Oedenburger Zeitung, 1890. Juli (Jahrgang 23, nr. 149-175)

1890-07-02 / nr. 150

MQ8M:Æ«J«MW«WT««T«W"WM beidMikkwÆz2».,thkis"1«8"90. könne; - -Aussch-—-T-s denburg er Organ für Politik, Handel, Industie und Landwirthscaft, fasie für foziale Interessen, xxlllzaprgmsz angeno bildneriatt erscheint täglich, mit Ausnahme des auf einen Et D Sonn= oder Feiertag folgenden Tages. und m, Pränumerations: Preise: 2010: Ganzjährig:­­10­ fl., Halbjährig. 5 fl., Vierteljähri; Schluß nk, Itonantik 1 f. Ka­usmwärts: Ganzjährig 14 fl., Halbjährig 7­ fl., Viertel­ 31. Sv­eg S.f. 50%. Ale für das Blatt bestimmten Sendungen, mit Ausnahme­geraten, P­ränumerations- und Infertionsgebühren, sind: an in­stasattion portofrei einzusenden.' Administration, Verlag und Inferatenaufnahme: Sucdrukerin E. Nomtvalter , Sohn, Genbenrunde 121. Einzelne Nummern Rofflen 5 Strenzer. allanie vermitteln: in Wien: Hafenstein , Vogler, Wall« Ichgafse 10, U. Oppelis, I., Stubenbastei 2, Heinrich Schaler, I., Wollzeile 12, R. Mofse, Seilerstätte 2, M. Dufes, I., Riemer» gafie 12. In Budapest: Jaulıs GH, Dorotheagafie 11, Lepp, Lang, Gisellaplag 3, U. 3. Goldberger, Servitenplag 3. Insertions:­Gebühren : 5 fr. für die ein-, 10 fr. für die zwei-, 15 fr. für die drei-, 20 Fr. für die vierspaltige und 25 fr. für die durchlaufende Bettt­­eile erelusive der Stempelgebühr von 30 ° fr. Bei vielekaliee: Einhaltung bedeutender Rabatt. geht n­eu U « — Bi­gmeedenburger Zeitung.“ a Mit 1. Juli begann ein neues Abonne- An­lengenburger Zeitung.“ Diefelde Bringt jedem zt auf die im dem XXI. Jahrgang flehende­ Spiel"8: das „„saufteirte Sonntagsblatt‘. herden’räm­merasions- Preise: Ganzjäh­­r fl., 14 M., Halbjährig 5 fl, vierteljährig 2 fl. 50 Ar. Gast Hädedenburg; Auswärts: Ganzjährig 14 fl., ‚*hrig 7 fl, vierteljährig 3 fl. 50 kr. — die hiAbonnement Kann anch mit jedem anderen abfiche enfrirt werden und laden h­iezu höflich ein merern­e Nedaktion. Die Administration­ reift: w wöh Dedenburg, 1. Juli. eingel Ministerialrath; Viktor Bezersky Hat be­­id in Folge feier. Ernennung das N Reich3­­nerg Mandat niedergelegt und sich von seinen Beß­­vor­er Wählern verabschiedet, dabei legte derselbe Prof ziemlich breitspurig gehaltenen Rechenschafts- Stadt über seine parlamentar­ische Thätigkeit ab und sicherte namentlich sehr ausführliche Betrachtungen „Di: die bevorstehende Verwaltungsreform, db. 7 deren Wesen er die genauesten Aufschlüsse sielei folgt ertheilte : eine Die Reform — sagte Redner — muß ein Vormann­ches Ganzes bilden und demnach sowohl ommunal- als auch die Sub­jtdiftiong- Aushaltung umfassen. Bei der Lösung dieser­­ ge müssen wir darauf achten, daß wir unsere fe Gsinnstitutionen unseren Bedürfnissen und Kräf­­tng ernpaffen und daß wir die natürliche und Herrliche Entwiclung berücksichtigen, doch dürfen dar uch nicht vergessen, daß wir in Gemeinsam­­ke mit den gebildeten westeuropäischen Nationen edl­ leben, daß wir daher bei der Entwicklung unserer Institutionen mit jenen Nationen gleichen Schritt halten und die als richtig erkannten Einrichtungen nach unseren Verhältnissen gestalten müssen. Den Gemeinden muß ein solcher Wir­­­kungsfreis angewiesen werden, welcher ihnen die freie Entwicklung den geistigen und materiellen Fort­­schritt ermöglicht, sie jedoch anderseits zur Befrie­­digung und Sicherung der staatlichen Interessen, namentlich dazu geeignet macht, die Gefäße zu voll­­streben. Denn es war der Hauptmangel unseres bisherigen V­erwaltungssystems, daß in den meisten Fällen die Heilsamen Folgen der Gejege außblieben, weil es an geeigneten Kräften zur Bollftredung der Gejege oder zur Kontrole fehlte. Die Sicherung der Gemeindeauto­­nomie muß als Regel gelten, man muß ihr einen Rechtskreis einräumen, dem sie zu entsprechen ver­­mag, doch darf man ihr seine Funktionen übertra­­gen, welche ihre geistigen und materiellen Kräfte übersteigen. Nicht von einer Beschränkung der Auto­­nomie, sondern von der gehörigen Feststellung der Grenzlinie ist die Rede, innerhalb welcher mit Rüc­­fit auf die erfolgreiche Wahrung der Staatsiite­­treffen die Gemeinde-Autonomie mit der Juris­­diktions-Autonomie in eine engere Verbindung zu bringen sei. Der­­ Zusammenhang zwischen Ge­­meinde und Jurisdiktion muß ein innigerer werden, damit die Gemeinde fi in der Jurisdiktion nicht fremd fühle, die Jurisdiktion aber fi für das Los der Gemeinde interessire. In Betreff der Jurisdiktions-Auto­­nomie muß zwischen den Städten und Komi­­taten ein Unterschied gemacht werden. Denn während man es Hinsichtlich der Komitate neben der Entwicklung einer wirkungsvollen Selbstver­­leugnung vom Standpunkte der Wahrung unserer nationalen Interessen e8 für unerläßlich Halten muß, daß zwischen dem Staate und den Jurisdik­­tionen eine engere Verbindung hergestellt werde, ist es gleichzeitig evident, daß man den Städten eine auf möglichst breiten Grundlagen basirte Autonomie einräume. Die Staatliche Verwaltung und die Juris­­distiond- Autonomie schließen einander nicht aus. Das Wesen der Autonomie besteht nämlich nicht in der periodischen Wahl der Beamten oder in der Disfutirung politischer Fragen, sondern im dem Rechte, daß die Jurisdiktion sich selbt ver­­walte und die Beamten, seien dieselben gewählt oder ernannt, überwage. Denn ebenso wie wir bei dem Ernennungssystem eine ins Extreme ge­­hende Autonomie finden, wo derselben zuliebe die staatliche Gewalt in effelm geschlagen ist, wie wir die in England reden, so fanıı man sich auch bei gewählten Beamten eine vollkommene Vernichtung der totalen Autonomie, die ins Epitreme gehende Geltendmachung der staatlichen Ommunpotenz denken. Bwischen dem Komitat als Organ der lokalem Autonomie und den staatlichen Interessen gibt es seinen Wider­­pruch. Ja, wir müssen zur Einbür­­gerung des Geistes der unverfähigten Auto­­nomie, welche sich unter unseren speziellen Ver­­hältnissen einseitig und unrichtig entwickelt hat, auf die Erweckung des Pflichtgefühls Hinwir­­fen, damit wir diese, aus unserem tausendjährigen staatlichen Leben hervorgegangene uralte Institution aus ihrer heutigen schiefen Lage herausheben, um dieselbe zu einem Organe der guten Verwaltung und der wirklichen Au­tonomie, sowie, zu einer sol­­chen territorialen Gestaltung der Lokalen Gesellschaft zu entwickeln, in welcher möglichst breite Schichten der Gesellshaft unter staatlicher Kontrole an der Leitung ihrer eigenen Angelegenheiten theilnehmen und andererseits durch ihr Mitwirken die Verwal­­tungsthätigkeit des Staates Kontrollren fünnen. Auffhtüfe, auf ” = B06’s erster Schulgang. a Skizzen. 8. 9. ME .... Hübsch vorsichtig, mein Kind, Hörst de, HH? Alles, was der Lehrer jagt und plaudere ‘t mit den anderen Knaben, mach’ Dir auch M. Zintenflede. So, nun nimm die Mappe um In hier ist die Frühstücksapfel, schau nur, Bröp­­ci mit Schinfen..... aber nun geh’, es ist Zeit kein ofen, mein geliebter Junge... na Bob, Du , doch nicht..... meinen? Ich‘ bitte Dich, ET on weinen nicht.“ de8 Adien, Mama... . Abien —“ die Stimme bei Hepenkirch. Vz ‚Apien, Bob.“ HE Noch einen Kuß, fester wird der Riemen ge Ö­ige, die­ Mutter wischt si die Augen, fein Zette, paß’ nur auf, ich bitte Dich besonders Oben Brücenübergängen.“ ME. Kette nicht beruhigend, sie Hält sich energisch erst mich lagernch, denn der Morgen ist fühl. „ Na­nn, komm’ man, armer Wurm,“ braummt feu mit Deiner Freiheit ist e8 aus; sie künnen Mich nicht erwarten, bi Du professor wirft. Megehrer werden Dir schon genug in den Kleinen de­ zinteichtern.“ ME Einen Blick auf die Mama, dann stampft er ‚stufen hinab. feie „Bob,“ schallt e8 von oben, von der zweiten­­ herunter, „paß’ nur auf, sie nennen Dich Mel Bob“ in der Schule, sondern „Robert“, vol 8 nu­­r Hast Du­ auch ein Taschen- DU­ “ v­or „Sa, Mama, Feuilleton, Nun hält die Hausthür zu. Beim Kaufmann vor dem Laden bleibt Jette einen Augenblick stehen, sie kauft schnell eine kleine blaue Düte mit ChHoroladenfinden und schiebt sie dem Kinde in die Hände. Bob nicht ihr dankend zu, eilen kann er sei nicht, er ist ihm, al s ei ihm die Kehle zugeschnürt und einmal über das andere­­mal Holt er tief Athem. „Mama guckt Dir aus dem Fenster nach,“ erinnert Sette, „sieh Dich noch einmal um.“ Ein melancholisches Lächeln irrt um den feinen Mund, er nicht heftig hinauf nach dem Unter, an dem die Mutter steht. „Vorbei mit der reiheit,“ flüstert sie, „der erste Schritt in Die Pflicht, in das Leben, in die Lernjahre... .. Still auf den Weg, mein Liebling.“ Immer kleiner, immer ängstlicher werden Bob’s Schritte. Bor der Brüde greift er nach Settens fa­­rirtem Umschlagetuch und Hält sich ein wenig daran fest. „&o ist so windig,“ gehren. „Hast Du Angst?“ fragt Jette mitleidig. — Bob nickt Heftig, — „Wovor denn? Vor dem Lehrer ?" — „Nein.“ — „Bor den andern­ Jun­­gen etwa?" — „Nein.“ — Na, wovor den?" — „Ach, vor dem Lernen,“ plagt das Kind heraus. Setten’s Augen werden feucht. Sie habt in diesem Augenblic die Herrschaft, die­ gar­ sein Er­­barmen mit dem Jungen hatte. Nun sieht man Schon das große, rote Haus. Einmal war er schon dort mit dem Vater, als dieser ihn angemeldet hatte. „SI der Tausend, Sie bringen mir bereitd einen Sohn, Herr Doktor Steffens.“ Hatte damals der Direktor mit den strengen Augen gejagt, si dabei die Brille festschiebend; „wie lange sind Sie denn erst fort von uns ?“ Ela „bo, das ist schon eine gute Weile her, Herr Direktor.“ Hatte der Vater geantwortet, „ich bin ja schon sreven Jahre verheirathet, Hier unser Sprößling, bit­tet der einzige, er soll auch hier lernen, wo ich jo gern geweilt habe . . . der Junge ist noch jung, eben sechs Jahre, aber das Mütter­­chen verwöhnt ihn etwas, da fann eine frühe Dis­­ziplin nicht Schaden.“ Bob war recht ärgerlich gewesen, daß der Vater sich so offen darüber aussprach. Wozu auch? Weshalb brauchte das der Direktor mit den stren­­gen Augen zu willen ? „Run, mein Kleiner, kann man schon etwas ?“ fragte dieser; „etwas lesen vielleicht ?" Bob nichte eifrig. „Ka was denn ?" „Das ganze ABE kann ich Iesen und Schreiben.“ „Wer Hat Dich denn das gelehrt ?" „ette,“ war die Antwort gewesen, „Diese Sette werde ich mir am Ende als Hilfsarbeiter engagiren miüssen,“ hatte der Direktor gelacht. . Dann war die Thür geöffnet worden und ein neuer Vater war eingetreten mit einem neuen Opferlamm. Welch’ein Glück dies war im Unglück!Die Knaben kannten sich schon vom Spielplatz her. Bob Stessens und Hans Neumann waren längst befreundet,sie hatten sich schon öfter in großen Schlachten tüchtig gehauen und wieder vertragen. Damals bei der Anmeldung hatten sie sich vertraulich zugenickt... Daran dachte jetzt der kleine betrübte Bube, als er die Stufen hinaufschritt. »Adieu,Jette,«sagte er und reichte ihr den Mund zum Kuß. (SHluß folgt.) motivirt er sein Be- « ES N BE ENGE kt en er '

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