Oedenburger Zeitung, 1888. Oktober (Jahrgang 21, nr. 226-251)

1888-10-01 / nr. 226

(Bormals ED Hachricten“.) Organ für Politik, Handel, Industrie und Landwirthchaft, dann für soziale Interessen überhaupt. Motto: „Dem Fortschritt zur Chr’ — Betrachten zur Wehr! — Der Wahrheit eine Gaffe.“ Buchdrukeri­n. Nommwalter & Sohn, Grabenrunde 121. BI Einzelne Nummern dofen 5 Steyr. = 5 fr. für die ein-, 10­­%. für die zweis, 15 fr. für Die dreis, 20 fr. für die vierspal­tige und 25­ kr. für die durchlaufende Bet­tzeile evclusive der Stempelgebühr von 30 Er. bei mehrm­aliger Einschaltung bedeutender Rabatt. Das Blatt erscheint täglich, mit Ausnahme des auf einen Sonn- oder Feiertag folgenden Tages. 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Jahrgang ftehende „Oedenburger Zeitung.“ Dieselbe bringt folgende ME Gratisbeilagen BE Jeden Sonntag: das „Zlnstrirte Sonntags­­blatt‘; jeden zweiten Donnerstag den befleth­- Kisden, Stierabend‘ und jeden anderen Don­­ner das Wisblatt: „Lustige Blätter. — e vier Blätter zusammen koffen: Ganzjäß­­a 9 fl., halbjährig 5 f., vierteljährig 2 fl. 50 Ar. (oco dedenburg; Auswärts: Ganzjährig 12 fl., 50 Ar. — Das Abonnement kann auch mit jedem anderen Rage enfrirt werden. shaczahrigcfk,vierteljährig 3 fl . Kein Programm ! Dedenburg, 1. Oktober." Nach dem überraschenden Sieg der Opposi­­tionellen ‚or von Kaas über‘ den Negierungs- Kandidaten im legten hauptstädtischen Reichstags­­ampfe,. und: och. mehr: den Stimmenabgabe des Landes- -Oberrichters Karl Esemegi zu Gunsten des freiherrlichen Journa­­listen, der doch stets wider das Ministerium Tipa Front macht, sind die ungarischen Regierungsblätter eifrigit beffiffen, die gemäßigte Opposition in der öffentlichen Meinung zu diskreditiren und ihr die schwerwiegendsten Mängel anzudichten,­ vor allem den­ schon oft wider sie erhobenen Vorwurf zu er­­neuern, ‚ daß­ sie angeblich gar nicht politisch, reif, nicht­ regierungsfähig sei, denn fie Re — sein Progra­mm! « sp­ Ja,da s1ch zuetzt die Regierung,daß einer ihrer wichtigsten Vertreter, der Steth­al- ROHR­dem­ Karl ESemegi durch seine Stimme die Ideen der gemäßigten Opposition­ zu Ehren brachte und mithin den Vorwurf, daß sie sein Programm habe auf das Eklatanteste widerlegte, denn ein Mann wie E3emegi­ ist viel zu­ ernst und na­­mentlich viel zu erleuchtet, als daß er sich einer politischen Partei wenn auch vielleicht nur vorübergehend­­ anschlösfe, deren Bestrebungen er für inhaltslose Chimären hält, einer Partei, die selber nicht willen­ soll, was sie eigentlich will und die mithin auch, mie­­ im Interesse des Vater­­landes und der Nation, wirken konnte. Wenn Männer wie Graf Albert Apponpi, Kaas und neuestens sogar Csemegi die Fahne dieser­­ Partei, nämlich die der gemäßigten Opposition, hoc­halten, dann umschwirren sie vergebens Die freischenden Nachtvögel, welche aus dem Walde rauschender Negierungsblätter ausflie­­gen, sie verdummeln sie nicht und vermögen «8 nicht zu hindern, daß­ sie, im Gonstenglanze redlichen Wollens weithin Leuchte, um den Verzagenden Muth einzuflößen und in der, durch Steuerbruch und Korruption von oben, schon halb und halb apatisch ‚getrordenen Nation dennoch wieder das Vertrauen wach­­rufe, daß es "besser um sie stehen wird, wenn das angeblich nicht vorhandene Programm der gemäßigten O­pposition dennoch einmal zur Verwirklichung gelangt. Kein Programm!Wic’?!Ist nicht schon der Versuch der Wiederherstellung der Moral im politischen und öffentlichen Leben Programm genug? Und ist die Durchführung gründlicher Reformen auf allen Gebieten der Negierungsthätigkeit, wie ft: Appondyis Getreue, im Sinne ihres erleuchteten Führers, verheißen, vielleicht sein Programm?! Das Votum der zu dieser Beurtheilung be­­rufensten Kapazität im Lande, das Votum Cse­­megtis beweist, wie reformbedürftig die Rechtspflege in Ungarn ist und daß die dermalige "Regierung nicht" thut, um der Stagnation der Justiz ab­­zuhelfen. Wehe dem, der in Ungarn einen Prozeß an­­strengen muß, er weiß nie ob er das Ende Des­­selben auch erleben werde, denn der gegenwärtige ungarische Justizminister (bei aller Verehrung und Hochachtung für unseren Deputirten Herrn von Sabing) kann ja auch nur nach dem herrschen­­­den System vorgehen, nämlich einzig und allein dafü­r sorgen, daß die Nestanzen nicht allzu starr anmwachsen. Er muß mit dem System gründlich aufgeräumt werden, denn jeßt, haben wir feine Justizpolitik, sondern blos ein geschäftsmäßiges rledigen der Stiche von heut’ auf morgen, nach althergebrachtem Schimmel. Um aber mit dem System voll und ganz zu brechen, müßte ja gegen den Ministerprä­­sidenten Tipa revoltirt werden, dazu­­ wird ss jedoch auch der dermalige Justizminister — troß seiner tiefen Einsicht in die Mängel — kaum a­bschließen. Unsere Staatliche heutzutage ist doch wahrlich ebenfalls nicht tadellos, im Gegentheile! Mich; im dieser Nichtung ist eine durchgreifende Umwandlung dringendst geboten. Was that die Regierung Tipa’s, während ihrer dreizehnjährigen Herrschaft auf diesem Gebiete ? Nichts für das Land, Alles für sich. Vom Gemein­­degeseße angefangen, von der Bestimmung an, daß selbst der lechte Ortsrichter Stuhlrichter „fandidirt“, besser gesagt ernannt werden muß, ist ein Bostulat der absoluten Herr­­schaft Tipa’, denn alle diese richterlichen Amts­personen m­üssen aus Dankbarkeit für ihre­ E­rnen­­nung duch Die und Dünn mit‘ der Regierung gehen. So aber wird die Verwaltung­ niemals gebessert, sondern nur in den Frohndienst der Re- ‚ach. der..verblüffen­ . Soor von| Adminiftration "von a durch den getreuen . ich noch hatte. Die Graswurzeln und Bitiche,­­ auch die Reste und Wurzeln, die wir­ niederhielten, halfen, daß die Näher nicht­ einjaufen. Nach­­bösen. Mühen sahen wir das erste lüß­­chen, das in den H­ambefi sich ergießt,­­ ır. waren gerettet. Wir kamen in das Gebiet des Zambefi und schlugen am Matetje, in der Handels und Missions­­station Ponde­ma-Tenfa, südlich, von Zambefi, etwa 55 Kın. von diesem il­anjer.. Lager auf. Dies ist der Ort, wo die Neffenden, die das zentrale Zambefigebiet besuchen, sich die Erlaubniß erwirfen muthten, ‚den Zambesi dürfen, Wir gedachten, uns zu diesem ‚Biwedie wenige Tage aufzuhalten, und aus: Drei ag Tagen wurden acht Monate.­­ Im­ Jahrg .1875­ reichten Drei, Tage! Sin um die Erlaubnißs zu­ erhalten, diesmal, acht, anne und was war die Ursache davon? . An nördlichen Ufer des zentralen Ban breitete ji im Jahre 1875 das "mächtige "Reich Martutje-Marbunda aus, mit Sepopo als König. ‚Sepopo war todt; zwei, drei Herrscher kamen an seine Stelle, der lette wurde vertrieben und ein neuer gewählt. Der vertriebene Herrscher , jedoch kam mit einem Häuflein sein­er Getreuen zurück, um si den Thron wieder zu erwerben. Zur Zeit meiner Ankunft vernahm ich von seinen Züge; 8 war eben die Zeit,"wo «8 seinen "mächtigen Herrn in diesem mächtigen Reiche gab; troßdem mußte ich Erlaubniß von dem Könige bekommen, ich mußte also warten, bis sich Luanifa das Szepter wieder erwerben, ‚und alle diese­ Zeit gefommen, da lagen wir Alle frank an Malaria, so frank, daß es nicht einen Tag gab, wo nicht einer­­ aus unserer Mitte in Lebensgefahr war. Da konnten wir nicht weiter, 2 Feuilleton. Er Emil Soluß’s Forschungen und­­ Erlebnisse in Südafrika. : Ban (Fortfegung.) ." . K.thiere.: zFekete Hei­now der Pioniersergeant von Esau­­s·fü­hrte den einen Wagen, ich und Leeb den anderen, ein anderer Mann ein Holländer,‘ den ich, aus‘ dem­ Süden mitgenommen hatte, trieb den dritt und Oswald Söllner den vierten, in dieser ein und unter den "größten Anstrengungen, die ‚näher u beschreiben, zu ‚viel Beit wegnehmen würde, zogen‘ wir, weiter. AS wir diese "Schwierigkeiten nahezu über­­wunden ‚hatten, ‚traf. ung ein neuter Unglück,­­ schwerer als­ alle jene, die ara­bischer Heimgesucht, ‚hatten. ..8 war 150 Meilen von. ‚Zambeli.. Wir be­­traten einen Wald, der. Sid „Di8“ zu. .‚diesem Flusse hin zieht: and , int '­ypischste her der Klamat- Ines gei­ätinthoird. In hi Walde, wägit. eine "dihfige Pflanze, melche im Oktober erscheint, Eigenthü­mlicherweise, troß der Dürre“ war damals‘ dortselbst 14. Tage Regen gefallen, und Die‘ Pflanze war, ‚deitlicher denn Fe, emporgeswuchert. Mir war die Pflanze unbekannt, ich Famm­ esfie nur dem Namen nach: Die Busc­­männer hatten, bevor der Regen fiel, das trockene Gras des 7. Waldes ‚niedergebranıtt, damit ‚rijches emporf sproffe,,, an dem­ gewöhnlich die Strauße mei­­den und­ den Buschmännern reiche Beute ‚liefern, © war­ in dem ganzen Walde fein grimer zu finden, als nur. hie und da die Tri Pflanze. Ich hatte, dieselbe Totort: im frug im selben Augenblick : So lied, ich meine Dochsen grasen.. Den Tag darauf wurden­ einige frank, und ich erkannte an den Er­­scheinungen, daß die Pflanze doch Macau ge­­wesen! Binnen wenigen Tagen verendeten 30 Bug­­Doch auch dieses Webel: t wurde bekämpft.­­ Die nächste europäische Niederlassung lag 150 Meilen nach Norden entfernt. Wohin mich nun um Hilfe wenden? Ich muß­ eingestehen, «8 . waren Schwere Stunden und schwere Nächte, die ich da verbracht. Alle Zugthiere waren frans. An dem­ Symptomen erkannte ich die Natur, e ‚Giftes;ich wendete ein Mittel an und rettete Tanga?" die anderen gingen DIE. Es blieb nichts übrig, als z­wei Wagen zu­­rückzulasfen und zu­ ‚versuchen, ‘wenigstens­ mit den beiden anderen, den Bomben zu erreichen. Die Zug­­­­­thiere konnten, die Wagen aber nicht weiterbringen. Die Räder laufen bis zur Are ein. Die­­ Zugthiere fielen nach einigen ‘ Schritten‘ immer wieder, ıind­ so blieb ‚nichts übrig, als ein­en Weg zu suchen, wo die, Räder, nicht einfanfen. Es müßte also ein Weg durch, den. Wald, gebaut­ werden, was ich umd­ietete. ‚auf ‚und nahmen. , So gingen wir voraus, jeder. mit. ‚einem. Beile; und, einem Falchinmesser ver­­tehen, „und, ‚hieben, Muhderte und, „Hunderte von Bäumen und Taufsende von Bäumen nieder und­aD Dorngesträuch, bevor wir einem Weg geschaffen.. ‚Hinter ‚ung ‚igmen, die anderen mit den zwei Gespannen. Da janf ein­ Zugthier, dort, ein anderes ‚hier, wir mußten ihnen alle 200 Schritte Rast gönnen. Doch vorher mußten jedesmal ‚waich die Leute herbei und das überall sprossende­­ Gift ıd lausraufen, damit­ nicht ein. Thier den Kopf En Meine Frau nel, 8­118 nicht!“ antworteten die Schwarzen,­­ging am Wege, sie trieb die drei Pferde nach, Die „Sit da3 nicht Machau ?“ sind wieder von der Pflanze Fieffe­ überschreiten zu ,— (-..'«. - . es. RENT TEE

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