Oedenburger Zeitung, 1890. September (Jahrgang 23, nr. 201-224)

1890-09-02 / nr. 201

« !..--.is»s--«--s-ss.-----.s-»«. -.--.-­­.»­­ | »Gigerl«gewann leicht­ mit 272 Längen gegen»Or­vis«.Ebensoweit zurück(verhalten) lief als Dritter:»Premysl«ein,vier Längen vor der gleichfalls verhaltenen,,Oho«.—Totalisateur 10.5. 3. S­tutenpreis.­­3000 Franc in Gold. Für dreijährige kontinentale Pferde mit Ausschluß der französischen­­ Distanz beiläufig 2800 Meter. Ins Rennen gelangte diesmal nur ein Ter­­zett:Die«Puppenfee«des Grafen Nikolaus Ester­­házyz die»Gerlicze«des Oberlieutenant Adalb. von Fluck und die»Csi­n«des­ ersten Graf Heinrich Lausberg. « »»»Pupp­enfee«gewann im Canter m­it einer klaren Länge gegen,,Csin,«welche wegen Umreitens mehrerer Stangen für den zweiten Platz­­ distan­zirt wurde,wodurch­».Gerlicze,«’welche als schlechte Dritte ankam,den zweiten Preis ihrem Besitzer heim­brachte.—"Totalisateur:6.5. 4.Jkoua-Yrei5.(1000Ifl.für zweijährige und ältere,kontine­ntale Pferde­»welche noch nie gesiegt haben.)Dista an OOCL Meter. »,.Das,,Fe­ld»bestand Diesm­al wieder blos aus drei Bewerberm Colonel A­nthony’s»Orphai«, Graf H. Hendel’s „Speranza” und Baron Gustav Springers „V­ioletta.“ „Orphan" ging leicht als.Erste mit ?/, Längen-durch’s--Biel. BZwischen der Zweiten: „Violetta“­ und „Speranza“ lag eine gute Halslänge. TOR ‚Totalisateur 11.5. 3 war dies heute der dritte Sieg, der sich um die Farben Anthony (Dreher) heftete. 5. Hürdenrennen. (Preis 1000 fl. für Pferde aller Länder) Distanz zirka 2400 Meter. E3 E konkurierten fünf Nenner, von denen Graf Nikolaus Ester­hazy’3 „Notabene“ leicht a!3 Siegerin mit 2'/, Längen vor Colonel An­­th­ony’s „Elefta“ die Nichterloge passirte. Bier Längen. zurück traf " „L­ovelace” des Fürsten. fr. Auerdperg ein. Unplach­t blieben „Montbar“ des Grafen BZdenio Kinsty und „Beaute“ des Oberlieutenant Alad. v. Miklös.­­ Zotalisateur. 30:5. Eins. Brotest: um den zweiten Pla wurde al unbegründet zurücgewiesen.­­ Den Schluß bildete eine schneidige, brillant­­ gerittene Steeple­chase um den 6. Erdödy-Preis von 1500 fl. (Handicap — für Pferde aller Länder.) Distanz: zirka 5600 Meter. &3 Harrten der Flaggenfell am Start: „Schönbrunn“ des Grafen Holenio Kinsty, „V­icor“ des Oberlieutenant Grafen Ferdinand Kinzig, „Biepodet“ des Oberlieutenant Grafen E. Star­­hemberg und „Hanafin“ de Oberlietenant Bela v. Szalay. Schon bald nach dem ersten Hürdensprung scheute „PBidpodet,“ brach aus und verjagte ener­­gisch den Weiterkampf. Lange führte hierauf „Ha­­nafin“, aber der Preis war doch eine sichere Beute des Kinzky’schen Hengstes „Schönbrunn“ der » zulegt ‘im­ Canter die „Hanalin“ schlug, welche, ihrerseits den „Bidor“ ziemlich weit zurücklich.­­ wurden sämmtliche Hindernisse glänzend genommen, so wie überhaupt alle drei Reiter uneingeschränktes Lob verdienten.­­ Der Zotalisateur zahlte 11,5 fl. Das Rennen war um 5 Uhr zu Ende. Zweiter Tag. Montag den 1. September, Nachmittag 2 Uhr. An diesem Tage war das Wetter trübe, der Besuch, ald an einem Wochentage, naturgemäß auch­ ein schwächerer als am Sonntage, troßdem machte sich die spärlichere Theilnahme nur in den Nebenräumen des Nennpfabes geltend. Aktionär- Raum und Logen waren ebenso lebhaft besucht wie am Tage zuvor und Ietere insbesondere zeigten wieder den bestechenden Anblick schöner, eleganter Frauen; es fehlte indes auch sonst nicht am sehr hübschen Vertreterinnen des schwächeren, aber was Wetteifer anbelangt, keineswegs hinter der starren Herrenwelt zurückreibenden Geschlechtes. Auch dies­­mal spielte Herrn Bela Maffai’s beliebte Na­­tionalkapelle und waren die behördlichen Anordnun­­gen zur Aufrechthaltung der Ordnung auf das Beste, also natürlich erfogreich getroffen. Lästig machte sich der ziemlich heftige Wind, da er in dichte Staubwollen die Zuströmenden hüllte. Das wieder interessant gewesene Meeting­­ verlief wie folgt: 1.Österpåzyszzåtpönyi-Prei­.(2000 fl.fn zweijährige,kontinentale Pferde mit Ausschluß der französischen)­Distanz zirka 900 Meter. Als Erster lief Graf C Erdödy’s„Szipor­­fa“ ein, er gewann nach hartem Kampf mit einer Kopflänge gegen Baron Sigmund Uechting­ „Benczur“ , ebenso weit zurück als Dritte „Peccavi“ dre3 Baron Gustav Springer. Sechs Tiefen. Totalisateur: 37:5. 2. Bransdam­pianiiger Preis. (3000 fl. Handicap. Gegeben vom Jodey-Klub für dreijährige ältere kontinentale Pferde, er der fran­zösischen.) Distanz zirka 2400 Meter. « Am Start fand sich eine­ Gesellschaft von fünf Konkurrenten ein. Erster: „Eljen“ des Grafen Taf­ilo Festetics. Zweiter: „Rabbi“ des Col. Anthony. Dritter: „Zrudom“ des Grafen Zdenfo Kinsty. Nach Kampf mit einer Haren Länge ge­­wonnen. Totalisateur 37 : 5. 3. Staatspreis. (4000 Francs in Gold, für dreijährige und ältere Pferde, mit Ausschluß der französischen­­ Distanz zirka 1600 Meter. « Sehr spannendegün isch zwischen­»Puppensee«« des Grs Nikolaus Esterházy und»Baka«des Baron Gustav Springer.»Puppensee«gewann mit einer halben Länge. Drittes blieb „Boraj“ des Mai. Srf. &. Choloniemwsfi. EZ. starteten 6103 obige drei. Totalisateur 10:5. 4. Bordafer- Preis. (1000 fl. Herren­­reiten.) Distanz zirka 2000 Meter. Ein Duett zwischen „Balvarran“ des Col. Anthony. (gesteuert von Obrlt. Graf Starc­hbemberg) und „Chudenig“ des Capt. Roman, den. Graf Ferdinand­ Kinsty steuerte. Ersterer landete nur mit halber Nasenlänge früher am P­fosten. Zotalisateur 7:5. 5. Großes S Hürdenrennen.­ (Preis 5000 Francs in Gold. Handicap für Pferde aller Län­­der.) Distanz zirka 2800 Meter. &3 liefen vier Pferde. Nach ungemein: fes­­selndem Kampf: todte3 Nennen zwisc­hen „Isillam“ des Grafen Art. Schönborn und „Piftache“ des Grafen Moriz Esterházy. Dann lief „Csicaönd“ des Baron Sigmund Uechting ein. Totalisateur für „Biftache“ 8: 5, für „Esilam“ 6:5. 6. Damen-Preis. (Steeple-chase, Preis 1000 fl. für kontinentale Pferde mit Ausschluß der französischen­­ Distanz zirka 4000 Meter. Dieser Item war das interessanteste des­­ Nenntages. 3 starteten vie­r Pferde. „Seschäft­­freund“ des Grafen Nil. Esterhszy gewann leicht an „Szilaj“ des Oblt. Landgrafen Ioj. Griedr. Würstenberg. AB Drittes...lief. Kapt. (Georges „ago“ ein. „Kassiopeia“ des Baron Seh­r Aehrenthal brach) aus. Zotalisateur 8 : 5. Schluß des Rennens 5 Uhr Rn­­ September im Garten des Gasthofes zur „Krone“ im Bom­a eine mit einer Dilettanten-Vorstellung verbun­­dene geschlossene Tanzunterhaltung. Den Reigen der Vorträge eröffnet eine Deflamation von Herrn Ludwig Szente. Im Einakter: „Hochzeitsreife“ wirken die Damen Frau Marissa Riha und die Herren Zosef und Julius Szabó, wie Sofef San mit. Nach Aufführung dieses Lustspieles singt Frau Gäav. Brandy i bei Klavierbegleitung ungarische Volfslieder und den Schluß der Vei­­träge bildet das Qufzspiel: „Zwei Damen gegen einen Mann“ von Dumanoir, in welchem die Hauptrollen von den Damen Agate Heindl, srifa © 003 und Herrn Bad & B gespielt werden. Beginn Abends 7 Uhr. — Personenforte 1 ff. „ohafnotizen. * Ehrenvolle Berufung. Das königl. ru­­mänische Unterrichtsministerium, berief vor Kurzem den hiesigen Fachlehrer an der Korbflechtschule, Herren I. 3. Knoll nach Bukarest auf mehrere Wochen, behufd Errichtung von Weiden-Kulturen nach dem Muster der hier bestehenden Anpflanzungen hinter dem Neuhofparfe, welche Eigenthum des „Komitats-Landwirthschaftlichen Vereines“ sind und hinter dem Holzdepot, die vom „Oedenburger Haus­­industrie-Vereine“ seinerzeit angelegt wurden. * Abmarsch der Sponveds. Samittag traf in den Abendstunden telegrafisch der Befehl des Honved-Ministers FZM. Baron Fejerväry hier ein, daß­ die hieher einberufenen 800 Honveds sammt 31 Offizieren angeblich wegen des Typhus und des Wassermangels von hier am 2. d. nach Ging ab» marschiren müsen. Aber bals eine Schädigung unserer Stadt, die umso weniger gerechtfertigt er­­scheint, als nicht ein einziger Soldat bisher ertranste und der Verlauf de Typhus ein gelinder und normaler ist. * Siffskomité für die Adbrandter auf der Wieden. In der Kanzlei des hiesigen Advokaten Herrn Friedrich Kund hat fi Sonntag ein, aus hiesigen Bürgern bestehendes Hilfsfomu­s gebildet, welches ss zur Aufgabe gestellt hat für die durch­ den legten Brand auf der Wieden schwergeschädigten Bewohner im Wege von Substriptionsbögen Samm­­lungen einzuleiten. Wir sind überzeugt, daß, wie so oft schon, auch dieser Appell an den Wohl­thätigkeitssinn unserer reichen Bürgerschaft nicht lautlos verhallen werde. * Die Devaflirung wird bei und von einer gewissen Klasse Leute förmlich mit Leidenschaft be­­trieben. Die „Karlshöhe“, auf der vor zwei Mo­­naten ein schöner Aufbau, behufs­fernsicht herge­­stellt, ist seit einigen Tagen in der eselerregendsten Weise verunreinigt worden. Dan begreift­ nicht, daß es in unserer intelligenten Stadt so viele rohe rücsichtslose Menschen gibt, die sich und Anderen muthwillig die Freude an den Anlagen in herrlicher Natur vergällen. Die Meine Hütte, welche­ zum Schuß bei eintretendem Negen vorhanden ist, zeigt ebenfalls die Spuren solcher Gemeinheit. Der Ein­­­­gang zur Hütte, der Tusch im derselben: Alles ist­ beschhugt. Um diesem Treiben sittlich verkommener Individuen endlich die Soige zu bieten, ersuchen ‘wir das städt Forstpersonale, sobald es in die­­ Nähe der „Karlshöhe“ kommt, möge es auch den Weg hinauf nicht scheuen, auf daß­ es vielleicht Doch gelinge, derartige Schmußfinken­ zu ergreifen, und der Behörde zur Bestrafung einzuliefern. * Sir die Adbrandter in Szany veran­­staltete der EBornaer Kasino-Verein am 6. Tagesweuigkeiten, + Spoich­ung eines Geldbriefes. Das Bepprimer Steueramt übersendete am 22. August den Betrag von 70.000 Gulden an die Budapester Zentral-Staatskasse.. Das Geld wurde von dem Kaffier Anton Naray, dem Kontrolor Koloman Horvath und einem A­mtsdiener gezählt, von diesen gemeinschaftlich in das Briefpacet gelegt und in üblicher Weise versiegelt auf die Post gegeben. Man kann sich nun die peinliche Ueberraschung der Betreffenden lebhaft vorstellen, als seitens der Zentral-Staatdhafse bei Ueber­­mittlung der Quittung gleichzeitig gemeldet wurde, daß das Geldpacket statt der Angegebenen 70.000 Gulden nur 59.000 Gulden enthalten habe und daß elf Stüd­t Tausender-Noten fehlten. Die Unter­­uchung wird gleichzeitig in Budapest­ und in Behprim gepflogen. Ob die Spoicerung auf der Strecke oder aber hier erfolgt ist, konnte bisher noch nicht festgestellt werden. + Die Seiche im Brunnen. Am 27. d. wurde durch eine Bahnwächterägattin in dem fünf Meter tiefen Brunnen nächst dem­ Bahnhofe zu Hennersdorf in Mähren eine männliche Leiche bemerkt, welche von den herbeigeholten Bahnbe­­diensteten mittelst­­euerhafens herausgezogen wu­rde. Am Kopfe des Leichnam wurden mehrere noch blutende Wunden wahrgenommen, in der Rodtasche fand sich ein schwerer Stein­ des Maurer­ und Grundbefigerd Y Anton Feller aus Butschaffa. Ob ein Mord oder Selbstmord vorliegt, wird die Untersuchung ergeben.­­ Der Wald bei Bellova ist am 28. August in Brand gerat­en und­ nur den vereinten Anstren­­gungen von Militär (sowohl F. u. 8. Infanterie als namentlich auch bulgarischen Soldaten) sowie dem emergischen­ Beistand der Bevölkerung von den umliegenden Ortschaften ist es zu Danfen, daß man nach zwei Tagen des Brandes so weit Herr wurde, um sein weiteres Umsichgreifen zu verhüten. Wie er scheint, hat das Feuer an der dvertürmischen Grenze zugeführten Seite begonnen und in Folge der außerordentlichen Trockenheit dieses Jahres und des Herrschenden Windes große Dimensionen an­­genommen.­­ Unglik bei einem Brande. In Mezö- Kereptes, einer Gemeinde des Borsoder Komitats, brach jüngst im Laufe eines Landwirthes Feuer aus. Fünfzehn Leute versuchten Fahrnisse der Ei­­genthümer aus dem brennenden Hause zu retten, als dad Dad plöglich einstürzte, wodurch angeblich zwölf Personen in den Flammen den Tod fanden. + Selbstmord einer jungen Iran. Man schreibt an Znaim, 30. August: Ungewöhnliches Aufsehen erregt hier in der Bevölkerung der Selbst­­mord der jungen hübschen Frau Scodit, Gattin eines Beamten des f. f. Kreißgerichtes, welche ich gestern unter ganz eigenthümlichen Umständen er­­kennt hat. Die junge Frau Hatte vor der Aus­­führung des Selbstmordes die sorgfältigste Toilette gemacht, si ganz in Weiß gekleidet und zwei Kerzen angezündet, welche in dem Zimmer, in dem der bestürzte Gatte seine junge Frau an einem­ensterbügel mittelst einer Ruderschnur erhenkt als Leiche fand, ein mysteriös feierliches Aussehen gaben, zumal unmittelbar vor dem Fenster, an dem ‚die Leiche ging, ein großer Spiegel stand, aus­­ welchem das Bild der Leiche der sorgfältig ge­­schmückten Frau mit den freidebleichen entstellten Bügen herauszutreten schien. Alle Wiederbelebungs­­versusche, welche angestellt wurden, blieben erfolglos. + Ein Eisenbahn-Unglük. Auf dem Bahn­­hofe Wilmensdorf-Friedenau, Vorort von Berlin, hat sich am 30. Unglück ereignet. Ein Personenzug fuhr in einen Güterzug hinein, so daß die Lokomotive ‘und die vorderen Wagen ve beschädigt wurden. Von den Fahrgästen wurde Niemand verlet, dagegen ‚blieben der Lokomotivführer und Heizer ‚todt, zwei Schaffner wurden verwundet. Die Ur­­sache des Unglücks wird den mangelhaften räumlichen­­ Einrichtungen des Bahnhofes zugeschrieben.­ugust Abends ein Eisenbahn­­| Die Leiche ist die. » la

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