Oedenburger Zeitung, 1897. Oktober (Jahrgang 30, nr. 224-250)

1897-10-01 / nr. 224

.­­. Jahrgang. Preis: $ Seller. PBranumerations-Preise: ür 2oeo: Ganzjährig 20 Kr., Halbjährig 10 Kr., Vierteljährig 3 d Kr. Monatlich 1 Kr. 7091. aM Für Auswärts: Ganzjährig 25 Kr., Halbjährig 12 Kr. 50 Hl., Vierteljährig 6 Kr. 25 Hl., Monatlich 2 Kr. 20 Hl. Freitag, 1. 97. burger Zeihun Preis: G Seller. Siiierate nach Tarif. Derselbe wird auf Wunsch überallhin gratis und franco versendet .Annoncenaufträge, Abonnement­ und nfertiond-Ges­bühren sind an die Administration (Grabenrunde 121) einzusenden. Vermittlung duch alle Annoncen-Bureaus. Oftoper 1 Ar­ ee Voliti­des Brgan. Telefon Nr. 25. Adminiftration und Verlag: Buhdenkerei Mlfred Rommalter. Grabenunde 121. Medenburger Zeitung P Volitisches Tagblatt freisinnig liberaler Tendenz. Mit 1. Oktober beginnt ein neues Abonnement auf die „Medenburger Zeitung“ ; dieselbe bringt folgende Beilagen: Isumoristische Zeitung reich illustrirtes, geistsprühendes Witblatt, ganz ähnlich den Münchener „liegenden Blättern“, öchentlich 8 Seiten Groß-Unart ; Illustrirtes Sonntagsblatt erliegene, belletristische Wochenschrift mit pracht­­­len Bildern und die allerliebste Sluftrirte Kinderzeitung. 1 Abonnements-Preis der De. 3.: Ganzjährig 10 41, halbjährig 5 fl.,vierteljährig 2 fl. 50­­r. loco Dedenburg; Auswärts: Ganzjährig 12 fl. 50 fr. halbjährig 6 fl. 25 fl. vierteljährig 3 fl. 13 fl. — DEE für die obgenannten drei illuieirten B Beilagen ist ein Zuschlag von 25 kr, pro Quartal separat zu entrichten. Wöchentlich einmal (jeden Samstag) , die „Oedenburger Zeitung“ mit der Oratisbeilage »VolksBlatt”’ x blos 50 Streuzer pro Quartal uch abonnirt werden und empfehlen mit D­iese­usgabe insbesondere den Landwirthen und solchen Bewohnern des Komitats, sowie der­tadt Oedenburg, welche nur an Sonntagen eit­halten, sich über alle wichtigsten Ereignisse im­erlauf der Woche zu unterrichten. Das Abonnement kann auch mit jedem anderen age­entiert werden und laden hiezu höflich ein Die Redaktion, Die Administration, Betrag Nr ET] Fe­au - Für Abonnenten Fiegt Beute Bir. 39 der „Sumoristiigen Ueber die parlamentarische Zage. Dedenburg, 30. September. Aus A­bgeordnetenkreisen kommen uns Die nachstehenden interessanten Ausführungen über die uraussichtliche Stellungsnahme der Parteien in v­ier begonnenen parlamentarischen Session zu, io wie auf ein Zauberwort durch die künigliche­ntschließung betreff3 der National-Denkmäler, aus inem wolfenumhüllten, nebelgrauen Bild, zu einem eiteren, fronnigen umgewandelt wurde, als hätten je von der Hauptstadt ausströmenden Lichtstrahlen alle Nebel innerer Zwistigkeiten zerstreut und einen tosigen Schein über die parlamentarische Lage gebreitet. Baron Blanfly ı und die Mitglieder seines Kabinett machten sich schon fegt, während der sechs­­­ wöchentlichen Ferialzeit, auf heftige Stürme gefaßt, ‚wie sie Gehäfsigkeit und Leidenschaftlichkeit stets gegen jene führt, welche die Macht in Händen­­ haben, sie aber nicht zu Gunsten der Unzufriedenen ‘ gebrauchen wollen. Der Ministerpräsident war­­ Darauf vorbereitet sich nach allen Seiten Hin ver­­theidigen zu müüssen, denn er glaubte fest, die rg Habe blos einen Waffenstillstand g herbeigeführt, nach welchem die früheren Kämpfe nur noch heftiger entbrennen werden. Und siehe da, der Himmel­ hat sich geklärt, die bereits hochh­ 6 geschwungenen Waffen hat man gesenkt, denn gerade d­iesem Kabinett, dDiesem Chef desselben war 88 beschieden die ‚größte Hochthat der Neuzeit zu vollziehen, den erhabenen Ausspruch­ des Königs nämlich, daß den Historischen Ruhmgestalten der Nation Memnonssäulen errichtet werden sollen, die so oft über sie die helle Sonne des Patriotismus leuchten wird, singen und jagen werden von der liebevollen Huld des Königs seinem getreuen Ungar­­wolfe gegenüber und von den unauslöschlichem Ver­­dienst des Kabinets Bánffy die großartige Idee angeregt und verwirflicht zu haben, welche allen Nationalitäten, Partei- und Rassenantagonismus versöhnt und ausgeglichen, wenigstens auf so lange in den Hintergrund geschoben hat, als Die Freude anhält, die in Folge des mächtigen Effekts nicht­­voller Ereignisse die Herzen durchfluthet. « Natürlich wäre es eine»sonderbare Schwär­­merei«den Optimismus so wett zutreiben,daß man die Behauptung wagen wollte,es würde für der überhaupt keine innerpolitischen Gegensätze mehr geben,es würde fortan Windstille herrschen und Sonnenschein und wolkenloser Horizont die Signatur des öffentlichen Lebens in Ungarn bilden. Nein, nur seit eben leuchtet der farbenglühende Negen­­bogen freudig gehobener Stimmungen als Friedens­­band über der parlamentarischen Lage. Eine wichtigere Frage, die einen Zwiespalt der Ansichten heraufbeschwören und wieder Zwift und Hader stiften könnte ist bisher im Abgeord­­netenhause nicht aufgetaucht, das gestrige Kleine Sepläntel zwischen Sima und Galary hat mehr in persönlicher Sache stattgefunden und auch die Einwendungen Stunz DB uz&15’3 gegen die Indemnitätsvorlage sind mehr Kolophorium-Blibe als ein wirkliches Wetterleuchten oppositioneller Stürme gewesen. Der ganze mit Explosion drohende Zündstoff ist aus der jegigen Parlaments-Arena entfernt worden und voraussichtlich werden auch die heilen Fragen unter verhärtnigmäßig gelinder Aufregung der Parlamentarier ihre Erledigung finden. Die öffentliche Meinung, diese unerschüttli­­che Stimme Gottes, neigt sich mehr denn je­der jenigen Regierung zu, denn sie jagt mit einfacher Logis, wenn schwere Schläge das Land treffen, fällt der Schatten derselben auch dann auf das Kabinet, wenn dieses an denselben keinerlei Schuld hat. Wenn nun die nationale Sache große Erfolge hat, festigen dieselben die Stellung des S Kabinets, selbst wenn sie ohne Intervention des Kabinet3 zustande gekommen wären. Es ist aber kaum zu bestreiten, daß das Kabint Banffy Theil an den Errungenschaften hat und daher populärer it als je zuvor. Auch sind in diesem­­­ugenblick keinerlei Vorzeichen wahrzunehmen, welche eine Erschwerung der Stellung des Kabinet3 für die Zukunft vorhersagen ließen. Die Situation fulminirt darin, daß das Kabinet Bäanffy verstärkt in die neue Session eintritt, daß die Barteizwistigkeiten ruhiger geworden und so bald nicht so entarten dür­fen, um schwerere Komplikationen hervorrufen zu können. Man kann schon im Vorhinein mit einigen Stunden auch das innere Bild der parlamenta­­rischen Situation zeichnen. Das eigentliche K­ampf­­element in den nun häufiger auftauchenden staats­­rechtlichen Fragen wird die äußerste Linie sein, während die Rolfspartei in den Hintergrund ge­­drängt wird, nicht etwa weil die K­onfessionellen Leidenschaften sich beruhigt haben, sondern weil in staatsrechtlichen Fragen die Volkspartei seine besondere Nehnertalente auf den K­ampfplan zu schiden hat. Die Nationalpartei aber wird voraus­­sichtlich jeden lebhafteren Konflikt mit der liberalen Partei meiden, wofür eine Garantie zu bieten scheint jene aus den Kreisen der Nationalpartei fammende Auffassung, daß die Delegationen auch ohne vorhergängige Feststellung des Brovisoriums und der Duote ihre Beschlüsse fassen künnen. Voraussichtlich wird sich die Opposition der Nationalpartei auf die Erfüllung der nothwendigsten Pflicht beschränken, und dies allein kann schon als ein Vorzeichen von verhältnismäßig friedlichen Verhandlungen gelten, denn Die äußerste Linke kann selbst im Bunde mit der Volfspartei seinen größeren Waffentanz aufführen und die öffentliche Meinung ohne die Intelligenzkraft der National­­partei gewinnen. Diese Lebtere aber würde gegen die großen Erfolge vergebens kämpfen und man ihre Situation verschlechtern, während bei ruhigerem Temperament und forresterem Opponiren die Zeit kommen kann, in welcher mit Hinsicht auf die innere Reorganisation des Landes nicht nur die Kontrole, sondern auch­ die aktive Mitwirkung der Nationalpartei nöthig sein wird. Vorläufig fällt dies wohl außerhalb des oben gezeichneten parlamentarischen Bildes, aber die erfreuliche Thatsache ist nicht wegzuleugnen, daß die im Sommer noch unmittelbar bedrohte parlamentarische Konsolidation neuerdings im Werden i­ und daß zuverlässig die Würde der Verhandlungen schweben wird über der parla­­mentarischen Lage. E. M. Dom Tage. Aus der diplomatischen Welt, bisherige deutsche Generalkonsul in Budapest Prinz von Ratibor wird bekanntlich schon demnächst seine Stellung in Budapest mit der eines Gesandten in Weimar­ vertauschen. An Stelle des Prinzen von Ratibor, der sich in Budapest der größten Sympathien erfreute, wird der Legationssekretär der deutschen Botschaft in London Prinz Hohen­­lohe-Dehringen zum deutschen Generalkonsul in Budapest ernannt werden.­­ Demonst­ration gegen den Bischof Majlath. Man ist gegen den neuen Bischof von Siebenbürgen Grafen Majlaäath sehr verstimmt, weil er eigenmächtig den Professor am Kronstädter Obergymnasium Geza Baal seiner Stellung enthoben hat. Brofessor Baal Het sich nämlich von seiner ersten­rau Scheiden lassen und auf Grund des Bivilehe-Geheges eine andere geheirathet. Bischof Majlath erklärte nun es nicht dulden zu wollen, daß ein solcher Brofessor am Gymnastium wirfe, der eine zweite Ehe eingeht, bevor seine erste kirchlich aufgelöst ist. ALs Paul seine­ Stelle nicht freiwillig niederlegte, wurde er vom Bischof einfach annovert. Nun beschloß die Bürgerschaft von Deva von jedem offiziellen Empfang des Bischofs von Siebenbürgen, Grafen Gustav Majlath, abzusehen. Auf Betreiben des Ober­­gespans wird seine einzige Behörde zur Begrüßung des Bischofs erscheinen, der Bürgermeister hat an­­geordnet, daß die dem Bischof zu Ehren errichtete Triumphpforte, an der man bereits baute, demolirt werde, der Schulim­pestor aber hat allen, auch den katholischen Schülern verboten, am Empfang des Bischofs theilzunehmmen. Diesen Demonstrationen der liberalen Bürger gegenüber, wollen nun Die Klerikaten der Stadt dem Bischof ihrerseits einen möglichst glänzenden Empfang bereiten. Sie werden si auf 15 reichgeschmücten Wagen bis Brangiczio begeben, um den Bischof abzuholen, einen Rechte zu den ihrigen machen will und für melde sie sich mit ihrem ganzen Gewichte einzujegen ent ih nod &rechiiche . Die Reitlsche Sage in Ob­erreich will Belieren­­ wenden. Freitag oder­ Samstag eine große und wichtige Berathung der immer Blätter nicht zum sündigen für Kommission der Nechten an. Die katholische Volkspartei hat die Bostulate, welche sie an Die Regierung stellt, in Memorandum zusammengefaßt und hat dieses der parlamentarischen Kommission übermittelt. Die parlamentarischen parlamentarische Kommission wird nun aus den Wunschzetteln der einzelnen WBarteien der Rechten jene Forderungen auswählen, welche die gesammte Der ee­nt RT =

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