Oedenburger Zeitung, 1899. Dezember (Jahrgang 32, nr. 276-299)

1899-12-01 / nr. 276

1. Dezember 159. A EEE­ ­ l N | Sedenburger Beitung. Vinzentius­ für den Altarverein, den St. und Sct. Elisabethverein je ZU fl. * Ernennung. Der E. u. Handels­minister hat den Rechnungsoffizial Johann Kiss des Oedenburger Post- und Telegraphenamtes zum Rechnungscontrollor bei Diesem YAmte ernannt. * Der Sankt Andreastag, der Heute bei der so überaus milden November-Witterung, wieder unter h­eiterem, sonnigem Himmel ins Land ging, wurde von einer großen Anzahl angesehener Bersönlichkeiten festlich begangen, ist er ja Doch der Namenstag unseres allverehrten Brzegejpaus Dr v. Bahn und des ebenso verehrungsunwürdigen Nichtes­­und Stadtpfarrers von Börda. Beide Herren waren heute der Mittelpunkt aufrichtiger Ehrungen. Dem Ersteren bereitete der ihm für seine unerschöpfliche Güte und Fürsorge schankbare Beamtenkörper Ovationen , und beim hochwürdigen Stadtpfarrer sprach der Lehr­­körper der katholischen W­olfsschulen korporativ zur Beglükwünschung vor. Außerdem erhielten beide Herren von privater Seite zahlreiche Gratulationen. Auch wir schließen und den Statulanten mit dem Wunsche an,­ daß sie Beide — je in ihrem Wirkungstreffe — mit demselben gemeinnügigen Walten und selbstlosen Eifer wie bisher noch ungezählte Jahre ihren wichtigen Aemtern vorstehen mögen, die ihre geistvolle, thatkräftige und umjsichtige Führung der Stadt Oedenburg und unserem Komitate zu wohlverdientem Ansehen verholfen haben. * Komitats-Kongregation. Am 11. De­­zember findet um 10 Uhr Vormittag eine ordentliche Kongregation des Oedenburger Komitat statt DObergespan fen. Rath Edmund v. Simon hat behufs Vorbereitung der Gegenstände derselben den sjtändigen Ausschuß für Dienstag den 5. Dezember einberufen. Auf der vom Bizegespan Dr. Andreas v. Baän zusammengestellten Tagesordnung des ständigen Komitats-Ausschusses befinden sich folgende Gegenstände: 1. Vorlage in Y Ange­­legenheit der Einquartirungs- und des Kasernen- Steuerzuschlages von 30.000 fl. 2. Vorlage wegen Volrepartierung eines Steuerzuschlages bon. 15.000 fl. zur Inortisation der rüd­­ständigen Stanfenverpflegskaften. Zuschrift der Steinamangerer Betriebsleitung der Bün. Staatsbahnen wegen Modifizirung des Schorn­­steinfeger-Statut$, damit ein Schornsteinfeger die an der Strecke gelegenen Gebäude versehen­­ könne. 4. Gemeindebeschluß in Angelegenheit der Erhöhung der Notaregehälter auf 500 fl. 5. Vorlage in Angelegenheit der Ber­ichtleist­ung auf die Einhebung des Zolles auf der Naabbrücke. 6. Bericht der Baukommission in Angelegenheit der definitiven Abrechnung der Bau-, respektive Anptirungsfosten des Komitatspalais. 7. Vor­­lage in Angelegenheit der Bauten beim Depotgebäude. 8. Gesuch des Dr. Josef Drehler und Genossen in Angelegenheit der Subventionirung der Dedenburg-Günser Bahn und Protokoll über die Konzessionirungs- Verhandlung. 9. Gesuch des Dedenburger Offiziers-Renndereiweg um Bewilligung eines Nennpreises. 10. Gesuche um Unterstüßungen. 11. Refurs des Eisenstädter Insassen Johann Bermayer gegen den Beschluß der Repräsentanz in Angelegenheit der vom Bürger­­meistergehalt zurückbehaltenen 1033 fl. 33 Er. 12. Stiftungsbrief der Frau Amalie Szendei geb. Martinides und Nefurs des Re­­präsentanten Mathias Lajchober. 13.Rurrenden anderer Munizipien. 14. Gemeinde - Ange­­legenheiten. 15. Später eingelaufene An­­­gelegenheiten * Dedenburg auf der Pariser Welt­­ausselung. Die städt. Ausstellungskommission hielt gestern Nachmittag eine Sigung. Zunächst wurde die Zuschrift des Budapester Ausstel­­lungs-Kommissariates verlesen, laut welcher eine Photographie des städt. Theaters zur Ausstellung zugelassen und der Rahmen für dieselbe vom Kommissariate beigestellt werden wird. Die Kommission nahm die Zuschrift ein­­stimmig zur Kenntniß. In Angelegenheit der BZufchrift der Ausstellungsgruppe für Forst­­wesen, mit welcher die Stadt aufgefordert wird Produkte oder Graphifa auszustellen, beschloß die Kommission von einer Besc­ietung dieser Gruppe Abstand zu nehmen. Die Kommission besichtigte bei dieser Gelegenheit auch die vom nfad. Maler August Stefan Kronstein für die Stadt angefertigten Alquarellbilder, in Bezug auf deren Eigenth­um bekanntlich eine völlig unbegründete Diskussion kürzlich heraufbeschworen wurde. Nachdem nämlich der Schlußpafsus der mit Herrn Kronstein abgeschlossenen Vertrages den Ausdruck „Breis“ enthält, wemnach in Bezug auf das Eigenthums­­recht der Stadt sein Zweifel abhachen konnte und nachdem im Vertrage ausdrücklich betont wird, daß die Bilder bis zum vereinbarten Termin der Stadt abzuliefern seien, nachdem ferner Herr Kronsteim bei Gelegenheit der früheren Kommissionsfigungen das Eigen­­thumsrecht der Stadt als selbstverständlich anerkannt hat, war wohl jede Ergänzung des vorliegenden Vertrages überflüssig Herr Kronstein äußerte sich denn auch in diesem Sinne und gab seine dies­­bezüglichen Erklärungen zu Wrotofoll, indem er gleichzeitig seiner Imdignation über die gegen ihn ausgestreuten V­erdächtigungen Aus­­druck verlieh. Die Eigenthums-„Frage“ it also dam­it gründlich abgetgan In Würdigung der wirklich­ anerkennenswerthen Leistung ist die Kommission der Ansicht, day Herren Kron­­stein bei prünstlicher Ablieferung der Bilder ein Extra-Honorar in Aussicht, zu stellen sei. “ Agrarkongreß in Preßburg. Be­­kanntlich hält am 3. Dezember, Vormittags um 10 Uhr, der vom landwirthsschaftlichen Vereine des Preßburger Komitates in Vereine mit dem­­ Preßburger landwirthschaftlichen Kasino einberufene Agrarkongreß im großen SKomitatssaale der Stadt Pre­ß­­burg seine Sigung ab. Das Programm dieses SKongresses ist folgendes: An 2 De­­zember Nachmitta­g 5 Uhr: Empfang der aus der Hauptstadt und anderen Städten erscheinenden SKongressmitglieder auf dem Staatsbahnhofe. Abend 8 Uhr: D Bekannt­­schaftsabend im Hotel „König von Ungarn“. Am 3. Dezember Eröffnung des Stongreffes im großen Kumitatz Staale durch den Vor­­figenden. Hierauf erfolgen die Referate. Stefan Bernuth referiert über den BVersicherungs­­verband der Landwirthe. Graf Emerich Szechenyi über die Slagen der land­wirth­­schaftlichen­ Brenner und die Spiritusver­­werthungsverbände. Julius Rubiner: „Der Freiburger Exportmarkt von gemälterem Schlachtvieh .“ Dr. Gregor Wolff über die Steuerreform. Nach der Kongregiigung findet im Hotel „König von Ungarn“ ein Bankett statt. Seitens des Oedenburger landm. K­omitatsvereines begibt sich der Bräses Otto Bauer mit zahlreichen Mitgliedern zum Kongreß nach Preßburg . Wuthkranke Hunde. In den Streifen der städt. Bevölkerung Herrscht, seitdem fünf Personen von einem mwuthfranken Köter ges­­bisfen wurden, noch immer eine gewisse Beun­­ruhigung Dieselbe­it seineswegs ungerecht­­fertigt, denn nachdem die Wahrscheinlichkeit eine große ist, daß vom muthfranten Thiere auch Hunde gebisfen wurden, so ist die Möglich­­keit vorhanden, da Erwachsene und Kinder von diesen angefallen werden künnen. Es sind daher, wie wir zur Beruhigung der Bevölkerung fonstatiren können, seitens der Polizei die er­­forderlichen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen worden. Sollte bereits irgendwer von einem Hunde gebissen worden sein, so möge sich der Betreffende bei der Polizei unverzüglich melden, daß behufs Heilung dessen Ueberführung ins Budapester Baileur-Institut ehestens veranlaßt werde. Hiebei ist nachdrücklich zu betonen, daß die Namen der gebissenen Personen im Polizei­­bericht, demnach also auch in den Zeitungen nicht veröffentlicht werden. Zu betonen ist ferner, daß bei Mittellosen und minder B Ver­­mögenden die Ueberführung des Patienten und des Begleiter, die Heilung und Verpflegung im Batteur-Institut auf Staatsfosten erfolgt. Mögen sich also Diejenigen, welchen das Unglüc­kwiderfahren von einem muth­­verdächtigen Hunde gebissen worden zu sein, seinen Augenblick räumen, sie umso mehr bei der Behörde zu melden, da sie im­­ Falle der Bernachlässigung ihres Zustandes ihren An­­gehörigen und ihrer Umgebung gefährlich werden können. * Umgestaltung der Eisenstädter Militär- Unterrealschule Wie aus Wien bestimmt ver­­lautet, plant die Unterrichtsleitung der Armee die Neuformirung einiger Militärbildungs­­anstalten. Die Militär-Oberrealschule in Mährisch-Weißkirchen, welche der­­zeit in drei Jahrgängen sechs Klassen mit +5 Böglingen besißt, fol­getheilt und zwar Jullen zwei Parallelflassen in drei Jahr­­gänge nach Eisenstadt verlegt, dagegen die dort bestehende Militär-Oberrealschule nach Weißkirchen transferiert werden, wo demnach eine M­ilitär-Oberrealschule mit drei einfachen Jahrgängen und eine Militär-Unter­­realschule mit vier J­ahrgängen, die zwei höchsten in je zwei­­Barallelklassen, und über­­dies die Kavallerie-Kadetenschule nebeneinander bestehen m wü­rden. * „Das siebenbürgisch-Fähhsische Hanern­­haus“ Unter Diesem Titel veröffentlicht die Anthropologische Gesellschaft in Wien eine ungemein fesselnd geschriebene Schilderung des hiesigen Lehrers I NR. Bünker, die zum besseren Verständnisse mit 52 sehr hübischen Terz-Illustrationen geschmüht ist. Der gelehrte Berfasser hat seine Wahrnehmungen auf einer Fußreise durch das‘ Ländergebiet, das er so interessant beschreibt, mit größter Gründlichkeit verzeichnet und wir erfahren aus seiner zirka 40 Quartseiten umfassenden Broschüre, daß das ganze von den Siebenbürger Sachsen besiedelte Territorium nahezu 120 Quadrat­­meilen mit 241 Orten umfaßt und von beiläufig 200.000 Seelen bewohnt wird. Nach allgemeinen Historischen, geographischen und namentlich ethnographischen Beschreibungen, entwickelt %. R. Bünter den Charakter und den Stil der bäuerlichen Bauten und weiß diesen Stoff so lehrreich und anziehend zu behandeln, das man sein Werkchen allenthalben mit der größten Befriedigung lesen wird und es Jedermann als eine höchst anregende Lektüre und als eine­­ Bereicherung der Länder­­funde Ungarns empfohlen werden kann. (In Form eines Separatabdrucks ist die Schilderung beim Berfasser erhältlich.) * Meteor. Man schreibt uns heute aus Petőfalda. Hier wurde heute Donnerstag Morgens­­­,8 Uhr, bei Barem Himmel von mehreren Personen ein prachtvoller Meteor beobachtet. EI 309 von Ost nach West, zeigte vorne eine birnenförmige, grünglühende Kugel (fast­ wie eine Blumenglaskugel) und hinterließ ein Bündel fächerförmiger Strahlen, intensiv weißglühend. Er& schmwebte 4— östlichen Himmel, biß er dann erlosch. * Den p f. Arrangeuren von Bällen, Kränzchen und sonstigen Unterhaltungen wird die Srafische Kunstanstalt Alfred Nommalter Oedenburg, Grabenrunde 121, zur Anfertigung feinster Einladungen, Q Tanzordnungen, Pro­­gramme und sonstiger Gelegenheitsdrucksorten angelegentlich empfohlen. * Aus dem Gedenburger Matrikelamte. Vom 26 November bis heute wurden folgende Geburten angemeldet: Dem Sojef Szugmann Taglöhner und Elisabeth Primer ein Nnabe (Johann fath.); dem Johann Götti, Wirthichaftsbürger und S Katharina Tuch) ein Mädchen (Sofie es.); dem Michael Zalfa Wagen­­bauer und Anna Bieber ein Mädchen (Zulie fath.); dem Sojef Marton Ladendiener und Anna Hedi ein Runde (Johann fath.); dem Mlerius Kardos Sparkasia-Buch­­halter und Bersha Thirring ein Knabe (Emeric­ fath.); dem Sojef Bohacsef Gardik­ und Theresia Neumeister ein Mädchen (Mari. fath.); dem Adolf Ganzi Kondutteur und Sarah Koppel ein Mädchen (Karoline ür.); der Lidia Hugaris Magd ein Knabe (Rudolf ev); dem Solef, Stuhl Tuchmachergehilfe und en Karper ein Mädchen (Hedwig fath.). Cheichließungen: Michael Grafl Fath. Wirthschaftsbürger nd Theresia Handler ev. (Derenburg) ; Alzius „­afto herrichifft Bermwalter (Adony, Komitat Szabolcs) und Marie Krauß fath. (Oedenburg) ; Stefan Szlagfy fath. Leibyußar und Agnes Csöfa fath (Oeden­­burg); Rudolf Rapp fath. städt. Beamter Brud an der Leitha und Anna Halvar (Oedenburg). Berite­bene: Elzabeth Taberger kath. 2 Fahr. (Rungenentzündung); Midas Schuh Pfründner fath. 449 Jahre (Hersfehler); Alvisia Kath farh. 1» Monate (Zungentubirtulose); Paula Szabo fath. 10 Jahre (Majern ; Andreas Feiler fat). 3 Jahre (Majern) ; Samuel Szukts ev. 13 Monate (Majern); Theophil Weber ev. Pfründner 85 Jahre Altersschwäche); Ignaz Breiner ir. 5 Jahre (Herzfehler). + 5 Sekunden am en " Telegramme. Reichstag, Budapet, 30. November. In der heutigen Situng des Abgeordnetenhauses unterbreitete der Referent Ambrosius Nemenyi den Bericht des Finanz-Ausschusses über die Duoten­­vorlage. Der Präsident beantragte, daß mit der Verhandlung Montag begonnen werde. Komjathy und Madaräap schlugen vor, Bee d En ..«..|... ’--­.—1« u TE ae Re­er Dee NS a a fie. NE A Re ae Sue x kan ee ,«.».-...«-.-­­-«-.«.2.( HAug-»-..kM-J«:L—ZFWM.QJHJec-­­.«I-.." 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