Oedenburger Zeitung, 1888. Februar (Jahrgang 21, nr. 26-49)

1888-02-01 / nr. 26

..... MS EEE RE re har Ent BE­E — 1% we —— SEE­­ EEE EEE By EEE EERETEENETE EEE ETEREE. s.zuStandegebracbtist. bildet«dieErsatzeeserve. theilt: _Suchen wir und nun die Organisation zu veranschaulichen, durch welche ein solches Ergebniß Denken wir und die ges­ta­mte deutsche Jugend in drei Gruppen einge, Erstens in solche Militärtaugliche, welche auch das 208 der Linie überwiesen werden, die bekanntlich jährlich ein Drittel Perzent der ge­­s­tammten Reichsbevölkerung neu zugeführt erhalten muß. Beweitend in die wegen hoher Losnummern oder berücksichtigenswerther häuslicher Verhältnisse nit zur Linie abgegebenen Tauzlihen, dann die mit geringen Fehlern Behafteten und die für nur derzeit untauglich Erklärten ; diese zweite Gruppe Drittens in alle übrigen jungen Leute, welche entweder dienstuntauglich oder, weil sie zwar älter als sichzehn Jahre, aber we­nigt militärpflictig sind, eine militärische Aus- Bildung nit empfangen haben. Diese dritte Gruppe bildete früher die sogenannte Elfaßreserve zweiter Klasse, wird aber von fegt an als Landsturm ‚ersten Aufgebotes erscheinen, welchem sie bis zum s­o vollendeten 45.Lebensjahre angehört 000 Die Personen, die wir zur Gruppe Zwei ges zählt haben, behalten den Namen Erjagreservisten bis zum vollendeten 32. Lebensjahre ; sie haben während dieser ganzen Zeit nur drei Redungen von zusammen zwanzig Wochen abzuhalten, müssen je­­de jährlich zur Kontrolversammlung ersgeinen und dienen im Sale der Mobilmachung zur Er­­gänzung des Heeres, in das sie sofort eingereiht werden. Mit Ablauf des 32. Abensjahres verliert der Erfagreservist diesen Namen und tritt, wie der gleichaltrige Mann, der den vollen Dienst gemacht hat, in die neugeschaffene Land­wehr zweiten Auf­geboten. Hier finden weder Waffenübungen, noch Kontrolversammlungen statt, nur die zur Kisten­­führung erforderliche Meldung muß gemacht wer­­den, und es bedarf auch keiner Erlaubnis mehr zur Auswanderung. Die Friedenszeit bringt somi dem Randwehrmann zweiten Aufgebot, ebenso wenig Beschwerden wie sie ihm vor Erlaß des neuen Gefeges brachte als er mit dem 32. Lebenjahre fon in den Landsturm trat. Dafür steht er im Kriege nicht besser, als jeder jüngere Soldat; er EN gehört der Kampftruppe an, muß, wenn mobil ge­­macht, unverweilt ins Feld rüden und dem Schlach­­­temtode entgegengehen. Auf 514.000 Mann ver­anschlagt man die Hie durch den operirenden Feld- Herren neu zur Verfügung gestellte, bisher nur als Nandflurm verwendete Maffe. ALs erste Gruppe haben wir diejenigen jun­­gen Leute bezeichnet, welche in die Linie eingereiht werden. Sie dienen daselbst drei Jahre, treten dann für vier Jahre in die Neserve und bleiben hierauf auch fünf Jahre, somit bis zum Ablauf des 32. Lebensjahres Landwehrmänner ersten Aufgebotes mit der Verpflichtung, während dieser Zeit zwei­mal ganz kurze Waffenübungen mitzumachen. Hieran s­chließt sich die siebenjährige Dienstpflicht, die, wie gesagt, in Gemeinschaft mit den Erfagreservisten, in der Landwehr zweiten Aufgebotes abzutragen ist, und mit dem 39. Jahre treten sämmtliche Land­­wehrmänner zweiten Aufgebotes, in den Lande­flurm zweiten Aufgebotes, wo sie bis zum tigkeit der Gottheit den Menscen offenbar gemacht ward. Mit lägelndem Antlig begrüßte die Natur diesen Zug; kein Lüften regte sich, das reine Blau des Himmels schien ein Unterpfand des Veichens, dem der Heiland uns Menschen verkün­­det, die Wiesen dufteten, die Aehrenfelder prang­­ten im Schmuck junger Blüthen, die Vöglein­­ zwitterten so fröhlig im zarten Grün, das auf Ast und Zweigen ruhte, und auch die Menschen befundeten durch die Glühfseligkeit, die auf Aller Mienen lag, daß ihre Herzen Antheil genommen an der eier des Tages, daß die Weihe der Stunde au in ihre Seelen gedrungen wer. Schaarenweise zogen die Gläubigen den Kir­­chen zu ; kaum waren die geweihten Mauern im Stande, die dicht gedrängten Mengen als der Andägtigen in sich zu fassen; denn ein eder wollte seinen Antheil an dem Segen, welcher duch die Himmelfahrt des Heilands über die Menschheit ergoffen ward. . Auch jener einsam gelegenen Kirche im Sü­­den Neapels strömte ein buntes Gewoge von Gläubigen zu. Schon eine Stunde vor Beginn der Messe waren alle Räume des Kleinen Tempels mit Andächtigen — vielleicht miscten sich auch Neugierige unter diese — wie überfluthet ; man drängte, man stieß sich, ab und zu wurden sogar die ungeziemendsten Neben vernehmbar, denn ein großer Theil derer, die gekommen waren, schien vergessen zu haben, daß der Besuch des Gottes­­hauses nur der Andacht gelte, gar Mander schien zu glauben, daß die St. Marienkirche Heute eine Stätte anderweitigen Schauspiels sei. Nur langsam —— wer hätte nit von der abgestumpften Modeit­­«.. ge- l­ang dienten Soldaten und der ausgebildeten Erfaßre­­servisten, und man veranschlagt sie auf 270.000 Mann, während der aus unausgebildeten, oder von der Krjags­reserve ab­gegebenen, mangelhaft ausgebildeten, aber zum überwiegenden Theile jüngeren Leuten beste­hende Landsturm ersten Aufgebotes wohl ziemlich unsicher auf 675,000 Mann geprägt wird. Da die Landsturmpfligt nach dem alten Gefege nur bis so bedeutet das neue Ges­­eg eine Verlängerung der Dienstpfligt um drei zum 42. Jahre dauert. Jahre. Vom Tage. OBomWagantenyausz.Im ungarissen Amtsblatte wird bekanntgegeben,daß der pension­nirte Senatspräsident an der BudapesterkönigL Zafel, Sigmund Beöthy, und der pensionirte GM. Bela Gh­ycy, in die Liste der Magneten aufge­­nommen, weiland Baron Paul Sennyey und Nikolaus B­erczel, Letterer wurde zum Ab­­ale Lebenslänglich ernannte Mitglieder­geordneten gewählt­ worden sind. O Bon unserem Botschafter am Kaiserli deutschen Hofe. In Betreff der neuerdings ostentativ verbreiteten­ Gerüchte von dem angeblich beabsichtigten Nachtritte des sterreichisch - ungarischen Botschafters Grafen Emerich Sz­é­henyi kann verjriert werden, aus derselben gestrichen daß in Berliner beftunterrichteten Kreisen darüber nichts bekannt ist. Jedenfalls besteht in der deutschen Neichs­­hauptstadt, wo Graf Szechenyi durch seine langjährigen Beziehungen, sowohl wegen seines Charak­­ters, als auch seiner Geschäftsroutine, wohl gegründetes Ansehen genießt. Feinerlei Wunsch, ihn durch einen anderen Diplomaten erset zu sehen. O Die Neutralität Rumäniens. &3 ver­­lautet, Stourdza’s­ Besuch in Wien behufs einer neuerlichen Besprechung mit dem Grafen Käalnoky bezwede, über die gleichfalls in Ber­lin erörterten RMRittel zur Sichh­­rung bdber NeutralitätfXrumäniens für den al­einig zu werden, vas die bul­­garische Frage­ einen­ ernsten Konflikt herbeiführen sollte O. Das ungar. Abgeordnetenhaus been­­digte vorgestern Montag nach kurzer Debatte das Budget 8 Kommunications-Mini­­teriume. Zuvörderst aber wurde in Abwesenheit der direkt berührten Regierungsvertreter die Verhand­­lung der Rapospärer­petition vor­genommen. Während der Rede E ö­tv­ö 8’, welcher den Szalay’schen Beichlungantrag unterfragte, war er Herr v. Bedelovica, der die zur Information seiner Kollegen nothwendigen Aufzeich­­nungen machte, welcher Mission der Minister für Kroatien, Slavonien und Dalmatien sich zu unter­­ziehen nur selten Gelegenheit hat. Interessant war die Drehung E ö t v8­6’, daß wenn das Haus auch diesmal seine Genugthuung gibt, die Unabhängig­­keit spart­i diese Angelegenheit in Hunderterlei Ge­­stalten immer wieder auf’8 ZTapet bringen werde, a­n des neapolitaniigen Bolfes gehört, zumal wenn es sich um populäre Dinge handelt, wie am heutigen Zage? — nur langsam stellte sich daher die Ruhe ein.; nur langsa­m hatte ein Lieder, so gut oder schlecht «8 eben gehen wollte, einen Pla eingenom­­men und nun wendete man, da die Klänge der Orgel den Raum fülten und der Priester die Stufen des Altars betreten hatte, seine Aufmerk­­samkeit der heiligen Handlung zu. Feierlich,mit ergreifender Gewalt—­just "als gälte es,heute einem doppelten Feste seine jubelnde Huldigung darzubringen—entströmten die Töne der Orgel,der Gesang in seinem weihes­vollen Hymnus schien aus dem Himmel zu schwe­­ben,und so lauschte die Menge,hin und wieder glänzte ein Auge in Thränen,welche die ergreifende Feier hervorrief,und jede­ Knie beugte sich willig in Anbetung des Höchste­n,den bei der Heiligkeit solchen Augenblicks wohl Niemand vergißt. Der Priester sprach dann treibe,er verlas das Evangelium und vollzog die Opferung;er­reichte die Hostie einer Anzahl junger Mädche, die,uniformarlig in schwarze Kleider gehüllt,seit­­wärts von den Altarstufen knieten;dann erst nahten jene,welche das Verlangen,den Leib des Herrn zu em­pfangen,hierhergeführt. Dann war die Messe vorbei.Unter weit dahinbrausenden Jubelklängender Orgel hat jg der Priester der frommen Schaar den Segen gegeben; jetzt schritt er der Sakristei zu,ein Theil des Publikums drängte den Ausgangen zu Dachnein. »Ruhe!«tönte es wie ein allgem­einer Schall durch den Tottesraune.­­(Fortsetzungsolgt.) · g­elangt ; während dies Barojs Mittheilung Igeias... machte, erhob er Herr v. Sabiny, um der äußersten Linken eine kleine Rechtebelehrung über d­en Begriff der Verleumdung zu ertheilen, welche unmöglich in dem nicht zur Veröffentlichung be­­stimmten Berichte eines Beamten an seinen Bor­­gere­tten begangen werden kann. Auch sei die Ber­­leumdung sein Antragsdelikt, so daß die Regierung nach dieser Richtung hin nichts veranlassen fünre. Nachdem noch Ernst Tot­h bemerkt, die Unab­­hängigkeitspartei Fünne nu­s thun, so lange die Regierung fi üher die Echtheit des von ihr ins­kriminirten Schreibens des Somogyer Obergespans nicht geäußert, welchen Einwand der Justizminister auf’s Neue zurückwies, wurde die Debatte endlich geschlossen. So trat Neferent G­ajary im sehr ents fiedener, von der Mehten mit großem Beifall aufgenommener Rede der oppositionellen Infinuation entgegen, worauf sr auch der Vertreter des Gegen­­­antrages hören ließ. Die Abstimmung ergab die Annahme des Ausschußantrages Seitens der Ma­­jorität. Die gemäßigte Opposition flimmte mit der Unabhängigkeitspartei gegen den Antrag. Ohne Bemerkung wurden die reichien Theili der zweiten Serie der Petitionen erledigt.­­ Aus Agram wird unterm 29. d. M. mitgetheilt: Anläßlich eines konkreten Falles, in welchem einem Angehörigen Kroatiens eine Ans­tellung im Beftrade vom Kommunis­­ationsministerium bloß aus dem Grunde vers­teigert wurde, weil derselbe der unga­­rischen Sprache nicht mächtig sei, sonstatirten hiesige Oppositionsorgane den Wider­­spruc­h dieses Vorgehens mit dem klaren Wortlaute des Ausgleicsgefeges. Ohne die weitgehenden Kon­­sequenzen, welche die Opposition aus diesem Vor­­gange zieht, bemerkt die offiziöse „Agramer Zeitung“, daß man es Hier mit dem Uebergriffe eines unter»­geordneten Organes zu thun habe, dessen Korrektur von Seite des Ministers Baross kaum an bleiben wird. So sehr die Kenntnig der ungarischen Sprache erwünscht sei, kann deren Unfenniu­g doch feineswegs einen Ausfchliegungsgrund bilden, O Seiten im Osten. „Swet,“ bestätigt daß bei Landung der­nfurgenten in Burgas Na­bo» Low, Rapicsk­s und 13 Montenegriner ges fallen sind. 32 Infurgenten wurden in Konstanti­­nopel internirt. Die Pforte richtete an Rustem Palda eine Note, in welchem sie dinselden beauftragt, die englische Regierung zur Räumung von Zaila aufzufordern. — &8 bestätigt si, daß der bul­­garische Vertreter Buk­ovich der Pforte die Aufhebung der Zolfb­ranten zwisgen Bulgarien und der Türkei für die einheimishen Prove­­nienzen vorgeschlagen hate. — Baron Hirig reist demnächst von­­ Konstantinopel ab, ohne das ein Arrangement zu Stande gekom­­men wäre. Der griechisch- rumänische Zwischenfall ist in Folge der vom rumänisgen Gesandten eingeleiteten Säritte und nach Annahme der früher abgelehnten griechischen Note beglichen worden. — Der griechische G­esandte kehrt nach Bukarest zurück, um die Bere­­andlungen der Konsulars und Handelskonvention zu führen. » Ogodessalle Aus Kronstadt wird unterm 28.d.gemeldet:Graf DionyS Kalnok, ein Verwandter des Minister­s Grafen Kålnost­ei wähltes Mitglied des Magnatenhauses,­ ist heute Morgens aus seiner Mikldsvårer Besatzung ver­­schieden.Graf Dionys Kolnoky wurde im Jahre 1814 geboren und war der Gründer des Szeller Kulturvereines. 2 EIN NR re die Aus den Komitaten. Sünfkirchen, 30. Jänner. (Raubmord). Der Gastwirth Josef Ro­det in der nahen Ortschaft Bicsory wurde in der Nacht vom legten Don­­nerstag das Opfer eines frechen Raubm­ordes, dessen Details bis nun nicht näher aufgelärt sind, da der einzige Zeuge der That, ein im Wirthshause über­­nachtender Bettler, der die­­ Raubmörder ebenfalls aus der Welt geschafft wurde. Die Mörder drangen in der Nacht, wohl bald nachdem die fegten Gäste das Wirthehaus verlassen hatten, in die Wohnung des ob seiner robusten Gestalt und Stärke weithin bekannten Wirthehauspächters Josef Rodek und verfegten dem schlafenden­­ Manne mit einer­ Art einen Schlag auf den Kopf, der den sofortigen Tod herbeigeführt haben mußte. Der lahme und fromme Bettler Zosef Pö­­löte, der auf den Lärm erwacht sein mußte und wahrscheinlich Rodek zu Hilfe eilen wollte, wurde ebenfalls getödtet und Bier auf das vorgefundene Baargeld und Ein­­richtungsgegenstände geraubt. Die Gen­darmerie leitete # z a

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