Oedenburger Zeitung, 1902. Juli (Jahrgang 35, nr. 149-175)

1902-07-01 / nr. 149

1.Juli 1902 Oedenburger Zeitung. Professor Tibold Reßner von hier nach Pannonhalma(Martinsberg)versetzt.An seine Stelle kamt Professor Meßlönyi aus Eßtergom(Gran)nach Sopron. «Ricitätische5.Unter Kommando seines Obersten Alfred Schwaab marscherte heute Fruhdashterstatwmrte 18 Honvéd Infanterie Regiment zu den Feldübungen nach Koßeg (Guns ab Gestern traten die Zöglinge der hiesigen Honvéd Oberrealschule Ihre Ferien an Viele ihrer verließen mittelst»Raab-Oedenburg- Ebenfurter«-Eisenbahn die Stadt,behufs Ueberwachung der Einwaggonitung erschien an vådi Hauptmann Max Lähne am Bahnhofe. « «Zcenekiinigk.Notat­.Der Soproner Advokat Dr.Eugen Boer soll,wie wir vernehmen,zum subst.hön.Notar nach Pocs ernannt worden sei an Boöy der in unserer distinguirten Gesellschaft eine sehr beliebte Persönlichkeit ist,hat mit Bezug an diese Ernennung auch schon von seiner Seite als Massakurator der Felks’schen Konkursmasse, cis­ gedankt-Desgleichen wird uns mitgetheilt, daß der hiesige Landes-und Wechselgerichts- Advokat,Dr.Theodory­ Hanny,zum Notar in Kilmarton an Stelle des verstorbenen Rotar«Kaprinai gewählt wurde Auch Dv Hanny’s Scheiden aus Sopron wird in den hiesigen Elitekreisen sehr bedauert. sYürger Schuke in Hopww Wie wir zu unserer größten Freude erfahren,wird in Sopron demnächst eine Bürgerschule errichtet werden Der Schulinspektor hat in dieser Angelegenheit vom Kultusministerbereits Instruti­onen erhalten Wir kommen noch auf diese sowichige Angelegenheit zurück . s Rettungshausverein Der Ausschuß des Oedenburger Rettungshausvereines hat gestern Vormittag eine Sitzung abgehalten,in welcher nebst einigen belanglosen internen Ans­gelegenheiten,auch noch über die die artige Verpachtung des Grundkomplexes ab Michaeli 1902 Beschluß gefaßt wurde.Der Ausschuß einigte sich dahim das Grundstück in Par­­zellen auf nur ein Jahr zu verpachten, da Aussicht vorhanden ist, daß die Regierung bereits im Laufe dieses Sommers mit der Bereinleitung sich in Verbindung geben wird, um hier ein Rettungshaus für verwahrloste Kinder zu erbauen. * Primiz. Der Diakon im Karmeliter- Orden, Jeromos­ Tuba, der gestern vom Bischof Grafen Nik­laus Szchenyi zum Briester geweist wurde, wird sein erstes heiliges Mekopfer in jener Heimat­gemeinde Keczül (Komitat Sopron) am 6. Juli 1. 3. darbringen.­­ Beförderungen. Die Soproner Beamten der Südbahngesellscchaft Julius Krauß und Michael Simonig wurden in eine höhere Gehaltsklasse befördet. Julia Krauß wurde zugleich zum Kontrollor ernannt. * Die Amtsstunden bei der Zentrale der Naab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn werden, wie mir s­chon berichtet haben und jebt ofiziell verständigt werden,­­vom 1. Juli bis 31. August, also zwei Monate hindurch von Morgens 8 Uhr bis Nachmittag 2 Uhr abgehalten. Vom 1. September abgefangen wird wieder die jenige Eintheilung, von 8 Uhr Früh 6is 12 Uhr Mittag und von 3 Uhr Nachmittag bis­­­,6 Uhr Abends ins Leben treten. * Wahl zumife. Oberkantor. Alexander Keufeld in Nikolsburg, ein Sohn der Ge­­meinde Ladenbach, wurde zum Ober­­fantor in Nürnberg (Baiern) gewählt. Samstag weilte er in Ladenbach, um sie von seinen betagten Eltern zu verabschieden. * Footbal- Matsch. Das interessanteste „Matsch“ der Heurigen Sportsaison war jeden­­falls das gestrige. Bei schünem, nur etwas zu schwülem Wetter und reger Theilnahme des Soproner Publitums ging das „Matsch“ vor sich. Dem ersten „Goal“ erlagen die Budapester. Eine unbeschreibbare Freude und großer Jubel ermächtigte sich des Publitums bei diesem „Goal“. Es gelang jedoch in der ersten Hälfte­­ der Spielzeit auch den Ramblern zwei „Goal“ ‚nach­einander zu schießen, und so begann die ‚zweite half time mit 2:1 zu Gunsten der Budapester. In der zweiten Hälfte der ‚ Spielzeit ‚gelang es se­wohl den Sopronern, al auch den­­ Ramblern den Ball in das R 8 Shor zu bringen. So ergab sich dann als End­­­­resultat 3:2 zu Gunsten der Gäste. Dieses „Matsch“ bewies am esklatantesten, welche erquiffte Form der Soproner Football­ Klub seßt sc­hon befist, da ihm die gemiegtesten Footballspieler der Monarchie gegenüberstanden. Nach dem „Matsch“ fand eine sehr animirte Tanzunterhaltung im Bärogliget statt. * Ein Offizier als Wechselfälscher. Wir berichteten seinerzeit, daß der auch hier in die Honvedoberrealschule als Professor eingetheilt ge­wesene Oberlieutenant Michael Cisterer unter Anklage der Wechselfälschung gestellt wurde. Cißterer befindet sich seit einem halben Jahre in Untersuchungshaft. Durch die Fälschungen sind mehrere Soproner und Peczer Geldinstitute zu größeren und kleineren Verlusten gebracht worden. Das Militärgericht hat fest über den Wechselfälscher das Urtheil gefällt und erhielt Cipterer vier Jahre schweren Kerferg, ohne Einrechnung der Unter­­suchungshaft. Die Verlustträger wurden mit ihren Ansprüchen auf den Zivilrechtsweg bermwiesen. * Zur SKennstniß. 3 dürfte nicht all­­gemein bekannt sein, daß von der Station Spopron der Raab- Oedenburg - Ebenfurter Eisenbah­n nach Hochschneeberg über Lalla - Yjfalu = Sollenau Radfahrfarten (Aus­­flugs farten) zur Ausgabe gelangen. Diese Rück­­fahrfarten haben eine sechstägige Güftigkeit und berechtigen zur beliebigen Fahrtunterbrechung gegen Anmeldung in der betreffenden Station. Diese für die Hin- und Rückfahrt bei Benübung eine beliebigen fahrplanmäßigen Personen­­zuges giltigen Fahrkarten können jedoch nur im Zeitungsbureau des Heren N. Blum (Szchenyi-Plab) gelöst werden und beträgt der Preis einer solchen Fahrkarte für die II. Wagen- Hafte 14 Kronen, für die III. Wagenflasse I Kronen. * BolksBibliothek. Der Transdanubische Kulturverein spendete über Ansuchen des Bor­­standes der Gemeinde Lajta-PBordany derselben eine aus 173 Bänden bestehende Bibliothek. Der Borstand spricht auch auf diesem Wege für die Spende seinen innigsten Dank aus. * Ertrunken. Au­sßimpäcz wird uns gemeldet: Ein sehr zahlreiches leidtra­­gende­s Publitum gab dem Lajta-Ujfaluer S-jährigen Sinaben, Karl Marscchalkto das legte Geleite zum Grabe. Das Kind ist nämlich in der Leitha ertrunken. In den Gemeinden an der Leitha ist es üblich, daß die Kinder die vom Stuffe mitgeführten Baumäste, Blätter und Aehnliches Herausfi­c­en. Dieser Tage spielten nun mehrere Knaben am Ufer der Leitha in der Gemeinde Lajta-Bordany. Da kam ein großer Ast Herangeschtrommen. Zwei der spielenden Kinder wollten denselben an sich bringen, wobei aber der unglück­che Kleine Marschalk­ö das Gleichgewicht verlor und in das vom Gegenwetter ungewöhnlich starr angeschwollene Wasser stürzte. Die Hilferufe des Kleinen blieben leider erfolglos. Marjchalko kämpfte eine Zeit lang mit dem reißenden Element, verschwand jedoch alsbald vor den Augen seiner Spielgenossen in den Fluthen. Den näc­hssten Tag wurde erst seine Leiche in Vimpacz Hinter der Mühle aufgefunden und auch dortselbst beerdigt. Derlei Unglückssfälle haben sich dort schon öfter zugetragen, es wäre daher doch schon einmal an der Zeit, daß man Kinder zwischen 5—10 Jahren nicht aussichtslo­s am Ufer des Leithaflusses spielen und vollends Strandgut bergen lasse, denn so ist es sein Wunder, wenn die Wellen ein Opfer nach den andern fordern. * Aus Agfalva (Agendorf) berichtet man: Am vergangenen Freitag hat der Strestarzt Dr. Breuer in den Schulen die Trachom­a- Untersuchung­ vorgenommen, jedoch seinen Fall Konstatirt. Von den 220 Schulpflichtigen waren beiläufig 40 Perzent ab­wesend und zwar wegen des seit mehr als einem Monate grafiirenden Keuchhafteng. Hoffentlich wird die zweimonatliche Ferienzeit zur gänzlichen Er­­holung der Kinder beitragen, damit am 1. Sep­­tember das neue Schuljahr mit regelmäßigen Schulbesuche begonnen werden kann. — Große Panik erregte in der vergangenen Woche ein wuthfranfer Hund des Agendorfer Landwirthen Michael Strammer, der nach langer Verfolgung vom Ortsvorstande Johann Huber erschossen wurde. Nachdem möglicher­­weise mehrere Hunde gebissien wurden, hat die sämmtliche Gemeindevorstehung angeordnet, Hunde 40 Tage lang an die Kette zu legen. — Die fühle und regnerische Zeit, welche heuer so lange andauerte, hat das Neifen des Ge­­treides verzögert und wird mit der Ernte erst in zwei Wochen begonnen. Im Allgemeinen verspricht man sich einen guten Ertrag. Die darum beeilen sich die Weingartenbefiger mit de 8 Trauben beginnen fest zu blühen, ersten Sprigen gegen die Peronogpora, wäre sehr er­wünscht, tretene warme und heitere Witterung, welche die Bangigkeit des Landwirthes um seinen Ernte-Erfolg wieder zerstreute, auch andauern würde, damit er den Segen seiner Bemühungen vom ganzen Sabre glückich in seine Scheuer­n bringen künne. * Eine Bühne That. In Czorna wurdee dieser Tage der Jahrmarkt abgehalten. Auf der Straße rarte im beschleunigtem Tempo ein Wagen daher, als eben ein Bettler über die Straße kam. Der Bettler, An Krüppel, auf jeden Fall unter die Pferde der Kreigthierarzt Wilhelm Ti wäre, erathen, wenn Er­nymnidze mit Gefährdung seiner eigenen Sicherheit vor die Pferde sprang, die Zügel faßte und so den armen Menschen gerettet hätte. * Abermals ein Schadenfeuer in Sy­­rd: B­arand. In Szabad-Bära­nd, wo — wie s­chon uns gemeldet — am borigen Freitag ein Brand mehrere Objekte vernichtete, brach am Samstag darauf abermals Feuer aus. Neun Häuser, acht Frucht­speicher, so­wie mehrere Schweinen verbrannten. Der angerichtete Schaden ist groß, i­n den Spitaldach gefallen. Der in der Wienergasse Nr. 4 wohnhafte Wirthschafts­­bürger Franz Bölzmann fiel gestern Nach­­mittags von der Brüce über den Spitalbach, im Durchhause zwischen der Grabenrunde und NRofengasse (Zech’sches Durchhang) ins Wasser. Zum Glücke zog ei Pölzmann, der be­­rauscht war, beim Sturze seine erheblicheren Beilegungen zu. * SHpfer der Liebe. Wir berichteten seinerzeit, daß die Dienstmagd Karoline B­o­­[ovits, die bei dem hiesigen Kaufmanne Moriz Hader in der Elisabethgasse Nr. 13 bedienstet war, wegen verschmähter Liebe in selbstmörderischer Absicht LZaugenessenz trank. Seit dieser Zeit Hat fi ihr Zustand fort­­während verschlimmert, bis sie in Folge der inneren Beilegungen heute Morgens starb.­­ Brutalität. Dieser Tage schlenderte der Lütterer Schafhirt Josef Gäl auf der Straße von Endred. Plöblich sprang das sed­s­­jährige Söhnchen Franz des Landwirthes Josef Kuflics aus der spielenden Kinderseehaar und rannte zufällig an Gas an, welcher dem Knaben mit seinem Stade einen derartigen Hieb auf den Kopf verjeßte, blutüberströmt zu Boden fiel. Gegen den rohen Thäter wurde bei dem Bezirkgerichte in­a­­puliär eine Anzeige erstattet.­­ Gasuntersuchung. Prof. Josefgarag­e hat hier gelegentlich der Gasuntersuchung im Monate Juni folgendes Resultat­ions­statirt: Drud. Beuchtkraft. Das Gas war von Gasen und Ammoniakfret s auf dem Gedenvurg et gant unb­ekannte Vom 24 Juni bis heute waren folgende Geburten Dem Josef Mandel Kellermbecher und Gattin Grunzwerg Estherem Knabe dem Johann Holzmann Dhurmst und Gattin Marie Welleh ein Mädchen; dem Emeric Hildes­­heim Schustermeister und Gattin Elisabeth Petkopics ein Mädchen ; dem Zulius Huber Bahnbeamter und Gattin Brigitta Szlama ein Mädchen; dem­­ Michael Pet Gar­­dist und Gattin Anna Roszmann ein Knabe; dem Dr. Bela Meller Zahnarzt und Gattin Adele Markovits ein Knabe; der Susanna Limberger geb. Gröshl Wirthschafts­­bürgerin ein Knabe; Katharina Krenn Taglöhnerin ein Knabe; dem Georg Nemeth Kutscher und Gattin Rosalia Sardy ein Mädchen. Verkündigungen: vatier und Leni Ungar geb. Frankl­er.­Neustadt; Mar Ebel Kutscher und Anna TH Dienstmagd Sopron; Alexander Stejfel Bri- Nathan Luria Sodamafjer-Fabrikant und Sojefa Winkler Sopran. Cheschließung: Bimmermeister und Mathilde Schwarz Dienstmagd Sopron. Todesfälle: mord ; Samu­­el, 79 $., Marasmus; Thekla Mattasits, 15 M., Majern ; Christine Kank­sär­en. Salmer, 598.’ Kristof Dreicher, 28 3., Selbst­ wenn die jeßt einge daß das Kind Witwer Johann Kovacsied 1902 VI. 2. 1>°—mm. 12:—Normal-Kerzen. n " 6. 12:1 " 12: m " ne er 1 » I « 16. 12- 3 " 12 ° 2 n " 23. 12 °— „ 122 » , rue he i gain '

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