Oedenburger Zeitung, 1899. Januar (Jahrgang 32, nr. 1-25)

1899-01-01 / nr. 1

«­­­ige Amtsblatt ein allerhöchstes Hand­­weichen bezüglich der Feststellung der Duote enthalten. Das Amtsblatt hat auch bereit die Ernennung des Ministers für Kroatien und Slawonien Erwin Cjeh, des Gouverneurs von Fiume Grafen Ladislaus­­ Szapary und der Magnatenhausmitglieder­­ Baron Albert Wodianer und Baron Bela Biret zu wirklichen Geheimen MRäthen ver­­öffentlicht. © Ein Briefpalt in der Opposition’ zwischen der Nationalpartei und Unabhängig-­keitepartei it ein Konflikt entstanden, der bisher allerdings nur in der Breite zum S­chein kommt. Das Organ der Unabhängig­ Spartei äußert sein Erstaunen darüber, daß Nationalpartei Hinter dem Nücken der Unabhängigkeitspartei mit der Negierung vor zwei Jahren paktirte und troß der, wie aus den Enthüllungen Horankey’s hervorgeht, damals gemachten schlimmen Erfahrungen die­­ Negierung noch im vorigen Jahre gegen die Unabhängigkeitspartei so energisch unterstüßt habe. „Egyetertss" schließt seine bezüglichen Ausführungen mit den Worten: „Das ist eine unangenehme Ueberraschung, ein schwarzer Fleck, welchen die Nationalpartei nicht mit der Salbe der Schmeichelei verwischen und nicht­­ doch den Hauch der Selbstverherrlichung ver­­bergen kann.“ Oie Diese Differenz auf Die DObstruktion, in der die beiden Parteien ge­­­meinsame Sache gemacht, von irgendwelcher Wirkung sein wird, fan noch nicht voraus­­ejagt werden. N­­­eue Quelle.Abgeordneter Edmund H«y«,sandte de­n Abgeordn­eten Oskar nka seine Zeugen Freiherr v.Fejerv­iry heute aus Wie­n·zurückkehrte,erklärte,daß­­—»ek bezü­glich der s2­ fsante Bri·n·ffy-Horxinsky nicht in ein Ehrengericht willige. Der liberale Gedanke zur Jahreswende. Zur sonftitwirenden Komitats-Kongregation. ai Oedenburg, 29 Dezember.­ ­ © Das öffentliche Interesse, der Gemeingeist it als Sieger hervorgegangen ! Welch’ herrlicher Gedanke! Was uns noch vor wenigen Jahren als Utopie vorschwebte, st eidlich zur Gewißheit, zur Thatsache geworden.Unter der Aegide dex liberaleanee hat sich verwirklicht,was man vor Kurzem noch kaum zu träumen hoffte­­··;F Wo laut er er Sinn herrscht,wird der Sieg der j-J»dee,der—Sieg des Prinzips»mit aufrichtiger ,TITeude gefeiert»Die Errungenschaft der letzten­­ Ka­a­pagne hat keine der Parteien verbittert. ·­·Wo"nicht die Leidenschaft eines übelanges schlachtem gänzlich unnotivirten Fanatismus «das Wort führ­t,ist denn doch die richtige,Ein- Twist völlig zum Durchbruche gekommen daß die jüngste Kampagne, welche im P­runksaale bed Komitatspalais ausgefochten wurde, nicht jedes politischen Charakters entbehren konnte­nd daß da­­s Herbeizerren politischer Motive in die Verwaltung ein Irrthum wäre, welcher dem öffentlichen Interesse, der Wohlfahrt, und dem Fortschritt des Komitates Leicht zum Ver­ängniß werden konnte. Möge eine glücklichere Schiefanfügung das Komitat vor weiteren Biwirfen und Wirren bewahren. Die Interessen der Verwaltung müssen sich die volle Immunität gegen politische Welieitäten sichern und in Hinkunft gegen die Znflüsse parteilicher Strömungen gefeit sein. Das öffentliche Interesse, das Gemein­wohl, die Wohlfahrt der Bevölkerung werden wohl nun nicht mehr den Zankapfel politischer Parteien bilden, gewiß eine Errungenschaft, welche beiden Parteien zur Ehre, zum N­uhme, der Komitatsbevöl­­­kerung aber zum Seil und Frommen ge­­reichen wird. Die konstituirende Kongregation des Oedenburger Komitats hat ein nach allen Richtungen Hin vollauf befriedigendes Resultat zutage gefordert. Die aus den Reihen beider Parteien hervorgegangenen Kommissionen und Ausschüsse bieten ung die sichersten Garantien für den ungestörten, von irgend­welchen, die —— politif tangirenden Strömungen unbeirrten Gang der Komitats-Verwaltung., Die von liberaler Seite kandidirten Elemente der BVolfs­­partei besigen — wie wir bereits mit Vefrie­­digung Konstatirten — nebst der zur Aug­­ar m? ft pr­i­n­trole erforderlichen I Berfivtheit in Noutine, auch die Objektivität des Uxrtheilg und­­ das ernstliche Streben in richtiger Auffassung der eigentlichen Aufgaben der Verwaltung, das Wohl der Komitatsbevölkerung durch­ Entfaltung einer intensiven Thätigkeit in den Ausschüffen auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens thunlichst zu fördern. Nachdem also auch die vollsparteilichen Elemente der Aug­­ichüffe und Kommissionen zur Lösung der Aufgaben der Komitatsadm­inistration bestend befähigt sind und für die Komitatsverwaltung einen Gewinn bedeuten, so ist jedes gegen die Wahlkampagne ins Treffen geführte Ar­­gument hinfällig. Der von der liberalen Partei betonte Standpunkt, sich nur vom wohlerwogenen Interesse der Komitatsverwaltung leiten zu lassen und daß ohne Rücksicht auf die Parteistellung blog solche Kandidaten nominirt wurden, welche vermöge ihrer geistigen und moralischen Qua­­litäten und vermöge ihrer bisherigen gemein­­nüsigen Thätigkeit die Garantien dafür bieten, daß sie zur erfolgreichen Lösung der admini­­strativen Fragen mit der Objektivität eines geläuterten Urtheils, mit reifer und richtiger Auffassung der eigentlichen Zweck der Komi­­tatsverwaltung, zum Heil und Frommen der Komitatsbevölkerung auch ihr bestes Können einlegen werden, vermochte einzig und allein den Ausschlag zu geben und Heute, wo sich bereit die Leidenschaften der parteilichen Ge­­sinnung verflüchtigt haben dürften, wird auch die Volkspartei, vielleicht mit Ausnahme der in ihrer Verblendung intransigenten Elemente, der liberalen Partei für­­ diese ihre einzig dem salus res publice dienende Directive gewiß aufrichtigen Dank wissen. Die Liberale Partei hat sich auch bei Gelegenheit dieser Wahl über das sogenannte „P­arteiinteresse" Hinweggejegt und Dieses dem öffentlichen Interesse unterordnend, von echt Konstitutionellem Geiste geleitet, wie bereits erwähnt gerade die promontirterten, die leiten­­den Persönlichkeiten der Volkspartei gewählt. Wohl mag die große Majorität der Liberalen trog der Mobilisirung aller volks­­parteilichen Elemente, überrascht, ja geradezu imponirt haben, wohl mögen die ewig Mal­­kontenten über „Machenschaften“ der Liberalen Partei Klage führen, die Eingeweihten der Bolfspartei selbst, wissen wie unbegründet dieser Anwurf if. Es ist Doch evident, daß Die vehemente Agitation der­­ Bolfspartei von liberaler Seite durch seinerlei Gegenaktion paralisirt wurde. Und troßdem vermochte die volfsparteiliche Propaganda nicht mehr das gewohnte Kontingent ins Feld zu führen. Die vehemente Agitation hat eben ihre Zug­­kraft eingebüßt. Das Vol ist durch die Er­­fahrungen der legten Jahre gemwitigt worden, ist zur wichtigen Einsicht gelangt und beginnt nun gegen seine Führer Stellung zu nehmen. Es ist die Macht der liberalen Idee, welche die Gemüther gefangen nimmt, es ist die frei­­­willige Um­­ehr, welche die verirrten Schäfchen auf die Bahn der Erkenntniß bringt . . . Hat denn die liberale Partei als solche gar sein Lebenszeichen gegeben? dürfte vielleicht aus gegnerischem Lager mit nicht zu ver­­rennender Ironie die Frage aufgeworfen werden. Wir stehen Rede und Antwort Es liegt uns fern, die Wirksamkeit der Liberalen Partei zu verleugnen oder in den Augen der Gegenpartei geflissentlich reduziren zu wollen. Wir müten uns aber schon im P Vorhinein dagegen verwahren, daß man die den Prinzipien der liberalen Partei innemwohnende propagative Kraft geringschäge, die moralischen Faktoren der liberalen Propaganda verfem­e oder deren Erfolge verunglimpfe. Der ethische Gehalt der Prinzipien der in konstitutionellen Kämpfen gew­ählten Liberalen Komitatspartei muß auch auf die außerhalb des Bereiches derselben stehenden fremden Elemente seine natürliche Attraktion ausüben, welche in dem Grade gesteigert wird, in welchem der Zusammenhalt der zur Partei gehörigen Elemente fester, deren Organisation vollkommener wird , und auf je höherem Niveau sich deren Leitung bewegt. Wollte man auch von liberaler Seite, um ja nicht aus der Schule zu schwägen, um des guten Friedens willen, um ja seinerlei Anftoß erregen, also aus partei-taktischen ebührende Ag tönende Feinde. " von vorneherein einem mit seltener " Scharfblick und ‚nebst einem mit paarten Feuer btbewußtsein, " den Agilität schlagen tt als © würde Diese unser desavvuiren. Wo­ff Menschenfenntniß­­ rajchem sicheren jugendlicher Begeiste und hochentwicelten der mit einer vier in Hand gehenden be jene Weberzeug des faltblütigen Führen. Als der gewinnen Einfluß persönlicher Lebeiwürdigkeit in so großen Maße geltend iacht, wie in Dd­lichkeit des Präses der iberalen Komitat­partei, bedarf es kaumleiner WE Argumentation, da die Artei auf die ‚allgemein beliebten und behverehrten Bersan- A­wendung drastischer Agi­tionsmittel, welch dieselbe übrigens auch prinzipiell verpen leichtweg Verzicht zu leifen vermochte. Wenn ein Führer je geschlagene, zer­­streute Schaar wieder A­valliiren, dieselbe durch die Macht der Überzeugung mit der eigenen­ Begeisterung zu füllen und derselben unter selten schwierigen Verhältnissen seiner­­ Armee in einem­ beispiels ® kurzen Zeitraume, sozusagen über Nacht, die festgefügte muster­­giftige Organisation zu eben vermochte, wenn­­ dieser Führer sich mit Hintanregung seiner­ eigenen Interessen, mit Aufopferung seiner Ruhe und Gesundheit mit dem Feuereifer und mit der Ausdauer ud Energie eines ide veranlagten Charakters, jederze­i, wo Ruf der Pflicht erging, auf seinem erschien und mit überlegener Rede seiner Aufgaben glänzende Resultate zu förderte, so muß selbst der Gegner 7 die Fahne merken­ an nun u Banne des mächtig­ei an zielbewußten Individulität, der er fi in diesem­­ Landesteile für die Sache als eine geradezu providentielle bewäl bat, auch jeder einzelne mit Hingebung­ Pflicht gethan hat, so muß selbst der unbetan Beobachter aus gegnerischem Lag Rein­heit des jüngsten Sieges­s anerfen ab­er wie Obergespan­n MON zutreffend win führte, unter fiberallegide das öffentlich Interesse errungen , wa­s Daß nun der lehrte jugendlich b­ar Eräftige Präses derberalen Komitatsparte Baron Anton Augısteß bei einem Theile die Gegenpartei der Behahte Mamı ist, die seine einzige vorfateiliche Stimme erhielt kann sein persüntictüstre nur heben. Wenn wie man auf die 5%, aber an Ereigniser und Umwälzung eihe jüngste Epoche unsere: Komitatsiebens NM Nückblie werfen, möchten wir das Knostion stellen, daß selb die Saat des He Noch gute Früchte trage wird. An der Meile des neuen dat stehend, dürften Mun bereits inmitten d, politischen Tohabohus endlich an jene Krystallirungsp? angelangt sein, welche die Klärung des Säüntes nicht mehr ferne li ”­ er Aus Handelskammer. Jedenburg, 31. Dezember. Die Dettger Distrikts-Handelsfamm hielt gesternsmittag unter dem Worji des Bräside August Friedrich diesmonatsidentliche Plenarfigung. Nach­ Öffnung durch den Vorfigend welcher die Jenenen freundlichst begriff folgte der jidial- und Gefretärsberi welche beilit Pontuis dienten. 2 Bericht lalle Kammergebühren nun pünktlicher von Interesse ist, daß, wie bereits fein berichteter­, der Kammerje Kirk in die Fachsektion für­­ industrie ANdeo-Ge­werbevereines leer wurde. Dau­pt des Handelsministers, welchem Rinquennalzulagen der Kam beamten Kraft gelegt wurden, veran die Kardiefelben in der­ Form Personat aufrechtzuerhalten und diesem Fuer­­ingS in das Budget zu It­zimer verhandelte sodann nie Marttanheiten und befürwortete andere Verlegung des Seiler Weihn Zahrmauf den Donnerstag ver nachtet das Leuh der Ser

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