Oedenburger Zeitung, 1901. September (Jahrgang 34, nr. 200-224)

1901-09-01 / nr. 200

«-—«.- .­­»-- «"J·"«S«3jitttag,sz1."Sekae«r"·«1"sij«1s."""" W ed Zreis:6xhekker.. Pramumerationd:Breite: Für Loce: Ganzjährig a Kr., Halbjährig 10 Mr., Vierzehjährig 5 Kr, Monatlich 1 Kr. Tu: SH­­ür Muswärth: Ganzzührig 25 Kr., Halbjäheg­ 12 Kr 50 51,­­ Vied­erjährig 6 Nr 25 sr, Monatlich 2 8 20 Hl. WW Administration und Berlag: Yociiisches Fagbcast Bejdrurkerei MERrEd Nomswalter, Grabenuude 121. Belefon Ar. 25. Preis: 6 Seller. nl Seferate nach Tarif. Derselbe wird auf Wunsch überall, in gratis und franco versendet, Annoncen werteige, & bnuem­ents- und Infertiv unds Gen Bühren sind an die Admiril­ration (Grabenrunde 121) einzusenden. Vermittlung durch alle Annoncen» Bureaur. ae Feuilleton, Die Zwillingsateliers. — Bon €. Bellmer. — (Sortregung.) — Und Walter­­­ liebt er Sie? Die Lippen, welche diese f­rage stellten,­­ sommen bleich, aber die­ Stimme Hang jeit. — Ob er mich liebt ? — Ja natürlich — ich glaube wenigstens! Wir Frauen fühlen +3 Boch immer sofort, wenn uns Jemand liebt — und ich glaube, Walter hat sich nur­­ deshalb noch nicht erklärt, weil er arm ist. Doch Sie haben mir ja noch nicht gesagt, ob er jeder frank ist. — Ich Hoffe es nicht! Ich werde gleich nachher zu seiner Mutter gehen! Soll ich Walter von Ihnen etwas bestellen ? — %a, bitte, sagen Sie, Maufi sei hier gewesen und Hätte sich nach seinem Befinden erkundigt. Sie sei sehr traurig über seine Krankheit! Mein Name ist Mauff Collins und mein Bater einer der ersten Millionäre von Ehicagud. Mama ist eine Deutsche, deshalb leben wir auch in Düsseldorf. Doch liebes Fräulein Grahom, bitte, lassen Sie mit B­alter’s Bild sehen. Wählern nur ein Gefallen geschähe, sofern man Ahnen den offiziellen Beginn der Wahlkampagne je früher anzeigt. Denn jeder Kandidat, er möge ein no jo strenger Puritaner sein, dem Wahl­­beeinflußung ein Gräuel und Neinheit der Wahl als Höchstes gilt, muß doch, wenn er einen Gegenkandidaten hat, seine Wahl organisiren. Er muß sich seinen Wählern bekannt machen, muß denselben seine Meinungen und Ueberzeugungen darlegen und doc auch danach trachten, die Wähler ih und seinen Ueberzeugungen zu ge­­winnen. Hiezu bedarf es als Vorspiel der Wählerversammlungen, der Kandidation und dann wieder neuerlicher Versamm­­lungen für solche Versammlung muß aber rechtzeitig vorbereitet und den Wählern zur Kenntniß — Die Preisrichter lieben es nicht, wenn die Bilder vor der Ausstellung gezeigt werden, entgegnete Betty steifen Tunes. — Nur einen Blit möchte ich darauf werfen! Ich mache wohl eine Ausnahme — so ein Nichts, ein Fleineß, unbedeutendes Ding — daß Herrn Lehndorff liebt ! Betty sagte michte mehr. Sie führte die Amerikanerin in das angrenzende Atelier­­ und nahm von dem sich auf der Staffelei befindenden Gemälde die verhüllende Decke ab. — ab — ab — daß ist entzügend ! rief Mausi Collins, jubelnd in die Hände Hauschend. Sie dürfen mir nicht böse sein, wenn ich so spreche! Aber es ist viel, viel Schöner als Ihr Bild — allerdings das Ihre ist ja auch noch nicht fertig ! Betty lächelte. Es war ein schmerzliches, mehes Lächeln, denn der heutige Tag Hatte in ihrem Herzen eine tiefe Wunde geschlagen. Diese kleine, niedlich gekleidete Puppe­ war also in Walter verliebt ! Er liebte sie ebenfalls ! Und Papa, wie sie hervorgehoben hatte, war vielfacher Millionär ! Nachdem Maufi ver­­sprochen, bald wiederzukommen und sich nach Walter’s Befinden zu erfundigen, ging sie. Still und nachdeukend saß Betty eine Weile bewegunglos da. Wenn sie selber und Walter =­ Der Strategie Aufmarsch). Oldenburg, 31. August. No zwei Tage deril­ngewißheit und das Land wird,endlich,genau willen, wann der Kampf um die Abgeordneten-Mandate ) sein so gefährliche Sache, die man wie ein entbrennen wird. ES hleibt nämlich der formelle Beil über den Zeit: | Augenblic sorgfältig hüten muß, werde in dem, am näcsten Montag | Bolfepartei, Radikale, stattfindenden Ministerrathe erfolgen und dann in aller Form N­echtens Sr. Majestät | Terrain, wogegen auch den liberalen zur Genehmigung unterbreitet werden. Zu dem wirklich so, und das „N. PB. I.“­­ glaubt es mit aller Bestimmtheit versichern zu können, so sehen wir wahrhaftig nicht ein, weshalb die Offiziösen sich mit solcher ‚Beharrlichkeit aufs Dementiren vor- Aber alle offiziellen Kommuniquss sind so sehr gewunden und geschraubt, daß man ihre V­erläßlichfet fragwürdig finden muß. Bielbeigt wollte der staats­­fluge Ministerpräsident den oppositionellen Parteien so wenig als möglich Zeit zum strategischen Aufmarsc lassen. ‚Jedenfalls ist es uns unerfindlich, was sonst Herr dr. Szeril veranlaßt haben künne, seinen Plan so lange geheim zu Halten und bis zum legten Augenblicke die ganze politische Welt im Glauben zu lassen, da8 die dem Hause vorliegenden wichtigen Gelegentwürfe, wie jene über die Komitats­­punkt der Reichsjagd-Auflös­ung :legen. . fassen, Die­ bosnischen Eisenbahnen 2c., noch­­ gebracht werden, und überdies müssen im von Diesem :Reichstage werden erledigt , den Wahlbezirken mir größerer räumlicher werden und daß derselbe auch noch ein Ausdehnung und mehreren größeren Ort­ Smdemnitz) zu­ verhandeln haben werde; — aber wenn nun schon einmal das Gegen­­theil beschlossen ist, so ist das doch feine­rhaften oder Gemeinden an an ver­­schiedenen Orten diese Versammlungen wiederholt werden. Hiezu bedarf es — von allem Anderen abgesehen — auch der­zest. Deshalb bestimmt auch das Gejäß eine gewisse Minimalzeit, die zwischen der Auflösung und dem ersten Wahltag verfließen muß. « Die Volkspartei hat bereits in jenen drei Wahlbezirken u­nseres Komitates,in deren sie auf die Ueberzahl ihrer Kämpen rechnen zu dürfen glaubt,nämlich im Kapuvarer,Csornaer und Warasdorfer Bezirke,den strategischen Aufmarsch be­­gonnen und ihre Herolde,ihre Hetz­­kapläne­ feuern eifrigst zum Vordringen an,aber die Truppen,deren sie sich ver­­sichern,gehen nicht für ihre wahre politi­­sche Ueberzeugung,sondern nur kraft der Ueberredung ins Zeug,som­it fehlt eigentlich der volksparteilichen Bewegung jede moralische Basis,denn die Armee taugt von vorneher ein wenig,die nur parordieficht und nicht weil sie von der Gerechtigkeit ihrer Sache,wie die­ bei dem liberalen Heeresbamc der Fall,überzeugt ist. Die Opposition dürfte,wie sich’6 jetzt schon zeigt,nichts unversucht lassen, ein Paar geworden wären,würden sie auch in Zukunft schwer zu kämpfen haben;selbst dann,wenn sie den großen Preis wirklich erhielten! Während Walter, wenn er die Milionärstochter als Gattin heimführte — diese Erkenntniß fiel schwer auf Betty’s Herz und sie beschloß, ein großes D­ach, unendlich großes Opfer zu bringen. Mit dem Arbeiten war es Heute nichts. Ihre Gedanken flogen stets von der Leinwand hinweg. Betty sprang also auf, verschieß die Atelier und ging in das Haus, wo Walter mit seiner Mutter lebte. Die gute, alte Frau Lehndorff trat ihre mit sehr besorgter Miene entgegen. — Er ist recht frank, jagte sie, er hat starres ieber und spricht so wirres, unsinniges Zeug durcheinander, daß mir ganz angst wird. — Ich werde die Nacht mit Ihnen zusammen machen, Mütterchen. Nur Muth! Mit Gottes Hilfe und unter unserer Pflege wird er schon bald gefunden ! — Ad. 83 ist Schrecklich, fuhr die Mutter fort, er träumt und spricht immerzu von einer Maus, die er um sich zu haben meint. Ich weiß nicht, wieso gerade ein solches Thier eine so große Rolle in seinen Phantasien spielt Bange, schwere Nächte Hindurch macht wichtiges Staatsgeheimniß 518 zum festen Mögen Korjuthianer und Ugronisten immerhin ihre ordre de bataille ausgeben, sie belegen doch unhaltbares die P­rogrammreden. ede ! a9» Wenn Sie Ihren Geschäftsumsatz heben wollen, dann annonciren Sie! EP i­ an N ME EEE NA Fe 0 a 5 nn nal Si. 4 and Daknf 7, Zb0 Sigi nn NER NG

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