Oedenburger Zeitung, 1901. Januar (Jahrgang 34, nr. 2-25)

1901-01-03 / nr. 2

ERTEER RE TREENERENTETN­EEE a ( « « > F­emisepräsentiren,als Heute. Wenn a auch zweifellos wenschliches Auge die beiden Fraktionen der äußersten Linken Mandate gewinnen werden Allein"wir Liberale welden Koloman Szållgegeantriguen und Machenschaften aller Art mit unserem Leibe deden, so lange er seinem Programm treu bleibt. Wir trennen D dasselbe, wir billigen es, weil er auf Wahrheit und Ehrlichkeit beruht und das Wohl des Landes höher sieht als M­artei- und Klaffenvortheile. Und so lange der tapfere Fahnenträger diese Fahne Hochhält, werden ihm die Männer, die sie ihm uneigen­­mäßig angeschlossen haben, treu bleiben und bereitwillig zum Kampfe folgen. Er braucht nur zu rufen. Ein arbeitsreiches Jahr liegt Hinter und, ein Jahr eines politischen und sittlichen Reinigungsprozesses. Wenn nicht Alles täuscht, liegt auch ein arbeitsreiches Jahr vor und, das fortzulegen hat, was 1900 nicht mehr vollenden konnte. Wir treten mit Hoffnungen in dasselbe ein. Dunkel sind die Pfade der Zukunft. Kein kann den Schleier durchdringen, mit dem der göttliche Wille die Zukunft erhüllt, aber wir tragen frohe Zuversicht in der Brust. An der Größe dessen, was wir bisher vollbracht haben, ermessen wir unser Können, schöpfen mir die Beruhigung, daß D­ieses unserem Wollen entsprechen wird. Eins mit seinem König, ist Ungarn unnbesiegbar. Das neunzehnte Jahrhundert, das um die Mitte das ungarische Volk vernichten zu wollen schien, in das Jahrhundert der Verheißung geworden. Das zwanzigste Jahrhundert, in das mir traten, erde für uns das Jahrhundert der Erfüllung ! E. M. Amtsgeschäfte übernommen habe, wird mic­ "auch in Zukunft befeelen. Ich kenne in der Ausführung meines Programm Feine Hintergedanken und keinerlei Rebenrücksicht kann mich in meiner Politik irremachen. Ich fasse mein politisches Programm in den Sag zusammen, daß ich meine Amtsgeschäfte auf der bestehenden staats­­rechtlichen Basis in wahrhaft Liberaler Richtung zu leiten habe. Dieser Grund­­gedanke it da zusammenh­altende Band innerhalb der Partei um zugleich die Scheidelinie von den Gegenparteien.“ O Wann werden die allgemeinen Wahlen stattfinden ? Halboffiziös wird gemeldet, daß der Zeitpunkt der ungarischen Reichratswahlen davon abhängt, ob das österreichische Parlament sie aig aftionsfähig erweisen werde. Sollten die Obstruktionsparteien unterliegen, wird das ungarische Abgeordnetenhaus im Feber oder März aufgelöst und werden die Neuwahlen sofort ausgeschrieben. Sollten die Obstruktions­­parteien siegen, dürften die Wahlen vor Juni kaum stattfinden können. Deterreich-Ungarn. O­­om allerhöchsten Hofe. Seine Ma­­jestät der König und sämmtliche, derzeit in Wien meilenden Mitglieder des Herrscher­­hauses wohnten, wie ung aus Wien am 1. d. geschrieben und idr, in der Hofburg Pfarrkirche dem feierlichen Gottesdienste zur Jahrhundert­­wende bei. Mittag empfing Se. Majestät zuerst den Prinzen Philipp von Koburg- Gotha und hierauf den Beriobten der Erz­herzogin Anna von Toscana, Fürsten Johannes Hohenlohe-Bartenstein, in besonderer Audienz. D­­ie Henjahrsrede Koloman­szcl’s. Zur Jahrhundertwende hat die liberale Partei in Ungarn eine große Redeparade abgehalten. Die großzügige Rede des Mi­­nisterpräsidenten war eine begeisterte Kund­­gebung für die Ideen de Liberalismus, die allein die ungarische Nation befähigen können, ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Auf die Gratulation der liberalen Mitglieder des Abgeordnetenhauses unter Führung Baron Bodmaniczkys antwortete der Mini­­sterpräsident: „Was die jugendliche Begeisterung in mein Herz gepflanzt, das ist durch die Er­­fahrung des Alters in mir befestigt worden. Der Stundenzeiger der Zeit mweist nunmehr auf das dreiunddreißigste Jahr meiner politischen Thätigkeit hin. Mein politisches Glaubens­­bekenntniß trägt die Patina dieser meiner Vergangenheit, und ich bin daher mehr berechtigt, zu sagen, daß Das politische Glaubensbefenntnig auf meinen Zippen nie eine Phrase gemejen it. Die Fahne in meiner Hand war nie ein gelegentliches Dekorationg­­stüd, um politische Erfolge zu­ erringen. Solange ich auf diesem Wosten stehe, thue ich es nicht bloß deshalb, um mich hier zu behaupten. Ich lasse fein Titel dhen meines B Programmes fallen. Ich opfere niemals etwas von dem, was ich für meine Pflicht bprachte, um der etwaigen Nothwendigkeit des Nacktrittes zu entgehen. Ausland. — Die Ereignisse in China. Londoner Blätter melden unterm 1. d. aus Bejing: „Die gestern von den cimesis­t­en Be­­vollmächtigten den fremden Gesandten unter­­breitete Note, in welcher die vorläufigen Forderungen der Mächte bedingungslos angenommen werden, Hat folgenden Wortlaut: ziding und Li-Hung- Tihang nehmen im Namen China Die diesem auferlegten Bedingungen an und bitten um eine Zusammenkunft. Das Wolffsche Bureau berichtet aus Being vom Gestrigen: Enhai, der Mörder des deutschen Gesandten Ketteler, wurde um drei Uhr Nachmittags an der Stelle, wo­ der Mord verübt worden war, mit dem Schwerte hingerichtet. — Der Krieg in Südafrika. (Reuter- Meldung) Eine 200 Mann starke Buren­­abtheilung hielt wenige Meilen­­ nördlich von RNo8Smead einen aus leeren Güterwagen und einigen Personenwagen bestehenden Eisenbah­nzug an und stellte ihn in Brand. Etwa sechzig Mann Kolonial­­truppen, die sich im Zuge befanden, wurden gefangen genommen, bald darauf aber wieder freigelassen. Einige englische Soldaten wurden verwundet. Die Regierung richtete in siebenund­­zwanzig Distrikten der Kapkolonie, einschließlich von Kapstadt, an die treugebliebenen Unter­­thanen einen Aufruf, in welchem­­­iese aufge­­fordert werden, durch die Bildung eines be­­soldeten Truppenkörpers bei der Zurückwerfung der in die Kolonie eingedrungenen Buren mit­­zumilfen. In dem Aufruf wird weiter mit­­getheilt, daß die Buren südlich von Midd­­leburg in die Kolonie eindrangen. Diese Reuter-Meldung ist alarmirend. Sie geü­­bt das Vordringen der Buren über die Eisenbahnlinie von Middleburg ein und offenbart die Rathlosigkeit der Kap-Regierung gegenüber dem unwachsenden Afrilanderaufstande in der Kapkolonie. dr. Legfay, ‚Oberst ‘ Superior v. Sealay, den Direktor des K­asinovereines Dr. v. Szilvásy, Ministerial- ‚raths-Witwe v. Pleininger, Witwe v. Györy, Eün. Rath Schulinspektor Szabó, Güterdirektor v. Balkay, die Advokaten Dr. Sofer v. Kania, Dr. B­roßmimmer, Baboss und Hajnal, ferner viele andere und wie natürlich die fast vollzählig , er­­schienene jeunesse dorée unseres Civiles "und Militärs. Besonders war das D Offizierskorps aller Waffengattungen zahlreichst vertreten. Nach­ 8 Uhr bestieg Kapellmeister Ludwig Grosauer das Podium und eröffnete das Konzert mit dem schneidigen, vom Herrn E. u. £. Hof Photografen Rupprecht kompo­­nirten und unserem populären Herrn Honved- Obersten v. 268 a y gewidmeten „Honved- Indule“ ; der freurige, durchwegs in ungaris­­chen Motiven gehaltene, melodiöse Marsch entflammte einen nicht enden mollenden Bei­­fallsturm und unter „Eisen­a sterze “-Rufen mußte er wiederholt und wiederholt gef jei werden. Aber auch die übrigen unter prächtigen Führung unseres beliebten Kapell meister3 exakt vorgetragenen Programmpiecen, von welchen wir blos die Ouverture zur Oper „Orpheus in der Unterwelt“, den Walzer aus der Operette „Die Schöne von Neu-Nork“, die Lieder „Du mein Girl“ und „Rosa-Doming“ die „Ungarischen Lieder“ und die glänzende „Sylvester-Botpourri" nennen, wurden mit lebhaftem Applaus belohnt und nöthigte das Publikum die Regimentskapelle zu vielen Wiederholungen und stets­ bereitwillig ge­­leisteten Zugaben. Um 10 Uhr wurde das Konzert unter­­brochen und wurden die auf einer Hübschen Etagere geschmackvoll arrangirten schönen Gescinnstgegenstände verlost. Das von luftigen Bemerkungen und geistreichen Aperçus beglei­­tete Tombolaspiel, bei welchem die reizende Tochter des Bürgermeisters, Frl. Elsa v. Gebhardt die Nummern aus dem Glücs­­trade zog, mwährte beinahe bis Mitternacht. Zum Schluffe, bei regitem Interesse und aufs höchste gesteigerter Spielluft, wurden die Zombolatreffer ausgelost von welchen der erste, ein reizendes Rauchtüschchen, srl. Elsa Ritter zufiel. Mit einem Zurch der Militärkapelle und trausenden Elfenrufen wurde das neue Jahr­­hundert begrüßt und bei dem Geklirr der schäumenden Champagnergläser trank man sich in gehobenster Stimmung das „Profit Neu­­jahr” zu. Bereits 1 Uhr war es, als die Jugend in den kleinen Kasinosaal zog, wo der Präses de Arrangirungsfomites, Herr Komitats- Vizenotär Eugen FertSak bei den Klängen der Kapelle Makfkais den Tanz mit der bierummorbenen liebreizenden Tochter , des Herren Bürgermeister, eröffnete Mit leb­­haften, unverfälschten Faschingsanime wurde Terpfichoren gehuldigt und konnten bei der ihrer ausnahmslos h­ochgesteigerten Tanzluft die vielen schönen Tänzerinen, darunter zwei reizende Budapesterinen, den an sie gestellten Anforderungen kaum genügen. Das so überaus gelungene Welt bot einen äußerst vergnügten Webergang von Jahrhundert zu Jahrhundert und wird sicher in allen Theilnehmern eine angenehme Erinnerung zurückgelassen haben. Safino-Hylvertir-Beier. Oedenburg, 2. Jänner. Montag Abends fand in den S­afino- Iotalitäten die vom Kasinoverein seinen Mit­­gliedern arrangirte übliche Sylvester- Soh­se statt und wir beeilen und gleich am Anfange unseres Berichtes zu bemerken, daß die im Feenglanze des elektrischen Lichtes prangenden prächtigen Kasinosäle, wie immer wenn der Kasinoverein etwas veranstaltet, auch diesmal der Nendezbousplag der Elite unserer Gesellschaft waren, welche die Säle, troß dreier Tanzunterhaltungen, die am selben Tage von verschiedenen Vereinen zu­ Ehren ihrer Mit­­glieder , arrangirt wurden, bi aufs lechte Bläschen bejegte. Die Haute volee Hat sie zu­ diesem Abende eingefunden und wenn und der Massenbesuch die vollständige L­iste der Er­­schienenen zu bringen auch nicht ermöglicht, so nennen wir doc die Namen des Bürger­­meisters dr. Gebhardt, E. ung. Honved­­ ar PEN­a E Tagesbericht aus Oedenburg und Westungarn. Tagestalender. Donnerftagn. 3. Jänner. Rathor lifen: Genoveva. — Proteftanten ; Enod. — Grieden: 21 Zulianita. Dedendurg, 2. Jänner. * Deputation beim Sürffen Eslerházy. Die Deputation des Soproner landwirthschaft­­lichen Vereines sprach unter der Führung des Präfeg, Herrn Otto Bauer legten Sonntag Vormittagd 4:12 Uhr beim Fürsten Dr. Nikolaus Esterhágy vor. Die Deputation, welche aus den Herren Baron Edmund Solymojsfy, DOlw­er­t Rupprecht, Alexander Sugar, Ludwig Wolff und dem Brujes de Lofal-Arrangirungstomites, ‚Herrn Dr. Franz Bring bestand, bat­­e. Durchlaucht, das Protektorat der in Sopron geplanten landwirthschaftlichen Ausstellung zu a

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