Oedenburger Zeitung, 1890. Juli (Jahrgang 23, nr. 149-175)
1890-07-02 / nr. 150
MQ8M:Æ«J«MW«WT««T«W"WM beidMikkwÆz2».,thkis"1«8"90. könne; - -Aussch-—-T-s denburg er Organ für Politik, Handel, Industie und Landwirthscaft, fasie für foziale Interessen, xxlllzaprgmsz angeno bildneriatt erscheint täglich, mit Ausnahme des auf einen Et D Sonn= oder Feiertag folgenden Tages. und m, Pränumerations: Preise: 2010: Ganzjährig:10 fl., Halbjährig. 5 fl., Vierteljähri; Schluß nk, Itonantik 1 f. Kausmwärts: Ganzjährig 14 fl., Halbjährig 7 fl., Viertel 31. Sveg S.f. 50%. Ale für das Blatt bestimmten Sendungen, mit Ausnahmegeraten, Pränumerations- und Infertionsgebühren, sind: an instasattion portofrei einzusenden.' Administration, Verlag und Inferatenaufnahme: Sucdrukerin E. Nomtvalter , Sohn, Genbenrunde 121. Einzelne Nummern Rofflen 5 Strenzer. allanie vermitteln: in Wien: Hafenstein , Vogler, Wall« Ichgafse 10, U. Oppelis, I., Stubenbastei 2, Heinrich Schaler, I., Wollzeile 12, R. Mofse, Seilerstätte 2, M. Dufes, I., Riemer» gafie 12. 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Ernennung das N Reich3nerg Mandat niedergelegt und sich von seinen Beßvorer Wählern verabschiedet, dabei legte derselbe Prof ziemlich breitspurig gehaltenen Rechenschafts- Stadt über seine parlamentarische Thätigkeit ab und sicherte namentlich sehr ausführliche Betrachtungen „Di: die bevorstehende Verwaltungsreform, db. 7 deren Wesen er die genauesten Aufschlüsse sielei folgt ertheilte : eine Die Reform — sagte Redner — muß ein Vormannches Ganzes bilden und demnach sowohl ommunal- als auch die Subjtdiftiong- Aushaltung umfassen. Bei der Lösung dieser ge müssen wir darauf achten, daß wir unsere fe Gsinnstitutionen unseren Bedürfnissen und Kräftng ernpaffen und daß wir die natürliche und Herrliche Entwiclung berücksichtigen, doch dürfen dar uch nicht vergessen, daß wir in Gemeinsamke mit den gebildeten westeuropäischen Nationen edl leben, daß wir daher bei der Entwicklung unserer Institutionen mit jenen Nationen gleichen Schritt halten und die als richtig erkannten Einrichtungen nach unseren Verhältnissen gestalten müssen. Den Gemeinden muß ein solcher Wirkungsfreis angewiesen werden, welcher ihnen die freie Entwicklung den geistigen und materiellen Fortschritt ermöglicht, sie jedoch anderseits zur Befriedigung und Sicherung der staatlichen Interessen, namentlich dazu geeignet macht, die Gefäße zu vollstreben. Denn es war der Hauptmangel unseres bisherigen Verwaltungssystems, daß in den meisten Fällen die Heilsamen Folgen der Gejege außblieben, weil es an geeigneten Kräften zur Bollftredung der Gejege oder zur Kontrole fehlte. Die Sicherung der Gemeindeautonomie muß als Regel gelten, man muß ihr einen Rechtskreis einräumen, dem sie zu entsprechen vermag, doch darf man ihr seine Funktionen übertragen, welche ihre geistigen und materiellen Kräfte übersteigen. Nicht von einer Beschränkung der Autonomie, sondern von der gehörigen Feststellung der Grenzlinie ist die Rede, innerhalb welcher mit Rücfit auf die erfolgreiche Wahrung der Staatsiitetreffen die Gemeinde-Autonomie mit der Jurisdiktions-Autonomie in eine engere Verbindung zu bringen sei. Der Zusammenhang zwischen Gemeinde und Jurisdiktion muß ein innigerer werden, damit die Gemeinde fi in der Jurisdiktion nicht fremd fühle, die Jurisdiktion aber fi für das Los der Gemeinde interessire. In Betreff der Jurisdiktions-Autonomie muß zwischen den Städten und Komitaten ein Unterschied gemacht werden. Denn während man es Hinsichtlich der Komitate neben der Entwicklung einer wirkungsvollen Selbstverleugnung vom Standpunkte der Wahrung unserer nationalen Interessen e8 für unerläßlich Halten muß, daß zwischen dem Staate und den Jurisdiktionen eine engere Verbindung hergestellt werde, ist es gleichzeitig evident, daß man den Städten eine auf möglichst breiten Grundlagen basirte Autonomie einräume. Die Staatliche Verwaltung und die Jurisdistiond- Autonomie schließen einander nicht aus. Das Wesen der Autonomie besteht nämlich nicht in der periodischen Wahl der Beamten oder in der Disfutirung politischer Fragen, sondern im dem Rechte, daß die Jurisdiktion sich selbt verwalte und die Beamten, seien dieselben gewählt oder ernannt, überwage. Denn ebenso wie wir bei dem Ernennungssystem eine ins Extreme gehende Autonomie finden, wo derselben zuliebe die staatliche Gewalt in effelm geschlagen ist, wie wir die in England reden, so fanıı man sich auch bei gewählten Beamten eine vollkommene Vernichtung der totalen Autonomie, die ins Epitreme gehende Geltendmachung der staatlichen Ommunpotenz denken. Bwischen dem Komitat als Organ der lokalem Autonomie und den staatlichen Interessen gibt es seinen Widerpruch. Ja, wir müssen zur Einbürgerung des Geistes der unverfähigten Autonomie, welche sich unter unseren speziellen Verhältnissen einseitig und unrichtig entwickelt hat, auf die Erweckung des Pflichtgefühls Hinwirfen, damit wir diese, aus unserem tausendjährigen staatlichen Leben hervorgegangene uralte Institution aus ihrer heutigen schiefen Lage herausheben, um dieselbe zu einem Organe der guten Verwaltung und der wirklichen Autonomie, sowie, zu einer solchen territorialen Gestaltung der Lokalen Gesellschaft zu entwickeln, in welcher möglichst breite Schichten der Gesellshaft unter staatlicher Kontrole an der Leitung ihrer eigenen Angelegenheiten theilnehmen und andererseits durch ihr Mitwirken die Verwaltungsthätigkeit des Staates Kontrollren fünnen. Auffhtüfe, auf ” = B06’s erster Schulgang. a Skizzen. 8. 9. ME .... Hübsch vorsichtig, mein Kind, Hörst de, HH? Alles, was der Lehrer jagt und plaudere ‘t mit den anderen Knaben, mach’ Dir auch M. Zintenflede. So, nun nimm die Mappe um In hier ist die Frühstücksapfel, schau nur, Bröpci mit Schinfen..... aber nun geh’, es ist Zeit kein ofen, mein geliebter Junge... na Bob, Du , doch nicht..... meinen? Ich‘ bitte Dich, ET on weinen nicht.“ de8 Adien, Mama... . Abien —“ die Stimme bei Hepenkirch. Vz ‚Apien, Bob.“ HE Noch einen Kuß, fester wird der Riemen ge Öige, die Mutter wischt si die Augen, fein Zette, paß’ nur auf, ich bitte Dich besonders Oben Brücenübergängen.“ ME. Kette nicht beruhigend, sie Hält sich energisch erst mich lagernch, denn der Morgen ist fühl. „ Nann, komm’ man, armer Wurm,“ braummt feu mit Deiner Freiheit ist e8 aus; sie künnen Mich nicht erwarten, bi Du professor wirft. Megehrer werden Dir schon genug in den Kleinen de zinteichtern.“ ME Einen Blick auf die Mama, dann stampft er ‚stufen hinab. feie „Bob,“ schallt e8 von oben, von der zweiten herunter, „paß’ nur auf, sie nennen Dich Mel Bob“ in der Schule, sondern „Robert“, vol 8 nur Hast Du auch ein Taschen- DU “ vor „Sa, Mama, Feuilleton, Nun hält die Hausthür zu. Beim Kaufmann vor dem Laden bleibt Jette einen Augenblick stehen, sie kauft schnell eine kleine blaue Düte mit ChHoroladenfinden und schiebt sie dem Kinde in die Hände. Bob nicht ihr dankend zu, eilen kann er sei nicht, er ist ihm, al s ei ihm die Kehle zugeschnürt und einmal über das anderemal Holt er tief Athem. „Mama guckt Dir aus dem Fenster nach,“ erinnert Sette, „sieh Dich noch einmal um.“ Ein melancholisches Lächeln irrt um den feinen Mund, er nicht heftig hinauf nach dem Unter, an dem die Mutter steht. „Vorbei mit der reiheit,“ flüstert sie, „der erste Schritt in Die Pflicht, in das Leben, in die Lernjahre... .. Still auf den Weg, mein Liebling.“ Immer kleiner, immer ängstlicher werden Bob’s Schritte. Bor der Brüde greift er nach Settens farirtem Umschlagetuch und Hält sich ein wenig daran fest. „&o ist so windig,“ gehren. „Hast Du Angst?“ fragt Jette mitleidig. — Bob nickt Heftig, — „Wovor denn? Vor dem Lehrer ?" — „Nein.“ — „Bor den andern Jungen etwa?" — „Nein.“ — Na, wovor den?" — „Ach, vor dem Lernen,“ plagt das Kind heraus. Setten’s Augen werden feucht. Sie habt in diesem Augenblic die Herrschaft, die gar sein Erbarmen mit dem Jungen hatte. Nun sieht man Schon das große, rote Haus. Einmal war er schon dort mit dem Vater, als dieser ihn angemeldet hatte. „SI der Tausend, Sie bringen mir bereitd einen Sohn, Herr Doktor Steffens.“ Hatte damals der Direktor mit den strengen Augen gejagt, si dabei die Brille festschiebend; „wie lange sind Sie denn erst fort von uns ?“ Ela „bo, das ist schon eine gute Weile her, Herr Direktor.“ Hatte der Vater geantwortet, „ich bin ja schon sreven Jahre verheirathet, Hier unser Sprößling, bittet der einzige, er soll auch hier lernen, wo ich jo gern geweilt habe . . . der Junge ist noch jung, eben sechs Jahre, aber das Mütterchen verwöhnt ihn etwas, da fann eine frühe Disziplin nicht Schaden.“ Bob war recht ärgerlich gewesen, daß der Vater sich so offen darüber aussprach. Wozu auch? Weshalb brauchte das der Direktor mit den strengen Augen zu willen ? „Run, mein Kleiner, kann man schon etwas ?“ fragte dieser; „etwas lesen vielleicht ?" Bob nichte eifrig. „Ka was denn ?" „Das ganze ABE kann ich Iesen und Schreiben.“ „Wer Hat Dich denn das gelehrt ?" „ette,“ war die Antwort gewesen, „Diese Sette werde ich mir am Ende als Hilfsarbeiter engagiren miüssen,“ hatte der Direktor gelacht. . Dann war die Thür geöffnet worden und ein neuer Vater war eingetreten mit einem neuen Opferlamm. Welch’ein Glück dies war im Unglück!Die Knaben kannten sich schon vom Spielplatz her. Bob Stessens und Hans Neumann waren längst befreundet,sie hatten sich schon öfter in großen Schlachten tüchtig gehauen und wieder vertragen. Damals bei der Anmeldung hatten sie sich vertraulich zugenickt... Daran dachte jetzt der kleine betrübte Bube, als er die Stufen hinaufschritt. »Adieu,Jette,«sagte er und reichte ihr den Mund zum Kuß. (SHluß folgt.) motivirt er sein Be- « ES N BE ENGE kt en er '