Oedenburger Zeitung, 1900. März (Jahrgang 33, nr. 49-74)

1900-03-02 / nr. 49

XxxlII.Jahrgang. Yreitag, 2. März 1900. Preis 6 Seller. edenburge Holitifhes Tagblaft. ” + PBränumerationd- Preiie: Für 2oco: Langjährig 20 Kr., Halbjährig 10 Kr., Bierteljährig , Monatlich 1 Kr. 70 9: ür­ie unhe 25 Kr., Halbjährig u Kr 50 Hl., 3 VBierteljährig 6 Kr 25 HL., Monatlich 2 Kr. 20 SI. ——— Adminiftration und Verlag: Buhdrukerei Mlfred Romtwalter, Grabenrunde IA, Telefon Ar. 25. Derselbe wird auf Wunsch überau­l in gratis und franco versendet, Annoncenaufträge, Zbonnen­ents- und Jufertiond: @es­bühren sind an die Administration (Grabenrunde 121) einzusenden. Vermittlung für alle Annoncen-Bureaus. In­­ Preis: 6 Seller. " uferäte nach Tarif: ·­ ­ Dorfchneller Hiegesijubel. OedensurgzL März Wir haben von dem traurigen Neo­sultate des heldenmüthigen Kampfes der Buren unter ihrem Kommandanten Cronje gegen die mehr als vierfache Uebermacht der Engländer berichtet und die bedingungs­­lose Waffenstrebung des auf 3000 Mann zusammengeschmolzenen Theiles des Buren­­heeres gemeldet. Die Kapitulation erfolgte, weil Bert todesmushigen Vertheidigern um Modder­­fluße, im erbitterten Verzweiflungsfampfe endlich die Munition ausging und der eiserne Ring den Marschall Lord Roberts um die 309, die förmlich erdrücte. Wenn man aber die größten erdherren aller Zeiten, die todesmüthigsten Streiter der verschiedenen Nationen nennt, wird man auch den Namen Bronje’s und das eine Burenheer nicht vergessen dürfen, die nur die Sorge um die im Lager be­­­i Frauen und Kinder abhielt, sich bis auf den t­oten Mann niedermachen zu dassen. Die Brien aber brauchen si nicht allzusehr über ihren Erfolg in die Brust zu werfen. E 3 ist seine gar so weithin leuchtende Nahmest hat mit wohlbewaffneten 30— 40.000 Mann, ein Häuflein­ von zirka 8040 Kriegern, die an allem Mangel litten, nach zehntägigem Kampfe endlich auf­­zureiben. Die Kapitulation Cronjes taubt den Buren auch nicht ein Partikelchen von dem Lorbeer ihrer erprobten Waffen­­tüchtigkeit und ihren bisherigen glorreichen ne­nig Ehren erfolgen. Mag auch in London, wie das ja unter den gegebenen Verhältnissen selbst­­verständlich ist, der Werth der Buren- Unterwerfung nach se jeder übertrieben werden, so darf man hier doch folgende Umstände nicht außer Auge lassen: Erstens war das Korps &ronje’s seine Armee, sondern b[oß ein zur Belagerung Kimberleys detachirtes Korps, welches nur durch die vernichtenden Niederlagen, die es dem Korps des englischen Generals Methuen beibrachte, zu seiner Bedeutung gelangte, und zweitens, daß das Schicksal dieser Handvoll Leute auf die Verhältnisse der Hauptarmee der Buren nur einen sehr geringen Einfluß haben kann. Die Kapitulation Cronje’s ist also für die Engländer eigentlich nur ein moralischer Erfolg, welcher in dem einen Falle allerdings von großer und segensreich Bedeutung werden man. Dies wäre dann der Fall, wenn die Engländer, nachdem ihrer Waffenehre durch ihren gegenwärtigen Sieg Genüge geschehen, sich veranlagt sähen, mit den beiden sü­dafrikanischen­­ einen billign Frieden zu schließen, der die Unabhängigkeit derselben anerkennt. Das wäre nicht nur ein Mift humaner Politik, sondern auch ein solcher: der Klugheit. Denn wenn die Engländer den Krieg fortießen, dürfte ihnen derselbe noch sehr bittere Früchte tragen . Unge­­brochen sind ja. die Hauptarmeen der Buren und namentlich Joubert’s Streit=­­kraft — ganz abgesehen von den anderen Korps — befindet sich in der besten Ver­­fassung und wird den Engländern einen ebenso zähen und erfolgreichen Widerstand entgegenlegen, wie bisher. Es wären furcht­­bare Opfer, welche eine Fortlegung des Krieges den Engländern auferlegen würde und deshalb­­ ii ed, wenn erst der Jubel in London über den Erfolg vertauscht sein wird, gar nicht unwahrscheinlich, daß daselbst doch eine besonnene Politik die Oberhand gewinnen wird und sich maßgebende Stim­­men finden werden, die für den Frieden plaidiren. Gott gebe es! E. M. by Deterreich-Ungarn. O Bom allerhöchsten Hofe. Die „Bud. Korr.” wird zuständigerseits zu der Erklärung ermächtigt, daß an dem aus einem Preßburger Blatte in andere vaterländische Zeitungen gelangten Gerüchte von einer angeblich bereits erfolgen Ehbeschließung de Erzherzu­g Franz Ferdinand von Oesterreich-Este sein wahres Wort ist. Erzherzog Franz Salvator und Erzher­­zogin Marie Balerie sind vorgestern Dien­­tag Morgens um 3 Uhr 40 Minuten vom Ost­­bahnhofe aus nach Wien abgereist. Unter neuer Gesandter in Sophia. Der von Seiner Majestät zum außer­­ordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am bulgarischen Hofe ernannte Gesandtschaftsrath Ladislaus Müller de Szentgyörgy, ist von Rom nach seinem neuen Bestimmungsorte abgereist. OÖ Der neunzigjährige Papst. Aus Rom wird gemeldet: Am 2. März wird der Papst jenen neunzigsten Geburtag an am 3. März die 22. Jahreswende jenes Tages feiern, an welchem er zum Papst gekrönt wurde. Beide Jahreswenden werden an einem Tage und zwar am 3. März begangen. Im Vatikan werden bereits große Vorbereitungen getroffen, um die Festfeier je glänzender zu gestalten. O Der Fürstprimas hat, wie mir er­­fahren, eine Bischofskonferenz ein­­berufen,s welche Samstag, am 3. d., Vormittags 10 Uhr im Donner Brimatialpalais abgehalten werden wird. — Die Kapitulation Bronjes. Das Drama am Modder-River ist zu Ende. Beim Morgengrauen des vorgestrigen Tages haben sich die Ueberlebenden der tapferen Schaar Eronje’s unter der Nebelmacht der englischen Truppen gebeugt ; aus Mitleid mit ihren un­­schuldigen Weibern und Kindern haben sie auf den Heldentod verzichtet, sich dem Tyernde ergeben. Eronje selbst weilt als Gefangener Ausland, von — im Lager’ des Lord Roberts. Die Unter­­werfung erfolgte durch Vermittlung eines PR Parlamentärs, den Lord Nubert? erklärte, dieselbe müse bedingungs­los sein, Cronje habe persönlich im britischen Lager zu erscheinen und seine müssen nach erfolgter Niederlegung der Waffen aus ihrem Lager herauskommen. Cronje erschien um 7 Uhr Morgens und bat um freundliche Behandlung, somie darum, daß seine Frau und­ seine Enkel, Sefretär, sein Adjutant und sein Diener ihn begleiten dürften, wohin er auch gejöhtet würde. Roberts vn ihn und sagte, seine Bitte gewährt sei. Ein höherer Offizier würde mit Bronje nach Kapstadt gesandt werden,­­der für eine respertvolle Behandlung zu sorgen hätte. Die gefangengenommenen Truppen der Buren gehen, eingetheilt in Kommandos unter den eigenen mitgefangenen Offizieren, heute nach der Modder-River-Station ab und werden von dort abtheilungsweise mittelst Eisenbahn nach Kapstadt gebracht werden. Truppen‘ sein P­rivat­­daß. Communal-Beitung. Amtliche Publikationen der Kommune Wedenburg. 3583/1900 Kundmachung. Im Sinne des XII. &.-. v. 3. 1894, $ 52 und der Duchführungs-Verordnung $ 52 werden­ hiemit die Befiger von Gärten, Weingärten und anderen Grund­­stühlen aufmerksam gemacht, daß sie betreffs der Bet­­tilgung der schädlichen Insekten, Raupen, Maitäfer 2c. sofort das geeigneteste zu veranlassen haben. € 3 wird dabei bemerkt, daß die Weingärten- und Feldhüter, sowie die Polizei- Wachmannsgaft in betreff der Ausübung der Kontrolle die nöthigen Weisungen erhalten haben. Gegen Alle diejenigen, die ihren Dies­­bezüglichen Verpflichtungen nachlässig oder gar nicht nach­kommen, wird in der­ strengsten Weise die Strafamts­­handlung durchgeführt werden. Sopron, aus der am 16. Februar 1900 abge­­­ haltenen Magiftrarsjiging. Der Stadtmagiftrat. Aus dem Stadthanfe. Generalversammlung des städt. Munizipal- Ausschusses. Oedenburg, 1. März. Der städt. Munizipal-Augschuß hielt weitern Nachmittag unter dem Borsige des Ober­­gespang Fen. Natheg Edmund v. Simon die dieimonatliche Generalversammlung. Dieselbe erledigte dreißig laufende Angelegenheiten. Meber die Erledigung der der Gegen­­stände berichteten wir noch in unserer gestrigen Nummer. Wir haben also heute kaum­mer Dinge von Belang nachzutragen Interessant gestaltete sich die zu Gunsten der Volksbank von radikaler Seite her auf be­­sceworene Debatte und Abstimmung, ebenso die Vertheidigung des­ städt. Oberingenieurs Wälder gegen die diversen, gegen seine Person und gegen das städt. Bauamt vorge­­brachten Invektiven. Da die beantragte Ver­­mehrung des Personales im Ingenieursamte, troß der wirklich zutreffenden Motive abgelehnt wurde, wo unseren Lejern aus unserem gestrigen Berichte bereits bekannt ist, hat Nie­­mand überrascht. Ueber die einzelnen Momente der Sikung erstatten wir folgenden Bericht: Bei der Tagesordnung richtete Dr. Josef v. Kania zwei Interpellationen an den Bürgermeister. ag 5 ee FR HN; A FE De ER tet Et NT n. Ads Da L­E 2 «-«. - a Re -­gi & - ee i­a . = A SE .­­-sotz-«s«-«i;;-.2;k.««-kx«; ee: ren ETEEE GEBOR? EEE

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