Oedenburger Zeitung, 1902. Oktober (Jahrgang 35, nr. 225-251)

1902-10-01 / nr. 225

»A­­.. ;- % SE Ba Freis: 6 Seller. Pr Brännmerations: Preife: ür Loco:­ar hrig 20 Kr., Halbjährig 2 Kr., Vierteljährig Für Auswärts: Ganzjährig 25 Kr., Gutfähg 12 Kr 5091, 1 ” imi Ser, Monatlich 1 Kr. 70­9­6 25 Hl., Monatlich 2 fr. 20 SI. Mittwoch, 1. Oktober 1902. ehenburger Beifal­l Politisches Tagblatt. ana nl x Administration und DBerlag: Buchdrukerei Alfred Gmtwalter, Grabenrunde 11, . „. Mr 225. reis: $ Seller. Inserate nach Tarif. & ö Derselbe wird auf Wunsch überall in gratis und franco versendet, Telefon Nr. 25. Vermittlung duch­ alle Annoncen-Bureaus. Annoncenaufträge, Zbhonnen­ent, und Infertiond­­büh­ren sind an die Administration (Grabenrunde 121) einzusenden. Ge j Qedenburgerzeitung Mit 1.Oktober beginnt ein neues Abon­­nement auf die,,Oeden«burgerZeitung«;die­­selbe bringt als Beilage das ·’,,flkulkrirte Honningsbl«att« gediegene, BECTNR Wochenschrift mit pracht­­vollen Bildern. 2 Minerätreiinde Abonnenten erhalten — so lange der Vorrath reicht — entweder ein komplett geheftetes Exemplar des hochinteressanten Kriminalromanes „Der Fall Namjan“ von 5. Eduard­ Pflüger, oder die äußerst [spannenden Romanes „Dämonische Mächte“ ‚von Hermine Staufenstein ME gratis! Im Laufe des nächsten Quartals be­­ginnen wir den ebenso fesselnden, als gemüth­­reichen Roman „Die Armenhaus-Prinzesin.“ Abonnements-Preis der „Oedenburger Zeitung“ rammt Zustellung ing Haug : viertel­­­jährig 5 Kronen Loco Dedenburg­­ ; Auswärts : vierteljährig 6 Kronen 25 Heller. BER für die illustrirte Sonntags-Bei- BEE- lage 30 Heller pro Quartal separat. II. Sandeskongreß der Tedjniker. Dedenburg, 30. September. Am feßtverflossenen Sonntag traten etwa 300 Techniker aus allen Theilen des Landes im artenpavillon des Budapester Polytechnikums zusfammen, um mehrere diese, für den intellektuellen und materiellen Fortschritt so erfolgreich wirkende und Hoch­­wichtige Berufsklasse, näher interessirende wirthschaftlichen Fragen zu besprechen. Den Kongreß eröffnete der gemesene Minister des Innern Karl Hieronymi. In seiner Rede hob er als Ziel des Kongresses die Pflege der Eintracht und des Korpsgeites unter den­­ Technikern hervor. Auf der Tagesordnung wurde die Besprechung wirthschaftlicher Fragen von allgemeinem Interesse gestellt, denn es ist der höchste Wunsch, das ehrlichste Be­­streben der ungarischen Techniker, dem Baterlande auf wirthschaftlichem Gebiete Dienste zu er­weifen. Die Laufbahn der Techniker gebe in großem Maße Gelegen­­heit, die Erscheinungen des wirthsschaftlichen Lebens zu beobachten. Trogdem nehmen die Techniker in der Lösung der staatlichen wirthsschaftlichen Fragen nicht den ihnen gebührenden Plan ein. P­rofesssor Aladar Kovács verlag den Bericht des Ungarischen Ingenieur- und Architektenvereine. Der vom Verein vorgelegte Gejegen­­wurf über die Regelung­­ der technischen Qualifikation und der An­­gelegenheit der Privatingenieure wurde vom Kongreß angenommen und beschlossen, den Handelsminister zu bitten, diesen Gejeg­­entwurf dem Hause zu unterbreiten. Der Kongreß wird den Justizminister ersuchen, einen technischen Landes-Ge­richtssenat , die Hörer sich schon im zu organisiren. Kornel Zelovich sprach über die Erziehung der Techniker und stellte einen Beschlußantrag, laut melc­hem: 1. BE en am Bolytechnik­um ver­­größert werde ; ersten Semester mit engeren Fachgegen­­ständen beschäftigen mögen ; 3. das Ma­­terial der einzelnen obligaten Wissens­­chaften Konzentrirt werden möge; 4. die Vorträge über Mechanik gleich am An­­fange der Studien begonnen und am Ende des zweiten Jahres abgeschlossen werden mögen ; 5. die herzutragende Mathematis fich dem Bedarfe der technischen Fach­­wissenschaften anpassen möge; 6. die Tech­­nik die Aufgabe haben möge, dem fertigen Techniker Gelegenheit zu bieten, sich weiter zu vervollkommmen ;.7. baldigst ein ‚tech­­nisches Laboratorium errichtet werden möge; 8. die mitteichaftlichen Studien mehr gepflegt werden mögen. Es wurde beschlossen, den Beschluß­­antrag an den Ingenieur- und Architekten­­verein zu leiten. Karl Hieronymi reichte folgen­­den Beschlußantrag ein: „Der der Feuilleton, Arme Angelika! Roman von UrtHurfKoept. ‚ben Tag zu Tag zusehends erholt. Nachdruch verboten. (Sortießung.) Sie war auch kaum noch dieselbe. Sie hatte sich in der neuen sympathischen Umgebung Ein paar Wochen und sie war kaum wiederzurennen, so hatte sich ihre Wange gebräunt und gerundet und ihre Haltung gekräftigt. „Wird Ihre Mama sich freuen, wenn sie Sie wiedersieht !* sagte Frau Münnig mehr al einmal mit Herzlichem, aber gar nicht recht fröhlichem Ton zu ihr; si freute sich ehrlich­ über ihr Wohlergehen, aber der Gedanke, daß Angelika für sie verloren war, sobald sie nach Berlin zurückehrte, schien ihre Freude zu trüben. Sie hatte sich in kurzer Zeit so jeher an das Mädchen gewöhnt, daß sie bereits mit der Absicht umging, sie dauernd an sich zu fesseln. Ihre Verwandten riet­en ihn längst, si für die Einsamkeit ihres Hauses daheim in ihrer ‚Heinen mitteldeutschen ‘Residenzstadt, an irgend­­ einem mohlerzogenen Mädchen aus guter Familie eine­­ Gesellschafterin anzunehmen. Da war Fräulein von Helms vielleicht gerade das, was sie brauchte! Nur zögerte die alte Hof­­räthin noch, weil sie die Verhältnisse Angelika’s doc noch nicht genau genug kannte und ihre Eltern sich verlegt fühlen könnten, wenn jemiand versuchte, ihre Tochter von ihnen zu trennen. Inzwischen machte es ihe Freude, mütterlic für da Gedeihen und für die Verstreuungen ihres Lieblings zu sorgen. Die alte silberlebige Dame beseelte noch recht große Lebensluft. Sie bet­eiligte sie mit Angelika an Ausflügen nach Putbus, Binz und Stubben­­jammer, besuchte die Vorstellungen, die fahrende Musiker, Schauspieler oder Seilsänger in­ dem stillen Badeort gaben, und einmal wurde von ihr sogar ein richtiger kleiner Ball in dem Klaviersaal der Billa Titania arrangirt. Das war an einem Tage gewesen, an dem der aus Norden kommende Kopenhagener Dampfer eine Schaar von etwa anderthalb Jugend junger Leute, lauter Studirende der Universität Jena, die eine­­ Touristenfahrt in die skandinavischen Länder hinter sich hatten und nun zum Schluß ihrer Reife die grüne Nagener Insel durchforschen wollten, in Lomnig abgelegt hatte. In einem dieser jungen Herren erfannte Frau Münning, als sie dem Augboten der Passagiere von der warnenden Brücke zusah, einen Schüler ihres an der Universität Jena dock­enden ältesten Sohnes, einen jungen Etudiosus der­­ Theologie, dem sie vielfach im Hause seines Broffessors begegnet war. " „Bott zum Gruß“, Herr Beyrich!" rief sie­ dem jungen Mann entgegen, als er, mit seinem Radrad über den Schultern, an dem­­ unruhig schwankenden Bot ans Land sprang.­­ „Wie kommen Sie hierher ?“ Beyrich fragte. Er war natürlich nicht darauf gefaßt, an diesem fremden Ufer Freunde zu finden. Allein der Klang der Stimme, die­­ ihn angerufen, dürfte ihm bekannt und er ließ seine etwas kurzsichtigen, mit scharfen Gläsern bewaffneten Augen eine Weile neugierig über die bunte Menge streifen, die um den Landungsplag stand, als er plößlich die Hofräthin ersannte und mit Herzlichen, et­was sinklidem Eifer auf die alte Dame zueilte und ihr die Hand küßte. „Ac, täuschte mich mein Ohr also doch nit — Sie, rau Räthin. Welch eine Freude ! Welch eine unverhoffte Begegnung !" Er war ein junger, hochaufgeschoffener, vieleicht vierundzwanzigjähriger Mensch in grauem, einfachen Neifeanzug mit träumerischen Augen und braunem, genial gelobhtem Haar, aber energischer Rase und scharfem, trogigem Kinn, ein junges Hlaffisches, unter dem Sonnen­­brand der legten drei nur auf Wanderfahrt verlebten Wochen auffallend­­ durchgeiftigtes Melanchthon-Gesicht, dessen Eigner kurz vor dem Abschluß seiner Berufsstudien stand. Er erfundigte sie nach dem Befinden der Frau Hofräthin, beschrieb ihr die Reife, die er zurückgelegt und die er noch vor sich hatte, und dann stelte er ihr einen Theil seines Neffefollegen, lauter Schüler ihres ältesten Sohnes, des Professors in Jena, vor. „ Und haben Sie auch­ schon Quartier ?* fragte Frau Münning, als sie hörte, daß die jungen Leute die Nacht in Zoring zu bleiben gedachten. „Darum feine Bange, gnädige rar ! | Wir sind nicht verwöhnt. Ein paı Pa e werden sich für ung überall III. .. « SR te % a | (Fortlegung folgt.) » » ,­»—,«... ».-’ »M­­ UNDER-qust- BEN 2­x­x S­A­Gc “ Es bel as i 4 .

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