Oedenburger Zeitung, 1902. Mai (Jahrgang 35, nr. 101-122)

1902-05-01 / 100-nr. 101

Ei­ tagfein"soll vielmehr noch ammende Magnung an und Alle ten, die wir unser Baterland lieben, die tungenen Freiheiten zu wahren und­zulauen, stets aber auf der Wacht zu jede offene und verdeckte Den Sozialdemokraten gehört die Zukunft, denn sie kämpfen für den ahten Liberalismus. Wir Alle wollen ‚geistigen Fortichritt, die Wahrung En welche die der­ ganzen Mensch­­sind; allein alle unwarnendes Beispiel möge je­e Ausschreitung, jede ungeießliche Agitation dienen, die immerdar­t jeder Reaktion die Wege ebneten. Wer zu­­er gewollt, hat nicht? erreicht, rechnet in dem Rettgeist! Seid zähe, aber nicht !, seid tapfer, aber nicht verwegen. Welt läßt sich nicht zurück­trauben, am m gehört sie den idealen deen. Dr. phil. K. H. Wesenburger Zeitung. Abgeordnete Nejji Hätte sich Dieselben er­­sparen künnen, wenn er gewartet hätte bis der Minister auf die Behauptungen Tóths ge­­antwortet haben wird. Der lethte Redner des Tages war Nikolaus Szemere, der Lehren aus dem Buren­­krieg zog und dem Wunsche Ausdruc gab, daß auch unsere Truppen von religiöser Em­­pfindung beseelt seien, einen so trefflichen Geist befunden sollen wie die Buren und auch so gute Schügen seien wie diese. Er verwies auch auf die Vorbereitung der Schweizer Jugend zum Vertheidigungsdienste und regte sich warm dafür ein, daß das Scheibenschiegen auch bei ung zum nationalen Sport gemacht und daß die Jungen vom zehnten Jahre an mit der Handhabung der Waffen vertraut gemacht und im Scheibenschießen geübt werden. Dadurch werde im Verlaufe von Jahren auch die Militärzeit herabgejegt werden können. Nach der vom Hause mit lebhaften Bei­­falle aufgenommenen patriotischen Rede Sze­­mere’s wurde die Debatte abgebrochen. 1. Mai 1902. Pas Honvedbudget. Oedenburg, 30. April. Nach der in geringer Sigung de Abge­­netenhauses erfolgten unveränderten nahme des Justizbudgets, sowohl i Allgemeinen als in den Details, leitete er ent Ste­rb den Poranschlag des Adesvertheidigungs-Ministers 1902 mittelst längerer Rede ein und pfahl dieses Budget zur Annahme. Die nabhängigkeitspartei nahm selbstredend sofort nur energisch Stellung gegen die Vorlage und ‚ durch den Abgeordneten Johann Toth­ler ablehnendes Votum motiviren. Der nannte warf der Regierungspartei Hyper­­galität vor, bemängelte, daß der Honved­­ister sein Programm entwickelt und die­­tion über die militärischen Pläne nicht nuirt. Eritisirte das im Amtsblatte ves­­entlichte allerhöchste Handschreiben, in welchem der Feldzeugmeister , Baron Jefervary aufgefordert wurde, seine Dienste dem Lande weiter zu­­weihen und erklärte dieses nicht intrasignirte Handschreiben für ungiltig und fassungswidrig. Ferner trat er für Die­­ Errichtung des selbstständigen ungarischen eeres ein, da die heutige ungarische Landwehr der gemeinsamen Armee verschmolzen und ihrem Geiste beseelt sei. Er verlangte Erklärung darüber, ob es wahr sei, daß drei Generalstäbler vom Kriegsminister Honvedministerium kommandirt wurden, daß der Minister ebenso verneinte, wie die Behauptung, daß die der Honvedschaft zuge­­­theilten . Generalstabe-Offiziere unter dem Kommando des Kriegsministers stehen. Als Tsth fi dann darüber aufhielt, daß die andwehr - + Offiziere der D­eutschen Sprache tig sein müssen, um Majore werden zu n, tief Nejji, als obligater Zwischen­­im Streite: „Schmach und Schande !“, worauf Baron Yejervary erwiderte , haben seinen Begriff davon ; erst lernen gi­e maß, dann rufen Sie „Schmadh und Auf diese Worte Hin, lärmten it "und Genossen, weil der Borfigende änsel den Minister nicht für seinen Bwischeneuf zur Ordnung rief. Nachdem T­ó­th seine von der äußersten mit Elseneufen aufgenommenen Aus­­führungen geschlossen hatte, reflektivte Minister­­präsident Sz 6 LI auf dessen das allerhöchste Schreiben betreffende Kritik. Er erklärte, abe dasselbe nicht kontrasignirt, weil seine emission vorlag und weil das Schreiben nicht den Minister, sondern an die Person des aron? Fejszpäry gerichtet war. Von­ner­ Ben der ©.­U. N­L.1848 künne so seine Rede sein. Dann unternahm es si abermals sich an dem Honved-Minister ben, indem er sagte, er sei ebenso Offizier D., wie der Minister, nur sei er ein ju­nger, der Minister aber ein österreichischer­t, und er sei gewählt worden, während nister derfommandirt sei. Dem gegen­­rwiderte Baron Yejerpäry, eh­er seiner starren Ausdrüche und der OD Ernennungen. Seine Majestät der König Hat den Richter an der Fünfficc­ner königlichhen Tafel Buftan Vermes zum überzähligen Richter an der Kurie ernannt. Ferner ernannte der Monarch die Szegediner Handelsgerichte-Reisiger Ludwig Szarvady und Mar Weiner zu Kommerzienräthen.­­ Das SHarrouffel und Burnier aus der Zeit der Hunyadis wird am 16. und 17. Mai in Budapest stattfinden. Für das Fest, dem ein glänzender Erfolg gesichert erscheint, befindet nicht nur das große Publi­­kum, sondern auch der Hof äußerst lebhaftes Interesse, wie es noch bei seiner ähnlichen Rettlichkeit der Fall war. Dieses Interesse offenbart sich nicht nur darin, daß Se. Ma­­jestät beide Vorstellungen mit dem aller­­höchsten Besuche auszeichnen wird, sondern auch­ in der seltenen Auszeichnung, daß an den Testspielen mehrere Erzh­erzoge und Erzherzoginen persönlich mitwirken werden. O Der Kronprinz­ von Siam in Yuda­­pe. Kronprinz Mahba Wajiramudh von Siam traf gestern Dienstag Abends ?­che mit seinem Gefolge aus Wien in unserer Hauptstadt inkognito ein. Der Kron­­prinz hat mit dem Obersten Bhya N Raja­­walabh, Hauptmann Zuana Sarra­­jed bh und dem übrigen Gefolge im „Hotel Hungaria" Absteigequartier genommen. Mi­­nisterpräsident SzEll Hat den Konzepts- Adjunkten im Ministerpräsidium Alfred Drasche-Laz­ är dem Fronprinzen bon Siam zur Dienstleistung zugetheilt. Der fürst­­liche Gast gedenkt drei bis vier Tage in Budapest zu vermeilen.­­O Das deile Mittel. Aus Yeher templom wird gemeldet: Um der Au­­­swanderung thatkräftig zu steuern, Hat Aderbauminister Daranyi in dem Sularer BORDUSHIESE Sechzigs Familien, die eben nach Amerika auswandern wollten, an­­gesiedelt, indem er ihnen unter dortheilhaften Bedingungen gute Aderfelder und Sandflächen für Weinbau anmies . Die Kroatische Negrikolardepa­tation beschloß, ihre Forderungen im Rahmen eines besonderen Nuntiums zu formuliren und der ungarischen Deputation zu übermitteln. Das Nuntium wird, gegen Mitte Mai veröffentlicht werden. Gleichzeitig gelangen der Nuntium-Entwurf Dr. Erbanich’ und der Antrag Dr. Franks zur Veröffentlichung. Ersterer fordert, maßlol in der Form, die finanzielle Selbstständigkeit Kroatiens, während der Dr. Frankie Antrag in wahrhaft aufsieglerischer Tonart das ungarisch-kroatische Verhältnis erörtert.­­ Bevorstehende Abgeordneten - Wahl. Bekanntlich Hat die Bün. Kurie das BecH- baradber Mandat Defiter Egrys annullirt, wodurch im erwähnten Bezirk eine Neuwahl noth­wendig geworden ist. Die Wahl­­bewegung ist bereits im vollen Zuge. Die Volkspartei schaart sie wieder­um Michael Bedella, der bei den allgemeinen Wahlen gegen Egr­y unterlegen war ; die Kossuth- Partei dürfte den gewesenen Abgeordneten Franz 3­eBen$Ey kandidiren. Ausland. — Königin Bilfelmine. Dem im Schloß Zoo am 29. d. Früh ausgegebenen Bulletin zufolge, verbrachte die Köni­gin eine ruhige Nacht ; alle Symptome deuten auf ene Besserung im Befinden der Kranten Bin. — Die Wahlen in Frankreich. Von 589 Wahlen, sind 588 Ergebnisse bekannt. Das Wahlergebnis im Departement Haute- Loire konnte noch nicht endgültig festgestellt werden, da in einem Orte die Wahlurne wegen vorgenommener Unregelmäßig­keiten versiegelt werden mußte. Nach der legten Statistik des Ministeriums sind von den Gewählten 248 Ministerielle und 163 Oppo­­sitionele. Außerdem ist die Mehrzahl der 177 Sitzwahlen für die Ministeriellen günstig. Die Blätter der Opposition bezeichnen diese Statistik als durchaus unwillkürlich ; that­­sächlich seien 213 Antiministerielle, 186 Mi­­nisterielle und 15 Deputirte, deren Stellung zweifelhaft sei, gewählt worden. Jules Lemaitre screibt im „Echo de Paris“, die Nationalisten würden mindestens 46 Mandate gewinnen. Das würde genügen, um den weiteren Bestand de Mi­­nisteriums Walded-Roufffeau unmöglich zu machen. Der sozialistische Gegen­­kandidat Millerand’&, Chaupin, der über tausend Stimmen erhielt, hat bisher noch nicht erklärt, zu Gunsten Millerand’s zurücktreten zu wollen. Die Nationalisten halten daher die Wahl ihres Kandidaten Behin für nicht un­wahrscheinlich. — Die Lage in Yaßland. Der Minister · deannern Plehwe ist au­s Moskauind Charkow eingetroffen Und nach Poltawa­­weitergereist Hier ist die Lage äußerst beun­­ruhigend, weil nicht nur in der Be­völkerung der Städte selbst Währung herrscht, sondern Handstreiche auf die Städte von den Bauern der Um­gebung zu befürchten sind, die sich in Aufr­uhr befinden. Insbesondere it die Bewegung in den Bezirken von Postoma und Charfom eine besorgnißerregende, weil die Bauern, die in­folge der Mißerten unter furchtbarer Noth zu leiden Haben von en Agenten aufgestachelt werden. —. Anttisemitische Ausschreitungen. u Algier. In Konstantine, wo die Anti­semiten unterlagen, kam 'es gestern Abends zu Ausschreitungen. Es wurde der Versuch gema E­ d Die Läden von AYuden zu plündern, ‚maß jedoch von der Gensdarmerie verhindert wurde. r­­in das Desterreig-Ungarn. 3­ 5596/1902? _ Communal-Beitung, | Amtlihe Publikationen der Kommune Vedenburg. Snfolge Erlasses Zahl 313.17. ddtto 26. April 1902 des Hohen Jüngl, ung. Aderbauministeriums bringe ichh zur allgemeinen Kenntniß, daß das österreichische Ministerium des Innern die Einfuhr von Schweinen aus Oedenburg nach Oesterreich verkos­ten hat Eopron, am 28. April 1902. Dr. Iran; Print m. Ps 4 Vürgermeijter-Stellvertreter. _ Kundmahung. ERRHPEIETEE Zahnarzt DR. P. von RÄTHONYI wohnt und ordinirt 20 vom 1. Mai 1992 an SOPRON, Grabenrunde Nr. 72, I. Stock, vis-A-vis dem Lenck’schen Durchhause. «

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