Oedenburger Zeitung, 1897. Dezember (Jahrgang 30, nr. 275-296)

1897-12-01 / nr. 275

vB SE Bar Es E Te­ ­charf gek­liffenes Wiefi­r ım das Herz. Der Mörder wurde in die Irrenanstalt gebracht. Mohács, 29. November. Der Dampfer mit sechs Schleppern von Budapest kommend, ist bei Duna-Szeresö auf eine Sandkank gerathen. Dem Sciffskommandanten it es zu danfen, daß bei der bligid­uellen Schwenkung sein Unabüd­leich ab. 3el am See, 29. November. Das Schuß­­haus auf dem Hundsstein ist gestern vollständig abgebrannt.. Der Brand wurde wahrscheinlich gelegt. — Eine fremde zugeteilte Dame, anscheinend den besseren Ständen angehörig, etwa 50 Jahre alt, hat sich gestern in selbstmörderischer Absicht in den See gestürzt und ist ertrunken Ezernomwiß. 29. November.­­Zwischen dem Rechtshörer August Sktursfi und einem Scadeten des hiesigen Husaren-Regiments fand über Heraus­­forderung durch Ersteren aus einem richtigen Anlaß ein Säbelduell statt, bei welchem Sturgii schwer verlegt wurde und gestern verschied. Berlin, 29. November. Heute Nacht wurde das Dienstmädchen Margarethe W­ese von ihrem früheren Berb­oten, dem Pferdehändler Wilhelm Kleemann, in der Wohnung ihrer abwesenden Dienstherrschaft in der Mödernstraße durch Messer­­stiche in den Hai ermordet. Der Mörder, der Eifersucht als Weot'v angab, wurde verhaftet. Y. ,,,Elbe« ON Be ger Bar BIFTATER .. Kokal-Reitung. FSokalfnofizen. Dedenburg, 30. November. * S­taatssekretär Gromow in Dedenburg. Heute Morgens­eit der Staatssefrette im Honved- Ministerium, Geheimrath Desidver . Gromon mit dem um­­ 1:10 Uhr hier eintreffenden Zuge der Raab-Dedenburg-Ebenfurter Bahn aus Buda­­pest im strengsten Inkognito hier angefommen. Am Perron wurde Seine Exzellenz vom Obergespan v..Simon empfangen und beide Herren bestiegen sodann die bereit gehaltene Equipage, um auf den Bauplan der Honved-Oberrealschule sich zu begeben. Hier erwarteten bereits Generalmajor Bil­or v. Lähner Obenst v. Habropgsky, Architekt Alpär, der fünf Ingenieur 3386 Keleti, der Unternehmer Reufscloh und die übrigen Mitglieder der Staatsbaukommission den Staats­­sekretär, der troß des heftigen Sturmes sich sowohl den ausgedehnten Bauplan, als auch die einzelnen Bauobjekte besichtigte. In dem Konferenzzimmer fand sodann eine Sigung statt, der au Seine Exzellenz und der Obergespan anmahnten. Nach dieser wurde da­­selbst das von der Unternehmung beigestellte opulente De jeuner eingenommen, worauf si­n eine Erzellenz gegen 12 Uhr ins Hotel „P­annonia“ verfügte. Der Staatssekretär fuhr Abends über Raab nach Budapest zurück.­­ Verlobung. Fır Elja v. Ezeke, Toter der Oberstlieutenants- Witwe, hat sich mit dem Herrn Hußären-Oberlietenant G. Polczer, Sohn de im Veßprimer Komitate begüterten Heren N. B Polczer verlobt. * Der Andreas-Bag wurde heute in vielen hiesigen Familien gefeiert. Namentlich dem all­­verehrten Vizegespan Dr. Andreas v. Baän und dem Stadtpfarrer Abt Andreas v. Bröda kamen von zahlreichen Freunden und Gönnern die herzlichsten Glühwünsche zu. * Born „i­odalmi kör“. Beim nächten Klubabend des „K­odalmi kör“ werden am Bor­ Yejetifche die Herren Prof. Johann Holtzhammer und Dr. Karl Arnhold erscheinen. Den gesanglichen Theil des Abends besorgt Frau Dr. Sulvns Marfovits aus Steinamanger, welche die Hunyady- Arie und Wolfslieder von Hırbay singen wird. Frau Anton Bancss und Professor Bela dr. Király werden die zweite Nhapsodie von Lißt auf zwei Klavieren spielen. Beim Entree sind die Einladungen vorzuzeigen. In­­ Angelegenheit des Milleniums­­wertes, dessen Herausgabe der kör berschloß, wurde ein engeres Komite exmittirt, welches bereits nächsten Samstag seine erste Sigung halten wird. Der Direktionsrath jvrady dem Kunstverein, welcher mit größter­­­ereitwilligkeit seine Unterfrügung hinsichtlich der Illustration des Millenniums­­wertes zufügte, den Dank aus. Was die zu ver­­anstaltenden Familienabende des kör betreffen, dürften dieselben zu Beginn des nächssten Jahres bereits ins Leben treten. * Kuntsvereins:Ausstellung. Für die Aus­­stellung des Oedenburger Kunstvereines wurden in der­ legten­digung zu Ordnern anläßlich der am 5. Dezember stattfindenden feierlichen Eröffnung die Herren Franz Storno jun, Rudolf Steiner, Gustav Zettl, Karl Schwarz, Bros. Maly, Stefan Trinfl, Fall, Haas, Hand Arnold und Anton Kottaun gewählt, an deren Spite der Ausstellungs- Direktor Gustav Brandl stehen wird. * Stollenlose N­amensmagyarisirung. Im Interesse der Namensmagyarisirungen beabsichtigt die Regierung eine Verfügung zu treffen, welche dazu beitragen sol, die Zahl der Namensm­agyari­­firungsgesuche zu vermehren. Wie dasselbe nämlich erfährt, hat der M­inister des Innern im Einver­­nehmen mit dem Finanzminister einen Gelegentwurf ausarbeiten lassen, wonach­ die zur Namensmagyari­­firung nöthigen Dokumente tempelfrei sein werden. * Bortrag. Im „Fortbildungs-Verein der gewerblichen Jugend Oedenburgs“ hielt kürzlich Professor Paul V­ottke einen sehr volksthümlic gehaltenen Vortrag, der von dem zahlreichen Auditorium beifällig aufgenommen wurde. * Auf der Reitschule verlegt. Wie wir zu unserem aufrichtigen Leidwesen vernehmen, hat gestern Vormittags der f. u. f. Artillerie-Lieutenant Selig Gärtner beim Abrichten von Nemontepferden so unglücklich mit der Beitiche manipulirt, daß er sich in Uuge gänzlich heraus­­schlug und durch die erlittene schwere Nerven­­erschütterung auch die­ Sehkraft des zweiten Auges bedeutend geschwächt, ja die Gefahr der voll­­ständigen Erblindung leider nicht ausgeschlossen ist. Der verunglückte Offizier wurde gleich mit dem nächsten Zuge in das Garnisonsspital Nr. 1 nach Wien befürdert. * Schadenfeuer. Am lechten Sonntag Nach­­mittagd brach­ während des Bejßer-Gottesdienstes in Draßburg Feuer aus. Dasselbe griff rasch um sich und äscherte drei kleine Wohnhäuser ein. In der Kirche entstand, als die Ortsbewohnerschaft durch die umausgelegten lauten Rufe: alarmirt wurde, eine Panik aus. Alles stürzte sich gleichzeitig ins­­ Freie, wodurch einige Personen, unbedeutend fontusionirt wurden. * Jahrmarkt - Verzeichnis. Im Monate Dezember werden in unserer Umgebung folgende Jahrmärkte abgehalten. Am 1. Dezember in Groß-Kanizsa, am 6. in Frauenkirchen, Neusiedl, Lodenhaus, Güssing, Disnig und Tapoleza. Am 7. in Neudörfl; 13. in Kapuvar, Körmend, Güns und Alldan; 14. 15. in Papa ; 15. in Jervar ; 20. in M Wieselburg, Lugmannsburg und Xoz8 ; 21. in Dole (Komitat Wieselburg) ; 22. in E3epreg und Szil; 23. in Sajtosfal; 24. in Neschnig ; 27. in Ragendorf ; 28. Zala-Egerßeg; * Musikabend im Kotel „Bannonia“. Heute Dienstag und morgen Mittwoch Abends findet im Hotel „Bannonia“ ein großes Konzert der vortheilhaft bekannten Tiroler Sängergesellschaft aus dem Zillerthafe, unter der Leitung Georg Pfiffers statt. Entree 50 Br­­euer!“ are Haus, um der Gattin zu beweisen, wie sehr sie sich das Terrain im hiesigen Theater erobert hat. Die übrigen Rosenträger waren ebenfalls gut disponirt, so namentlich Herr Bohl, Herr Schöpfer und Herr Bart, welche Lehrerer sich auf offener Szene einen Applaus zu holen, verstanden hat. —1.— Sopronmegyei gazdasägi egyesület. 5848/1897 sz. Pälyäzati hirdetes. A sopronvärmegyei gazdasägi egyesület, tekintve a mult telen tartott vändorelöadäsok szep sikeret, a magas kormäny tämogatäsa mellett a teli vändorelöadäsok szämät e telen meg nagyobk mertekben öhajtja kiterjeszteni. Jelzett elöadäsok tärgyät minden olyan mozzanat illetve kerdes togja kepezni, melynek fejtegetese a videken erzett hiänyokon segithet. Nevezetesen a mezörendöri törrenyek azon reszei, melynek magyaräzatra szorulnak, toväbbä a helyi viszonyok- szerint : ällattenyesztesi-, ällat­­egeszsegügyi-, növenytermelesi-, talajjavitäsi-, telkesitesi-, faültetesi-, szölöszeti-, boräszati-, meheszeti-, cseled-, munkäs-, szövetkezeti stb. kerdesek. Ezen a gazdasägi egyesület ältal rendezett elöadäsokon közremüködhetnek, vagyis elöadäsokat tarthatnak a titkäri szemelyzeten kivül az erre vällalkoz6 birtokos, berlö es gazdatiszt urak, a videken müködö ällami szakközegek, valamint a kerdes irant erdeklödö azon neptanitö urak, kik a földmivelesi iskoläk gazdasägi tanfolyamän erre avatottsägot nyertek. Az elöadäsok többnyire vasär- es ünnep­­napokon fognak tartatni &s megkiväntatik, hogy azok lehetöleg szabad elöadäsok legyenek. Az elöadö urak minden megtartott elöadäsok utän 20 korona tiszteletdijban fognak reszesülni. Felkeretnek mindazon urak, kik ily elöadäsok tartäsära hivatottsägot ereznek, sziveskedjenek azt f. ev deezember hö 31-ig az elöadand6 tärgy megnevezese mellett a sopronmegyei gazdasägi egyesület titkäri hivatalänak tudomäsära hozni, (az elöadäs nyelve megnevezendö.) Sopron, 1897. november hö 25-en. Hazafiui üdvözlettel a sopronmegyei gazdasägi egyesület elnöksege. (102—21) Cheater, Kunft und Literatur, Gastspiel Lili Leo. Fräulein Lili Lejo, welche die „Marie“ in Smetana’s Oper „Die verfaufte Braut“ seinerzeit freirte und durch ihre reizende Darstellungskunst nicht wenig zum Erfolge der Oper beitrug, gastirte gestern in dieser Parthie unter lebhaften Beifall- und Sympathiefund­­gebungen des Publikums. Frl. Zero, bei ihrem ersten Erscheinen auf der Szene freundlich begrüßt, erntete schon im ersten Duett hervorragenden Erfolg und dieser steigerte sich mit jeder weiteren Gesangs­­piece der Künstlerin. Ihre Darstellung der „Marie” trug viel natürliche Frische und große Lebhaftigkeit an sich, es war eine zierliche Dorffoquette, die dem Zuschauer vor Augen trat, ein Mädchen, das pilant und Dabei herzensgut ist, ein Kind, das Lachen und Weinen hart neben­einander hat. Alles dies war im Spiele der Frl. Lejo lebhaft ausgedrückt und entspricht auch bestens dem Charakter­ der „Marie”, dieser Heldin des Dorfschauspiels, als welches die Oper bezeichnet werden kann. Hand in Hand mit dem ausdruckvollen Spiele der Künstlein geht ihre meisterliche Gesangs­­kunst. el. 2ejo bef ist einen herzgewinnende­n Sopran von s­chönem Umfange, der in allen Registern ausgeglichen klingt. Weierraschend ist die bedeutende Tiefe, über welche die Stimme der Künstlerin verfügt und fesselnd die vornehme Schulung, welche in ihrem Gesange zu Tage tritt. Mit solchen Waffen ausgerüstet, war es Frl. Lejo ein Leichtes, das Bublitum zu besiegen. Wiederholt brauften laute Beifollästirme durch das TEEEB %­ei 1887. Gerichtshalle, Berurtheilung dr Ungarischen Staats­­bahn. Dedenburg, am 29. November. Vor dem Dedenburger fkon. Gerichtshöfe als Zivilgericht wurde in der Samstag-Sigung ein interessanter Zvilprogeß verhandelt, welchen Die Witwe ded am 6. November 1895 in der Station Esorna mittelst Eisenbahnzuges überfahrenen Maschinenheizers der Raab-Oedenburg- Ebenfurther Bahn David Weiß gegen die Ungarische Staats­­bahn angestrengt hat. Wir haben seinerzeit über diesen Unglück wohl berichtet, halten es aber dennoch für nothwendig den Vorfall neuerdings zu schildern, wie er sich ab­­gespielt und welches Resultat die eingeleitete Unter­­suchung ergeben hat. Als am 6. November Nachmittags 3 Uhr 32 Minuten der Personenzug der „Preßburg— Steinamanger Bahn“ in Colorna eintraf, gab der Stationschef den Auftrag nach Eintreffen des O­denburger Personenzuges um 3 Uhr 36 Minuten den früheren Zug auf das vierte Geleise zu ver­­schieben. Auf dem fünften Geleise fa­nd zu dieser Zeit der Lastzug der Raab-Dedenburg- Ebenfurther Bahn, auf welchem David Weiß si befand. Als der Dedenburger Zug eingetroffen war, gab der Kondukteur des Zuges 4813 der Ungarischen Staatsbahn das Signal zum Zurückschieben und nachdem dasselbe auch vom Lokomotivführer wieder­­holt worden war, erfolgte das langsame Bu­sdieben des Zuges. Derselbe fuhr kaum eine Läng von zwei Waggons, als ein marsdurchdringender” Schrei die Luft erfüllte . Weiß war vom Zuge überfahren worden und erlag nach wenigen Sekunden­­ den erlittenen schweren inneren Beilegungen. Die Witwe Weiß strengte nun gegen die Ungarische Staatsbahn wegen entgangenen Erwerbs und Susrentationsgebühren die Klage an und der Gerichtshof verurtheilte im Sinne des Referat 3 des Gerichtsrathd Dr. Dito Ra die Staatsbahn, den drei unmündigen Kindern des verunglücten monatlich je Fünf Gulden bis zum 14. Lebens­­jahre, der Witwe während­­ ihres Witwenstandes Berufen Sie si, bei Einkäufen in ihrem eigenen Interese auf die „Oedenburger Zeitung“, denn wir haben mit verschiedenen Firmen, welche bei uns ständig injeriren, das geschärkte Medereinkommen aetroffen, daß Sie dort billiger bedient werden!

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