Oedenburger Zeitung, 1902. November (Jahrgang 35, nr. 252-276)

1902-11-01 / nr. 252

Sa | | — | 1. November 1902. OST RR, 4 TER NET RE ARE AERO ES WB a TR­ET NEN 27 00.98 ENT «-»-.«­ RETTET PER FEN" BRITEN LET he BEE HIM­ F ..· B ring dem Advokaten Dr. Stefan Xoddiß ihren Dank und ihre Anerkennung aus. Auf Antrag der NRecitzjek­tion wird dem Minister des Innern eine Repräsentation unterbreitet und die Negierung ersucht werden, daß die mieartige Einfüh­rung der Werthpapiere ,der im Eigentribume der Kommunitäten oder in deren Bermwaltung befindlichen Fonde und Stiftungen­­ mittelst eines ministeriellen Statutes geregelt werden. Der zwischen der Kommune und dem Militär-Aerar abgeschlossene Vertrag, bezüglich der Pachtung des zur Vergrösserung des auf städt. Gebiete liegenden Militärfriedhofes nötigen städt. Waldgrundes, diente zur Kenntniß. Dem WUnsuch­en des BPächters der „Mebermaß-Buffa“, Eugen Schreiner um die Inbetriebenahme des zweiten Theile des „Hollerain“ Niedgrundes wurde willfahrt. Die Betriebsreduktion der Elektrischen. Die Soproner Elektrische Straßenbahn-Aktien­­gesellschaft suchte beim Handelsminister um Genehmigung zur Einstellung der vom Hotel „P­annonia“ zu Schac­htbrüche führenden Flügellinie an. Der Wagistrat beantragte ieden Gefuch nur in dem alle zu befür­­orten, wenn sich die Gesellschaft verpflichtet , die Geleise auch auf obiger Strecke aufrecht­­­zuerhalten, an Sonn- und eier-, wie auch an Markttagen die Wagen verkehren zu lassen und den Betrieb, wenn die Kommune es für nothwendig erachtet, wieder aufzunehmen. Nachdem Dr. Rossenfeld, Dr. 8. Kessel, Dr. Kovats und Fried. Kirch­knopf gesprochen hatten, wurde auf Antrag des vorligenden Bürgermeisters der Programm­­punkt von der Tagesordnung abgesegt. Die Verfügung des Magistrates,laut welcher die Amtsstunden bei der Stadtkom­­mune probeweise von 8—12 Uhr Vormittag und von 2­—4 Uhr Nachmittag gehalten werden sollen, hat die Generalversammlung nicht genehmigt und wird auf Antrag Dr. Rosenfelds der status quo aufrechter­­halten bleiben. Nach Erledigung einiger belangloseren Gegenstände schloß der Vorfigende die General­­versammlung gegen 6 Uhr.­­ Bedettöurgejtzeitun­g. Es werde Fit! (Die Hohenlohe-Angelenheit.) Oedenburg, 31. Oktober. Wir entnehmen der gestrigen Nummer de „Sopron* wieder nachstehenden Artikel in deutscher Ueberlegung: 7 „Thatjachen bemeisen ! 6 wie wir und am vergangenen Montag auf unt widerlegliche Thatjachen berufen haben, so wollen wir es auch heute tun, um vor der Deffentlichkeit über die ängstlich verhalte Hohenlohe-Angelegenheit jenes intensive Licht zu verbreiten, welches die Machenschaften des B­izegespans Dr. Andreas ihrer ganzen Nachheit erkennen läßt. In unserem legten Artikel haben wir auf das zweideutige Spiel hinge­wiesen, welches der Bizegespan ununterbrochen treibt. Wir haben betont, daß Dr. dr. Baän anfänglich eine der ganz andere Meinung in Angelegenheit der Hohenlohe’schen Waisengelder vertrat. Klar und deutlich haben wir registrirt, daß dazumal Standpunkt verfocht: das Komitat treffe keinerlei Verantwortung ; jegt aber drehte er, wie sich Jedermann aus seiner, in die Welt posaunten „Richtigstelung“ über­­eugen kann — den Mantel um und jagt: gooL es ist Pflicht undv Schul­digkeit die Komitateß Die 20.000 Kronen zu erregen! Und das Alles thut er mit gleichzeitiger Hinausspielung der Haren und bindenden Vereinbarungen, die von der Liberalen Partei in seiner Anwesenheit zum Beschluße erhoben worden sind! Diese Thatsache allein schon würde zur Beleuchtung des vizegespanlichen Vorgehens vollends genügen ; da wir aber mit „Beleuchtung” nun einmal begonnen aben, so wollen wir sie au­recht gründlich durchführen und deö Vizegespans sonstige dunkte Punkte näher betrachten. In unserer legten Nummer haben mir Constatirt, daß die Vormundschaftsbehörde bei der Baubank den Werth der Pfandbriefe und­­ Koupons schon am­ Juli 1901 hätte beheben müssen.Von dieser Pflicht mußte der Vizegespan ebenso gut Kenntniß haben,wie die Vormundschaftsbehörde weil jn derlei Obliegenheiten­ in Evidenz gehalten werden.Der Bankkrach erfolgte am 18. Oktober.Vom Fälligkeitstermin der vorer­­wähnten Werthe bis zum Bankerott der Bank waren also dreiundein Kab­onate,oder noch genauer:110 Tage verflossen Also Zeit genug,um diese Angelegenheit in entsprechender Art und Weise zu erledigen Hierüber wäre es schade noch mehr Worte zu verlieren. Während dieses Zeitr­aumes von hundertzehn Tagen hat der Vizegespan die Kassenshow tritt.Und zwar nichts einmal sondern sogar zweimal Aus diesem Umstande geht also klar hervor,daß der Abgang der hier in Rede stehenden 28.440 Kronen zweimal der Aufmerksamkeit des Vizegespans ent­­gangen ist.Die Pfandbriefe wurden der Bank­behufs Einlösung übergeben,folglich fehlten sie.Man hatte nur darauf zu achten,wann deren Betrag fällig war!Noch dazu handelte es sich um das Geld großer Herren... Und trotzdem sollte der Vizegespern das nicht bemerkt haben?! Wegen Verabsäumung der pflichtschuldigen Obsorge sind also die 28.440 Kronen beim Bankkrieg verloren gegangen. Doc leiten wir aus dieser Thatjacye noch nicht die sich er­­gebenden Konsequenzen ab, obschon­ vom ersten Moment an sein Zweifel darüber obwalten kann, welche diese sind. Gehen wir vielmehr um einen Schritt weiter. Das Unheil ist am 18. Oktober geschehen. Wir missen, daß die Stadtkommune — weil sie bei der Bankkatastrophe betheiligt war — binnen kurzer Frist eine außerordentliche Generalversammlung abgehalten hat. In der­­selben wurde der Stand der Dinge unverhüllt biesgelegt und Alles so gut geordnet, als wie es unter den obwaltenden Umständen eben möglich war. So haben auch andere Korpora­­tionen gehandelt. Was also hätte wohl der Bizegespan thun müten? Das Unheil ist geschehen, warum es verhüllen? Gestehen wir es lieber offen ein und trachten wir in jeder möglichen Art und Weise es gut zu machen. So war die allgemeine Auffassung und Jedermann hatte deshalb erwartet, daß auch die Hohenlohe-Angelegenheit in einer außerordentlichen Komitats:­­Kongregation eine entsprechende Er­­ledigung finden werde. Aber es scheint, daß man am Komitatshaufe — wie schon so oft — auch diesmal die Oeffentlichk­eit scheute. Genug an dem, die außerordentliche Generalvers­ammlung unterblieb. Der Bizegespan Falkulirte wohl, daß es besser sein werde, die Sache zuerst vor den Verwaltungs-Ausschuß zu bringen, weil er in diesem engeren und mehr vertraulichen Kreise leichter möglich sein dürfte die An­­gelegenheit irgendwie zu­ordnen. Aber der Bizegespan ve­rfalktulirte sich diesmal, weil­­ ihm das Ausschußmitglied Fofef v. Haller in der Kommissionsfigung ganz inh­altlos den Vorwurf machte, daß der Berlust der 28.440 Kronen dem Mangel pflichtschuldigen Kontrolle zu­­zuschreiben sei. In eben dieser Sagung wurde die Disziplinar-Kommission Eonstituirt. Der Bizegespan verlangte gegen sich die­ Einleitung des Disziplinar-Verfahrens. Und die Beamten folgten seinem Beispiele.. Der Bizegespan, dessen Kontrollverfahren vom Ausschußmitgliede Sojef v. Haller in der Sikung fo arg be­­frittelt worden war, wurde vom Disziplinar- Ausschusse Freigesprochen und nur vier andere Beamte sprach man schuldig. Wie und warum nach solchen Umständen der Bizegespan freigesprochen werden konnte, ist vorläufig noch unaufgeklärt, aber hoffentlich gelingt es uns auch dies zu ergründen. Al sich dann der Vizegespan unantastbar bereinigt­ fühlte, gelangte die Angelegenheit a8 fait accompli vor die jüngste Generalversammlung. Die Vorgänge auf dieser Kongregation sind allgemein bekannt. Der Vizegespan nahm ursprünglich denselben Standpunkt ein, welcher auf der Konferenz der Liberalen Partei einen Tag vor der Generalversammlung vereinbart der worden war und verdrehbte den»­selben erstf später in der ihm ge­­fügigen Breite! Warum aber that er diesP Offenbar« nur deßhalb,weil er fühlte,daß die juridischen Argumentationen des Dr.Szöka eigentlich ihn angehen;denn als Dr-Szöka betonte, daß das Komitat keine Verantwortung treffe, so hat derselbe hierunter nicht das»Komitats­­haus«verstanden,sondern ganz richtig gefühlt, daß die Verantwortung un­­­zweifelhaft auch der Vizegespan zu tragen habe, und dies fühlte der sensible Chef der Komitatsverwaltung offenbar mit. Die Erwägungen Dr. SzoFfa’S gehen dahin, daß die Frage der materi­­ellen Verantwortung auch ge­­genüber dem Vizegespan auf­­geworfen werden kann, wenngleich derselbe vom Disziplinar-Augschuffe im Laufe der Untersuchung freigesprochen wurde und statt ihm vier Beamte­ bestraft worden sind. Das Alles fühlte der Vizegespan mit großem Unbehagen, und deshalb mußte er rasch den Mantel nach dem Winde drehen. Ob ihm dies gelungen, das, freilich, ist wieder eine ganz andere Sache. . Wir werden übrigens Gelegenheit Haben auf Ddiese, sowie al noch auf andere Angelegenheiten das Herrn Bizegespans, die öfteren zurück zu kommen. Vorläufig danken wir es der Vorsehung, daß sich ein Dann gefunden hat, welcher der Komitatsbevölkerung die Augen öffnete und gleichzeitig die tar verschlungenen Pfade grell beleuchtet, welche der PBizegespan recht gerne wandelt — so lange sie dunkel sind.“ "was un ‘auch er den " Tagesbericht usOtdeuhurauthqugarm Tag-stammenSamstag,1.November.Katho-" liken:AllerHeil.—Protestanten:AllerHeil.—Grie­­chen:19.Oktober-JoelPr.—Sonntag,2.November.— Katholiken:E24Justus.—Protestanten 2 E23Tr.J. —Griechen­ 20.Oktober.F20Art.—Montag,3. November-Katholiken:AllerSeelen.—Protestanten: AllerSeelen.—Griechen:21.Oktober.Hilarion. Oedenburg, 31. Oktober. wu Für Abonnenten liegt Heute Nr.44 des „Ilustrierten Sonntagsblattes“ bei. * Das SFenilleton unserer h­eutigen Nummer befindet sich auf der 9. Seite. Im Nachlage zu 4 * Militärisches. unserer gestrigen WBeröffentlic­­ung der Beför­­derungen, müssen wir noch die Ernennung des Rittmeisters II. Klafse Zdenko v. Preuß­­bruch zum­­ Rittmeister I. Klasse im 9. Husarenregimente und die des Kadet-Offiziers- Stellvertreters Fojef Horpath zum Lieute­­nant im 48. Inf.-Reg. erwähnen. * Sirchenmusik. Am Allerseelentage um 10 Uhr Vormittag wird während es feier­­lien Trauergottesdienstes in der Pfarrkirche zu St. Michael durch Mitglieder des Oeden­­burger Wufilvereines Folgendes aufgeführt: Requiem für gemischten Chor und Orgel von Reim­, Libera von PB. Peter Singer (Franzigfanerordenspriester zu Salzburg, Er­­finder des Panssymphonitums, Tondichter, gest. vor zirka 10 Jahren) und zum G Schluffe Schubert’ ergreifender Chor „Allerseelen." Die Orgel spielt Here Regenahori Czeg­ledy, die Aufführung leitet der Verein Dirigent Herr Dr. Eugen Ko­sjom. «Gide5reiflieg.Die am 1.d.M.zur·— hiesigen Garnison eingerückten Soldaten werden Es morgen,den 1.November den Eid ablegen·« * Die Soproner Automobil-Unter­­nehmung hält am 2. November d. h. im Glaspavillon des Hotels „Pannonia“ eine Konferenz ab. Bei dieser Gelegenheit werden auch die Zeichnungen auf Aktien erfolgen. Die E Kuminalwerte von Aktien werden einen 100 oder 50 Kronen haben und werden in Sopron bei der GSparkfafia und der Filiale der Belter Kommerzialbank und in Krößegg bei der dortigen Sparfafia zu zeichnen sein. Vorläufig werden in der interimistischen Kanzlei der Unternehmung (Theaterplag 5 I. Stod) die Vormerkunge n entgegengenommen. . SForsießung auf Heite 6. Be «­s­a­er

Next