Oedenburger Zeitung, 1897. Mai (Jahrgang 30, nr. 100-123)

1897-05-01 / 99-nr. 100

.­­­M­­ai 1897. Waldungen eingesammelt werden und an­derseits nur doch ein gleichzeitige Vorgehen nur dur ein Zusammengreifen aller interesi­ten Faktoren ein Erfolg zu erwarten ist. Dedenburg, am 30. April 1897. Der Stadtmagistrat. KETTE BEG STE ZTE ENTSHENEN­TE Dedenburger Reitung. Hedenburger Munizipal-Ausschuß. Vorfigender : Obergespan Oben v. Simon.­­ Nach erfolgter Begrüßung der spärlich besuchten Versammlung Seitens der Vorfigenden designirt derselbe die Herren Gerichtörath Anton Spieß, Dr. Josef Kania und Kosef von Rupprecht zu Authentisatoren des Protofols und theilt mit Freude mit, daß gelegentlich der Abhaltung des Skontralstuhls die größte Zufriedenheit über die entfaltete Thätigkeit des Beamtenkörpers ausge­­sprochen wurde. Bei Miedergang zur Tagesordnung bringt Vize-Bürgermeister Dr. Brimn$den Dringlichkeits- Antrag des Reprässentanten Wilhelm Lähne hinsichtlich der wirksameren Bekämpfung der außer­­ordentlich großen Schaden anrichtenden Ma­i­­täferplage zur Sprache. Direktor Zähne konstativt in seiner Eingabe, welche er als Präses der Phylloverass­ommission an den Magistrat richtete, daß Die bisher getroffenen Maßnahmen zur Be­­seitigung dieses enormen Webess nicht genügen. Dr. Bring erachtet diesen Antrag als gegenstandslos, da der Magistrat Alles gethan habe, was er im Sinne des landwirthschaftlichen Geheges zu veranlassen verpflichtet war.­­ Der Forstmeister Kellner wurde beauftragt 50—60 Personen aufzunehmen und täglich früh Morgens die Mai­­täfer in den städt. Waldungen und Gärten ein­­sammeln zu lassen. Für dieses Einsammeln stellte der Magistrat per Liter 2 fr. fet. Repräsentant Zähne findet diese Beifü­­gungen für ungenügend. Bisher ist nirgends von einem Einsammeln von Maikäfern etwas bekannt, obschon die Verheerungen ungeheure sind. In der Johannes - Rebenanlage sei der Schaden, der vor drei Jahren angerichtet worden, 5 bis 6000 fl. ge­­wesen. Er verweist auf das Beispiel des Groß­­grundbesigers Otto Bauer, der den Preis von 1 fl. per­­ Heftoliter bestimmte und so gelang es ihm 84 Heftoliter Maikäfer zu vertilgen. Ein paar Hundert Gulden müsse zumindest die Stadt opfern, wodurch sich auch Solche veranlaßt sehen werden zur Berichtung der Maikäfer beizutragen, die­ selbst seinen Garten befigen. Repräsentant Paul Kheim hält die ganze Aktion für verspätet; im Februar oder März hätte man schon Alles mobilisiren müssen, denn der Schaden, den die Maikäfer in den Weingärten anrichten, sei unermeßlich. Redner beklagt es, daß bisher Seitens der Kommune gar nichts geschehen sei, man vergaß auch rechtzeitig zu publiziren und die Bewohner auf die ihrer drohende Gefahr auf­­merksam zu machen. Der Besit der Stadt umfasse 11.000 Katastral-Foh und für ein solches Terrain wolle der Magistrat 100 fl. zur Beseitigung dieser Plage wollten ? Dr. Bring härt den V­orredner dahin auf, daß der Magistrat weit mehr gethan habe, als er geießlich verpflichtet wäre. Jedermann hat ss in erster Reihe selbst zu scingen.. " Repräsentant Georg Steiner vernahm aus dem Vortrage de Dr. Pring, daß der Vorstmeister seinerzeit blos 8 fl. zur Vertilgung der Maitäfer verausgabte. Dies beweist, daß das Gros der Bewohner sich an dem Vernichtungss friege nicht betheiligte, einfach darum, weil das Tagwerk Hiefür nicht anständig honorirt wurde. Es würde selbst 4 fl. per Heftoliter votiren, Damit diesen Schädlingen je früher der Garang gemacht werde. Dr. v. Szilvánsy nimmt den Magistrat gegenüber dem V­ormwurfe der Pflichtversäumniß in Schub. .. ..­­ Abtv.Pödat Jeder Oekonom müsse sich in erster Linie selbst schützen.Die­ Stadt als größter Grundbesitzer habe natürlich auch die Pflicht die Maikäfer auf ihren Besitzungen unschädlich zu machen.Es möge strengstens vorgegangen und die Säumigen bestraft werden.Man erhebe aber dann kein Jammergeschrei,wenn der Stadt­­hauptmann,seine Pflicht kennend,die Nach­­lässigen strenger bestrafen wird.Der Polizeichef möge aber auch der Stadtkommune gegenüber unnachsichtlich seines Amtes warlh­m « Der Obergespanen"unzirrt sodann den Be­­schluß,daß der Dringlichkeits-Antrag des Repr- Lähne als überholt zu betrachten sei und die Veifügungen des Magistrats mit dem Bemerken zur­ Kenntniß genommen­ werden,daß derselbe sewhs jeder Einzelne seine Pflicht gegenüber der Maikäferplage kennen werde. Das­ Folgte Uebergang zur Tagesordnung­­-thrnotop·Båla«,p.«Reich­enha­ller referikt über die"«Sitz"un­g«·des Skentralstuhls und konstatirt,daß bei Inspizirung des großen Archivs die Anstellung eines mit Spezial­­kenntnissen ausgerüsteten Archivar- Stellvertreter in späterer Zeit ins Auge gefaßt wurde. Dem Verwalter des städt. Armen-Versorgungs­­hauses, Josef Krems­ner wird der Pensions- Anspruch zuerkannt und das Definitivum ertheilt. Hinkünftig wird bei Belegung dieses Postens eine zweijährige Probezeit vor dem Definitivum festgestellt. Der Magistrat unterbreitet das Gesuch der Witwe des städt. Mauthnerd? Samuel Kanih mit dem Antrage der Rechtssektion, die Pension der Witwe dem 360 fl. betragenden Gehalte des Mannes entsprechend mit 120 fl. festzustellen. (Angenommen.) Der Magistrat unterbreitet das Gefuch der elternlosen Waisen des Karl Heisenberger um Zuerkennung eines Erziehungsbeitrages mit dem Antrage der Rechtssektion, daß Dieser Beitrag für­ranziska Heisenberger und Josef Heisenberger mit je 27 fl. festgelegt werde. (Angenommen.) Der Magistrat unterbreitet das Gesuch der Witwe des städt. Waldhüters Michael Simon um Feststellung der Witwenpension mit dem Antrage der­­Rechtsjektion, daß die Witwenpension dem 350 fl. betragenden Gehalte de verstorbenen Mannes entsprechend mit 116 fl. der Erziehungs­­beitrag für die minderjährigen Kinder Julius, Otto und Johann Simon per Kopf mit 18 fl. festgelegt werde. (Angenommen). In Betreff der Reinhaltung des Rathhauses beschloß die Versammlung alljährlich doch den Anstreicher Fosef Gröschl die Brettelböden mit Wachs einzulasfen und außerdem zwei Amts­­dienker anzustellen. Hiefür werden ins Budget 1530 fl. eingestellt. Dem Maria-Forefinum tritt über Antrag des Bürgermeisters Gebhardt die Stadt mit einem­­ Betrage von tausend Gulden als Gründungs-Mitglied bei und erfolgt die Zahlung in zwei Jahresraten. Das Offert des Direktord der Bierbrauerei, Philipp Guttmann in Betreff der Errichtung einer Aktiengesellschaft zur Erwerbung des Wolfser Bade­­hauses und Gasthofes wurde im Prinzipe ange­­nommen. Al Preis für dieselben wurden 25.000 fl. bestimmt. Definitive Abmachungen werden erst dann getroffen, wenn die Aktiengesellschaft gegründet, also die Stadt einem fait accompli gegenüberstehen wird. Der Preis für das Wolfser Bad ist in Baarem, jedoch in 15jährigen Raten zu erlegen. Ueber Antrag Josef Nelky’s, der das Brojett mit Freude begrüßt und die edlen Bestrebungen des Direktors gerne fördert, wird ausgesproc­hen, daß die Stadt Herrn Direktor Guttmann bis Anfangs August im Worte stehe. « Beides­ Abstimmung wurde der Antrag des Magistrats mit dem Amendement Nelky’s mit 33 gegen 14 Stimmen angenommen. Der modifizirte Statutenentwurf in Betreff der Reformirung des Armenwesens, welchen Magistratsrath Seyrimg refericte, wurde über Antrag der Herren Dr. RKania und Dr. Szilva3y en bloc angenommen. Einer Unterfrügung theilhaftig künne nur der nach Dedenburg zuständige Bewohner werden. In der Sägergasse werden fünf Halb­­nächtige Petroleumlampen aufgestellt. Der Magistrat unterbreitet den Bericht des städtischen Forstamtes, abweichend von dem Antrage der Finanzfach-K­ommission, mit dem Antrage, daß der Witwe des verstorbenen Forstwartes Michael Simon die aufgelaufenen Begräbnißkosten per 37 fl. 70 fl. mit Rücksicht auf das Pensionsstatut nicht vergütet werden mögen. Repräsentant Georg Steiner möchte einer . Der Magistrat beantragt, daß der Kanzlist II. Kaffe Ladisl­aus Tomettis, nachdem fein­­­­ sw armen Frau mit 14 Kindern diese Begräbnißs­kosten nicht vorenthalten sehen. Die Berufung. “auf das Statut sei nur am Plate, denn er wisse Sälle, wo gleichfall von der bestehenden Norm Umgang genommen wurde.­­ Die Versammlung pflichtete diesen Aus­­führungen nicht bei und­ nahm den Magistrats- Antrag an. Für die im. .„Sopron“ zu publizirenden städt. Kundmachungen werden bals Banschale pro Jahr 200 fl. bestimmt. Der Magistrat beantragte die Voti­ung von 250 fl. Der M­agistrat unterbreitet befürwortend den Antrag der Finanzfach-Kommission, daß die gegen Frau Ladislaus- Rupprecht und deren­ Kinder ausstehende und. sich, als . uneinbringlich erwiesene Orderung von 34 fl. 10 fl., ferner daß der:gegen den : Bächter der Parzellen: 5658: in­­ Sypfolge Josef Lipovek aufrechtstehende Pacht- und Steuer­­rücstand per­ 2 fl. 45 ‚Br.- abgeschrieben werden. .­­Probejahr abgelaufen ist, in seiner Stelle bestätigt werde. (Angenommen). 33 .. „Der Verwaltungs-Ausschuß legt das gelegent­­lic der am 31. März 1897 vorgenommenen Skontierung der Kafse des Wegbaufondes aufge­­nommene Protokoll vor. (Zur Kenntniß). RD Der Magistrat legt das gelegentlich der am 31. März 1897 vorgenommenen Skontierung der Kammerfaffe und der dort verwalteten yonde, ferner der duch die 6 Steuerfaffa-Beamten ver­­walteten onde und Werthpapiere aufgenommene Protokoll vor. Der Magistrat unterbreitet die duch die Finanzsektion überprüfte und richtig befundene Schlußrechnung pro 1896 der Waffenkassa mit dem Antrage, dieselbe dem 5. fgl. ung. Ministerium des Innern zu unterbreiten.­­ Der Magistrat legt die durch die Finanze­xektion überprüften und richtig befundenen Schluß­­rechnungen pro 1896 behufs Ertheilung des Ab­­solutoriums an die Rechnungsleger vor und zwar : a) die Schlußrechnung über den Fond zur Unterftügung von verwundeten Kriegern,­­ b)die Schlußrechnung über den Fond des patriotischen Hilfsvereines, d­ie Schlußrechnung über den Fond zur Unterstützung der Familienmitglieder von mobilisirten­ Wehrpflichtigen, d) die Schlußrechnung über die Orgel, Grab, Bauer, Dugowits und Zellerissche Stiftung, e) die Schlußrechnung des Gronaisz’schen Nachjlasses, f) die Schlußrechnung des Michael Berg­­hofer’schen a er r ' g) die Schlußrechnung des Weinbaufondes, h) die Schlußrechnung der Versorgungshaus- Kaffa,­­ i) die Schlußrechnung der Kaffa des Pfründner­­institutes. Das Absolutorium wird ertheilt. Frans Roger Nusser wird die Aufnahme" in den Gemeinde-Verband zugesichert- Schluß der Sitzung 7 Uhr. Die nächste ordentliche General-Versammlung des Munizipale Ausschusses findet am 31.Mai l.J.statt. (b) . Lokal-Beitung, Lokalnotizen. Dedenburg, 30. April. * Allerhöchste Ernennung. Seine Majestät der König gerubte den Prinzen Leopold­ von Sachsen- Koburg- Gotha, zum Lieutenant de Hser garnisonirenden 9. Husaren- Regiments zu ernennen. * Militärisches. Dem Marine-Stabsarzte, Leibarzt Ihrer Majestät der Königin,. Dr. Georg Kugler wurde in alerhöchster­ Würdigung seiner Verdienste auf sanitärem Gebiete, der Ausbruch der allerhöchsten Belebung (Signum laudis) verliehen.. Der Oberlieutenant Hugo Markus im militär­­geografischen Institut rückt in den Präsenzstand des 76. Infanterie-Regiments ein. Dem Oberlieutenant in der Reserve Salob Grafl des 76. Infanterie- Regiments wurde der Austritt aus dem Heeres­­verbande bewilligt. * Zur Enthüllungsfeier des Sjöchenyi- Denkmals. Wir haben jüngst erwähnt, daß aus der Situng der Denkmal-Kommission an den Sektionschef im Ministerium des Auswärtigen Ludwig dr. Döczy im telegrafischen Wege wegen der von ihm zu verfassenden Ode eine Anfrage gerichtet wurde. Hofrath Döczy hat noch am selben Tage unseren Bürgermeister Gebhard Kmist dem b­tss­tande der Freundschaft seit seinen Studienjahren innig verknüpfen,gleichfalls telegrafisch verständigt,«-s daß er in wenigen Tagen die Ode einsenden werdeä-Ob der berühmte Dichter bei unserer Feier per­sönlich erscheinen werd,darüber ist-bisher-noch nichts Bestimmtes bekannt da»Herron Döczy wegen des griechisch-tückischer­ Krieges mit s politischen Agenden sehr in Anspruch genommen und­ dahei, momentan noch­ nicht in der Lage ist sich über seineHiederkunft bestimmt äußern zu können. Flechentechterstützung Der hiesige" Lehrmittel-Erzeuger«und vermöge seiner Kunstschnitzer seien vortheilhaft bekannte Ignaz­­ Pinter erhielt­­ in Folge Intervention der Hiesigen Handels­kammer neuerdings vom Handels-Minister Baron Daniel eine Unterftügung von tausend Gulden“ Der­­ Minister bemerkt in seiner Zuschrift, daß er eine weitere Unterftügung dem­ strebjarmen Gewerbe­­treibenden nicht­ zuwenden künne. -»g- Sortierung auf Seite 6. -Er ee

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