Oedenburger Zeitung, 1889. Januar (Jahrgang 22, nr. 1-26)

1889-01-01 / nr. 1

’if Yormaks,,9edenburger Nachrichten, Organ für Tonik, Hand, Industrie und Landwirtschaft, dann für soziale Interessen überhaupt, „Dem Fortschritt zur Eher’ — Betrüchten zur Wehr! — Der Wahrheit eine das “ Pf Blatt ersceint täglich, mit NAusnehme des auf ei­­nn-oder Feie­ t«folgenden ges Yranumeration S Fretses van Ganztslings fl Palbmbreq-fthertef1aht ? onstruutss, «Auswah­l Ganfjdbrig a fl., Halbführig 7 fl., Viertj­ährig 3 Te für das Blatt bestim­ mferaten, Pränumerations- 50 fr AB, endunden, mit Muenchn Anfertionggebühren, fn­ « Redaktion bortofrei einrufend Zdncinihrutimg Verlag undjuskratkunusuath HuchdrukktrkiC.Romwalter GSvhm Stumm-M III Einzelweg ummernpostenZgrenzepU Inserate vermitteln: In Wien: Hafenstein & Vogler, WH­sseloAOppeltkiStubenbastets Hembu­schslckx­ollzetle­lsRMosse Led­erstatte 2, M. Dutes, 1.,, Ries­mergasse 12. In Budap­apest: Saulus Sn. Dorotheagas­se 1, Leop. Lang, Lifellaplag 3, A. B. Goldberger, Bervitenplag 8. Insertions:Sebühren: 5 fr. für die eins, 10 fr. für die zweis, 15 fr. für die dreis, 20 fr. für die vierspaltige und 25 fr. für die durchlaufende ebühr vom 30 h­, Betitzeile evclusive der Stempel­edeutender Rabatt, Bei mehrmaliger Einf­altung . a­elikions Gintang. it heutigem Zage — NRenjahr 188 — jere Zeitung in­ den zweiundzwa­ig abrgang ihres Bestehens nd wir dirk im nden Bewußtsein an unsere wWerthen, wen ie höfliche Einladung richten ums au in­e Jahr mit ihrer Gunst und ihrem ber­­egleiten zu wollen, in dem Berwhtfein­d, während des ganzen langen Zeitranes, ung vergönnt,ist aus diesen Blättern um gewürdigen Bublikum zu sprechen, nie als von Interessen verrannt und unvertren in haben ; wenigstens bürgt ung für die Zeit dißser uns so ehrender, und­ beglückeen hie­ber erheblich erweiterte Kreis umnker und Freunde. Wir wollen auch Joan tgandes freien Bürgerthums bbein, wollen auch im neuen Jahre, volltänt­ig ängig, wie wir glücklicherweise nach frer 9 hin sind, über den Er­sten das allgemeine Interesse­nd wahrnehmen und mit bestem Wissen ud jen vertreten. er Ehingen notice ihpiun t wir umentwegt treu bleiben und ohne u die Eee zu wachen, die Thäti mit Regierung einer scharfen, eingehenden Beobe­­unterziehen, Gutes» wilig anerkennen, L ten, welche unseres Disk­haltens die Bi­er­­ von Baterlandes Ungarn in iden­tigten Erwartungen tärschen, oder gar ihm­ zuwiderlaufen, mit rücksichtsloser Pfr fifen. N­­­enfalls werden wir uns stets bemühen,­­ burger Zeitung“ so inkeresfant a ) zu gestalten, durch Naschheit und Genauig­er Miiheilungen die diesfalls gesteigerten Aı­­ungen unserer senigen Zeitgenossen pinstlich kommen, durch gereue Original- Beriche­n Orten des eigenen und der benachbarter Komitate auch in solcher Richtung unsere geehrten Leser au­f dem Laufenden zu erhalten und durch spannende Feuille tausendlich auch in dieser "Rubrik eine Geist­ und Gemuth fesselnde Lektüre zu bieten. Besonders aber wollen wir den 2otal- Bu­­ständen unsere eingehendste Aufmerksamkeit zuwen­­den und diesfalls nach Möglichkeit auf gemeinnüßige und forttschrittliche Thätigkeit aufmunternd und an­­stiftend hinarbeiten, als ein eifriger Anwalt aller ersprießlichen, neuen Unternehmungen. Loyal und patriotisch wird unsere soziale Haltung zugleich von ethischen et ge­­tragen, das heißt den hiesigen wissen­schaftli­­hen­ und künstlerischen Bestrebungen ein war­­mer, begeisterter Pfleger sein. Und wıln möge das verehrungswürdige Lese­­n­ sich unserer besten Neujahrswün­­sche gemeistest versichert hab­en und uns­­ einerseits nach wie vor mit ehrendem Wohlwollen theilnehmend, unterstoßend und Fördernund zur Seite stehen. Unser Blatt erscheint wie bisher täglich, mit Ausnahme des auf einen Sonn- oder Feiertag folgenden Tages und wird jeden Sonntag das „"Nuftrittes Sonntagsblatt" als gewiß willkom­­mene Beilage enthalten. Pränumeratio­ns- Preise: Ganzjäh­­rig 9 fl., halbjährig 5 fl., vierteljährig 2 fl. 50 kr. foco oedenburg . Auswärts: Ganzjährig 12 fl., halbjährig 7 fl., vierteljährig 3 fl. 50 kr. — Das Abonnement kann auch mit jedem anderen Cage entiert werden. Die Nedaktion. Die Adminiftration, .-_ - · L ; Zum Jahreswechsel. Oedenburg,1.Jänner 1889. Die hinter uns liegenden ZSS Tage haben ung. Etwas erhalten, worauf, wir mit Fug und Necht den­ Höchsten Werth legen: den Frieden nach Außen. Borg den Schrednissen des­ Krieges hat uns die höhere umsichtbare Hand, welche die Staaten und Völfer lenkt und Jahrhunderte ausstreut, wie Landförner, glücklich bewahrt. Deisterreich-Un­­garn ist nicht genöthigt gewesen das Schwert zu ziehen. Seine Saaten sind nicht von den Reijes­­hufen zerstampft, seine friedlichen Heimstätten sind nicht vom euer der feindlichen Geschäffe verzehrt worden. Seine Mutter weint um ihren Sohn, nir­­gends streben verwaiste Kinder die Hände nach dem Ernährer aus, der draußen im Selde steht, von Leib den­­ Geschäffen darbietend. Keine jener großen, den von höherer Gewalt bewirkten, den menschlicheren Ungeschid und men Io Beigheit in der Regel verschärften Katastroph haben­­ die Mo­­narchie heimgesucht, und wenn wir ia nicht das von unseren reichen Ernteregen gelöst haben, was wir hofften, da der Preis der Brodfrüchte ein ge­­drückter war, so haben wir doch auch weder Miß­­wachs, noch besondere V­erheerung durch Hagelschlag oder Zerstörung zu beklagen. Die Vorsehung hat uns geprüft, aber auch besdienst — wenn wir die Gesdiente nicht richtig verwendet haben, so ist dies unsere Schuld. Wenn wir und aber fragen, was Ungarn, was die Völker, die das Land des heiligen Stefan bewoh­­nen, was der aus den Stürmen der Geschichte siege­reich hervorgegangene ungarische Staat im abgelauf­­fenen Jahre gewonnen haben — die Antwort fan­n nur höchst traurig und beschämend ausfallen. Wir haben eingebüßt an materiellen, am politischen, an­ sittlichen und moralischen Gütern, dem Ber­ Iufte aber steht keinerlei Gewinn gegenüber. Die Grundlagen des Ausgleiches mit dem Schweizer-­taate sind, nach wie vor, nur zum Vortheile­n eiter­­reicht, die Kriegslasten sind drndender als je, die Konvention it momentan ‘von scheinbar materiellem V­ortheil, allein fir die Zufuhr steigert die unsere Staat VIcHUldenins absolut Willkür und Beamten-Omniipotenz sind. tilgbare, unsere Verwaltung wird mehr und asiatisch, überall an die Stelle des Rechts, getreten, die Freis­heit ist ein leerer Schall, die Ehrlichkeit pr­­­­o Feuilleton. Zweil­ykvesterg I · wie alljährlich. .. aus der­­­ . meiner Heimat zu, um dieses | "Wehut’ Dich Gott Arnold Mk Auf Wiedersehen Wilhelm­sp« Noch ein herzlicher Handedruck dann sprang ein Koupe 2 Klasse,während men Freiind Em zur Abfahrt d18 ‚Duges an Berron­ieb. Kaum Hatte ich meinen kleinen Handfoffer ie Bank­ gescholen,­ als sich die­ Lokomotive on in Bewegung sehte. Da in dem außer mir Niemand war, kehrte ich mich i­­in eine Ehe und süindete: eine Riga­­1­­0 war e8 denin wieder einmal Weinnache en und u­eilte, efitätsstadt . Seit des Jahres bei meinem Vater zugu- Schön­e Tor ist dieses Fest für Den­­in dem Kreise seiner Lieben bege­­­hnvoll klingen aber die Worte, d­en auf Erden“ dem, im heilen Schmerz bt, der sich in bitterem NED, dem, wa­s er nie beseisen! Auch wehmü­hig um’n Herz, wenn ich b­in mit meinem Bater in großen Sälen unseres Schlosses saß. Mir­ brannte nie ein Weihnachtsbaum ; mir erscholl sie nie, diese‘ Klingel,­­ bei derem Extonen das ‚Kinderherz erbebt in freudiger Erregung. Meine eintzige­ ee­berh­eerung bestand darin, da mir ‚mein Vater von dem Mädchen erzählte, daß er in inniger Liebe zum Altar geführt, von der rau, die ihm ein treues, hingebendes Weib gewesen — von meiner Mutter. Ich­ hatte sie nie gerannt. Ein Jahr mochte ich alt gewesen sein, als das Herz, welches mich am innigsten liebte, aufhörte zu schlagen. Den Va­­ter hatte ich nie anders als Düfter im sich gefehrt­esehen und so war meine Kinderzeit eine traurige,­­ traurige gewesen. Diese Kinderzeit aber hatte mi­ch zu einem Träumer, zu einem­ „haltioffen Träumer“, wie mir Wilhelm nannte, gemacht. Irog meiner zwanzig Jahre war ich schon bis in's 3 zufte verbittert. Hatte mich doch nie eine lie­­­ ve Hand gepflegt, Hr! Ein Fremder unter Fremden, so war g­ewachsen,ein armer Verlorener,an und gefühllos vorübergeht. Nie empfand s järter als zur Weihnachtszeit, wo ich Gelegen­­enug hatte, mich meinen bisteren Gedanken zu jien. Auch jegt war ich wieder in meine Träu­­e verjunfen, aus denen ich erst erwachte, als 3 in der verlegten Station hielt. Eben wollte Koupe auf einige Minuten­­ verlassen, als Altfronte am Ran­dele an „Ein Brief für Heren Arnold von Wagner! „Bier!“ Hastig langte ich, nach dem Briefe: Er trug die Handschrift meines Baters. Was mochte ihn dazu bewogen haben, mir einen Brief entgegenzu­­senden ? Seit Monaten hatte ich von ihm sein Schreiben empfangen. Ich starrte die Adresse an, ohne zu öffnen ; eine unerklärliche Scheu hielt RR davon ab. Unterdessen war der Zug wieder abgefahren; in einer halben Stunde mußte er die rechte­ Station erreicht haben. Da vn­ich endlich die­ Umhülle herab um d­­a3 die wenigen Zeilen einmal; zweimal, dreimal, dann, fingen die Bullaben an vor mei­­nen Augen zu tanzen. Nein, e8 war unmöglich, was da stand ! & konnte mur­ ein Scherz sein! Und doch — mein Vater pflegte nie zu herzen. Unwill fürlich las ich Mein lieber Arnold!­chreibe Dir diese Zeilen, um Did auf JB Freude, welche Dir bevorsteht, vorzube­­reiten. Heuer soll unser Weihnachtsfest so Fröhlich werden, wie noch nie, denn ich habe Dir aus der Fremde eine Mutter eingebracht. Komm ihr BL entgegen und Du er ur sowie sie liebt Rein Vater e nne der Mund einer Mutter den­ 2­1. Brie­fo einmal. Er lautete:­­ « 4 3 € 1A .« «.— ? ERST-.

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