher offene elerchterung bedeutet. Jede besondere für Familien wird dadurch ei bedeutende Herabminderung der izauslagen erzielt werden. Sedachte Staatsbahnen führen nämlich vom angegebenen Zermine an, sogenannte „Bilo- I· meter-Weicmarken“ein Es werden sonach für sämmtliche Strecken der Staatsbahnen Abonnementshefte«mit Kilometerstichmarken zur Ausgabe gelangen,für welche· die jeweiligen Personenkassen die gewünschten Fahrs·« kartenvik abfolgen Die wesentlichsten Bestimmungen dieser neuen Einführungen sind folgende. Die Wertbmarktenhefte werden unter der Bedingung zur Ausgabe gebracht, da während eines Jahres vom Tage der Lösung an gerechnet, auf den der Generaldirektion der österreichischen Staatsbahnen unterstehenden Fratern von einem Abonnenten mindestens auf den Gesammtbetrag von 150 fl. lutende Marken für Bahnfahrten Verwendung finden. Die Markenhefte enthalten Marten & 5 fl, 1 fl., 10 fl. und 5 kr. mit dem Gesammmtbetrage von 150 fl. « Reisende,welche die gelösten Marken vor Ablauf des Giftigkeisjahres aufgebragt haben, können unter Vorzeigung ihres Stammpeszes nach x 2 3 weh FE HL as ie WE = %