Oedenburger Zeitung, 1899. Oktober (Jahrgang 32, nr. 225-250)

1899-10-01 / nr. 225

n seinem Sommer sitze Skalicka bei Mährischs Weiß­­kirchen sehr schwer erkrankt wie verlautet, an einer akuten Nierenentzündung. Fürsterzbischof Kohn steht im 55. Lebensjahre. Ausland. — der geographische Kongreß in Berlin. Gegenwärtig tagt in Berlin der siebente internationale geographische Kongres. Bei dessen Eröffnung hieß der Protektor, Prinz Albrecht von Preußen, die glänzende Versammlung im Namen des Kaisers willkommen. Reichskanzler Fürst Hohenlohe hob in seiner Begrüßungs­­rede das hohe Interesse de deutschen Reiches an der geographischen Forsc­hung hervor, ge­­dachte des internationalen Zusammenwittuns zur Erforschung des Südporlalgebietes und betonte, das ein derartiges Zusammenwirken der Wissenschaft und der friedlichen Annäherung der Nationen diene. Kultusminister Studt und Bürgermeister Kirschner begrüßten den Kongreß im Namen der preußischen Re­­gierung, beziehungsweise der Stadt Berlin. Freiherr v. Richthofen übernahm hierauf das Präsidium und verlas unter jubelnder Zustimmung ein Huldigungs-Tele­­gramm an Kaiser Wilhelm. Die Vorgänge in Serbien. Ein Mitglied des serbischen Emigranten- Komitees in Genf erklärt, das Komite wolle gegen das Belgrader Urtheil in ganz Europa eine Brotestagitation einleiten und darthun, daß der Hochverraths- Prozeß schon lange von der Negierung vor­­bereitet war, um einen Schlag gegen die radikale Partei zu führen Das Komite riefige Schrifttüme, welche dies unwiderleglich beweisen und werde mit der Veröffentlichung nicht zögern,­­ wenn den Berurtheilten nicht ihr Recht wird. Die serbische Regierung habe auch auf Unruhen während des P­rozesses gehofft und dann wären auch die angeklagten radikalen Parteiführer zum Tode verurtheilt worden. — Die Ministerkrise in Spanien. Die Ursache der spanischen Ministerkrise liegt in finanziellen Differenzen zwischen Silvera und Billapderde. Der Kriegsminister will fi­­eben die auf seinem E tat entfallenden Ersparnisse, die­ mehrere Millionen Peetas betragen sollen, nicht gefallen hassen. — England und die für afrikanische­­­epublik. Die „Times“ veröffentlichen ein Telegram­n aus P­rätoria vom 29. d, wonach Präsident Krüger in einem Inter­­vie­v erklärt Habe, er habe für die Erhaltung des Friedens Alles gethan, was möglich ge­wesen sei. Er habe Chamberlain’s eigenen Vorschlag einer gemeinsamen Untersuchung angenommen, aber Ch­amberlain habe den Faden der Unterh­andlungen mit Bedacht abgebrochen, und Truppen seien auf allen Seiten angesam­melt worden Der Krieg werde ih­m aufgenim­igt. Es sei unmöglich gewesen, der Depesche der britischen Regierung zuzustimmen, denn das hätte die Auslieferung von Land und Volk in die Hände der Fremden bedeutet. Auf die Stage des Korrespondenten der „Times“ ob die Möglichkeit der Erhaltung des Friedens noch vorhanden sei, erwiderte Krüger: „Nur wenn Großbritannien etwas thut, um den rieden möglich zu machen." Der Korrespon­­dent des Blattes fügt Hinzu, man erwarte in Prätoria allgemein, daß der Kriegsstand jeden Augenblick werde proklamirt werden. . A TER EHEN, RE Ana .G, 2 Dede DU Ä­ERS NUT, I Pt J­ng. N PR sowie mit dem Nachweis der im $ 1 des G.­U. I vom Jahre 1883 enthaltenen Erfordernissen instruirten Ges­­uche, und zwar die im Amte Stehenden im Wege ihrer vorgelegten Behörde, andere aber unmittelbar bei mir bis 31. Oktober einzureichen. Oedenburg, am 28. September 1899. Ödön v. Simon m. p., Obergespan. Communal-Bellinta, Amtliche Publikationen der Kommamte Wedenburg. 639/1999 Konkurs. Auf die beim Munizipium der fön. Freistadt Sopron infolge Vorrüdung erledigte, mit TO­A Jahres­­gehalt und 175 fl. Quartiergeld dotirte Stelle eines zweit n Thierarztes winwied hiermit der Sonfurs aus­­geschrieben. Ich fordere daher alle Zene, welche auf Dietz, durch mich im Sinne des $ Sy des G.­A. XXI vom Sahre 1886, im­­ Ernennungsfalle zu bejegende Stelle zu sonfurriven wintchen, auf, ihre im Sinne des § 133 des GA. VII vom Jahre 1886 mit dem Thierarzten-Diplon, ferner mit dem­ Nachweis einer zwejährigen Brazis als Tierarzt, der in der Verordnung 8. 6317­ des E. ung. Aderbauministeriums vorgeschriebenen Veterinär- Prüfung, T­agesbericht aus Oedenburg und Mehungarn, Tageskalender. Sonntag 1. Oktober. Katho­­liten:: A 19 Rikerf. — Protestanten: A 18 Tr. B. — Grie­­chen: 19. September. A 15 Troph. — Iiraeliten : 27. — Montag 2. Oktober. Katholiken: Leodegar. — Protestanten : Leodegar. — Griechen: 20. Oktober. Eustathing. — Siraeliten : 28. * Priesterweih­e. Dieser Tage fanden an der theologischen Fakultät des Lyzeums die Pfarrerprüfungen statt. Das P­räsidium führte Bischof Franz Gyurak. Das Resultat war ein günstiges, indem die Kandidaten Gustav Ludvig, Alexander Mühl, Ivan Nedobry, Karl B­rösle und Wam Wagner mit Vorzug approbirt wurden. Die drei Erst­­genannten erhielten im Distrikte jenseits der Donau Anstellungen. Bischof Gyurdk wird den neuen Seelsorgern morgen Sonntag Die Weihe ertheilen. * Biviltrauung. Heute Vormittags er­­schienen der Herr Honved-Regimentskomman­­dant, Oberst Gabriel dv. 2­6%Efay und Frau Witwe Irma Pfeiffer im hier städtischen Matrikelamte, behufs Vornahme des an ihnen zu vollziehenden zivilrechtlichen Trauaktes. Die schöne, stattliche Braut erschien in eleganter blauer Straßentoilette. Begleitet war das vor­­nehme Brautpaar von ihren Beugen, dem Herren Obergespan fenial. Naty Edmund v. Simon und dem Herrn med. Dr. Adolf Manninger, ferner vom Herrn General­­major SLufa und­ mehreren Anverwandten der Braut. Matrikelführer Peter Szalay vollzog im Sinne des Vejeges mit der ent­­sprechenden Würde die feierliche Amtshandlung. Hier wollen wir noch bemerken, daß nicht — mie es ursprünglic­­h hieg — der Bruder des Obersten, Se. Hochwürden der Benediktiner- Superior Fidelius 26Sfay das Paar traute, sondern der Onkel Des Heren Bräutigams, Hohmwürden Benedikt 2685 Ekay vor dem Hauptaltare der Benediktinerkirche die Hände des Brautpaares ineinanderlegte und den Segen des Himmels auf dasselbe herabflehte. Wir kommen noch auf diese glänzende Hochzeits­­feier zurück. * P­ersonalnachricht. Der KSmartener Oberstuhlrichter Ludwig vo. Wolff it. von seinem sechswöchentlichen Urlaub zurückgekührt und hat die Leitung seines Ylıntes wieder übernommen. * Sankt - Michaeliskirchtag. Morgen Sonntag findet aus Anlak der Michaelis­­feier in unserer Stadtpfarrkirche, deren P­atron dieser Schulheilige ist, ein besonders festlicher Gottesdienst und das Kirchweihfejst mit den herkörmlichen Lustbarkeiten statt. Der S Festgo­ttesdienst wird wie folgt abgehalten : 6 Uhr Morgens heilige Segenmesse ; 1­,S Uhr Morgens Bruderschaftsmesse; nach 9 Uhr drei Predigten und zwar: a) ım der Kirche Die de­uts­ch­e (gehalten vom hohmwürdigen geren Professor Dr. Andreas Werdenich); b) bei der Sanft Jakoby- Kapelle die Er vatif­ische (gehalten vom hochw. Herrn Kanonicus Franz Domanovich); e) bei der gräflich Pejachevich Kapelle im alten Friedhofe die ungarische (gehalten vom hoch. Herrn Kaplan Mathias Feichtinger); um 10 Uhr Vormittags das feierliche Hodyamt, 3 Uhr Nachmittags die Vesper. * Die Modifisirung des Bonflatuts, welche von der gestrigen Generalverssammlung auf Grund des Antrages des Stadtrepräsen­­tanten Dr. Schreiner akzeptirt wurde, dürfte zufolge. ‚Nekurses des städtischen Ober­­ingenieurs auf einige Schwierigkeiten stoßen. Jedenfalls wird aber zufolge des Dr. Karl Schreinercen Antrages die Modifizirung einiger Punkte des Baustat­ıt3 von der stadt Kommission für öffentliche Bauten in Beratung gezogen werden. Seinerzeit, daß der W Vizegeispan Dr. Andreas dr. Baän bei Gelegenheit bes legten Hoch­­­­wassers wiederholt die Beobachtung machte, e Vegufirung der Leitha: Wir berichteten daß der Leithafluß suszessive einen immer größeren Kämplex ungarischen Gebietes Hin­­wegschwenke und demzufolge beschloß, im Interesse des Grenzk­riuiges wegen Regulirung der Leitha der Regierung eine Repräsentation­­ zu unterbreiten. Wie ung aus dem MW Wiesel­­burger Komitat gemeldet wird, hat der­­ Reichs­­tagsabgeordnete Graf Theodor Batthyany für den morgigen Tag nach Bama eine Volisversammlung einberufen, in­­­elcher die­nteressenten gegen die Regulirung Stellung nehmen sollen, da, wie angeführt wird, seiner­­zeit durch Die geplante Naab- -Regulirung und die Regulirung de Neusiedlersees, nur durch die Vorarbeiten, die schwersten, unerschwing­­lichten Kosten auf einzelne Gemeinden, ohne deren Zuthun und gegen deren Willen gelegt worden sind. In Anbetracht des eminenten staatlichen Interesses jedoch, welches Vizegespan v. Baän seit einer Reihe von Jahren geltend zu machen strebt, indem er durch die Regulirung des Leithaflußes die Staatsgrenze und das Territorium des ungarischen Staates zu zciügen sucht, steht anzuhoffen, daß die Regierung zu HZweden der Leitharegulirung eine ausgiebige Staatssubvention zur Verfügung stellen wird. Unsere Wieselburger Nachbaren sollten sich also anstatt gegen die Regulirung der Leitha Stellung zu nehmen, auf den Standpunkt des Dedenburger Bizegespans stellen und im Ein­­vernehmen mit den Interessen des Dedenburge­r Komitats für die be schleunigere Durchführung der Leitharegulirung Stellung nehmen. Hoffent­­lich wird nach dieser Nichtung Hin eine Ver­­ständigung angebahnt werden künnen. * Löwer Gürtelbah­n. Dieser Tage wurde der Entwurf der in Angelegenheit der Xümwer- Gürtelbahn an den Grafen Batthyany zu richtenden Zuschrift vom Schriftführer der Kommission und Dr. Stefan v. Kovätß durchberathen. Die endgültige Tertigung und Abhandlung erfolgt in den nächsten Tagen.­­ Schuleinweihung in Sohfufos. Die rührige, von fortschrittlichem Geiste beseelte und deshalb auch in stetigem Aufschwunge befindliche Gemeinde Köphäza (Kohlnhof) feiert morgen Sonntag eine ihren Gemeinsinn ehrende eitivität. Es wird nämlich eine von der Gemeinde errichtete neue Schulklasse feier­­licht eingeweiht. Wie gemeldet wird, hat die Gemeinde für diese Schulerweiterung, respektive für die erforderlichen Adaptirungs - Arbeiten 2400 fl. aus eigenen Mitteln aufgebracht, für den neuen 3. Klassenlehrer ein Gehalt von 400 Fl. jährlich­ ausgeworfen und auch das Gehalt des 2 Strassenlehrers um 100 fl erhöht. Diese nachahmenswert­e DOpferwilligkeit der Gemeinde Nohlnhof bemweist, daß sie mit richtigen Bi für die Ansprüche der Jeßtzeit, in der Hebung des Bolksunterrichtes das wirksamste Mittel erkennt, um den Kampf der formenden Generation mit den Schwierigkeiten des Lebens erfolgreich aufzunehmen. * SFeuerpolizeili­e Inspizirung. Heute Früh hielt eine städt. Stommiliton im Theater eine feuerpolizeiliche Iinspizirung Die Feuer­­sicherheit wurde im Ganzen befriedigend be­­funden und blos die Abstellung einiger Mängel der elektrischen Beleuchtung angeordnet.­­ Die sanitären Auslände im Oeden­­burger Stomital waren laut den kürzlich er­­schienenen Bizegespansbericht im Jahre 1898 befriedigend und mit den Zuständen des vor­­hergegangenen Jahres in Bezug auf Die Sterblichkeit, die Anstecungskrankheiten ziemlich fongruent. Im Frühjahr waren die Krankheiten der Despirationsorgane, im Sommer die fatarr­­halischen A­ffektionen der BVBerdauungsorgane überwiegend. Der Verlauf der Kr­ankheitsfälle war d­urchschnittlich ein befriedigender. Epi­­demien von größerer Ausdehnung wurden feine beobachtet, mit größter Rehemenz graffirten die Masern sporadisch.­­ Rettungswagen. Am 15. Juni war zum legten Male das Spendenverzeihnis für den anzuschaffenden Rettungswagen veröffent­­licht. In den heißen Monaten Juli und August wurden feine Chargenfigungen seitens der Feuerwehr abgehalten ; im Monate September wurden Dieselben wieder aufgenommen­­ und beschlossen, neuerdings die Sammlungen auf­­zunehmen, um so bald als thunlisch, den noch fehlenden Betrag zu erzielen. Den eingezogenen :­­ Zortfegung auf Seite 6. Me

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