Oedenburger Zeitung, 1901. Juli (Jahrgang 34, nr. 149-174)

1901-07-02 / nr. 149

»-.—..-—I ss.--.·-- «·-«..— -·Ir’s,s,s..-.-"-.---..s y.« is : ZJutusoLsz Dedenburger Beitung. sGraus-UND Finstern-abk-Gestern Vormittags erfolgte die Besetzung der in Folge Ablebtensdeh­nung Gustav»Stiegler vakant geb vorden evangelischen Pfarrerposteng. Das­ Interesse für den Wahlakt kann kein besonderes genannt werden davon 1615 Wählern nur 617 ihre Stimme abgaben. Der Wahltlatt,­ bei dem Senior Heinrich Nenner als Eirchlicher und Emerich, vd. Fildher Distriktualinspektor, als weltlicher Präses den Borsig führten begann um 8 Uhr Morgens in der evangelischen Kirche und endete um 4 Uhr Nachmittags. Von den 617 abgegebenen Stimmen entfielen 549 auf Friedrich Meny­­härt (Budapest), 67 auf Paul Geistlinger und 14 auf Pfarrer Bröhle, somit wurde Herr Friedrich Menyhärt aus Budapest zum Pfarrer der Soproner Kirchengemeinde als gewählt erklärt. * Te Deum. Samsttag den 29. Juni, am Beter- und P­aultage wurde in den meisten hiesigen Lehranstalten das Schuljahr 19001901 mit einem feierlichen Te Deum abgeschlossen, worauf die Zeugnisse zur Bertheilung gelangten. * Aus dem Stadthaufe­­n der frei­­tägigen Generalvers­ammlung des städtischen Munizipalausschusses, über deren wichtigsten Beschlüsse wir bereits in unserer Samstag­­nummer eingehend berichteten, gelangten noch folgende­­ Angelegenheiten zur Sprache: dem Schauspieler Karl Schroth wird das Stadt­­theater berufs Veranstaltung einer Soiree für einen Abend überlassen. Gegen den Pächter des Hotels „Pannonia“ leitet die Stadt behufs Wiederinstandregung der beschädigten Zentral­­heizung den Brozen ein. Für die Herstellung eines Wasserablaufgrabens zwischen dem Kessel­­bruch­ Steinbrüche und dem Studentenbrunnen werden 350 Kronen votirt. Dem Wirte Josef Gruber wird die von ihm bisher innegehabte Lokalität in der Halle des Vieh­­marktes­ zukünftig nicht mehr in Badıt gegeben, da die Stadt diese Räumlichkeiten selbst benöt­igt. Dem KForstamte wird ein Kredit von­ 400 Kronen bewilligt, damit sich dasselbe an der in unserer Stadt zu veranstaltenden landwirthhchaftlichen Ausstel­­lung wiürdig betheiligen könne. Der Leih­­bibliothek des Klosters der Ursulinerinen wird eine Unterstüßung von 200 Kronen botirt. Das Gesuch der Therese Glozer und deren Mutter um Unterstüßung, veranlagte eine längere heftige Debatte, die mit der Ab­­­weisung des WUnjudhens endete. Auch das Gesuch der Franziesa Trimmel Hätte fast ein ähnliches Schiesal erfahren, wenn sich nicht über Aufklärung des Herrn Dr. Ludwig Demy die Gemüther beruhigt hätten. Die Bitte wurde daher genehmigt. Der Witwe Emilie Zimmermann wird die Auf­nahme in den Gemeindeverband zugesichert. Die Lisung schloß um 6 Uhr Abends. “ Die Schlußfeier in der Oedenburger Rön­­ung. Honved Oberrealläufe, welche am 29. Juni (Beter- und Waultag) abgehalten wurde, verlief in einer ebenso echebenden als glanzvollen Weise. Vormittags um 9 Uhr war eine solenne F­estmesse, die der Instituts- Militär-Seelsorger, Herr Uler. Men­dory zelebrirte und an der der Herr Militär- Station­ Kommandant Generalmajor Arthur vd. Sprecher, Honvedoberst Gabriel, v. 268%Bay, sowie sonst noch viele Stabs- und Oberoffiziere der Garnison theilnahmen. Nach dem Gottesdienste folgte die Defilicung der Honved-Zöglinge vor dem Offizierskorps und war die Haltung der S­ünglinge von einer musterhaften Strammheit. Hierauf besichtigten die Festgäste alle Räume der so zweckmäßig und vornehm eingerichteten Anstalt, worauf die V­ormittagsfeier mit einem Festmahle schloß. Nachmittags um ',6 Uhr begann im Beisein eines sehr zahlreichen und distinguirten Kreises von geladenen­­ Festgästen des Militär- und Zivilstandes der unterhaltende Theil der Schluß­­feier. Er begann mit Frei- und Gerätheturnen und mit prächtigen Turnbildern, wobei der dritte Jahrgang mit Keulen, der zweite mit Stäben, der dritte mit bunten Fähnlein hand­rte und je wahrhaft malerische Gruppen bei der exakten Durchführung der Evolutionen bildeten. So­­dann folgten sehenswerthe Fechtübungen mit Sleuret und Säbel, wobei die Jugend eine erstaunliche Gewandtheit und unwahrhaft ritter­­liche Haltung zeigte. Nach diesen schönen Schauübungen­ war Militärkonzert im Anstaltsparfe und­ zwischen 5 und 9 Uhr Abends Souper A la carte, dem ein animirtes T­anzkränzchen folgte, dad bs zum rechten Morgen währte. Bon Zivil-Honoratioren waren zugegen, der Bizegespan Dr.v. Bain, der Bürgermeister Josef v. Gebhardt, Magistratsrath Dr. Kretsc­hy, Staats­­anwalt Dr. Emerich v. Fischer, Benediktiner- Superior Fidel vd. 268Lfay, Domherr Domnano od i cd, Oberrealschuldirektor Dr. Ignaz Wallner, viele W Professoren der briefigen Mittelschulen, Dr. Lofef vd. Känia und sonstige Advokaten zc. und ein blühender Kranz vornehmer Frauen und Fräuleing. * Primiz. Die absolvirten Theologen des Györer Priesterseminars werden Samstag den 7. d. M. ihre erste Messe lesen. Auch drei Söhne unseres Komitates werden am genannten Tage ihre Primiz feiern. Es sind dies: Philipp Gludonväg aus Laffalva, Johann Huber aus Feheregyháza und Domini Mentes aus Güttör.­­ Der Beamtenverein v­eransstaltete Freitag Abends im Königsgarten ein Tanz­­kränzchen, welches nicht den materiellen Erfolg errang, den man mit Recht erwartete. Zwar mangelte es nicht an anmuthigen Tänzerinen aus den feinsten Streifen unserer Gesellschaft, der Besuch hätte aber besser sein künnen. (Möglich, daß der Termin der Unterhaltung nicht ganz gut gewählt war) Das vielver­­sprechende Vergnügen endete daher schon um '/, 12 Uhr Nachts und so manche unterhaltungs­­luftige Herzen waren arg enttäuscht. Hoffent­­lich wird die nächste Festivität des humanen Beamtenvereines umso besser gelingen. * Footbal- Match Am 29. Juni d. F. beteiligten sich unsere anderen Footballisten an dem in Baden veranstalteten internationalen Football-Match und endete zu Gunsten der unermüdlichen Sopraner. Zwar ergab der Wettkampf das M­esultat 2,2 Goal und könnte somit als unentschieden gelten, jedoch blieb der Vortheil auf der Seite der Unserigen, die von dem zahlreicen Hocheleganten Budlitum wiederholt mit ehrender Anerkennung bedacht wurden. Auch wir freuen uns, diesen neuen schönen Erfolg unseres Footballfinbg registriren zu künnen. * Todessäle. Gestern starb im städtischen Armenversorgungshause Frau Anna Wan­­nerer, die Witiwe de gemejenen Südbahn- Hof-Restaurateurs, im 62 Lebensjahre. — Heute verscht­e, erst 28 Jahre alt, in­folge Zungen-Tuberkulose, Herr Alexander Nyıiry, Schwiegersohn des Präses des hiesigen Militär- Veteranen-Bereiner Herrn Karl Yalf. Herr N­yi­ry war ehedem Geschäftsführer im hiesigen Konsumverein, später Handelsagent, und bekleidete seit kurzem eine einträgliche Stellung als Beamter der Bizquitfabrik in Raab. Er Hinterläßt außer der tiefgebeugten Witwe, zwei kleine Kinder, wovon eines erst ber zirka 14 Tagen zur Welt kam. * Militär- Lieferung. Am 8. Juli 1901 10 Uhr Vormittag findet beim E. u. E Militär, Berpflegs Magazin in Dedenburg, Flandorffer­­straße er. 26, eine öffentliche Offertverhandlung wegen Sicherstellung von Heu, Stroh, Brenn­­holz, Steinsohlen für den Bedarf des f. u. £. stehenden Heeres in den Stationen Dedenburg, Steinamanzer, Güns und Groß Kanizza auf die Zeit von 1. September 1901 Bi­sl. Aug­­ust 1902, statt. * Die Ranzunterhaltung der Oberreal­­schüler zu Gunsten der „Mensa Academica“ fand am 27. Juni in der Billenrestauration statt, bei welcher Gelegenheit Ueberzahlungen geleitet haben: Obergespan Emil Graf Szc­­henyi 5­8, Karoline Leiner 2­8, Eduard Gzih6 1 8, Karl Techet 2 K, Alexander Lenk 1 8, Brofesjor Agacsin 1 8, Brofeffjor Tihanyi 58, Martin Schneider 11, Ferdinand Friedrich 18, Dr. Ignaz Wallner 9 8, Preofessor Dr. 8, AUgh 4 8, Brofessor 3, Farags 4 8, Richard Lenk 1 K, Gyula Weiß 50 b, Heinrich Kugler 2, August L­udwig 1­8, Theresia Schmall­nedht 2 8, Julius Haist 5 8,3. Self 1 KR, N. Lukacz 18, Frau F. Boninjegna 2ER IKE,N­N 18, Eugen Billings­­torffer 2 8, Franz Boninjegna 4 8, Ludwig Hader 2 8, Ferdinand Brudner 1 8, Arthur Nofinef 2, Emerich Nagy 2 8, Geza Kemenes 2 8, Julius Koch 1­8, Eduard Deutsch IR, August Nah 2 8, Alexander Manninger 2 8, Karl Haeberle 1 8, Franz Schneider IE 33 5, in Summa 86 8 85 5, wofür das Arrangirungskomite­­iemit seinen aufrichtigsten Dank ausspricht. * Abschieds-Vortragsabend. Der treff­­liche und in Hiesigen kunstverständigen Kreisen überaus geschägte und beliebte Schauspieler, Herr Karl Schroth, der bekanntlich für die Herbstsaison am Landschaftlichen und Stadt­­theater in Graz verpflichtet ist, gedenkt sich von seinen hiesigen vielen Gönnern und Freunden in einer am nächsten Samstag, den 6. Juli von ihm arrangirten Konzert­­und Theateraufführung zu verab­­schieden. Die Gattin des Konzertgebers, Frau Auguste Schroth Schäfer wird er mit ihm in die Darbietungen des interessanten Abends theilen und außerdem wirkt aus Ge­­fälligkeit für den Benefizianten die beliebte ungarische Nationalkapelle de Herrn Bela Makkai, von ihm selbst geleitet, mit. An diesem Theaterabend werden mit Herrn Sc­hroth( auch) von einer neuen Seite seiner vielfachen künstlerischen Leistungsfähigkeit kennen lernen. Er wird nämlich in Begleitung der Makkarischen Kapelle drei Biolin­­piecen zum Bortrage bringen und si somit auch als gewandter Weiger produziren. Das weitere Programm besteht aus dem Bortrage gewählter Gedichte von Baumbach,­­ aus dem vom Herrn Karl Schroth verfaßten Luftspiele: „Lieutenant dr. Schmetwig’ Ball­­abenteuer”, worin der Autor und seine Gattin beschäftigt sind. Dergleichen in der ober­­baierischen Gebirgsszene „Das Liesel und ihre Bua“, sowie endlich aus dem großen von Herrin Schroth gesprochenen Monolog aus Unzengruber’s „Pfarrer von Kirchfeld“. Der Karten-Borverkauf findet in der Kunst- und Buchhandlung des Herrn Karl Schwarz und am­ Tage der Vorstellung in der Tages­­kaffa im Theatergebäude statt. Kafja-Eröffnung 7­, Uhr. Anfang 8 Uhr. Ende 10 Uhr. * Bar Affaire des Kismartoner Bezirks­­gerichtes. Der vom Justizminister entsendete Rechnungsrevisor Edmund Nagy hat nach fünfwöchentlicher Thätigkeit die Inspieirung des 2 Kismartoner Bezirk­gerichtes gestern beendigt und hat sich sofort nach Budapest zurückegeben.­­ Die Staatsbeamten in Kapubar hielten am 28. v. M. unter Borsig de Bürgerschul­­direktory Wilhelm Györy eine Konferenz ab, in welcher sie sie der bezüglich der Er­­höhung der Bezüge eingeleiteten Bewegung ebenfalls anschlossen. * Der jüngste Hochschwab - Besteiger dürfte wohl der 14jährige Sohn Willy (vulgo Puci) des hiesigen Musiklehrers Herrn Rupancic sein, der mit seinem Vater am 29. und 530. Juni eine ganz respektable Leistung vollführte. Der Aufstieg des 2289 m­ hohen mächtigen Gebirgsfiedes begann bei Thörl, einer Eisenbahnstation der steier­­märkischen Landesbahn, durch das vier Stunden lange Seitenthal von St. Ilgen, welches sich bis an den Fuß des eigentlichen Hochschmab erstreckt, über Buchberg zum Bodenbauer. Hier Nächtigung. Vom Hotel Bodenbauer Aufbruch 4 Uhr Früh. über Traviejeralpen­­hütten, Sagdhütten des Herzogs vd Barma, zum Gehachtbrunnen, förd­ige Gebirgsquelle, von Diez direkte auf das Gehackte, welches eine teil ansteigende, von zerrissenen­­ Felsen gebildete Mulde ist, über deren Rand ein beschwerlicher und Schwindelfreiheit erfordern­­der Steig, das Eisenflammern, Drahtseil, Stiften 2c. gut versichert und neu hergerichtet von der Alpinen­ Gesellschaft „D’ Voisthaler“ (am 29. Juni.d. h. eingeweiht und eröffnet) führt, dann eine Plateau - Wanderung und schließlich zur Gipfelpyramide, man ein Alpenpanorama von unendlicher Aus­­dehnung und überraschender Großartigkeit genießt. Nach einer ausgiebigen Kräftigung mit Speise und Trank und nach einer zwei­­stündigen Naft Abstieg über die reizende Voig­­thalerhütte, Obere Dullwis, Fölzalpe zum Fölzhotel und ohne Aufenthalt nach Aflenz (Bahnstation), wo die Ankunft­­­,­4 Uhr Nach­­mittagd in ganz vberzüglicher Kondition, nebenbei bemerkt, erfolgte. Zur Nachahmung bestens empfohlen ! bon melder ! r­. en 3 _ Da aa Da ee RT RER RE EN re een id

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