Oedenburger Zeitung, 1888. September (Jahrgang 21, nr. 201-225)

1888-09-01 / nr. 201

FETTE BEE TE REES, u EEE ZUERST, um REN Te BEEE TE TRE REE TEH > en am Ruder mit dem bieher kr der Tod, noch­ die Zeit, noch das Ruhebedürfnis seiner einzelnen Angehörigen etwas anhaben konnten, denn fest und widerstandsfähig hat die Korruption das Postament Tipa’s aufgebaut. E. M. ji DRK & ; K 8 E Dom Tage, D Seine Majestät der König wohnte am 30. August in Tegernsee einem schönen Fa­­milienfeste bei­ der Feier de achtzigsten Ge­­burtstages der Mutter unserer Königin, Herzogin Ludovica in Bayern. In wenigen Tagen, am 9. September, feiern die Eltern der ung. Landes­­mutter auch das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit und am 4. Dezember d. J. zwei Tage nach dem vierzigjährigen Regierungs- Jubiläum des österr. Kaisers (als König von Ungarn regiert Seine Majesstät Franz Ex Sojef I. erst seit der Krönung im Jahre 1867, also einundzwanzig Jahre) vollendet der Vater der Kaiserin-Königin Herzog Maximilian in Bayern, sein achtzigstes Lebensjahr. Also­­ vier frühe Seite in­ einem Jahre im Herrscherhause, an welchen die Bevölkerung Ungarns mit den besten Segenswünschen theilnimmt.­­ Allerhöchste Auszeichnungen. Seine Mia­­jestät der König hat dem E. f. Hauptmanne erster Klasse des Ruhestandes Johann Sting­ den erb­­lichen österr. Adelstand mit dem Prädikate Var­­falva, dem pensionirten f. f. Förster Johann Kleißl in Wattend das silberne Verdienstkreuz mit der Krone verliehen.­­ Spenden des Königs. Aus Brünn wird berichtet: Se. Majestät spendete für die der Zus­­chlag und Ueberschwenkung verunglückten Anwohner der Bezirke Groß-Meseritisch, Ruspig, Broßnig, Brünn, Hohenstadt und Nikolsburg 5000­­ Gulden aus Allerhöchster Privatchatouille.­­ Die Reife der Kronprinzesin Stefanie, Morgen Sonntag, tritt Kronprinzessin Stefanie die angekündigte Reise nach dem Süden an. Die Abfahrt erfolgt am bezeichneten Tage Abends 7 Uhr mit dem Kourierzuge der Südbahn via Divacca nach Pola, wo die Ankunft Montag den 3. Sep­­tember, Vormittag, 10 Uhr 40 Minuten, erfolgt. Bon Pola geht die Fahrt nach der kroatisch-sla­­vonischen Hafenstadt Zengg, wo die Ankunft am 4. September erfolgt. Von hier aus reist die Kronprinzessim über Ottocac zu den Blit­­vicer Seen. Men 5. September trifft die Kron­­prinzessin in Carlopago ein, von wo wieder mittelst der Yacht „Greif“ die Fahrt nach Yacro­­ma fortgelegt wird. Wie es heißt, beabsichtigt die Kronprinzessin, falls das Wetter günstig bleibt, mindestens drei Wochen von Wien ferne zu bleiben. . O Meder die Weitedispositionen des Deutschen Kaisers verlautet neuerdings, der Besuch in Wien werde dem in Rom vorangehen. Die Bestätigung dieser Meldung fehlt bisher; sicher ist nur, daß man in Italien alle Anstalten zum baldigen Empfang des Kaisers Wilhelm mach, und ebenso, daß nach den früheren Entschließungen die Neffe zuerst nach Rom, erst dann nach Wien gehen sollte. Ob nun eine Aenderung des Planes eingetreten sei und aus welchem Grunde, das ent­­zieht sich unserer Kenntniß, doc liegt er auf der Hand, daß irgend eine politische Bedeutung damit in ur Falle verbunden­ ist. O Gustav Freytag in den Adelsstand er­­hoben. Der gegenwärtig in Berlin domizilirende berühmte Dichter und Romanschriftsteller Gustav­e Freytag wurde mit dem Großkreuz des Ernesti­­nischen Haug-Ordens ausgezeichnet. Mit dieser De­­koration ist der erbliche Adel verbunden.­­ Eine europäische Weise des Shah von Persien. Wie „Nomwoje Wremja" nach Informa­­tionen des sich gegenwärtig in Odessa aufhaltenden russitischen Generalkonsuls in Teheran, Herrn Sajt­­schenko, meldet, wird der Schah von Bersien im September Rußland besuchen. Am 20. September wird er in Baku eintreffen, fi dann in N­ußland aufhalten und seine längst angekündigte Neffe nach Europa antreten. Auch Budapest und Wien wird der persische Kaiser Nashredin abermals el­n Eisenbahn-Erträgnisse. Der Ausweis der österr. Staatsbahn zeigt 744.507 Gulden Einnah­­men, Plus 11.507 Gulden. Der Südbahn- Aus­­weis zeigt 821.549 Gulden Einnahmen, Plus 17.966 Gulden.­­ Der Kurs zur Ausbildung von Post­­und Gelegraphenbeamten, welchen der s. u. Kom­­munikations-Minister heuer ins Leben treten läßt, wird am 10. Oktober beginnen und 10 Monate lang dauern. Dann haben die Aspiranten eine dreimonatliche Probezeit d­urchzumachen, worauf sie nach Ablegung der Befähigungsprüfung ernannt H­ üs"«xiud7bxi1se«is««-«-" dienst, oie in der Buchst­reftion der Profitparfasie nur Personen zu Profti­­fanten oder Beamten ernannt werden, welche ein solches Befähigungszeugniß aufweisen können. Neflef­­tanten, welche die Universität, eine Rechtsakademie oder das Polytechnikum, oder auch eine Militär-, Forst- oder Montan-Akademie absolvirt, oder zum Mindesten in einem Obergymnasium, einer Ober­­realschule oder in einer Handelsschule gleichen Ran­­ges maturirt,­ oder auch in der gemeinsamen Armee oder bei der Honved als Offiziere gedient haben, mögen ihre Gesuche bis 20. September an den s. u. Kommunikations-Minister richten.­­ Der neue Direktor der Streditanstalt. Der Verwaltungsrath der Kreditanstalt in Wien hat am 29. August Herrn Ludwig Wollheim, derzeitigen Associe der Firma Wollheim und Weis­­weiller, zum Direktor der Kreditanstalt ernannt.­­ Abgeordnete als M­änber. Große Ent­­rüstung erregt­e Sophia die Betheiligung von drei Sobranje-Deputirten an dem Räu­­berwesen. Zwei dieser Abgeordneten wurden bereits? gehängt, der dritte, ein Mitglied der Bilobande, wird noch verfolgt. Aus den Comitaten. Stolpersbach, 30. August. (Weihefest.) Es ist gewiß eine erfreuliche Erscheinung, daß ge­­rade in unsern Tagen das Schulwesen nicht nur in den Stadtgemeinden, sondern auch auf dem fla­­chen Lande einen sehr bemerkenswerthen Aufsch­wung nimmt! Allenthalben, besonders aber in der Um­­gebung umnjerer lieben Stadt Oedenburg, werden zweckentsprechende, geräumige Schulen erbaut und sind besonders drei solcher Bauten nunmehr vollen­­det. Namentli; zu Kobersdorf, Ober- Beiersdorf] 9, und Loipersbach. D Besonders des­­Baues der Loipersbacher Schule wollen wir hier Erwähnung thun. — Mit bedeutenden Kosten hat die opferwillige Gemeinde Diese errichtet und zu der bereits vorhandenen Glocke sich eine zweite angeschafft. Nächsten Sonntag, das ist am 2. Sep­­tember, soll nun die „Weihe der Glocke, wie au, der Schule” feierlichst abgehalten werden, und kommen wir dem Aufuchen des Bausomstes herz­­licht gerne nach, indem wir hiemit alle Gönner und Freunde des Schulwesens, zu Tiefer Feier ein­­laden. — Das Festprogramm enthält in Kur­­zem folgendes: Um 8 Uhr Früh: Begrüßung der neuen Siede an der Grenze der „Loipersbacher Gemar­­kung“ (unächst dem Bahnhof) durch Herrn Pfar­­rer. Joh. Horvath aus M­öttelsdorf, — feierlicher Zug von hier zum Festplag, — hier Glocenweihe, vollzogen dur Herrn Pfarrer Nenner aus Har­­facı, — dann Schulweihe, gehalten durch Se. Hoch­­würden Herrn Senior Karl Fleischhader. — Fest­­banfett, — Musik, Tanz-Unterhaltung bilden den Schluß des Freudenfestes. Also auf! morgen Sonntag den 2. September nach­ Zolpersbach, — Alle die kommen, sind herz­­lich willkommen! — Zur Bequemlichkeit der Fest­­theilnehmer aus unserer Stadt, wird, wie an anderer Stelle der heutigen Nummer unseres­ Blattes be­­merkt, der um °­,8 Uhr von Dedenburg abgehende Schnellzug in der Station Schattendorf-Loipersbachh, eine Minute halten, so daß Hiedurch auch manchem Langschläfer die Möglichkeit geboten wird sich das zweifellos schöne und erhebende Seil mit anzusehen,­­ zugleich aber auch das im lau­­schigen Schalwinkel gebettete, Liebliche Loipersbach zu besuchen. Landleute, die mit solchem Eifer für die Jugendbildung einstehen, verdienen gewiß Ach­­tung und Anerkennung ! Gewähren wir ihnen diese, indem wir für morgen Sonntag die Parole ausge­­ben: „Auf nach Loipersbach!" Eisenstadt, 30. August. (Rachklänge zum Sängerfeste. — Firmung — Schulnach­­richten.) Meinen Berichten über den Verlauf der Säbelfeier des hiesigen Männergesangvereins „Sroh­­sinn“, muß ich noch anfügen, daß dem Herrn Paul Hofer, Chormeister des Vereines, ein prachtvoller silberner Becher als Ehrengabe und Anerkennung von Seite der hiesigen Sänger überreicht wurde; auch dem Herrn Festpräses, Heren-B. Depkasig wurde eine Auszeichnung zutheil: er wurde zum Ehrenmitgliede des Wiener M.G.B. „Armi­­nius“ gewählt. Gestern hatte unsere Stadt wieder das Fest­­gewand angelegt und luftig wehten und flatterten von jedem Haufe bunte Fahnen und Flaggen. Dies­­mal galt diese Ehre dem Hochwürdigsten Herrn Didzelanbischofe, Seiner Exzellenz Dr. Johann von Balfa, der in der Bergkirche das heilige Sakra­­ment der Firmung spendete. Der Herr Oberstuhl­­richter war en pleine parade dem Kirchenfürsten eine Strebe, entgegengefahren und begleitete dessen Wagen bis zur Kirche. Die Gemeinden: Stadt­ und oO ergeiem av ach T, "oO E . IemuudMukImvokfs u Hatten­ ihre geführt. Der Modus der Firmung für Eisenfad it in der Weise getroffen, daß dieselbe einmal in der Stadtkirche, also in der Stadt, das anderemal wieder in der Bergkirche, also auf dem Berge, statt­­findet. Der Zwiespalt zwischen der „Stadt“ und dem „Berge“ machte sich auch bei dieser Gelegen­­heit bemerkbar. Die „Bergler“ wollten den „Städtern“ zeigen, wie ein geliebtes Kirchenober­­haupt geehrt werden müsse, und dürfte ihnen dies auch gelungen sein: Seine Exzellenz wird gewiß den besten Eindruck von Bergeisentadt mitgenom­­men haben, denn dieser Empfang war wirklich­ ein großartiger! Die kleinen und großen Firmlinge konnten kaum den Tag erwarten. Die ganze Zeit über hörte man von nicht? Anderem sprechen, als von Wathen, P­athinnen, goldenen und silbernen Uhren, Gebetbüchern 2c.; Plakate und Ankündigun­­gen machten uns zu wissen, daß da und dort Film- Bijouterien, Filmkleider, ja Firms­chuhe zu bekom­­men seien. Selbst die Theatergesellschaft gab an dem Filmtage zwei Theatervorstellungen den lieben Firmlingen zu Ehren, sich selbst zum Nagen! Ach kann nicht umhin eines Geschichtchens zu erwähnen, das sich vor der Firmung hier begeben haben soll. Kommt da ein schon etwas bejahrter Firmling zu einem Herrn, dessen Humanität allgemein bekannt ist, und bittet denselben, ihn zur Firmung zu führen. „Sut, — ich bin bereit, obwohl Sie mir etwas alt vorkommen“, spricht der Herr, „allein Sie bekommen als Geschenf nicht mehr als 5 fl. und ein Gebetbuch, genügt Ihnen das?" — „OD, vollkommen“, sagt der Bittsteller, „ich habe nie mehr bekommen!“ Was glaubt der verehrte Leser, ob ihn der Herr wohl zur Firmung führte? Man erzählte, daß der Herr selber an dem Firmling die Firmung mit einer Handvoll ungebrannter Asche vorgenommen. Seine Exzellenz, der Herr Bischof fuhr Schon um Y,4 Uhr von hier nach Wimpassing, um auch dort die Firmung vorzunehmen. An der hiesigen 1. Staats-Bürgerschule erfolgt die Aufnahme der Schüler und Schülerinen am 1. und 3. September. Am 4. September werden die Nach- und Privatprüfungen vorgenommen. Am 5. September vormittags 8 Uhr findet die feierliche Eröffnung des Schuljahres­ statt. — Während ich mit dem Schreiben meines Berichtes beschäftigt bin, ertönt das Geläute der Kirchenglodken zu etwas ungewohnter Stunde. Ich eilte hinaus, um zu hören, was geschehen , da erfahre ich, daß der Herr Gene­­ral­ Bicar des Ordens „der Barmherzigen“ aus Rom zur Inspizirung der Klöster hier eingetroffen ist­ —n. Telegramme. Budapest, 31. August. Der gewesene Kon­­sistorialnotar Dr. Scheda, dessen Demission so viel Staub aufgewirbelt hat, ist heute nach Gran zurückgekührt, wo er im P­rimatialpalais gastliche Aufnahme fand. Scheda wird der Kirche erhalten bleiben. Szegedin, 31. August. Im dem Bottdefrau­­dationsprozesse Kristelly wurde der Hauptange­­lagte Heinrich Kristelly wegen Amtsveruntreuung, Besiechung und Falschmeldung zu sechs Jahren Zuchthaus mit Einrechnung von acht Monaten Untersuchungshaft und zum Schadenerlaß von 5337 Gulden, solidarisch mit seinem Bruder Karl Kristelly verurtheilt. Petersburg, 31. August. Die persönliche Intervention des Statthalters von Elsaß-Lothringen Prinz Hohenlohbe-Schillingsfürst in An­­gelegenheit seiner Millionenerbschaft in den Gouver­­nements Minsk und Witebsk beim Kaiser Alexander III. am 24. d. M. blieb erfolglos. Der Czar wies, wie versichert wird, die Bitte des Statthalters, daß er oder sein Sohn die aus vielen Gütern betehende Erbschaft antreten dürfe, opne russiiher Unter­­than werden zu müssen als gegen die bestehenden russischen Staatsgehege verstoßend, zurück. Rizza, 31. August. Auf hiesiger Post wurde eine Patrone gefunden, von der man glaubte sie sei bestimmt im Amtshause zu explodiren und Schaden zu stiften. Doch war die Patrone leer. Ein sicherer Fri Kilian wurde verhaftet und erklärte, die Patrone während der Manöver, welchen er gefolgt zu sein zugibt, aufgelesen zu haben. Er wollte dieselbe als eine einfache Erinnerung an seine Erfursion absenden. Rom, 31. August. Der König wohnte mit dem Kronprinzen und dem Herzog von Aosta den großen Manövern bei und wurde überall enthufte­­rtlid­, empfangen. Große Opationen wurden dem Könige beim Eintreffen in Nimm­i bereitet. Fondon, 31. August. Der englische Dampfer „Phönix“ ist vorige Woche auf dem Senifei unter­­gegangen. Derselbe wollte mit einem zweiten eng­­lischen Dampfer, dem „Labrador“, Waaren durch das Karissche Meer nach Sibirien bringen. miese ta sr­a

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