Oedenburger Zeitung, 1888. Mai (Jahrgang 21, nr. 101-125)

1888-05-01 / nr. 101

:««7-rsd’i-ss-J?zkks»s-c.-. ET AR, FERRARI HOLE . s«s.- -. .­­.s« s --- H,«, Er » -"H’"’"TE·TTÆWW’7·"««IÆ«5«·-Isss«-«-Wwegsee-WH-Y­­wenn wir sagen, daß die Völker die Schmiede ihres Auch die bürgerliche Welt »«Fried’ens’t werden können. .»Wenn in ihrem eigenste Interesse und im Interesse der allgemeinen Wohlfahrt das Wort aussprechen: „Mein Neid ist der Friede‘ ; und wenn die Staaten sich mit ehernen Mauern umgürten, um gegen die Ueberg­rafhungen eines Krieges gefrügt zu sein, so kann die bürgerliche Welt die goldenen D­auern des Friedens aufbauen. Ueber die feindlichen Gegensäge hinweg, welche das Mißtrauen zwischen den Staaten erzeugen, aud über die Gegensäge hinweg, welche die Harmonie der Gesellaft stören, muß der Friedensglaube, muß der Muth des Friedens den Sieg davontragen. Der versäumt die beste Zeit, der nur fernen Zielen zustrebt, und der durch die Furt vor fünftigen Ereignissen den Genuß der Gegenwart sich versümmern läßt. Der Augenblick muß­ benütt werden, denn nur die Gegen­­wart ist Iebende Wirklichkeit nicht die Vergangenheit und nicht die Zukunft. So mollen wir denn hoffen, daß mit dem Friedensglauben die wirthschaftliche Welt wieder eine fruchtbare, rationelle, der allgemeinen Wohlfahrt dienliche Thätigkeit entwickeln wird. Das verlangt Muth, nicht nur vom Soldaten, sondern auch von Denjenigen, die in einem bürgerlichen Beruf thätig sind. „Aber der Muth darf nicht Kartenhäuser auf­­bauen, die bei der geringsten E­rschütterung zusammen­ Drehen, darf nur Schwindelbauten errichten, die Die­­jenigen begraben, die unter ihrem Dache wohnen. Der Muth des Friedens soll goldene Mauern aufbauen zum Schuße der allgemeinen Wohlfahrt. Das Wachsen des Wohlstandes wird aber nicht nur als Bürgschaft des Äußeren Friedens anzusehen sein, sondern «3 werden dadurch an namentlich die Gegenfäße beseitigt ‘werden, die den Frieden im Innern der Gesellscaft stören. Die Wiederkehr des Friedensglaubens ist die schönste Gabe, die und der Frühling bringen kann. « " «..«ich"’­«i Vom Tage. Spezialdebatte über die Wehr-Vorlage. Am legten Samstag begründete im Abges­­ordnetenhanse­stefan Nagy seinen Antrag auf Erinirung gewesener Einjährig Freiwilligen — Helfy verlangte die Giftigkeit des Gefeges auf das laufende Jahr zu befjdgränzen. — Der Honvedminister sprach sich auf’s entschiedenste gegen beide Amendements aus. Die Einberufung der in die Reserve verlegten Einjährig- Freiwilligen künne nur eine Ungeretigkeit genannt werden. Wer für Begünstigungen keinen Gegendienst ‚leistet, verdient eben­­diese Begünstigungen nicht, und wer sich nicht die Mühe genommen, Offfe­nzier zu werden, dem kann seine weitere Prämie­­ geboten werden. Als Unteroffiziere sind die gewesenen­­ Einjähriger Freiwilligen nigt so sehr am Plage, ‚weil man dort andere Elemente braucht. ‚werden die Kommandanten ge­wesene Einjäßrig. Deshalb das Prinzip der Gleichheit Freiwillige gewiß nur sehr selten einberufen, aber die Ausnahme im Gefege zu stat­iren, ginge gegen Der Minister gab übrigens die Versicherung, daß die Einberufung nur im nächsten Jahre nach dem Dienstjahre zu erwarten sein und auch auf Offiziere Stellvertreter ‚nit werde ausgedehnt werden. € 8 folgte nun eine animirte Bole mit 3 o I­ g&är’s contra Pulgty puncto Berechnung der Meterveziffern, und eine Abhandlung desselben Redners über die eigentliche raison d’etre der Einjährig-Freiwilligen-Institution, die nicht aus der Heranbildung von Reserve-Offizieren, sondern aus der Schonung der Intelligenz besteht, und der­­en Cristenz dur die Vorlage aufj’8 höchste gefähr­­det ist, welche Abhandlung den Honpedmi­­nister derart in Harnisch brachte, daß er dem Er­­nferntnig militärischer Angelegenheiten vor­­rüdte. — Hieraus­ gründete Horanßky inläns­igerer Rede ein Amendement,demgemäß die Einbe­­rufung immer nur in dem auf das Dienstjahr folgenden Jahre erfolgen dürfe.—Nun nahm August Pulßky den ihm hingewachsenen Handi­schub auf und wied nach,daß der Antrag überflüssig sei,indem jaohnshin im Gesetze nur vom ersten Jahrgang der Reserve die Neue sei und die Eini­gjährig-Freiwilligen nach geleistetem Dienstjahr in die Reserve treten.­­Nachdem sich noch der Minis­­ter und der Referent alle Mühe gegeben, die Bedenken des Hauses bezüglich der Einjährig- Freiwilligen zu zerstreuen, deren Interesse in der Durchführungs-Instruktion sicherstelen zu lassen der Minister versprach, wurde in der Abstimmung Ss­ l unverändert angenommen. ieroofc.«ue alles­ höchsten Afterat mimmu anzu­­weisens gerncht. « s­ « ogtzherzogin Marie Baker«-Die «Münchesner Neuesten Nachrichten­ wollen wissen, daß die Berlobung der Erzherzogin Marie Balerie mit dem ältesten Enkel des bairischen Prinzregenten Bringen Rupprecht bevorsteht. O Aus ministerielen Streifen. In den Kreisen, welche dem Ministerpräsidenten nahe stehen, wird, nach einer Meldung der „Bol. Korr.“ ver­­äigert, das Herr von Tipa sich mit dem Ge­danken, das von ihm nur provisorisch übernommene Finanzportefeuille für die Dauer zu behalten, vertraut gemacht habe. Wenn im Kabinett eine Neubelegung eines Ressorts erfolgen sollte, so würde diefelfe das Ministe­­rium des Innern zum Gegenstande haben. O Demission eines österr.-ung. Botshhafters. Wie ein Londoner Privat-Telegramm meldet, be­absitigt der f. und f. Botshafter am englischen Hofe Graf Karolyi demnächst seine De­­mission einzureichen.­­ Der Landesverein ungarischer Spiri­­tusproduzenten hielt am legten Samstag in Budapest eine außerordentlic Ausschüpfigung,­ um gegenüber den im österreichischen Neihsrathe ge­­faßten Beiblüßen in Betreff der Spiritua­­lteuer-Gefeges Stellung zu nehmen. Es wurde namentlich beschlossen, die Negierung drin­­gend zu ersuden, daß sie auf eine Verminderung der ungartigen Spirituelteuer-Kontingenten und eingehen, sondern eher wo eine Erhöhung des­­selben erwirken möge. Ferner wünscht der Aus­­schuß, daß die Begünstigungen für die landwirth­­schaftlichen Brennereien nir weiter ausgedehnt werden sollen, als es im Gelegentwurfe ohnehin der Fall ist. Auch möge die Regierung im Eins­führung der­­ Freilager die Errichtung derfelden im liberalen Sinne erleichtern. Echließlich wurde aufs gespogen, dag im Juni ein Lehrkurs für Die Leiter von Spiritusfabriken organisirt werden soll, in welchen diese Leiter Unterweisungen Hinsichtlich des neuen Fabrikationsmotus, der technischen Umän­­derungen in den Fabriken und der Steuerkontrole erhalten werden.­­ Auflösung der Haupffine. Die Stup- Ihtina in Belgrad wurde mittelst könig­­lichen Ulas am 28. April gesclossen. Das Haus brachte einstimmig ein Hoh auf den König aus. ( OD) Landtags-Sriagwahl. Man berichtet ung aus Agram unterm 28. April: Bei den heuti­­gen Erjagwahlen für den frontiigen Landtag wurde in Sth dir Gutebefiger ©­elic 8, in Zengg der Sutsbefiger Jellahich und in Petrovojelo der Postmeister Sorak sämmtlich der Natioalpartei an­­gehörend, gewählt.­­ Spenden des Königs. Seine Majestät hat für die rt. Gemeinde AlS6=Lehota, die gr.et. Gemeinde Sztarina und die ref. Ge­meinden Berencsö, Ordögklut, Her­­mannstadt je 100 fl., ferner. für die evang.. Gemeinden U. 8. Al86-Lehota, Szibási ea . . Me BEREER: URTEIL EN BETEREN Aus den Komitaten. Esepreah, 27. April. (Wetterunbilden.) Die „Britischen“ Tage sind hier bis heute ganz gut verlaufen, der heutige war aber sehr fritisch: in der Nacht erhob sich ein Sturm, der an Stärke bis Vor­­mittags immer zunahm, und an Bäumen, Dächern viel Schaden verursacht hat, dabei war es frimmig kalt und Regen und Schnee fiel durcheinander in Menge. Mittags hörte das Unwetter auf. Ein Beispiel wie stark der Sturm wütdete, bietet einer der Rauchfänge der Zuderfabrik: der starke Blig­­ableiter wurde ganz gelodert und fleht so schief, daß man fürchtet er werd: herabfallen. Einen Bartheil hat die Kälte und der Sturm doch gehabt, die Millionen von Maikäfern dürften ordentlich, mitgenommen sein, sie lagen wie gesät unter den Bäumen und hoffentlich sind recht viel zu Grunde gegangen. Schade, daß nicht eine Berordnung ernft­rt, die das P Vertilgen dieser schädlichen Insekten anordnet , es wäre so leicht in den Morgenstunden unglaubliche Mengen zu fangen und zu vertilgen. Auf den Weiden­­bäumen in der Nähe des Flusses und auf den Kastaniens­bäumen figen so viel, daß man hunderte durch ein­­faches Schütteln herabbringen kann und Kinder könnten sie sammeln und durch heißes Wasser tödten. St. Berlin, 30. April. Die Fortschri­tte zur Bef­­reiung im Befinden des deutschen Kaisers sind an­­dauernd. Der hohe Patient ist fieberfrei, hat ziemlich ruhige Nächte mit festen, stärkenden Schlaf. Auch­ der Appetit nimmt zu und die Stimmung de mit Res­gierungsarbeiten ji bereits wieder beschäftigenden Monarchen ist eine heitere, hoffnungsvolle. Spalato, 30. April. Seine & und f, Hoheit, Erzherzog Johann, hat sich im strengsten Infog­­nito, unter dem Namen eines Grafen Orth, mit der von ihm gemietheten Wacht „Beflie“ aus­­ den albanesischen Häfen und aus G Süddalmatien kommend, einige Tage hier aufgehalten Dalmatien gefahren. Paris, 30. April. Hier fand um 8 Uhr Früh in Longchamps ein Pistolenduell zwischen den zwei S Journaliten Dupuis und Habert in Folge einer kunstkritischen Polemik statt. Dupuis fiel nach dem ersten Schiffe todt zu Boden; sein Gegner Habert und die Sekundanten wurden verhaftet. Mailand, 30. April. Heute sind hier die brasilianischen Majestäten angenommen. Telegramme. Lokal-Reitung. Das Frühjahrs-Rennen des transdanu­­bsianischen Rennvereines. (Erster Tag.) Unter der Einwirkung eines Maren, unbe _­wölften Sonntag = Nachmittage war das Nennen vom 29. d. Seitend der Oedenburger eleganten Welt ebenso zahlreich befugt, als auch der Mit­­telstand fi­­ege daran betheiligte. I­nsbesondere aber hatte sich das Offiziere-Korps der Garnison und der nächsten Umgebung fast vollzählig einge­­funden. Die Logen, die ohne Ausnahme belegt waren, boten vermöge der vielen, jungen und in geschmahs­vollen Frühjahrstoiletten erschienenen Damen, eine herzerfrischende Augenmweide. Den W Personen höchsten Ranges haben wir Seine königl. Hoheit den Herren Ef.­f. Major Her» 308g von Braganza anzuführen, der sich auch mit Herrn Generalmajor von Wimmer in das NRiteramt theilte. Das Präsidium hatte Graf Kalmın Szer­­denyi. Die Haupt-Evints des Tages waren: vom Standpunkte der Betheiligung und in Rücksicht auf die Höhe der zur Bertheilung gelangten Geminnit­­quote (40 : 6) dasll. Jtem Hürdenrennen für das firben Pferde gesattelt wurden ; und — mit Hinblick auf den Umstand, daß sich wegen eines Mißverständnisses beim Start Differenzen erga­­ben, das Schluß Steeple-chase (VI. Jtem), woran vier Gentlemen-ridders um den Preis Seiner E.. Hoheit des Kronprinzen Erzherzog Ru­­­dvolf — ein Theofernice aus Silber — fon furrerten. Sämmtliche Rennen, die sich alle fehrnintes ressant abwidelten, wurden sowohl am 1. wie am 2. Tage blos von Offizieren, Kadeten und Einjährige Freiwilligen im ak­tiven Dienste des f. f. Heeres und der künigl. ungar. Landwehr gemacht. Der Reihe nach vorgehend sei zuerst erwähnt : 1. Steeple-chase. ÜEerenpfeid, ge­geben von Seiner f. und 1. Hoheit, Herrn Ge­­neral der Kavallerie Erzherzog Josef (goldene Uhr jammt. Kette). Distanz zirka 3200 Dieter. (Geschlossen mit 5 Unterfriften, 2 zahl­­ten Reugelt.) Landgraf Kosef Briedung Kürstenbergs br. St. „Olga,“ brillant gesteuert vom Kader Schreimer passirte als Erste den Pfosten, obgleich Lieutenant Graf Hojos den FW. „Berlin“ des Lieutenant Graf Ferdinand Kingly ebenfalls sehr schneidig ritt, so daß er bis zum Igten Drittel der Bahn führte und erst auf der Gewinnseite an den zweiten Pla gewiesen wurde. Lieutenant Alerius von Kontos br. St. „No­nius“ sprang bei der zweiten Tour alle. Zotalis fateur 18 ; 5. 2. Hürdenrennen. Preis 200 fl. und Ehrenpreis, gegeben. von Seiner Durchlaucht dem Herrn FML. General - Kavallerie - Juspeltor Leopold Prinzen Croy. Distanz: 2000 Meter. (17 Nennungen, wovon für 10 Neugeld erlegt wurde.) Von den sieben am Start erschienenen Pferden führte Lieutenant Ferdinand Konaty den 6jährigen ZW. „Darling“ des Lieutenant Grafen Hoyos mit bewundernöwerther Verve zum Siege. Eine Länge Hinter ihm landete „Bedro“ des Oberlieutenants Aleran. Ruu­jhens­bach (Reiter Oberlieutenant Ernst Merkar) als Dritte traf, anderthalb Längen zurück, die 6jährige St. „Annie“ tes Lieutenant“ Graf Mervelpdt ein. Xotalisateur 40 : 5. 3. Steeple-chase. Preis 200 fl. Distanz zirta 3200 Meter. (Geschloffen mit 18 Unterfäh­rten, 8 zahlten Reigeld.) Ein Feld von zehn Wennern wartete auf den Fall der Flagge, doch ging der Start vollkommen glatt vor sich. Des Lieutenants trafen Ferdinand Kinsty schwinzler. W. „Toby“ eroberte sich bald die Spige und siegte wie er mollte, wohl an zehn Längen die „Heath Rose“ des Lieutenants Baron Berg zurüclaffend; den dritten Play fih rte sich „Adieu“ des Mittmeisters id­ee

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