Oedenburger Zeitung, 1900. April (Jahrgang 33, nr. 75-98)
1900-04-01 / nr. 75
| h I1!--!.«»—«·2 «.;-k-· C ZLXXULJahrgang.l :I«re1.-6«Ybe11er Brämmerationd- Breite:r 2oeo: Ganzjährig 20 Ar. Galbjährig 10 Rr., Bü 7 RE Monati’c 1 Kr. 70 Sl. « Für eken 25 Rr., Halbjährig Kr 50 Hl., Vierteljährig 6 Kr 25 Hl., Monatlich 2 fr. 20 Sl. Vierteljähris Sonntag, 1. April 1900. Kr. 75. Gedenburger zeiknn »olififhes Tagbdlaft. Preis: 6 Seller. ‘ a nn AdministrationundVerlag: zahdrmkrkiAlfredRomwalteVGrabkutmselLL Belefon Ar. 25. Snferate nah Tarif. Derselbe wird auf Wunsch überall in gratis und franco versendet, = Annoncenaufträge, Kbonnenentd= und Sufertions: Gebühren sind an die Administration (Grabenrunde 121) einzusenden. Bi Vermittlung durch“ alle Annoncen-Bureaus. 7 Oedenener Zeitung Mit 1. April beginnt ein neues Abonnement auf die „Oedenburger Zeitung” ; dieselbe bringt als Beilage das Sluftrirte Sonntagsblatt gediegene, belletristische Wochenschrift mit prachtvollen Bildern. Abonnements-Preis der „Wedenburger ‚Beitung” jammt Zustellung ins Haus : viertel jährig 5 Kronen Loco Dedenburg . Auswärts : vierteljährig 6 Kronen 25 Heller. BER Für die illustrirte Sonntags-Beilage 30 Heller pro Quartal separat. Fabriksindusrie und Steingewerbe. Dedenburg, 31. März Die Gebiete, auf welchen der Betrieb des Klein- und Mittelgewerbes noch einträglich ist, werden immer kleiner, je weiter sich die Fabrikindustrie in einem Lande ausbreitet. Wir willen recht wohl, daß wir mit dieser These nur etwas Allbekanntes anführen, ebenso wie es selbstverständlich it, daß neben der Konkurrenz der Yabrissindustrie das Kleingewerbe nicht aufkommen kann. Wenn wir trogdem auf diese Thatsachen hinmeisen, so geschieht es um den Mitteln nachzusipien, womit dem Kleingewerbe der Mitbewerb an der Seite der Fabriksindustrie erleichtert werden könnte. Die Hauptgründe der Ueberlegenheit der Fabriksindustrie gegenüber dem Kleingewerbe liegen erstens in der Massenproduktion der Ersteren,wodurch die an s die einzelnen Erzeugnisse entfallenden Herstellungskosten natürlich niedriger werden; zweitens in der Ausnützung einer größeren Kapitalskraft,die den Fabrikanten,dort wo sie nicht Ursprünglich vorhanden ist, durch Zuwendung billigen Kredits gerne zur Verfügung gestellt wird und endlich drittens in der Wohlfeilheit der Betriebs-« kraftvermöge Ausnützung der Errungenschaften der Technik Nach diesem könnte man auf den Ersten Blick glauben,daß es vielleicht nicht nur überflüssig,sondern hauptsächlich angesichts der bestehenden Verhältnisse ein geradezu mäßiges Unterfangen ist,das Kleingewerbe zum Kampfe mit der übermächtigen Fabriksindustrie ausrüsten zu wollen. Man müßte lieber danach trachten, die Lage jener Professionisten zu verbessern, deren Erzeugnisse das Gepräge der persönlichen Fähigkeit an ich tragen,wodurch dem Writtel — wie 3. DB. beim Kunstgewerbe — ein höherer Werth verliehen wird und womit also das Individuum seine Existenz gesichert sieht. Aber ein nicht abzumessender Grundlag der Volfswirthschaft fordert unbedingt die Erhaltung auch jener Klasse des Volkes, welche gegenwärtig im Kleingewerbe ihr Brot verdient und die man nicht unter dem Druce der Verhältnisse versümmern lassen darf, denn gerade der Kleingewerbetreibende bildet den eigentlichen Kern der Bürgerschaft. Läßt man ihn Hilflos zu Grunde gehen, so verbreitet si die Noth allerwegen und wir haben gedankenlos eine große Gefahr auf wirthschaftlichem und auf gesellschaftlichem Terrain heranmwachsen lassen. Aus wirthichaftlichen Gesichtspunkten deswegen, weil wir eine Bolfgflafse zu Grunde gehen ließen, welche einen großen Werzentrag des städtischen Bürgerstandes bildet und das sogenannte Proletariat vermehren würde. Die gesellschaftliche Gefahr liegt aber darin, daß eine nüchtern denkende, arme aber anständige, mit ihrem Schidsale zufriedene Rolfsflaffe dem wird, aus deren Thätigkeit eigentlich das Gemeinwesen den größten Nuten zieht, deren Söhne am meisten zur Blutsteuer beitragen und die das vermittelnde Binde- Verderben ausgeliefert glied zwischen den bevorzugten Ständen und dem Proletariate bildet. Wie aber sol man das Klein- und Mittelgewerbe in eine solche Lage verlegen,daß die Vortheile des Fabrissbetriebes auch dem &emwerbetreibenden zu Bute kommen und sie somit konfurrenzfähig machen? Dazu sind jene drei Faktoren erforderlich, die wir all die Stuben der Fabrissthätigkeit weiter oben angeführt haben. Wenn wir diese drei Punkte näher ins Auge fassen, finden wir, daß dieselben helfen, leicht ausführbar sein werden, ein Kapital zur Verfügung steht, d. h. wenn das Kapital und der billige Kredit vorhanden sind; die Beschaffung der Betriebskraft und der Arbeitsmaschinen wird dann eine leichte Arbeit sein. Sobald und ! Man muß daher einen Weg finden, das Kapital in den Dienst des Klein- und Mittelgewerbes zu stellen und zwar, weil der Kleingewerbetreibende finanziell viel zu schwach ist, sie das große Kapital verschaffen zu können, indem in diesem Falle das Risiko sehr groß sein würde, muß mit der Vereinigung und Verbindung mehrerer kleiner Einheiten ein solches Ganzes geschaffen werden, welchen das Kapital leichter zu- Dies bedeutet aber mit gänglich ut. anderen Worten nichts anderes, als daß mit Inanspruchnahme des großen Kapitale die Vortheile der Fabrikindustrie dem Klein und Mittelgewerbe gesichert werden. Nachdem Kapital der Vereinigung erreicht ist, ı Industrie kann man die in obigen Punkten erwähnten Vortheile der Fabrik- Kleingewerbe verschaffen, dem wenn man in oder aus einer gewissenBentrale: 1. Billige Triebkräfte, 3. B. bi Anwendung der Elektrizität, Tiefert. 2. Wenn man billige, sowohl in sanitären, sprechende Werkstätten dem Kleingewerbe zur Verfügung stellt. 3. Wenn man gegen geringe Bergütung, Beleuchtung, Heizung 2c. gibt. Wenn die in diesen drei Punkten erwähnten P Vortheile dem Klein- Mittelgewerbe zur Verfügung gestellt werden, dann wird der lebensfähige, tüchtige und nüchtern denkende Handwerker ·n diese mächtigen Vortheile einsehend,trachten— ‚entweder mit eigener Kraft oder mit Hilfe Anderer ich Arbeitsmaschinen vdienstbar und dadurch seine Erzeugnisse konfurrenzfähig zu machen. Die Hauptsache ist so nach, wenn wir die Lage des Klein- und Mittelgewerbes verbessern und der Fabrikindustrie gegenüber konfurrenzfähig machen wollen, daß wir demselben mit dem mehrfeilen Kredit alle andern erwähnten Vorteile verschaffen ı | | als technischen Hinsichten ent: und « 4 = . ORTE "JADOO“ erhält sich lange feucht (Heisse Sommer)! Justizwesen. Budapest, 31. März. (P. C.) Ein hervorragender Yakhmann und Kapazität des Juristenstandes widmet dem nunmehr erledigten Justizbudget folgende Betrachtungen. Wenn wir einen BKi auf DIe KUNSTERDE 0— PATENTIRT IN ALLEN STAATEN. == AUSGEZEICHNET MIT DEN HÖCHSTEN PREISEN, m "Denkbar beste Grundlage zur Einschulung amerikanischer Blankreben, sowie Holzveredlungen ZUR BEWURZELUNG. — Vortheilhafteste Anwendung bei Neuanlagen von WEINGÄRTEN, insbesondere von LANDWEINGÄRTEN — Kräftigung erträgnisarmer Weinstöcke! ‚JADOO‘‘ erzeugt kräftige, gesunde und sichere Bewurzelung, daher rasches Wachsthum und üppiges Gedeihen ! „JADOO“ bleibt frei von Insekten (Engerlinge), sonstigem Ungeziefer und schädlichen Pilzen! „JADOO“ ersetzt jeden Dünger! ' ! „JADOO““ bewährt sich anerkannt ebenso vorzügl. in der Obst-, Forst-, Tabak-, Hopfen-, Gemüse- u. Blumencultur. Prospecte und Gebrauchsanweisungen gratis und franco. JADOC COMPANY, SOPRON, UNGARN. Interurb. Telefon Nr. 222. Bi « II 1. X er ED A a er Be: Bi sg ”