Oedenburger Zeitung, 1890. April (Jahrgang 23, nr. 75-99)

1890-04-01 / nr. 75

ER E­IRFTETSTEEEER, FRER­ FERNE Zn­­FEN SETETTE y Te . . «c"«j---s.-.-«­­..-.--«-. . e s- ae N­EUREN? R­E­R­BE TER­RN az Delegationen herantreten will, so wird die Wahr­­­scheinlichkeit des Nachtrittes des Kriegsministers nur noch erhöht, da bekanntlich den Delegationen Erklärungen vorliegen, daß sie in der­olge mit Nachtragsforderungen verschont bleiben werden. Auch die Nachricht, daß Feldmarschall-Lieute­­nant Baron Stoveteney zum Nachfolger Baron Bauer’s designirt sei, entbehrt, soweit man nur die technische Seite der Frage im Auge hat, nicht, der Wahrscheinlichkeit, wenn Baron Speteney ist nicht nur einer der tüchtigsten und wissenschaftlich gebil­­detsten hohen Offiziere der Armee, sondern er hat auch in der Eigenschaft als Vorstand des Präsi­­dial-Bureau und Sektionschef im Kriegsministerium durch mehrere Jahre hindurch Gelegenheit gehabt, den Dienst dieser obersten militärischen Behörde genau kennen zu lernen. Nebenbei bemerkt, ist Ba­­ron Szveteney auch in Ungarn nicht unbekannt, da er kurze Zeit Hindurch­, vom Jänner 1869 bis Februar 1870 als Honved-Husaren-Oberstlieutenant Adjutant des Honved-Oberkommandanten Erzherzog Josef gewesen. Sein Name wurde auch erwähnt, als davon die Nede war, für den früheren Adlatus des Honved-Oberkommandanten General Ritter vdn Graef einen Nachfolger zu suchen. Baron Szve­­tenedy hat sie als Organisator bewährt, denn er war es, der diejenige Organisation der Armee ausarbeitete. Er ward hiefür mit dem Kommandeurkreuz der Eisernen Krone ausgezeichnet, auf Grund welcher Auszeichnung er später in den­­ Freiherrnstand er­­hoben worden ist. Trog alledem dürfte für den Fall, daß Baron Bauer schon demnächst zurück­­tritt, da­ Kriegsportefeuille aus rein persönlichen Gründen den Händen Baron Sweteney’s da nicht anvertraut werden. Derselbe ist nämlich dem Range nach jünger als die beiden Landesvertheidi­­gungs-Minister Graf Welfersheimb und Baron Tejervary und es würde seine Berufung jonach eine Erüßferung dieser beiden Generale bedeuten, die, wie es heißt, gleichfalls auf das Mortefeuille aspiriren. Insbesondere ist dies­bezüglich Baron Tejervarys der Fall, der in der Armee viel Popularität befsst und von der öffentlichen Mei­­nung des Heeres Schon seit Jahren «als Kandidat für das Kriegsportefeuille aufgestellt ist. Man wird sich vielleicht noch­ erinnern, daß der Honved­­minister schon gelegentlich des Rücktrittes des Gra­­fen Bylandt-NAhHeidt dessen Rollen zugedacht war und seine Berufung nur daran scheiterte, daß Ministerpräsident Tipa ihn mit Rücksicht auf die bevorstehende Revision des Wehrgejeges nicht ent­­behren zu künnen wähnt. CS wäre Jonac) da Beiseitelaffen Baron Fejerváry’s jebt wo alle wich­­tigen militärischen Gejege unter Dach und Fach­ ge­­bracht sind und für die nächste Zukunft, wie dies Ministerpräsident Graf Szapäry eben erst dieser Tage erklärt hat, auf dem Gebiete der militä­­rischen Gejeggebung seine größere Bewegung zu erwarten ist, eine direkte Erüsfirung, und das um«­­ jomehr, als ® die Stellung de­3­­ Honvedministerd heute, da Tipa zurückgetreten ist und eine neue Aera beginnen sol, aus politischen Gründen ohne­­dies unhaltbar geworden.­­ Da aber nicht recht angenommen werden kann, daß man Baron Fejerpardy, der sich während der Wehrgeießdebatte (vom Standpunkte der mili­­tärischen Sreife betrachtet) gewiß Verdienste erworben hat, brüssiren will, fühute im alle des Tyreis - werdens des Kriegsportefeuille, nicht recht ein an­­derer Kanditat als er ernstlich in Betracht kommen, 3 wäre denn, daß er selbst bei Seite tritt. Was den Nachtritt des S Korpskommandanten in Graz betrifft, so würde uns Dies insoweit nicht über­­raschen, als General Baron Schönfeld schon seit längerer Zeit fränklich sein sol. Ueberraschend ist nur dabei die D Version, daß man zu seinem Nachfolger den kommandirenden General in Buda­­pest Grafen Belacsevics außsersehen habe, da dessen Posten zum mindesten eine c ebenso große Wichtigkeit besißt, wie jener in Graz und Graf Belacsevics in Budapest populär ist und sich auch sonst dort ganz wohl fühlen soll.­ Ebenso unwahrscheinlich lautet die Nachricht von der Ernennung des Prinzen Lobrowip zum Korpskommandanten, zumal doch seine Be­­rufung auf einen folgen Bosten mit Rücksicht auf seinen Rang als Feldmarschall-Lieutenant die Prä­­ferirung von zahlreichen anderen Feldmarschall- Lieutenants bedeuten würde. Prinz Lobrowiß ist allerdings ein tüchtiger General, doch pflegt man bei­derlei Ernennungen stets die Rangsverhält­­nisse in Betracht zu ziehen.­­ Hat in der Armee schon viel böses Blut gemacht, als man vor einigen Jahren, nach der Bensionirung des Feldzeugmeisters Laron Keesch den General Braumüller, gleichfalls ein ausgezeichneter General, außertourlich zum Korpskommandanten in Kajchau machte, und doch Hatte dieser nur wenige Vordermänner über­­sprungen. Wir glauben jonach, daß die recht aktur elen militärischen Kombinationen auf nicht ganz zutreffenden Prämissen beruhen. “ Eine Allerhöchste Entschließung verfügt wie folgt: „Auf Vorschlag Meines mit der Leitung des Ministeriums des Innern betrauten Minister- Präsidenten enthebe Ich hiemit den Staatssekretär Anton Tichad, unter voller Um­erkennung seiner Dienste auf eigenes Ansuchen von Dieter seiner Stelle. Franz Sojef m. p. O Kirchliche Ernennung. Seine Majestät der König hat den Abgeordneten Stefan Lesse zum Domherrn der Karchauer Diözese ernannt. O Die Kämmererwürde wurde dem Oberlieu­­tenant im 9. zu Dedenburg stationirten Hußa­­ren-Regimente Anton Ritter v. Goldegg-Kin­­burg verliehen. O Eine Kanzler-Entrevne. 3 soll also doch binnen Kurzem eine Zusammenkunft des neuen­­ deutschen Neichkkanzlers Caprivi mit den Ministern des Auswärtigen der zum Drei­­bunde gehörenden Staten stattfinden. Der Berliner „Allgemeine Reichskorrespondenz“ geht nämlich aus Wien die Meldung zu, daß Caprivi unmittelbar nach Ostern nach Wien ud Rom geht, um Käalhofy und Crispi zu bejufen. O­­om Fürsten Bismark. 3 ist nun­­mehr offiziell festgestellt, daß der gewesene deutsche Reichskanzler die Würde eines Herzogs von Lauenburg definitiv abgelehnt und der Kai­­ser diese Ernennung zurückgenommen hat. Am 28. März legte Fürst Bismarc am Sarge des Kaisers Wilhelm I einen Kranz nieder und verabschiedete sich bei allen königlichen Prinzen. — Vor dem Palais auf der Wilhelmstraße sammelte sich eine tausend­­köpfige Menge, die Abfahrt der fürstlichen Fa­­milie erwartend, als der Wagen erschien brauften unerhörte Ovationen für den scheidenden Fürsten durch die Luft. Tausende von Bouquet­ wurden in den Wagen geworfen und tief gerührt dankte der Fürst. Die Berliner Schlosser-Innung ernannte ihn zum Ehrenschlossermeister, denn er war es, der da Schloß im Kiffhäuser geöffnet hat, so daß Kaiser Nothhart herauskommen und Deutsch­­land endlich einigen konnte, und zu einem der größten und mächtigsten Neiche in Europa macht:. O Abgeordneter Horänßky bei seinen Wählern. Aus Gran berichtet man unterm 27, d.: zu Ehren des Neichdtatsabgeordneten Ferdi­­nand Horanßfy veranstalteten heute Abends seine Wähler ein glänzendes Bannet zu 150 Ge­­deden, an welchem die Intelligenz der Stadt mit dem Bürgermeister an der Seite theilgenommen hat. Auf den Toast des Parteipräsidenten Franz Srey hielt Horänßfy eine mit großem Beifall aufgenommene Rede, welche auch­ über die poli­­tische Lage sehr interessante und charakteristische Aenderungen enthielt. Bürgermeister Dr. Anton Heltz dankte hierauf dem Abgeordneten in be­­geisterten Worten und versicherte ihn des unbe­­grenzten Vertrauend der Wählerschaft. Es folgten noch zahlreiche Toaste, durch welche die begeisterte Stimmung nur noch gehoben wurde.­­ Für Jünglinge, die sich der militäri­­schen Laufbahn widmen wollen, sind an der s. u. Honved-Ludovica-Akademie im näch­­sten Schuljahre­s Verarial-, 15 Halb- und Ganz­­zahlpläne und 36 B Privattiftungspläne in der ersten Klasse des Kurses zur Ausbildung von Offizieren des aktiven Standes zu belegen. Aufnahmsgesuche sind bis 15. Mai beim Honvedministerium einzu­­reichen. — Des Ferneren sind für ungarische Säuglinge an den Militärrealschulen in Ging, Eisenstadt, Kalkau und St. Pölten, an der Wiener-Neustädter Militärakademie, an der Wiener militärtechnischen Akademie und an der Siumaner Marine-Akademie insgesammt etwa 15 Pläne zu belegen. Die Konkurdausschrei­­bungen betreffs­­­ieser Pläne sind in ver­lebten Nummer des Amtsblattes enthalten.­­ Aus Sophia schreibt man unterm 29. März. Prinz Ferdinand ist nach Philippopel zurückgereist. Das Kriegsministerium hat bei einem österreichischen Hause vierzig Millionen P­atronen für das Mannlicher-Gewehr bestellt, geholfen werden. Das beste Mittel gegen Wohnungs­­noth ist bekanntlich das Aufführen neuer Gebäude, und dieses Nachlalmittel hat Eisenstadt auch er­­griffen. E3 fängt an, außerhalb seines ehemaligen Mauergürtels sich behaglich auszudehnen, e3 ver­­größert und verschönert sich lebensfroh. Bis vor vier Jahren war die bauliche Entwicklung von Eisenstadt gleich Null. Wenn auch hie und da ge­­baut wurde, so waren das feine Neubauten, sondern bloße Uhir= respektive Ausbaue. In jüngster Zeit erst hat sich eine eigentliche Bauluft eingestellt und Eisenstadt ist plöglich der Schauplan, wenn auch nicht einer großartigen, je doch einer bedeutenden Bauthätigkeit geworden. Die Vergrößerung geschieht gegen das Gebäude der f. u. f. Militär-Unterreal- Schule zu. Dort ist für Neu-Eisenstadt in spe genug Raum; dort mangelt es auch nicht an gesunder Luft; überdies ist daselbst auch der prächtige Park der Militär-Unterrealfäle. Im vergangenen Jahre wurden daselbst drei neue Häuser fertig gebracht, und jegt wird wieder an zweien zu gleicher Zeit flott gearbeitet. Die Villa, die Herr Fr. Mozelt feßt bauen läßt, verspricht eine wahre Zierde der Stadt zu werden, und da Haus des Goldarbeiters Brunner wird ihr nit minder zum Schmuce gereichen. Daß sich das in den Neubauten investirte Kapital in der Form hoher Misetverträgnisse gut verzinsen werde, dessen können die Bauunternehmer gewiß sein; nebenbei bleibt ihnen noch das schöne Bewußtsein, für die allgemeine Wohlfahrt Nütliches geleistet zu haben indem sie der Wohnungsnoth ab­­geholfen haben. Der h­ochfürstlich Esterházy’sche Revierförster B. Hatte gelegentlich einer im lotverflossenen Herbste stattgefundenen Preifjagd das Malheur, sie ein Auge zu verlegen. Anfänglich beachtete er die Ver­­legung nicht und erst spät hernach konsultirte er die Hiesigen MWerzte, die ihm auch sofort riet­en, nach Wien zu fahren und daselbst einen Speziali­­sten zu Nathe zu ziehen. Aber erst vor beiläufig einem Monate entschloß sich der Förster zu dem angerathenen Schritte. In Wien wurde ihm die unangenehme Mittheilung gemacht, daß das verleßte Auge bereits die Sehkraft verloren, und daß das­­selbe ehestens herausgenommen werden müsse, wolle er nicht auch auf dem andern Auge erblinden. Herren B. blieb nichts anderes übrig, als diese Operation an sich vornehmen zu lassen, und sie gelang auch vortrefflich. Heute geht Herr B. wieder seinen Berufe nach. Am 1. April beginnt hier die Affenirrung, doch wird Dieselbe schon nach zwei Tagen unter­­brochen und erst am Dienstage nach Dörfern fort­­geseßt. An diesen zwei Tagen hofft man mit der I. und II. Alterssfasse fertig zu werden. n— Steinamanger, 30. März (Ein Kon­­lift.) Unser Schulinspektor Josef Ril­ hat um seine Verlegung nach einem andern Inspeftorats­­bezirke gebeten. Al Ursache wird der Umstand angegeben, daß Schulstuhl und Verwaltungs-Aus­­schuß ihm in seinem Streben, das Sculgesäß zu genauer Durchführung zu bringen und unter Unter­­richtswesen zu heben, unausgeseßt Hindernisse in­­ den Weg legten. 3 kam zu unerquidlichen Kon­­flikten zwischen dem Schulinspektor, der stets nur die Intentionen des Geheges vor Augen hatte, und dem Schulstuhle, der von jeher daran gewöhnt war, stets seine eigenen Absichten zur Geltung zu bringen. Diese Friktionen bewogen nun Bill, um seine Berfegung einzulommen und gleichzeitig gegen sich selbst eine Disziplinar-Voruntersuchung zu verlangen ; diese legtere hat nun nicht ein einziges Moment an den Tag gefördert, in Folge dessen auch nur der geringste Anhaltspunkt vorhanden wäre, gegen den Schulinspektor die Disziplinar-Untersuchung anzu­­ordnen. Die Untersuchung hat im Gegentheil er­­geben, daß alle Verfügungen Bill’s mit dem Gewebe vollkommen im Einklange waren. Trogdem hat der Steinamangerer Verwaltungs-Ausschuß seine feind­­selige Stellung dem Schulinspektor gegenüber auf­­rechtgehalten. Der Schulstuhl, sowie der Verwal­­tungs-Ausschuß haben die Interessen ihres Komi­­tats-Schulwesens geopfert, indem sie einen so her­­borragenden Pädagogen, wie es der Schulinspektor ist, von der Leitung des Schulwesens verdrängten. Aus den Komitaten, Eisenstadt, am 28. März. [Orig.- Korr.] (Bauliche Entwicklung Eisenstadts. Gelungene Operation. — Wissentirung.) Daß in Eisenstadt schon seit Jahren eine Woh­­nungsnote besteht, dieses Faktum läßt sich nicht in Abrede stellen. Welche Umstände diese hervorge­­bracht, und warum dieselbe sich exit­iekt so beson­­ders fühlbar macht, daß wollen wir für heute un­­erörtert lassen; genug, sie ist nun einmal da, und diesem Uebel muß nun auf irgend eine Weise ab­ ae­ck; >­m Telegramme, Berlin, 31. März. Gestern Abends war eine Anzahl von Delegirten der Arbeiterichuß- Konferenz bei dem Kaiser zu einem Herren­­abend geladen. Auch der französische Botschafter Herbette hatte einzelne Delegarte bei sich geladen. Stiedrichsen­, 31. März Fürt Bis­­marc­kt gestern Abends 10 Uhr hier eingetroffen und wurde vom kommandirenden General dr. X­e 3­­ezynski empfangen. Eine große W­olfsmenge begrüßte stürmisch den Fürsten Bismard. Rom, 31. März. Der gestern von Rom abgegangene Eisenbahnzug ist Abends bei Chiufi Kane ee ee RRENNE ui ea ea Yu Zi

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