Oedenburger Zeitung, 1900. Oktober (Jahrgang 33, nr. 224-249)

1900-10-02 / nr. 224

Bräanumerationd:Preife: Sir 2oeo: Ganzjährig 20 Kr., Halbjährig 10 Kr., Kr, Monatlich 1 Kr. 70 Sl. Für ee Ganzjährig 35 Kr., Halbjährig = Kr 50 Hr., Vierteljährig 6 Kr 25 Sl., Monatlich 2 Kr. 20 Sl, Vierteljährig Dienstag,2.Oktober 1900. edenburger Festung 6 Seller. Freis: Volifisches Tagblatt. Adminiftration und Verlag: Buhdrukerei Alfred Homivalter, Grabenunde 121, Telefon Nr. 25. Preis: $ Seller, sz Oedcnlmrgcrzritung Mit 1 Oktober begann ein neues Abon­­nement auf die „Oedenburger Zeitung“ ; die­ elbe bringt als Beilage das Sluftrirte Honntagsblatt gediegene, belletristische Wochenschrift mit pracht­­vollen Bildern. Abonnements-Preis der „Dedenburger Zeitung“ jammt Zustellung ins Haus : viertel­­jährig 5 Kronen loco Dedenburg . Auswärts : vierteljährig 6 Kronen 25 Heller. BE für die illustrirte Sonntags-Bei- BER lage 30 Heller pro Quartal separat.­­ l Fr. 224. Inserate nach Tarif. Derselbe wird auf Wunsch überall in gratis und franco versendet, Annoncenaufträge, Abonnemente. und Infertiond. Ges­bühren sind an die Administration (Grabenrunde 121) einzusenden. Vermittlung dur­ alle Annoncen-Bureaus. DE ar­a a a a Ko 3 En BE Un Zr 2 Sn > Arena sau Yale 20, N T Der König in Görz. . Wedenburg, 1. Oktober. Der legte Samstag war ein großer, ewig denkwürdiger Tag für die Bewohner der freundlichen, von einem italienischen Himmel überwölbten und durch den üp­­pigsten Obstreichthum ausgezeichneten Stadt, deren milde Klimatischen -Verhältnisse ihr zum Range eines Genesungs-Hortes für Brustleidende emporgeholfen haben; der 29. September d. h. war an dem Grunde für Öörz doppelt belangreich,­ weil er durch den hochbeglühenden Besuch des heißgeliebten­ Monarchen, der vier­­hundertjährigen Jubelfeier dieser Stadt erst die rechte Weihe verlieh. Daher wurde denn auch das Jubiläum der Zuge­­hörigkeit der Grafschaft Görz an das Haus Habsburg mit ganz be­sonderer Solennität gefeiert. Die dortige, aus Italienern und Slowenen zusammen­­gelebte Bevölkerung zeigte sich eines Sinnes in der homagialen Begeisterung für den hohen Landesherrn und sein Ein­­zug in die prächtig geschmücte Stadt er­­folgte unter jubelnden Ovationen der von Nah und Fern massenhaft herbeigeströmten Landesfinder. Seine Majestät traf um 9 Uhr Feith in Begleitung des Ministerpräsidenten Dr. v. Koerber ein. Zur Begrüßung am Bahnhofe waren erschienen der Statt­­halter, der Landeshauptmann, der Korps­­kommandant, der Bürgermeister an der Seite des Gemeinderathes, die Beamten­­schaft und die Mitglieder des Adels. Der Majestät schnitt die Front der­ Ehren­­compagnie ab und wurde vom Landes- Hauptmann mit einer kurzen­­ Ansprache willkommen geheißen, worauf der Monarch mit einigen Huldvollen­ Worten erw­derte. Auch dem Bürgermeister Venutti, der dann das Wort ergriff, geruhte der König überaus gnädig und im sichtlich gehobener Stimmung zu antworten, indem er erklärte, daß er mit Freuden in diese schöne Landes­­hauptstadt gekommen sei und gerne in der­­selben weile, um von ihren kulturellen Fortschritten theilnahmsvoller Zeuge zu sein. Den Höhepunkt der Festlichkeiten bildete die Huldigung der Land­stände für de Majestät. Landes­­hauptmann Nitter vd. Baier, an der Seite der Huldigungsdeputation, richtete an den Monarchen eine Ansprache, auf welche Seine Majestät beiläufig Folgendes entgegnete: „Die Grafschaft Görz Hat­fi in den vier Jahrhunderten ihrer Ver­­bindung mit Meinem Haufe in allen Wechselfällen des Schiesals opferfreudig bethätigt und eben fegt bringt sie ihre treue Hingebung in der patriotischen Gedenkfeier zum erhebendsten Ausdruch. Ich schöpfe daraus die verheißungsvolle Gewähr, daß die alte ererbte Kaiser­­und reichetreue Gesinnung der Bewohner von Görz und Gradissa bis auf die spätesten Geschlechter übertragen und so auch weiter das Band bilden wird, das mit Gottes Hilfe Fürst und Rolf un­­löslich umschlingen und reichen Segen fördern soll.“ Nachdem Se. Majestät geendet hatte, brachen die auf der Terrasse versammelten Bolfsvertreter in brausende Hoch-, Evviva­­und Zim­­orufe aus und wieder erneuerte ih der Jubel des Publikums. Nachmittags fand die Enthül­­lung der Botivtafel zur Er­­innerung Ddeds vierhundert­jährigen Verbandes mit Oesterreich im Beisein Sr. Majestät statt. Die Votivtafel ist von Medaillon umgeben, welche die Avers- und Neversseite der dem Monarchen überreichten Gedenkmünze mit den Bildnissen des Kaiser-Königs Franz Forer,­ des Kaisers Maxi­­milian I. und des Grafen Leon­­hard II. zeigen. Den Schluß des unvergleichlichen Testtages bildete eine glänzende Illumination mit Fadelzug. Mehrere tausend Fadelträger marschirten­ und zogen vor die Residenz, t wo sie die Tadel hebend vorüberzogen. Der Borber­­marsch dauerte mehr als eine halbe Stunde unter fortwährenden lebhaften Ovationen des Publikums.Die Jubelrufe erreichten ihren Höhepunkt,als die Gestalt­ Majestät am Fenster des ersten Stockes sichtbar wurde und ein freundl­­­­liches Läche­n und Kopfuicken die DsfxiEj Bec der Abreise des­« Sr. lrrendenbelohnte Monarchen erneuerten sich die Kund­­gebungen der ehrfurchtsvollen Liebe und Verehrung in ebene enthusiastischer Weise, wie sie bei der Ankunft mit elementarer Gewalt die Luft durchbrauften. Oesterreich-Ungarn­. O­om allerl­ächsten Hofe Seine Majestät ist aus Görz wieder in Wien eingetroffen und hat sich nach Schönbrunn begeben.—Seine k.u.k.Hoheit Erzherzog Franz Ferdinand und Gemahlin Fürstin Hohenberg werden am 25.Okto­­ber zu dreiwöchentlichem Aufenthalte in Ecska, dem im Torontäler Komitate gelegenen Gute des Grafen Ham­moncourt, eintreffen. Der Erzherzog­ wird an den großen Jagden in den Revieren von Eddfa und Panczova theilnehmen. — Graf und Gräfin Lönyau beabsichtigen das zwei Stunden von Preß­­burg entfernte herrschaftliche Schloß Marien­­thal, Eigentum des Grafen Stodau, käuflich zu erwerben. Die Verhandlungen sind im Auge. O Inffiziele Ernennung. Se. Majestät der König hat den Unterbezir­srichter beim Preßburger fgl. Bezirksgerichte Wilhelm Siheffer, zur Preßburger fgl.Staats­­anwaltschaft als Vizestaatsanwalt ernannt. O Ministerpräsident Koloman v. Hzel it in Wien angek­ommen. Seine diesmalige Anwesenheit soll mit den Vorbereitungen für die am 8. Oktober stattfindende­­ Reichstags­­eröffnung zusammenhängen. Der ungarische Ministerpräsident­ wird voraussichtlich­ dem­­ Monarchen Vortrag über die Lage halten und und die B Vorsanktion für mehrere Gelegent­­würfe einholen. Auch andere ungarische Mi­­nister, in deren NefjortS wirtschaftliche An­­gelegenheiten fallen, werden sich nach Wien begeben, um mit ihren österreichischen Kollegen Nefjortangelegenheiten zu besprechen.­­ Das Präsidvnum des Magnatenhauses. Ueber den Gesundheitszustand des Präsidenten des Magnatenhauses Grafen Tibor Karolyi sind ungünstige Nachrichten verbrei­­­tet. Der Graf, welcher sie gegenwärtig auf seinem Keffner Gut aufhält, wird kaum in der L­age sein, in der Eröffnungsfigung des Magnatenhauses am 3. Oktober den Borfik führen zu können, weshalb den Präsidentenstuhl in dieser Situng einer der Vizepräsidenten, Baron Bela Bay oder Alois Darudary einnehmen wird. O­bene Obergespäne. In der nächsten Zeit folen seh& neue Obergespäne Wenn Sie vignettiren ! », lassen Sie gefälligst Ihre Etiquetten etc. in der Grafischen Kunstan­­stal Alfred Romwalter, Sopron, Grabenrunde 121 anfertigen, -- Sie werden­­ daselbst durch feinste Bedienung gewiss zufrieden­, gestellt! _ ä 4 = ; @ “ £ he Nr a Te ale an er a a de An De tee EN a ah

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