Oedenburger Zeitung, 1899. November (Jahrgang 32, nr. 251-275)

1899-11-01 / nr. 251

» ‚ zuZ diesem ZBehuse IL nach Oede·nburg.·Professor PgalocziI nachte heutez Vormittag dem Bürgermeister Josef v.’Geb»hardti seine Aufwartung. . . V­om Fijeaten Seit einigen Tagen beehrt "Seine Durchlaucht Rittmeister Prinz Schaumburg-Lippe mit Höchstseiner Gemahlin, Ihre königliche­ Hoheit­s­rinzessin Louise die Theatervorstellungen mit seiner Gegenwart. Die hohen Fürstlichkeiten geruhen die Aufführungen mit sichtlichem Interesse zu verfolgen, wodurch die Ambition der Darsteller mächtig gehoben wird. — Bei der festen Auf­­führung des „Opernball“ war Frl. Marie Antanassy Gegenstand einer für Diese liebenswürdige und begabte Sängerin schmeichel­­haften Ovation. Ihr wurde nämlich eine prächtige Blumenspende gereicht. An Diesen Abend vorzüglich disponirt brachte sie ihren Part zur vollsten Geltung. Es wäre schade, wenn die stets eine angenehme Erscheinung bietende, junge Dame sich wirklich — wie wir hören — veranlagt fühlen sollte, ein anderes Engagement einzugehen. * Brand in einer Bierbrauerei. In der Groß-Zinkendorfer Guttmann’schen Bierbrauerei fochten die Arbeiter Pech in einem Sessel. Zufällig entzündete sich der Inhalt desselben und die Flammen ergriffen von Plafond der Kammer. Die Arbeiter bemühten sich den Brand zu Löschen, erlitten aber dabei mehr­­fache Beilegungen.­­ Aus dem Oedenburger W Matrikelamte. vom 28. Oktober bis heute wurden folgende Geburten angemeldet: Dem Michael Kastner städt. Garditt und Theres­ia Ferstl ein Knabe (Michael fath.); dem Michael Miedlek Feuerwehrmann und Anna Bummer ein Mädchen (Theresia kath.) ; dem Karl Kung Kondukteur und Johanna Löwy ein Knabe (Karl fath); dem Sojef Zettl Wirth­­schaftsbürger und Katharina Nojenits ein Mädchen (Katharina Fath.); dem Johann Domin­ovits Knecht und Anna Z­öltl ein Mädchen (Nojalia Fath.); dem­ Sojer GH Ezizmenmacher und Marie Grießler ein Snabe (Rudolf Fath.); der Susanna Tilld Dienstmädchen ein Mädchen (Julius ev.); der Leopoldine Schober Dienst­­mädchen ein Mädchen (Paula fath.); der T­heresia Neineder Fabrik­arbeiterin ein Knabe (Johann ev ). Verkündigungen: Ludwig Spiegel ev. und Marie Rattner ev. (Dedenburg); Karl Kummert Witwer ed. Buchhalter und Emma Trogmayer ev. (Dedenburg) ; Julius Zaubrich) Fath. Schuhmachergehilfe und Anna Gulher fath. (Dedenburg); Koloman Vörös fat Schlossergehilfe und Marie Balogh fath. (Dedenburg) ; Samuel Moderer ev. und Gusanna Neisch ev. (Deden­­burg); Anton Braunstädter fath. Biegeleiarbeiter und Anna Ezingo Fath. (Dedenburg). Eheschließungen: Karl Peh­eb. Geiden­­färber und Rosalia Nitih ev. Dedenburg); Koloman Ginzi Sattlergehilfe und Minja Bognar Näherin ev. (Dedenburg). Berstorbene: Theresia Dahner ev. 4 Monate alt (Krämpfe); Frau Franz Varga geb. Appollonia Nemeth Tat. 44 Jahre alt (Krebs); Franz Friedl fath. 3 Tage alt (Wassertopf); Alexander Hammel cv. 11 Monate alt (Bronchitis); Mathias Kirchk­opf ev.­­ Gastwirth 33 Jahre alt (Herzfehler); T­heresia Zenger ev. 3 Monate alt (Bronchitis); Frau Anton Stoye geb. Anna Rüeddeshel ev. Privatierin 76 Jahre alt (Herz­­fehler); Karl Graf ev. 3 Tage alt (Schwäche) ; Karl Wilfing Lath. Ziegelbecher-Lehrling 18 Jahre alt (Lungen­­tuberkulose). * Geftohlene Obstbaumchen. Dieser Tage wurden aus der Baumschule der Näsoyer bischöflichen Befigung 36 Obstbäumchen der feinsten Sorten gestohlen. Er wird vor dem Anlaufe derselben gewarnt. * Banferei. Der Ober - Bullendorfer Bauernbursche Zoff Ribarich war als Stanfer und Naufbold in der Gemeinde gefürchtet. Seine zahlreichen Raufhändel, bei denen er fast ohne Ausnahme Sieger blieb, brachten ihn in häufige Kollisionen mit der Gensdarmerie. Dieser Tage verließ ihn jedoch sein ge­wohntes Glück. Die erbosten Burschen überfielen ihn und brachten ihm mehrere Bei­­legungen bei. Richarich jeßte aber trog dem den Kampf fort, bis ihm endlich einer seiner Gegner mit einem mächtigen Stockiebe den linken Arm brach. Die Gensdarmerie hat über den Fall die Anzeige erstattet.­­ Feuersbrunft. In Breitenbrunn brannte das Wohnhaus des Leopold Ernst mit den Nebengebäuden ab. Der Schaden beträgt 200 ft. oder dumpf sein, sie müssen den aromatischen­­ Geruch besigen, der dem Darrmalz eigen ist; da sie leicht Feuchtigkeit anziehen, hat man bei ihrer Aufbewahrung besonders sorgsam zu sein. Scheinbar im Widerspruche mit obiger Vorsichtsmaßregel scheint die Beobachtung zu sein, daß in neuer Zeit öfters seuchenartiges Berfalben und Kälbersterben nach der Fütterung von Malzkeimen aufgetreten ist, doch darf man annehmen, daß es sich in diesen Fällen um verschiedenes Material handelte, oder die Fütterung nicht in angemessenen Mengen und in zwecmäßiger Weise geschah, ganz abgesehen davon, daß noch andere Umstände mitgewirkt haben können. Nindern darf man unbedenklich pro Tag und Stüd 1—2 Kilogramm geben. Was die Zubereitung der Malzfeime anbelangt, so kann man sie mit der Schlempe aufbrühen oder einfach mit faltem Wasser aufquellen, in leterem Falle feuchtet man sie nur genügend mit Wasser an und läßt sie 24 Stunden stehen; breiig sollen sie nicht werden. Am besten mengt man sie dem Häcjel- und Kurzfutter bei Z. Landwirt­schaftliche Bei­g. A W Mahkeime-Fütterung. Die Malz­keime sind für junges, wie für ermachsenes , Rindvieh, besonders für Milchkühe ein sehr gedeihliches Futtermittel. Gute Diedenburger Bettung. . -«·.«-(«' ·-.«««.-..«—«. -’ «"-|­­ Volkswirthfänftlich Deite, N Ein Schifffahrtskanal Wien — rief. Wie aus Wien gemeldet wird, hat das österr. Handelsministerium dem Ingenieur Wagen­­führer die Konzession zu den Vorarbeiten eine Schiffsfah­rtsfanals Wien— Triest auf ein Jahr bewilligt. Die Her­­stellungskosten dürften sich auf 111 Millionen Gulden belaufen. — Die Kanalverbindung eine Zentrums unserer Monarchie mit der Adria it nichts mehr Neues. Wie unseren Lesern bekannt sein dürfte, hat vor einem Jahre der P­ionnier-Oberst Karl­ v. Schneid dem ungarischen­­ Handelsminister Pläne für eine Kanalverbindung zwischen Budapest und Fiume unterbreitet. Bei ung ruhen­­ diese Pläne, unwahrscheinlich ohne daß man der Frage näher getreten wäre, in irgend­einem Archiv. Nun ist österreichischer­­seit d­en Konkurrenzplan da, der bereit der Verwirklichung insoferne näher tritt, al die Vorkonzession bereits ertheilt wurde. Unser Handelsministerium würde gut thun, die Pläne Schnerch’s ernstlich zu erwägen, denn wenn ung Oesterreich zuvor­­­ommt, fan das unabsehbare olgen für unseren Handel und für unsere einzige schöne Hafenstadt Fiume, für die ja soviel geopfert wurde, haben. Es­ heißt rasch Handeln, rascher wie die Oesterreicher. Telegramme, Abreise des Königs. Budapefl, 31. Oktober. Die Abreije Seiner Menjestät des Königs nach Wien i­ heute Mittags erfolgt. Die Indemnity. Budapest, 31. Oktober. Der Finanz­­ausschuß des Abgeordnetenhauses nahm die Indemnitätsvorlage an, nachdem der Minister­­präsident Koloman dr. Szoll auf die An­­frage Franz Kossuth’s erklärt hatte, daß die Eventualität der Ablehnung des Aus­­gleiches in Oesterreich nicht eintreten werde und daß er es deshalb nicht als nothunwendig erachtet, in anderer Richtung Vorbereitungen zu treffen. Im nicht zu erwartenden Falle einer Beilegung der Neziprozität hat das Land Waffen genug, auf Grund des im Gesete vorbehaltenen Rechtes. Der Krieg in Transvaal. Sadyfmitj, 31. Oktober. General White griff den Feind Nachts mit allen Truppen an, trieb denselben mehrere Meilen zurüc, ohne jedoch ans feindliche Lager heranzu­­kommen. Ramdfahan, —+ Ein b­rennender Eisenbahnwaggon. Aus Warschau wird berichtet : Hiesigen Blättern zufolge ist bei dem Personenzuge der Warschau- Zerespoler Bahn z­wischen Miendzyrzec und Biala am 30. d. Nachts in Folge einer Benzinerplosion ein Waggon in Brand gerat­en . Malzkeime.Acht Reisende erlitten schwere Brand- Ex dürfen nicht staubig und­ ebenso wenig feuchtewunden,einer derselben,ein Artilleries Offizier, 9 - RN­ER. Be­u ee 1 SET ne 1. November 1899. a ist bald darauf gestorben. Das Feuer entstand auf folgende Weise: Ein Neisender führte eine große Flotsche Benzin mit Sich, welche zu Boden fiel und zerbrach gerade als ein anderer Neisender ein bremnendes Streichholz fortwarf. . + Ein abgängiger Postbeamter. Aus Wien wird gemeldet: Der 25 Jahre alte Postamtspraktikant Konrad Bauer, welcher einem Postamte im 7. Bezirk zugetheilt war, ist seit einigen Tagen abgängig. Bauer hat, wie die Untersuchung ergab, einen ihm zur Kartirung übergebenen Geldbrief veruntreut und das Weite gesucht. —+ Der Erfinder der Sehmaschine ge­­storben. Aus Baltimore kommt die Nach­­richt von dem am 30. Oktober daselbst er­­folgten Tode des Erfinder der Segmaschine „Linotype“ Othmar Mergenthaler. + Anfall eines Touristen. Aus Wien wird gemeldet: Der in Touristenkreisen best­­befannte Privatbeamte Karl Göbel, Mit­­glied des niederösterreichischen Gebirgsvereins, wurde am Samstag am Fuße der Beilstein­­wand schwerverlegt aufgefunden ; sein Zustand st­­ehe einst. Er ist etwa dreißig Meter abgestürzt und blieb achtzehn Stunden an der Unfallsstelle liegen. + P Dynnamit-Explosion. Aus Honfleur, 30. d., wird geschrieben: In der Dynamit­­fabrik zu AbLlon fand in der Patronen­­abtheilung eine Ex­plosion statt, wobei fünf Personen getödtet wurden. Ft Offener Sprechfanl. Für unter diese Rubrik befindliche Artikel übernimmt die Redaktion seine Verantwortung. Alten unseren geehrten Freunden und Bekannten von denen wir uns aus Anlaß unserer Webersiedelung nach Karchau persönlich nicht verabschieden konnten, sagen wir auf diesem Wege ein herzliches Lebewohl. Sopron, 31. Oktober 1899. Armin Göngi und Fran, Purifikation der Hedenburger Handels­­und Gewerbekammer. 6112/1899 Kundmachung. Der G ©­WU. XXXIH: 1897 über die Geschworenengerichte tritt mit 1. Jänner 1900 ins Leben, wodurch den Staatsbürgern ein entsprechender Wirkungskreis und eine Einfluß­­nahme in den Organismus der Rechtsprechung gesichert wird. Der Advokat Dr. Karl Rosenberg in Arad, hat unter dem Titel: „Esküdtek utmutatdja“ ein sehr vernwendbares Werk geschrieben, welches bestimmt ist, präcise Auf- Hörungen und Anleitungen, bezüglich­ der Thätigkeit der Geschworenengerichte zu geben. Ein Exemplar dieses gemeinnüßigen Werkes fostet — beim Berfasjer in Arad bezogen — 60 Er. Dedenburg, im Oktober 1899. Disrikts-, Handels- und Gewerbe- Kammer. Chenter der künigl. Freistadt Oedenburg, Direktion : Josef Aufl. Mittwoch, 1. November 1899. DEE Ziwei Vorstellungen: a Nachmittag 3 Uhr bei herabgelegten Preisen : Der Müller und sein Kind. Bollsdrama in 5 Akten von E­rnst (Raupach). Abends 7 Uhr: Abonn. susp. Nr. 6. Gerader Tag. Zum zweiten Male! Novität Die verlunfene Glocke. Ein deutsches Märchen in 5 Akten von Ger­­hard Hauptmann. Abonn. .Nr. 28. Gerader Tag. Donnerstag, 2. November 1899. Der Brobepfeil. Lustspiel in 4 Akten von Oskar Blumenthal. «Novität! !

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